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Das Konzil von Konstantinopel
(381)
hat die Gottheit des Heiligen Geistes
festgehalten. Vom GEIST GOTTES reden wir in
Bildern: Wind, Hauch, Sturm und Feuer. |
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Er verleiht die beredte Zunge
und die glühende Begeisterung. Bibel
und Kirchengeschichte sind voll von
Menschen, die der GEIST GOTTES
ergriff. Er drängt und treibt Christen
auch heute, sich selbstlos für Gott
und den Nächsten einzusetzen. Immer wenn
dies geschieht, wird «Widerspruch» und «Anstoss»
spürbar:
In ihnen Iebt Christus. Aber auch der
böse Geist ringt um Seelen, was nicht
nur zu Lebzeiten des Apostels Paulus
aktuell war
(Eph 6,11).
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Alabasterfenster mit dem
HL. Geist
über der Kathedra Petri im Petersdom |
Wir aber sollen uns auch heute vom
GEIST GOTTES leiten lassen
(Gal 5,16).
Denn Jesus verhiess uns den Beistand
und Belehrer, der ihn nach seinem
Heimgang vertreten werde. Darum muss
er ein persönliches Wesen sein. Und
weil er wie der Vater und der Sohn
dauernd in den Jüngern wohnen wird
(Joh 14,23; 14,17),
muss er auch göttlich sein. Die Kirche
bekennt den Heiligen Geist als den
Herrn und Lebensspender. Im Credo
(=apostolisches Glaubenbekenntnis)
bekennen wir im 8. Glaubenssatz:
Ich glaube an den Heiligen Geist.
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Der unbekannte
Gott
Ein unbekannter GOTT ist Er heute
noch, auch wenn ER von vielen wieder
entdeckt wird. Eine einfache
Überlegung zeigt, dass es heute mehr
denn je darauf ankommt, uns Ihm zu
öffnen.
Grundsatz der Dogmatik ist:
Alles Heilswirken des DREIFALTIGEN GOTTES nach
aussen ist eins. Zugleich gilt, dass mehr die
eine oder die andere göttliche Person
hervortreten kann. So ist es von der HI.
Schrift her schon deutlich:
1.
dass im Alten Testament der
Vater
in den Vordergrund tritt,
2.
dass im Neuen Testament der
Sohn
im Mittelpunkt steht,
3.
dass in der Zeit der Kirche, die mit Pfingsten
beginnt, der
Heilige Geist
die Führung übernimmt, bis endlich am Ende die
Kirche mit dem Bild der Immaculata eins
geworden ist.
Dieses trinitarische Verständnis der
Heilsgeschichte lässt sich auch in der Zeit
der Kirche erkennen, am augenfälligsten in der
Geschichte der Orden:
1. |
Im Anfang steht die statische Ordnung des
Mönchtums, wie sie durch den HI.
Benedikt begründet wurde. |
2. |
Im 11./12. Jahrhundert bricht die Dynamik der
Bettlerorden auf, welche die Tiefe der
Gottesbegegnung in der Mystik entdecken,
zuerst mehr objektiv, später subjektiv. |
3. |
Zu Beginn der Neuzeit eröffnet die
Gesellschaft Jesu
(Jesuiten des HI. Ignatius v.
Loyola,1491-1556)
in der Beweglichkeit des HI. Geistes den Kampf
gegen die Reformation. |
Abgewandelt für unsere Zeit gilt die
trinitarische Struktur ein drittes Mal:
1. |
Die statische Ordnung des Vaters wird immer
mehr aufgelöst. |
2. |
Die dynamische Ausrichtung unseres Lebens hin
auf Jesus wird immer blasser. |
3. |
Die Kirche ist noch nicht erwacht zur
Beweglichkeit des
«Guerillakrieges». |
In
dieser dreifachen trinitarischen Sicht sind
wir dem Heiligen Geist zugeordnet. Wir werden
deshalb nur in Seiner Führung in der heutigen
Verwirrung unseren Weg finden.
Halten wir fest: Es gibt keine tiefere
Erkenntnis des HI. Geistes und Seines Wirkens,
wenn wir Ihn nicht als Vollstrecker der
Heilstat Christi anerkennen.
«Denn
nicht von sich aus wird er reden, sondern was
er hört wird er reden und das Kommende künden»
(Joh
16,13).
So wie der Sohn im Gehorsam des VATERS steht
-bis zum Tod am Kreuz-, so steht der HL. GEIST
im Gehorsam des Vaters durch und im Blick auf
den SOHN.

Erfahrung
des HI. Geistes
Über den Schutzengel erfahren wir, wie uns der
HI. Geist führen möchte. Jeder von uns soll
ein unverwechselbarer Baustein im Aufbau des
Mystischen Leibes des Herrn werden. Das ist
nur möglich, wenn wir unsere Berufung im
Heiligen Geist erkennen und diese Berufung an
dem von Ihm gewiesenen Ort auch leben, für sie
einstehen als Bekenner, wenn notwendig als
Märtyrer.
Es
ist der Hl. Geist, der «in uns seufzt»
(Röm
8,26),
um uns an den richtigen Platz zu bringen, weil
das Reich GOTTES sich nur dort in heiliger
Ordnung aufbauen kann, wo jeder Baustein in
rechter Weise in das Ganze eingefügt ist. Je
mehr hier menschliche Überlegungen,
Leidenschaften und Ehrgeiz ins Spiel kommen,
umso mehr wird der HI. Geist zurückgedrängt.
Der gefallene Geist aber tut das Seine dazu,
um die Verwirrung zu mehren —denn «im Trüben
lasst sich am besten fischen!» Die Kirche
findet aus dieser Verwirrung nur heraus, wen
sie sich im HI. Geist zurechtweisen lasst —in
der nüchternen Prüfung aller Zeichen, die GOTT
uns heute durch die MUTTER GOTTES in so
reichem Masse zukommen lässt. Hier wie ebenso
in den Heiligen erschliesst sich eine
Offenbarungsquelle, die nicht in Konkurrenz zu
Schrift und Tradition der Kirche tritt. Sie
ergänzt und vertieft sie im Heiligen Geiste.
Auch hier führt ein trinitarisches Denken aus
der Enge des nur menschlichen Rechthabens
heraus:
1.
Der VATER schenkt uns das Wort des SOHNES.
2.
Der SOHN baut in HI. Tradition die Kirche
durch den HEILIGEN GEIST.
3.
Der HEILIGE GEIST («der uns das Kommende
kündet») weist uns den schmalen Weg der
Heiligkeit im Wort des SOHNES, in der HI.
Ordnung der Kirche, im gelebten Wort der
Heiligen und in den Zeichen der Zeit.
In
der Trostregel des Hl. Ignatius wird
hingewiesen:
Wo
immer einer im HI. Geist durch den Engel seine
Berufung erkannt hat, muss er diesem Licht,
das in seinem Herzen aufgeleuchtet ist, treu
bleiben. Es wird ihm helfen, diesem Ruf treu
zu bleiben, auch in dunklen Stunden, in
Trockenheit und Bedrängnis. Dieses Licht ist
für ihn ganz konkret der «TROST DES HEILIGEN
GEISTES».

Der arme HI.
Geist
Trost kann nur der erfahren, der in Not, der
trostlos ist. Gestärkt kann nur der werden,
der schwach ist und seine Schwäche zugibt. In
die liebende Gemeinschaft der Kirche
einzutreten hat nur der ein Recht. der sich
nach Liebe und Verstehen sehnt. Schon hier
erkennen wir einen Wesenszug des Hl. Geistes:
Er bedient sich derer als Werkzeug, die
wirklich «arm im Geisten
sind». Wer noch voll ist von ehrgeizigen
Plänen und Wünschen stellt immer sein eigenes
Erkennen und Wollen gegen das Wirken des Hl.
Geistes.
Es
gibt einen noch tieferen Grund, warum der HI.
Geist selbst «arm» sein muss: weil er nämlich
nach den Plänen des Vaters das Heilswerk Jesu
Christi fortführen muss. Er kann von sich aus
nichts dazutun und nichts davon wegnehmen. Er
ist der Dienende, in dem auch Maria als Erste
das selbstlose Dienen am Heilswerk Jesu
Christi, ihres Sohnes, gelernt hat.
Der HI. Geist hat als Dienender für uns nicht
einmal ein persönliches Antlitz. In bildlichen
Darstellungen wird er meist in der Form der
Taube gezeichnet. Die Taube ist auch Zeichen
den siebenfachen Leuchter der Gaben des HI.
Geistes. Auch hier ist der HI. Geist ganz
hinter seinem Tun und Wirken verborgen. Wer
wie Er Werkzeug des Erbarmens GOTTES sein
will, muss sich wie Maria von Ihm führen
lassen, oft auf dunklen und unbegreiflichen
Wegen. Das gilt vor allem heute, wo der Feind
uns immer mehr beherrscht. Die Kirche gerät in
einen Guerillakrieg, in dem sie die
Beweglichkeit des HI. Geistes lernen muss,
wenn sie nicht dem Feind in die Hände arbeiten
will.
Für diese Beweglichkeit sorgen die HI. Engel,
Seine ersten Werkzeuge. Sie eröffnen uns in
aller Unsicherheit und Bedrängnis immer wieder
einen neuen Weg, und dies, obwohl der Feind
die Maschen seines Netzes immer enger zieht.
Vertrauen wir uns mit den HI. Engeln dieser
unbegreiflichen Führung GOTTES an. Dann werden
wir zunehmend erfahren, dass Er auch in dieser
Zeit Wort halt:
,Siehe
ich mache alles neu.
(Offb 21,5)

Vom
göttlichen Pneuma
(=Hauch)
Vom Heiligen Geist ist bei
den Synoptikern nur 6mal bei Markus, 12mal bei
Matthäus und 17mal bei Lukas die Rede. Sie
lassen Jesus selbst nur bei drei Aussagen vom
göttlichen Pneuma sprechen:
-
Er führt Seine Wunder auf den Geist Gottes
zurück
(Mt 12,22f; Mk 3,22f).
-
Die Schriften des Alten Testamentes sind
vom HI. Geist eingegeben
(Mt 22,43; Mk 12,36).
-
Inmitten der
Verfolgungen wird der HI. Geist für die
Jünger sprechen
(Mt 10,20; Mk 13,11).
Die andern Stellen sind mit
dem Leben Jesu verbunden:
-
Der HI. Geist ist der Erzeuger Jesu
(Mt 1,18f; Lk 1,35).
-
Er kam auf ihn herab bei der Taufe
(Mt 3,16; Mk 1,10; Lk 3,22).
-
Er ist dauernd mit Ihm verbunden
(Mt 4,4; Mk 1,12; Lk 4,1+14, 10,21)
-
Jesus soll mit dem HI. Geist taufen
(Mt 3,11; Mk 1,8; Lk 3,16).
Zwischen den Wirkungen des
göttlichen Geistes und jenen eines Dämons
liegt eine gewisse Ahnlichkeit vor:
-
Der Täufer Johannes
(Mt 11,18; Lk 7,33)
und Jesus selbst
(Mk 3,30)
sind als Dämonische beschuldigt worden.
Wie der einwohnende Dämon aus den
Besessenen spricht , so soll auch der HI.
Geist in den Jüngern reden
(Mt 10,20).

Der
Hl. Geist in der Hl. Schrift,
besonders bei Johannes und Paulus
Die ersten
Christengemeinden sehen im HI. Geist eine
wunderwirkende Kraft. Johannes und Paulus
heben den Geist zu einer höheren Stufe empor,
indem sie ihn als göttliche Kraft vorstellen.
Der HI. Geist wirkt als dauernde Kraft im
Menschen, die ihn zur Wahrheit über Christus
führt. Sie macht ihn zu einem vollkommenen
Christen und krönt ihn mit der höchsten Tugend,
der Liebe.- In der HI. Schrift finden sich
viele Zeugnisse des HI. Geistes:
Eigenschaften des Heiligen Geistes
Allgegenwärtig |
Ps 139,7 |
Allwissend |
1 Kor 2,10-11 Röm
8,27 |
Allmächtig |
Gen 1,2 |
Ewig |
Hebr 9,14 |
Trinitarisch |
Mt 28, 19-20 1
Kor 2,10 |
Verbietend |
Apg 16,6-7 |
Bittend |
Röm 8,26 |
Liebend |
Röm 15,30 |
Namen des
Heiligen Geistes
Geist GOTTES |
1 Kor 3,16 1
Petr 4,14 |
Geist CHRISTI |
Röm 8,10 |
Ewiger Geist |
Hebr 9,14 |
Geist der
Wahrheit |
Joh 16,13 |
Geist der
Gnade |
Hebr 10,29 |
Geist der
Herrlichkeit |
1 Petr 4,14 |
Geist des
Lebens |
Röm 8,2 |
Geist der
Weisheit |
Eph 1,17 |
Geist der
Offenbarung |
Eph 1,17 |
Beistand |
Joh 14,26 |
Geist der
Kindschaft |
Röm 8,15 |
Geist des
Glaubens |
2 Kor 4,13 |
Geschenke des
Heiligen Geistes
Gaben/Charismen
(allg.) |
Eph 4,11 1
Kor 12,28 |
Prophetie |
Röm 12,6 1 Kor
12,10 |
Wunder |
1 Kor 12,28 |
Heilung |
1 Kor 12,9+28+30 |
Sprachen |
1 Kor 12,10 |
Weisheit |
1 Kor 12,8 |
Unterscheidung
der Geister |
1 Kor 12,10 |
Spender |
Röm 12,8 |
Amt |
Röm
12,7 1 Kor 12,28 |
Belehrer |
Röm 12,8 Spr
25,11 |
Barmherzigkeit |
Röm
12,8 |
Verkünder |
1 Petr 5,2-4 |
Geheimnisse des
Heiligen Geistes
Bei der
Schöpfung |
Gen 1,2 Ps
104,30 |
Inspirator
des Allen Test. |
2 Sam 23,2 Is
59,21 |
Inspirator
des Neuen Test. |
1 Kor 14,37 1
Thess 4,15 |
In Josef / Auf
Moses |
Gen 41,38 /
Num 11,17 |
In Josua |
Num 27,18 |
Über
Otniel u. Gideon |
Ri
3,10 Ri 6,34 |
Über
Jiftach und Samson |
Ri
11,29 Ri 14,6 |
Auf Saul |
1 Sam 10,10 |
Über
David |
1 Sam 16,13 Ps
51,11 |
Mit Elija und
Elischa |
1 Kön 18,12 2
Kön 2,15f |
Über
Asarja |
2 Chr 15,1 |
Auf Sacharja |
2 Chr 24,20 |
Vom Himmel steigend |
Mt 3,16, Lk
4,18, Apg 10,38 |
In die Wüste
führend |
Mt 4,1 |
Teufel austreibend |
Mt 12,28 |
Frohlockend |
Lk 10,21 |
Das Opfer
ermöglichend |
Hebr 9,14 |
Vom Tod erweckend |
Röm 8,11 1 Petr
3,18 |
Richtend |
Joh 16, 7f |
Die Kirche gründend |
Apg 12,1f Eph
2,19f |
Missionierend |
Apg 8,29+13,2-4,
1 Kor 2,4 |
Belehrend,
verkündend |
Joh 16,13 1 Joh
2,27 |
Weihend |
Apg 20,28 |
Warnend |
1 Tim 4,1 |
Verbietend |
Apg 15,28 |
Vergebend |
Apg 22,17 |
Erneuernd |
Tit 3,5 Joh 3,3f |
Beistehend |
Mk 13,11; Joh 14,16+20;
1 Kor 2,12 +3,16+7,37f;
Röm 8,9; 2 Kor
1,22+5,5 |
Helfend |
Röm 8,26 |
Besiegelnd |
Eph 1,13 Eph
4,30 |
Umgestaltend |
2 Kor 3,18 |
Stärkend |
Apg 1,8 |
Befreiend |
Röm 8,2 2 Kor
3,17 |
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