Hl. Petrus Kanisius-
zweiter Apostel Deutschlands
Kirchenlehrer

-Retour Heilige

   
   





  

Im 8. Jh. brachte der HI. Bonifatius den germanischen Völkern das Licht des Glaubens und erhielt den Ehrentitel Apostel der Deutschen. Im 16. Jh. löste sich fast ganz Nordeuropa von der Einheit der Kirche; doch die göttliche Vorsehung gebot dank dem Hl. Petrus Kanisius dem grossen Abfall Einhalt. Fast alle Gegenden Deutschlands sowie Österreich, Böhmen, Polen und die Schweiz hat er als Glaubensapostel durchwandert.

Ein Leben zur Verherrlichung von Jesus Christus. Am selben Tag (8.5. 1521), da Martin Luther und mit ihm mehrere Völker der kath. Kirche verloren gingen (Luther wurde in Worms vor dem Reichstag mit Acht und Bann belegt), schenkte GOTT seiner Kirche mit Petrus Kanisius einen Apostel, der schon 20 Jahre später einen Damm gegen die Reformation errichtete. Und im selben Monat Mai wurde Ignatius v. Loyola vor Pamplona verwundet, änderte sein Leben und gründete 1534 in Paris den Jesuitenorden, dem P. Kanisius 1543 als Novize beitrat. Sein aufopferndes Leben im Einsatz zur grössern Ehre GOTTES beschloss er in Fribourg (CH) am 21.12. 1597. 1864 wurde er selig- und 1925 heilig­gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben.  

Parallelen zu heute?
Warum war es zu dem Glaubenszerfall und -abfall gekommen? Petrus Kanisius: "Die Häresien der gegenwärtigen Zeit sind durch nichts anderes entstanden als durch den Mangel an Andacht, Demut, Geduld, Keuschheit und Liebe... Wieviele treulose Hirten gibt es, Lehrer ohne Licht..."

Gebet Herz Jesu Maria
Mit unstillbarem Hunger widmete er sich dem Gebet (bis 7 Std. täglich), an dessen Wirksamkeit er unerschütterlich glaubte. Er betete für die Personen, Städte und Länder, mit denen er zu tun hatte und rief ihre Engel und Patrone an, damit sie ihm beiständen.

Bevor er 1549 im Auftrag Paul III. von Rom zur "Neu-Evangelisierung" über die Alpen zog, wurde ihm vor dem Allerheiligsten im Petersdom die berühmte Herz-Jesu-Offenbarung zuteil: "...darauf eröffnetest Du mir gleichsam das Herz Deines Heiligsten Leibes, und es war mir, als ob ich es unmittelbar schauen dürfte. Du hiessest mich, aus jenem Quell zu trinken... hast Du mir ein dreifaches Gewand verheissen, das die Blösse meiner Seele zu bedecken vermöchte... das dreifache Gewand aber war, Friede, Liebe und Beharrlichkeit..."

Am Konzil von Trient wurden die Grundlagen zur Gegenreformation gelegt. Und der junge Konzilstheologe P. Kanisius erkannte die Bedeutung der Hl. Eucharistie, "...jenes höchste u. heiligste Sakrament, über das hinaus die Kirche nichts Würdigeres, Wunderbareres, Wirksameres und Heilbringenderes hat."-
Er erreichte vom HI. lgnatius die Ordensregel, wonach jeder Jesuitenpriester einmal im Monat für die Bekehrung der getauften Nichtkatholiken Deutschlands und der nordischen Völker eine Messe zu feiern hat. Kanisius verkündigt "nicht den halben Christus, sondern den ganzen, vollkommenen Christus der Barmherzigkeit und des Gerichtes." Bewusst stellt er sich gegen die "Zuckerprediger", welche die Worte Sünde und Hölle meiden.

Als glühender Marienverehrer besucht er ihre grossen Heiligtümer (Aachen, Altötting, Marienbaum, Einsiedeln und Loreto sind bezeugt, und zur Kapelle U.L.F. von Bürglen zieht er, sooft er kann). Wie oft erfuhr er die Hilfe der grossen Fürbitterin? An seinem Lebensabend sagte er: "Wer immer berufen ist, Jesus Christus zu verherrlichen, dem bietet sich in der Verehrung Seiner himmlischen Mutter eines der sichersten Mittel, um diesem Beruf nachzukommen."

Petrus Kanisius als Prediger (von P. Wuilleret)
Er war ein begnadeter Seelsorger und unermüdlicher Prediger auf Hunderten von Kanzeln und gewann der kath. Kirche Tausende zurück. Seine Predigt begann immer mit: "Die Liebe GOTTES des Vaters, die Gnade und Barmherzigkeit Unseres Herrn Jesus Christus, das Innewohnen und der Trost des Hl. Geistes sei mit uns allen, jetzt und für immer. Wir wollen um den Segen GOTTES bitten und zusammen ein Vaterunser und Gegrüsst seist Du Maria beten, damit ich das Wort GOTTES recht behandle und ihr es fruchtbringend anhören möget."
 

Petrus Kanisius ist der erste und bedeutendste deutsche Jesuit: Geboren am 8. Mai 1521 in Nijmegen, wuchs er in den Jahren auf, als sich der Protestantismus in Norddeutschland ausbreitete. Er studierte zwischen 1536 und 1546 in Köln; 1543 schloss er sich dem Jesuitenorden an. Durch die Kartäuser in Köln war er auch mit den deutschen Mystikern in Berührung gekommen, deren Einfluss in seinem Leben wirksam blieb. 1549 ließ Ignatius ihn als achten Jesuiten zur feierlichen Profess zu. Die nächsten dreißig Jahre sind der Wiedergewinnung Deutschlands für den katholischen Glauben geweiht. Er arbeitete in Ingolstadt, Wien, Prag, Augsburg, Innsbruck und München. 1556-1569 war er erster Oberer der oberdeutschen Ordensprovinz. Er nahm an Reichstagen und Religionsgesprächen teil. Wichtig sind seine drei Katechismen: der Große Katechismus, für Geistliche und gebildete Laien (1555); der Kleine Katechismus, mit 59 Fragen und „kurzen Gebeten für die Einfältigen“; die weiteste fand der für die Lateinschulen bestimmte Mittlere Katechismus. Kanisius schrieb auch ein „Manuale für Katholiken“, von dem Historiker Jedin als der „Sonntags-Schott der deutschen Katholiken des 16. und 17. Jahrhunderts“ bezeichnet. 1580 wurde Kanisius nach Freiburg in die Schweiz geschickt; dort starb er 1597.

17 Jahre in Fribourg (CH),
seiner letzten Heimat
Das Kollegium St. Michael geht auf ihn zurück (heute ein staatl. Gymnasium mit über 1000 Schülern). Man holte ihn 1580 zur Verteidigung des kath. Glaubens in die ringsum vom Protestantismus umgebene Stadt. Er förderte Gebetseifer und Frömmigkeit des Volkes. In der Michaels-Kirche befindet sich der Sarkophag des Heiligen.
 

Vertrauen
„Ich weiß oft nicht, was für ein Wind mich vorantreibt, wohin mein Schifflein segelt, wo ich festsitze und wie ich meinen Kurs richtig steuere.“ -
„Ich vertraue auf Gott, meinen Herrn, der mir alles zum Besten schickt. Des Ewigen, nicht des Zeitlichen wegen bin ich erschaffen und erlöst worden.“ (Petrus Kanisius)

 

Aufbau von Stützpunkten
Den 8.5. 1543 (Beginn des Noviziats) betrachtet Petrus Kanisius zeitlebens als seinen zweiten Geburtstag. An seiner göttlichen Berufung, in den deutschsprachigen Landen die kath. Kirche neu aufzurichten, hat er nie mehr gezweifelt. Über die Jugenderziehung und Priesterbildung nahm er das unmöglich Scheinende in Angriff. Die Liste der Orte, wo er Schulen gründete, ist beachtlich: Köln, Wien, Prag, Ingolstadt, Trier, Freiburg i.Br., Zabern, Dillingen, München, Würzburg, Innsbruck, Hall (Tirol), Speyer, Landshut, Landsberg, Molsheim, Freiburg i.Ue. Drei Jahre nach seinem Tod gab es nördlich der Alpen 40 blühende Kollegien und Missionsniederlassungen der Jesuiten. Als er in die Schweiz ging, zählte man in Deutschland 1111 und in Polen 466 Jesuiten.

Katechismus als Bestseller
Auf seinen vielen Reisen begegnet er unendlichem moralischem Elend. Das Unwissen ist gross. So entsteht der weltberühmte Katechismus, der in fast alle Kultursprachen der Erde übersetzt wird und bis ins 20.Jh. die kath. Glaubenslehre unverkürzt verbreiten hilft
(bei seinem Tod bereits in 15 Sprachen; in Europa mehr als 200 Auflagen).
Seine 3 Katechismen:
Der Grosse K. für Gebildete
(211, später 222 Fragen).
Der Kleine K. für Gymnasiasten mit 122 Fragen.
Der Kleinste K. mit 59 Fragen für Kinder und Volk.
Kanisius verbessert das Werk dauernd, das im protestantischen Lager einen Entrüstungssturm auslöst, obwohl darin kein Wort gegen die Reformatoren steht. Seine gradlinige Art verleiht ihm Respekt. "Es ist falsche Politik, Diskussionen mit Leuten über den Glauben zu führen, die nur disputieren wollen." Viele Fürsten und Würdenträger suchen seinen Rat.
 

  www.kath-zdw.ch back top 

 Seiten-Aufrufe in ZDW   

Stats