In
Lanciano bei Chieti ereignete sich das wohl bekannteste
und am längsten andauernde eucharistische Wunder.
In
der ehemaligen Klosterkirche des hl. Longinus in
Lanciano feierte im 8. Jahrhundert eines Tages ein
Basilianermönch, wie gewohnt, die hl. Messe. Nachdem er
die Hostie in den hochheiligen Leib Christi und den Wein
in das kostbare Blut Christi verwandelt hatte, hielt er
einige Augenblicke inne. Mag sein, dass er von einem
Zweifel an der wirklichen Gegenwart Jesu Christi im
heiligsten Altarssakrament geplagt wurde. Im selben
Augenblicke wurde er von einem ausserordentlichen Wunder
überrascht. Ein Teil der geweihten Hostie verwandelte
sich nämlich vor seinen entsetzten Augen in blutendes
Fleisch, während der übrige Teil weiterhin wie Brot
aussah; der verwandelte Wein nahm gleichzeitig die
Gestalt frischen Blutes an, das nach und nach zu fünf
Blutkörperchen gerann, die in Form und Gestalt
verschieden waren.
In dieser
Franziskuskirche in Lanciano geschah um 700 das
bekannteste und wunderbarste Eucharistiewunder
In
Lanciano bei Chieti ereignete sich das wohl bekannteste
und am längsten andauernde eucharistische Wunder.
In
der ehemaligen Klosterkirche des hl. Longinus in
Lanciano feierte im 8. Jahrhundert eines Tages ein
Basilianermönch, wie gewohnt, die hl. Messe. Nachdem er
die Hostie in den hochheiligen Leib Christi und den Wein
in das kostbare Blut Christi verwandelt hatte, hielt er
einige Augenblicke inne. Mag sein, dass er von einem
Zweifel an der wirklichen Gegenwart Jesu Christi im
heiligsten Altarssakrament geplagt wurde. Im selben
Augenblicke wurde er von einem ausserordentlichen Wunder
überrascht. Ein Teil der geweihten Hostie verwandelte
sich nämlich vor seinen entsetzten Augen in blutendes
Fleisch, während der übrige Teil weiterhin wie Brot
aussah; der verwandelte Wein nahm gleichzeitig die
Gestalt frischen Blutes an, das nach und nach zu fünf
Blutkörperchen gerann, die in Form und Gestalt
verschieden waren.
Der
erschrockene Priester suchte zuerst das unerklärliche
Vorkommnis zu verheimlichen, doch eine grosse innere
Erschütterung nötigte ihn, das wunderbare Ereignis den
anwesenden Gläubigen mitzuteilen und alsbald wurde es
stadtbekannt.
Seit
zwölf Jahrhunderten schon dauert dieses grandiose
Verwandlungswunder der Gestalt des Brotes in wirkliches
Fleisch und der Gestalt des Weines in wirkliches Blut an
und kann heute noch betrachtet und untersucht werden.
1515 errichtete Leo X.
ein unmittelbar dem Papst unterstehendes Bistum Lanciano.
1562 erhob es Pius IV. wegen seiner heiligen Traditionen
und des eucharistischen Wunders zum Erzbistum.
Jene wunderbare Hostie wird zwischen zwei Glasscheiben
in einer kunstvollen Silbermonstranz aufbewahrt und
weist einen dicken, dunkelroten Teil mit Fleischfasern
auf, während im andern Hostienteil noch die ursprüngliche
weisse Brotgestalt erkennbar geblieben ist. Die
Monstranz wird von zwei knienden Engelfiguren getragen,
zwischen denen ein Glaskelch das zu fünf ungleichen
Blutkörperchen geronnene Blut enthält. Am 17.
Februar 1574 untersuchte Monsignore Rodreguez in
Gegenwart des Volkes die Hostie und das Blut:
Obwohl
die 5 geronnenen Blutklümpchen verschieden
gross sind, wiegen alle einzeln 16,505 Gramm!
Wenn man alle 5 Klümpchen zusammen wiegt,
sind diese gleich schwer wie ein einzelnes 16,505
Gramm. Daran
erinnert eine Inschrift links beim Eingang innerhalb der
Kirche.
Die Hostie von Lanciano:
Das ,,Fleisch“, nach der Wandlung vor 1300 Jahren und heute...
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Die Wissenschaft
schaltet sich ein
Fast
1300 Jahre nach dem Wunder gab der Erzbischof von
Lanciano 1970 die Erlaubnis zu wissenschaftlichen
Untersuchungen. Bei der Probeentnahme äusserte Prof.
Dr. Linoli die Befürchtung, dass wohl kaum mehr
beweiskräftige Elemente zu finden seien.
Am
4. März 1971 erstattete derselbe Professor Bericht
über die sensationellen wissenschaftlichen Analysen der
konfessionell gemischten Gelehrtenkommission:
Das
Fleisch
Das
Blut
Die Hostie von Lanciano:
Das ,,Fleisch“, nach der Wandlung vor 1300 Jahren und heute...
Der Wein von Lanciano:
Das ,,Blut‘, nach der Wandlung vor 1300 Jahren und heute...
Zonale Präzipitationsreaktion: In Testglas 1 u. 2 von links
(,,Blut“ und ,,Fleisch ,,) zeigt sich deutlich das positive
Ergebnis der Reaktion.
Unvollständige
Reaktion zonaler Präzipitation: In Testglas 1 u.
2 von links (,,Blut“ und ,,Fleisch ,,) ist das
positive Ergebnis der Reaktion offensichtlich.
Die Gerinnung in den beiden Testen beweist, dass das ,,Fleisch‘ zur Blutgruppe AB gehört.
Das Gerinnen des Blutes beim Kontakt Anti-A und Anti-B Serum erbringt den Nachweis gehört. der Blutgruppe AB.
Die
Muskelfaserstruktur des ,,Fleisches“ weist
eindeutig auf Herzmuskelgewebe hin
Elektrophorese
des ,,Blutes: Die Kurve entspricht jener frischen
Blutes!
Das
Fleisch
Das
Blut
Das
,,Fleisch“ Ohne Konservierungs-stoffe
und obwohl das Gewebe der Wirkung physisch-atmosphärischer
und biochemischer Kräfte ausgesetzt war, blieb es
während fast 12 Jahrhunderten in seinem natürlichen
Zustand erhalten! Und der Befund:
Es
handelt sich um echtes
Fleischgewebe!
Immunologie
Die
Reaktion der zonalen Präzipitation
(nach
Uhlenhuth) wird häufig in der Gerichtsmedizin
verwendet um festzustellen, ob das Gewebe
menschlicher oder tierischer Art ist.
Ergebnis:
Das
Gewebe
ist menschliches
Fleisch.
Blutgruppe
Die
Reaktion der ,Absorptions -
Dilution nach
Fiori beweist, dass
das ,,Fleisch“ zur Blutgruppe AB gehört.
Histologie
(=Gewebelehre
)
Ergebnisse:
gestreiftes Muskelgewebe
syncytiale Anlage
mannigfaltige Orientierung
Eindringen des Muskelgewebes in ein Körnchen
Fettgewebe
Das
,,Blut“ Die
mikroskopische, die mikrochemische und v.a. die
chromatographische Untersuchung ergab mit
absoluter Gewissheit:
Das
,,Blut“ istechtes
Blut!
Immunologie
Die
Testreaktion nach Uhlenhuth (siehe
auch links unter Fleisch“) ergab:
Das
,,Blut“ istmenschliches
Blut!
Blutgruppe
Das
,,Blut“
gehört
ebenfalls zurBlutgruppe
AB
Anmerkung: Interessant
ist auch, dass die Blutspuren des Turiner
Grabtuchs ebenfalls zur BlutgruppeAB
gehören! Früher hatten fast alle Juden und
ausserdem fast nurdielnder
die Blutgruppe AB.
Elektrophorese
Sowohl
das elektrophoretische Profil wie auch das
prozentuale Verhältnis der Proteine (Eiweisse)
entspricht dem, das frischem Blutserum eigen
ist.
Es
ist wahrhaft wunderbar:
Es
handelt sich beim,,Fleisch,,
um ein Gewebe des Herzmuskels.
Das
Blutbild gleicht normalem, frischem
Menschenblut...
Die Untersuchungskommission machte eigens darauf aufmerksam,
dass von jenem Fleisch der hl. Hostie, falls es nicht
wunderbar wäre, heute nach zwölf Jahrhunderten nicht
einmal mehr Staub bestehen würde. Demnach ist dieses
eucharistische Wunder allein schon durch die unnatürliche
Dauerhaftigkeit des Fleischteiles der hl. Hostie
bewiesen. Diese Tatsache wurde von allen
Kommissionsteilnehmern festgestellt und unterschrieben.
Lanciano
verdankt es diesem Wunder, dass es anno 1921 zum Sitz
des 1. Eucharistischen Kongresses der Abbruzzen erwählt
wurde.
(Quelle:
Ettore Cerato, Realta o chimera il soprannaturale?
Edizioni Paoline, Modena.)
Der
Erzbischof von Lanciano hat im Jahre 1970 eine
medizinische Untersuchung dieser hl. Reliquien durch
eine Gruppe von Fachgelehrten angeordnet. Das
Untersuchungsergebnis wurde in der beiliegenden Urkunde
niedergelegt.
Der
Erzbischof von Lanciano und Bischof von Ortana
Zahl:
06/L/xxl
Der
Unterzeichnete, Erzbischof von Lanciano, verkündigt und
bestätigt, dass in der Kirche zum hl. Franziskus in
Lanciano, die im Volksmund „Heiligtum vom Wunder der
Eucharistie" heißt, aus dem achten Jahrhundert
eucharistische Spezies unter der sichtbaren Gestalt von
wirklichem Fleisch und Blut aufbewahrt werden.
Das
Verwandlungswunder ereignete sich während einer hl.
Messe in der Kirche zum hl. Legonziano, über der sich
heute das oben genannte Heiligtum erhebt.
Auf
erzbischöfliche Anordnung wurden die oben bezeichneten
hl. Reliquien einer medizinischen Untersuchung durch
Fachgelehrte unterzogen, die sich über mehrere Monate
erstreckte.
Diese
wissenschaftliche Prüfung ergab:
1.
Es
handelt sich um wirkliches Fleisch und Blut.
2.
Sowohl das Fleisch als auch das Blut stammen von einem
Menschen.
3.
Das Fleisch weist eindeutig die Struktur des Herzgewebes
auf.
4.
Das Fleisch und das Blut haben die gleiche Blutgruppe.
5.
Das Diagramm des Blutes ist übertragungsfähig auf
menschliches Blut, wie es heute entnommen wird.
6.
Das Fleisch und das Blut gleichen dem einer lebenden
Person.
Der
Unterfertigte steht für die Wahrheit des oben
Geschriebenen ein.
Erzbischöfliches
Pacifico Perontoni
Sigillum
Erzbischof und Bischof
entnommen
aus: Maria Haesele, Eucharistische Wunder aus aller
Welt, Stein am Rhein, 71995,
S. 245-246, 250-251
Turin
wird mit dem einzigartigen Ehrentitel “Stadt des
allerheiligsten Sakramentes” bezeichnet. Diese
Benennung verdankt die Stadt einem eucharistischen
Wunder, weiches am 6. Juni 1453 geschah. An jenem Tage
schritten zwei finstere Gesellen mit einem
schwerbeladenen Maulesel durch das Stadttor. Sie kamen
von der Festung Exilles, wo sie in Kriegsdienst
gestanden. René von Anjou hatte seinem
Bundesgenossen Herzog Franz Sforza von Mailand gegen die
feindliche Herrschaft Venedigs zu Hilfe eilen wollen.
Aber Ludwig von Savoyen versperrte ihm bei Exilles den
Weg nach Mailand. Wütend darüber plünderten und
brandschatzten die Kriegsleute des Herzogs René von
Anjou die Festung Exilles. Nicht einmal die Kirche blieb
verschont. Ein
Söldner, der noch gottloser war als die andern, brach
sogar den Tabernakel der Kirche auf und stahl daraus die
Monstranz samt der hl. Hostie. Rasch verbarg er sie
zwischen anderer Beute in einem Sacke, den er fest
zuschnürte und auf seinen gestohlenen Lastesel lud.
Danach wanderte der Kriegsknecht mit einem Kameraden der
südlichen Heimat zu.
Als
die beiden an der St.-Silvester-Kirche in Turin
vorbeikamen, stand der Esel plötzlich mitten auf dem
Platze still und ließ sich auf die Knie nieder. Wütend
hieb der Dieb auf ihn ein. Doch das Tier rührte sich
nicht. Infolge der heftigen Schläge fiel aber der Sack
vom Rücken des Esels zu Boden und öffnete sich. Vor
den entsetzten Augen der Diebe schwebte die Monstranz
mit der hl. Hostie in strahlendem Glanze hoch in die
Luft empor. Keiner der Diebe vermochte sie zu erlangen.
Immer
mehr Leute eilten staunend und betend herbei.
Zwölftausend Einwohner zählte damals die Stadt Turin
und alle wurden Zeugen des herrlichen eucharistischen
Wunders auf dem Silvesterplatz. Als der Bischof von
Turin, Msgr. Ludwig Romagnano, in feierlichem Ornate,
begleitet von vielen Priestern, ankam, öffnete sich die
Monstranz von selber und sank zu Boden, während die hl.
Hostie noch in der Höhe verblieb. Von heiligem Schauer
ergriffen, flehte die kniende Menge:
“Bleibe
bei uns, o Herr! Bleibe bei uns!”
Da
geschah ein neues Wunder. Die hl. Hostie schwebte
langsam aus der Luft herab in den Kelch hinein, den der
Bischof ihr entgegenhielt. Weinend vor Ergriffenheit
begleitete das Volk den Bischof mit der wunderbaren hl.
Hostie in die Kathedrale.
Am
Platze selber erbaute man zuerst eine Gedächtniskapelle
und später eine prachtvolle Kirche mit dem Titel
“Corpus Christi” - “Leib des Herrn”.
Im
Jahre 1953 wurde in Turin die 500-Jahr-Feier dieses
einzigartigen Wunders, in Anwesenheit des
heiligmässigen Kardinals Schuster von Mailand und
vieler tausend Pilger festlich begangen.
In
Saragossa
befindet
sich das berühmte Nationalheiligtum der Spanier,
die Marienkirche ,,U. L.Frau
von der
Säule“,
genannt ,,Pilar.“ Wenige Schritte davon erhebt
sich die grossartige Kathedrale, genannt ,,Seo“.
In grossen antiken Bildtafeln ist dort das
berühmte Hostienwunder von Saragossa dargestellt.
Dieses Wunder geschah zur Zeit, da Don Alfonso
Arbuello Erzbischof von Saragossa war. Domherr
Dormer hat wahrheitsgetreu alles, wie folgt,
aufgezeichnet:
,,Im
Jahre 1427
lebte in der Stadt Saragossa ein Ehepaar in
beständigem Zank und Streit. Statt GOTT um Hilfe
zu bitten und den jähzornigen Mann in Geduld zu
ertragen, klatschte die Frau ihr Unglück andern
Leuten. Da gab ihr jemand den sündhaften Rat, sie
solle zu einem berüchtigten Mohammedaner gehen,
der allerlei Zaubermittel zu brauen verstehe. Die
gewissenlose Gattin suchte in der Tat das dunkle
Gässlein auf, wo der Berber hauste. Schweigend
hörte er sie an. Als Anhänger Mohammeds hasste
er Christus und nicht minder die Christen. Seit
700 Jahren hatten seine Vorfahren versucht, die
spanische Halbinsel zu knechten und den Glauben
auszurotten. Doch immer wieder konnten sich die
Christen von den Eindringlingen befreien. Nach
700-jähriger Herrschaft erlagen endlich die
Mauren. Der Zauberer hoffte immer noch auf den
Tag, da Saragossa erneut die ,,Stadt des
Herrschers“ werde, sowie es der maurische
Stadtname besagt. Durch diese einfältige
Katholikin hoffte er einer hl. Hostie habhaft
werden zu können, an weicher er seinen Gotteshass
auslassen wollte. Zuerst bedauerte er, dass er
keinen Rat wisse. ,,Wohl gäbe es ein Mittel, um
dir zu helfen, doch ich kann es leider nicht
,,herstellen“, sagte er. ,,0, sagen Sie mir, was
Sie dazu brauchen. Ich werde es beschaffen und
wäre es auch noch so schwierig.“ ,,Wirklich,
kann ich mich auf dich verlassen?“ ,,Mein
Ehrenwort!“ Da flüsterte der Gotteshasser:
,,Ich benötige dazu eine Hostie!“ Die Christin
erschrak. Dann ging sie in die Nacht hinaus wie
einst Judas, der Verräter. Am folgenden Morgen
betrat sie die St.-Michaels-Kirche. In teuflischer
Verwegenheit kommunizierte sie unwürdig, nahm in
einer dunklen Nische die hl. Hostie aus dem Munde
und legte sie in ein Köfferchen. Nach dem
entsetzlichen Gottesraub eilte sie hinweg um
ihren göttlichen Herrn und Meister dem gemeinen
Feinde auszuliefern. Doch, kaum im Hause des
Wahrsagers angekommen, wurde sie durch ein
unerhörtes Wunder bekehrt. Das geschichtliche
Dokument berichtet: ,,Als das Weib ihr Köfferchen
öffnete, erblickte sie statt der hl. Hostie ein
kleines, überaus schönes, leuchtendes Knäblein.
Der
Mohammedaner riet ihr, das Knäblein im
Köfferchen nach Hause zu tragen und beides zu
verbrennen. Die ruchlose Frau tat so. Doch bald
bemerkte sie, dass das Köfferchen bereits
verbrannt und zu Asche geworden war, das Knäblein
jedoch unversehrt blieb und wunderbares Licht
verbreitete. Verwirrt und ganz ausser sich über
das neue Wunder, kehrte die Frau abermals in das
Haus des Ratgebers zurück. Als der Mohammedaner
ihren Bericht vernahm, begann auch er zu zittern.
Beide fürchteten sich vor einer Strafe des
Himmels,
wenn sie sich nicht endlich der Macht dieses
Wunders beugen würden.
Sie
beschlossen, gemeinsam zur Kathedrale zu gehen.
Sie, die Christin, wollte dort reumütig beichten.
Der Wahrsager aber war gewillt, dem Generalvikar
Bericht zu geben und für das eucharistische
Verbrechen um Verzeihung zu bitten. Der Erzbischof
liess den Fall genau untersuchen. Nachdem die zu
Rate gezogenen Herren sich von der Wahrheit des
Ereignisses überzeugt hatten, beschlossen sie,
das im hochheiligen Sakramente gegenwärtige Jesuskindlein
aus dem Hause jenerFrau
in die Kathedrale zu übertragen. Daher wurde noch
an demselben Tage -es war ein Samstag- eine
Prozession gehalten, an welcher das Domkapitel vom
göttlichen Erlöser, sowie das Priesterkapitel
der Marienkirche del Pilar, ferner der Ordens- und
Weltklerus, die Stadtbehörden, der Adel und das
Volk teilnahmen, gefolgt vom Herrn Erzbischof,
welcher unter dem Baldachin mit grosser Ehrfurcht
das göttliche Kindlein auf einer goldenen Patene
feierlich zur Kathedrale trug. Alle betrachteten,
zu Tränen gerührt, das wunderbare Kindlein. Als
die Prozession im ,,Seo“ angekommen war, legte
der Erzbischof das Jesuskindlein auf den Altar des
hl. Valero, um dem Wunsche der Menge nachzukommen,
welche verlangte, es zu sehen. Mit einer Ansprache
des Gnädigen Herrn, welcher über dieses grosse
Wunder tief ergriffen war, wurde die Feier
beendet. Man liess das Jesuskind die noch übrigen
Tagesstunden und die ganze Nacht hindurch auf dem
Altare, damit das katholische Volk es betrachten
und verehren konnte. Am folgenden Sonntagmorgen
feierte der Erzbischof an jenem Altare die hl.
Messe vom ,,Allerheiligsten Altarssakrament“. Da
ereignete sich ein neues Wunder. Als er nämlich
die Opferungsgebete begann, verschwand das
wunderbare Kindlein, das auf der Patene gewesen,
und an seiner Stelle lag eine hl. Hostie, welche
dann bei der hl. Kommunion durch den Erzbischof
genossen wurde. Im Archiv des Metropolitankapitels
wird der Bericht des Wunders, das durch viele
Augenzeugen bestätigt ist, aufbewahrt. Die Kunst
hat dasselbe in grossen Ölgemälden verewigt.“
Soweit der Bericht des Domherrn Dormer, den
jedermann nachprüfen kann. In Saragossa aber ist
jahraus, jahrein täglich in mehreren Kirchen
gleichzeitig das Allerheiligste ausgesetzt und
viele Beter knien stets davor.Quelle:P. Mamiel Iraval y Roset
SJ.: ,,Prodi9ias eucaristicos“
Als
Beispiel eines eucharistischen Erscheinungswunders sei
das Ereignis vom 2o. April 19o3 im Dorf Manzaneda in
Nordspanien gebracht.
Die beiden Redemptoristen Patres Mariscal und Romero
hielten dort im Auftrag des Bischofs eine
Volksmissionswoche ab. Sie
hatten zunächst sehr wenig Erfolg, es kamen nur
wenige in den ersten Tagen in die Kirche. In seinem
Bericht führt Pater Mariscal hierzu Einzelheiten aus
und fährt dann wie folgt fort: ,,Wider Erwarten waren
diesmal viele Erwachsene gekommen, doch nicht so sehr,
um das Wort Gottes zu hören, sondern um die prachtvolle
Beleuchtung zu sehen, die nach Programm stattfinden
sollte. Widerwillig und oft sogar spottend hörten die
meisten die Predigt an. Als Pater Romero geendet hatte,
wurden die vielen Kerzen am Altare angezündet.
Unterdessen bestieg ich die Kanzel, um die Abbitte
vorzubeten. Meine Stimme war so schwach, daß man mich
kaum verstehen konnte. Da erfüllte die Kirche plötzlich
strahlender Glanz, so daß das Licht sämtlicher Kerzen,
gegen 2oo an der Zahl,
die wir angezündet hatten, dagegen verblich. Es
war, als sei die Sonne in der Kirche aufgegangen. Mit
einem Ruck erhob sich das Volk. Aufrechtstehend blickten
alle unverwandt zum Altare hin, um das Wunder zu sehen,
das sich plötzlich ereignete... Was war denn eigentlich
geschehen? Was erblickten die Leute? Ich kann es kaum
beschreiben. Als ich nämlich auf der Kanzel zu reden
begonnen hatte, war mir plötzlich, als flüstere mir
eine Stimme die Worte des Propheten Isajas ins Ohr:
,,Den ganzen Tag halte ich meine Hände ausgebreitet
gegen mein Volk, aber mein Volk glaubt mir nicht und
gibt mir Widerrede.“ Im gleichen Augenblick verschwand
meine starke Heiserkeit. Meine vorher so schwache Stimme
bekam eine solche Gewalt, wie ich sie nie in meinem
Leben besessen hatte. Was ich redete, weiß ich nicht
mehr. Ich fühlte, daß nicht ich, sondern ein anderer
aus mir sprach. Und wer war es? Es war der göttliche
Heiland selbst! Denn als ich jene Worte des Propheten
Isajas anführte, sah man in der Glaskapsel der
feierlich aus gesetzten Monstranz, welche die heilige
Hostie enthielt, plötzlich das Antlitz eines Knaben
erscheinen. Er hatte blonde Haare und zuerst dieselbe Größe
wie die heilige Hostie. Bald kamen auch seine Arme zum
Vorschein und endlich der ganze Körper. Nun aber trat
das Jesuskind aus der heiligen Hostie hervor. Es stellte
sich mit
ausgebreiteten Armen vor die Monstranz auf dem Altar,
so, als wolle es sämtliche Kinder der Pfarrei umarmen,
die vor dem Altare knieten. Die Brust des leuchtenden
Jesusknaben war geöffnet, so daß man durch dieselbe
sein Herz erblicken konnte. An Händen und Füßen hatte
er Wundmale, aus denen Blut hervorfloß. Er trug ein
schneeweißes, mit violetten Blumen besätes Kleid. Der
Glanz, den die Erscheinung verursachte, übertraf das
Licht aller Kerzen. Sie blieb volle zwanzig Minuten
sichtbar, während ich dem Volke predigte... Mit
feierlichem Ernste, wie einst das Volk Israel in der Wüste,
schlossen diese Leute aufs neue den Bund der Treue mit
ihrem Gott. Schließlich bat ich den Herrn Pfarrer, den
Segen mit dem Allerheiligsten zu geben. Als er die
heilige Hostie aus der Monstranz nehmen wollte, um sie
in das Ziborium zurückzulegen, zitterte er so heftig,
daß er nicht imstande war, sie anzufassen. Da geschah
ein zweites Wunder. Es schien, als würde die hl. Hostie
lebendig. In eigener Bewegung schwebte sie aus der
Monstranz heraus, stieg mit majestätischer Ruhe in die
Höhe und sank dann selber in das Ziborium hinein. Der
Herr Pfarrer verschloß sie in den Tabernakel und kehrte
voll Staunen und Schrecken in die Sakristei zurück...
ein alter Mann, der den Glauben vollständig verloren
hatte, wollte seit jenem Tage die Kirche kaum mehr
verlassen. Er blieb den ganzen Tag darin und beweinte
bitterlich seinen früheren Unglauben. Mit einem Wort:
alle Pfarrkinder, ohne eine einzige Ausnahme, beichteten
mit außerordentlich guter Seelenverfassung. Die
Generalkommunion am Schlußtage der Mission dauerte ohne
Unterbrechung drei volle Stunden lang, von halb 6 bis
halb 9 Uhr früh, denn aus der ganzen Umgegend waren
Leute herbeigeeilt, um am Altar der Erscheinung die
heilige Kommunion zu empfangen.
An
jenem letzten Tage der Mission, am 27. April 19o3, ließ
ich zur Danksagung für die vollständige Bekehrung der
Gemeinde ein feierliches Tedeum singen. Und o Wunder! In
demselben Augenblicke, als ich ,,Großer Gott, wir loben
Dich“ anstimmte, erschien plötzlich das Jesuskind
wieder in der hl. Hostie, genauso wie zuvor, in der
Gestalt eines sechsjährigen Knaben. Der einzige
Unterschied war der, daß es jetzt keine Wunden mehr
hatte und daß die violetten Blumen der Betrübnis an
seinem Gewande verschwunden waren. Sein Antlitz
leuchtete voll himmlischer Freude.
Es
läßt sich nicht schildern, wie sehr wir alle ergriffen
waren. Beim Singen des letzten Verses des
Ambrosianischen Lobgesanges verschwand die Erscheinung.
Zum bleibenden Andenken an diese wunderbare Begebenheit
wurde auf dem Missionskreuz von Manzaneda das Jesuskind
in derselben Haltung abgebildet, in welcher es
erschienen war. Das Kreuz wurde in der Kirche
aufgestellt.“
Der
zuständige Bischof von Astorga ordnete sogleich eine
Untersuchung an und schickte einen Erzpriester und den
bischöflichen Notar als Untersuchungsrichter nach
Manzaneda, die Aussagen der Zeugen unter Eid
aufzunehmen. Nach kurzer Zeit konnte der Bischof im
Kirchlichen Amtsblatt seiner Diözese das Ergebnis der
Untersuchung veröffentlichen: - Die Erscheinung des
Jesuskindes von Manzaneda ist eine Tatsache, die nicht
den geringsten Zweifel zuläßt.
In
dem Bericht wird noch auf eine weitere Folge dieses
Ereignisses hingewiesen: Während zu Beginn der Volksmission
nur wenige Personen aus den benachbarten Orten kamen,
jedoch nicht ein einziger erwachsener Zuhörer aus dem
Ort Manzaneda selbst, war es danach genau umgekehrt:
Alle Männer schlossen sich zu einer eucharistischen
Bruderschaft zusammen, um abwechselnd Tag und Nacht den
Herrn im Sakrament in der Kirche anzubeten. Der Haß
gegen Religion und Priester in diesem Ort verwandelte
sich danach in das genaue Gegenteil.
Als
Beispiel zugleich für die auf unerklärliche Weise vor
einem Schaden bewahrte Hostie und deren Schweben in der
Luft, beides auch in vielen anderen Fällen beobachtete
Phänomene, sei das sog. Hostienwunder von Faverney
gebracht. Am Pfingstsonntag. dem 24. Mai 16o8, wurde das
Allerheiligste in der Kirche von Faverney zu einer dreitägigen
Andacht ausgesetzt. Die Monstranz mit zwei geweihten
Hostien stand auf einem besonderen Altar aus Holz in der
Kirche. Um 23 oo Uhr ging der Pater Garnier in seine
Zelle und schloß die Kirche ab, wobei er nur zwei
Lampen vor dem ausgesetzten Allerheiligsten brennen ließ.
Als
er am nächsten Tag früh vor 3 oo Uhr in die
Klosterkirche zurückkehrte, schlugen ihm beim Öffnen
der Türe dichte Rauchschwaden entgegen. In der Kirche
hatte es zuvor in erheblichem Maße gebrannt. Der hölzerne
Altar war vollständig eingestürzt und verbrannt, der
eine Kerzenleuchter geschmolzen, der andere
heruntergefallen und zerbrochen. Die Marmorplatte, auf‘
welcher die Monstranz gestanden hatte, lag unter Asche
und Kohlenglut in drei Stücken auf dem Boden und war so
heiß, daß man sie nicht anzurühren vermochte. Die
Patres und Gemeindemitglieder suchten vergeblich in den
Trümmern nach den heiligen Hostien.
Plötzlich
erblickte ein Novize die Monstranz mit den heiligen
Hostien frei in der Luft, hoch über dem Chorgitter
schwebend. Alle Anwesenden sahen die schwebende
Monstranz, die jeder Unterlage, jeden Haltes entbehrte,
zumal der Altar total verbrannt war. Das ganze
Chorgitter stürzte dann sogar vor den Anwesenden ein,
ohne daß die freischwebende Monstranz in der Luft auch
nur gezittert hätte.
Schnell
sprach sich dieses Wunder in der ganzen Umgegend herum.
Nicht nur die 8oo Einwohner von Faverney, sondern 9000 -l0000 Pilger haben das Wunder gesehen, das 33
Stunden lang vom Pfingstmontag früh bis Pfingstdienstag
anhielt.
Am
Pfingstdienstag führte ein Nachbarpfarrer seine ganze
Pfarrgemeinde in Prozession nach Faverney. Dort feierte
er an einem Notaltar, den man an dieselbe Stelle
gestellt hatte, wo der verbrannte Altar gestanden hatte,
mittags die heilige Messe. Da geschah ein neues Wunder.
Nach der Wandlung konnten alle Anwesenden in der überfüllten
Kirche sehen, wie sich die schwebende Monstranz langsam
und sanft aus der Höhe auf das reine Korporale auf dem
Notaltar niederließ. Dies geschah so ruhig, daß auch
nicht ein einziges Stäubchen der Asche, welche die
Monstranz vom Brande her noch bedeckte, den Altar
beschmutzte. Genaueste kirchliche und weltliche
Untersuchungen wurden während und nach dem wunderbaren
Ereignisse vorgenommen. Viele hundert Personen erklärten
sich bereit, mit einem Schwur ihre Beobachtungen zu bestätigen.
Die Behörden wählten 52
der angesehensten Männer
von Faverney zum amtlichen Eide aus. Das Dokument ihrer
Angaben existiert heute noch, sowie ihre Namen und
Unterschriften und bildet ein kostbares Beweisstück für
das Wunder von Faverney. Die Ritenkongregation ordnete
1864 eine neue Untersuchung der Akten an, worauf Papst
Pius IX. die eine, noch existierende wunderbare Hostie
von Faverney der Verehrung der ganzen Welt empfahl. Die
zweite Hostie wurde von Faverney der benachbarten Stadt
Dole geschenkt und dort während der Französischen
Revolution vernichtet. Papst Johannes XXIII. pilgerte
als Nuntius von Paris eigens nach Favemey, um die in den
Flammen unversehrt gebliebene heilige Hostie zu ehren.
Das wird ,bei Maria Haesele und in einem französischen
Buch berichtet.
In
dem französischen Buch findet sich ferner im Vorwort
des Erzbischofs von Besancon ein Hinweis auf ein größeres
Werk zu diesem Wunder von dem Bischof von Nancy,
Monseigneur Pirolley. Die amtlichen Unterlagen zu diesen
Fragen befinden sich im Archiv des Erzbischofs von
Besancon. In dem französischen Heft über dieses Wunder
sind auch beispielsweise Fotokopien von Aussagen und
Unterschriften der Zeugen enthalten.
Im
übrigen sind ohnehin nicht alle Arten eucharistischer
Wunder eingeschlossen. So wurde in Alkoyl aus der
Pfarrkirche ein silberner Kelch mit Hostien gestohlen.
Alles Suchen, verbunden mit Bitt- und Bußprozessionen,
war vergeblich, obwohl man buchstäblich Tag und Nacht
alle Winkel des Ortes durchstöberte.
Eine
Witwe namens Maria Miralles hatte ihre Wohnung bei einem
Stall, in dem der später als Dieb entlarvte Juan Prats
seine Färberei und seine Zuchttiere untergebracht
hatte. In dieser Wohnung hatte die Witwe die Statue des
Jesuskindes, die schon mehrfach bei Hungersnot, Pest
oder Krieg auf einem öffentlichen Platz im Dorf
aufgestellt worden war und die insbesondere die
Hausgenossen genau kannten.
Vor
dieser Statue kniete die Witwe nieder und bat inständig
darum, daß man die Hostien wiederfinden möge. Da
bemerkte sie, wie sich die Statue zu neigen begann und
das rechte Händchen, das bisher zum Himmel
emporgestreckt war, sich senkte und auf den Fußboden
deutete. Die Hausgenossen liefen später herbei und
staunten ebenso, da sie die Jesusstatue seit vielen
Jahren immer in aufrechter, gerader Haltung und nicht in
dieser Veränderung bemerkt hatten. Man zweifelte nicht
daran, daß die gesenkten Finger auf das Versteck
hinweisen sollten. Bei dem intensiven Suchen in dem
Stall unter der Wohnung mit der Statue fand man dann
schließlich den Silberkeich und die kleine Truhe mit
den drei heiligen Hostien. Das war am 31. Januar 1568.
Mehrere amtliche Akten aus jener Zeit beglaubigen dieses
Ereignis, das außerdem in Kunstwerken verschiedenster
Art verewigt ist.
Bezüglich
des wunderbaren Leuchtens von konsekrierten Hostien wird
im Bolletin Parroquial, Supplement del Bolletin Oficial
del Arzobispado, Valencia, also praktisch im pfarrlichen
Amtsblatt als Ergänzung des Erzbischöflichen
Amtsblattes von Valencia vom 29.
Oktober 1940 ein Fall aus dem spanischen Bürgerkrieg
berichtet, in dem allein gegen 7ooo spanische Priester,
darunter 12 Bischöfe, Ordensleute und Seminaristen
getötet wurden. Im Radio wurde verkündet, man habe die
Priester bereits erledigt und gehe jetzt daran, mit den Überbleibseln
der Religion, nämlich Statuen, Bildern, Gebetbüchern
usw. aufzuräumen. In diesem Zusammenhang fanden
zahllose Hausdurchsuchungen und Zerstörungen von
Kirchen statt. So wurde auch die Kirche des spanischen
Dorfes Almolda gestürmt. Man riß Altäre, Statuen und
Bilder nieder. Der Tabernakel mit dem Allerheiligsten
Sakrament wurde mit der Axt zertrümmert. Die heilige
Hostie wurde dann unter den Trümmern deswegen
gefunden weil sie von dort hervorleuchtete. Ein
Knabe rettete eine leuchtende Hostie (1936
in
einer Glaskapsel)
aus den Tabernakeltrümmern (der
span. Krieg war eine kommunist. Kirchenverfolgungl)
und bewahrte sie bis zur Befreiung 2 Jahre auf. In einer
Prozession wurde sie in die Kirche zurückgetragen.
Vom
Heiligen Pfarrer von Ars wird folgendes berichtet: Zwei
ungläubige Professoren der Universität Lyon
beschlossen, nach Ars zu gehen, um den bekannten Pfarrer
genau zu beobachten. Als im Augenblick der heiligen
Wandlung die anwesenden Gläubigen sich knieten, sagten
jene zueinander, wie es nur möglich sein könne, daß
vernünftige Leute vor einem Stückchen Brot
niederknien. Als dann der Heilige Johannes Maria Vianney,
wie der Name des Pfarrers von Ars lautete, die erste
Hostie vor dem Austeilen an die Gläubigen zeigte,
entschwebte sie seinen Fingern und legte sich von selbst
auf die Lippen des ersten Kommunizierenden. Einer der
beiden Zweifler kehrte um und wurde später Priester und
Dominikanermönch.
Zu
Beginn des 3. Jahrtausends hielt ein ländlicher Verein
seine Jahresmesse für die Verstorbenen Mitglieder. Vom
Priester wusste man, dass er nicht an die Realpräsenz
glaubt. Zum Kommunionempfang kniet ein einziges Bäuerlein
nieder. Es wird beim anschliessenden Zusammensein darauf
angesprochen. Nicht verlegen, zitiert es den hl. Antonius:
«Esel ahnen das hl. Mysterium eher als verstockte
Menschen!» Dann erzählt es der verdutzten Schar die
Geschichte aus Rimini.
Der
hI. Antonius hält in
Rimini
Missionspredigten. Dabei fordert er Bonvillo,
einen stadtbekannten Leugner der Realpräsenz auf,
wie die übrigen Bürger der Stadt an die reale
Gegenwart Christi im heiligsten Sakrament zu
glauben. Dieser erklärt, nur ein Wunder könne
ihn dazu bringen.
Der hl. Antonius: «Gib deinem
Maultier drei Tage lang nichts zu fressen; dann
bring es hierher; du wirst ihm ein Mass Hafer und
ich das Allerheiligste vorhalten. Du wirst sehen,
es kniet eher nieder, als dass es vom Hafer
frisst.» An besagtem Tag zelebriert der hl.
Antonius auf dem Platz
der drei Märtyrer die
hl. Messe. Das Maultier wird vorgeführt. Antonius
hält ihm die konsekrierte Hostie vor, während
der Ketzer Bonvillo ihm den Hafer hinstreckt. Der
Biograph: «O Wunder, das ausgehungerte Tier schritt
gemessenen Schrittes zum Leib des Herrn hin und
beugte vor dem hl. Antonius, der die Hostie hielt,
ehrfurchtsvoll die Knie.»
Im
bekannten
Fall von Paterno hatten Diebe bei einem Kircheneinbruch
zwei Ziborien, also Kelche voll konsekrierter Hostien
gestohlen und diese später auf einem Feld in der Erde
an verschiedenen Stellen vergraben. Man fand sie alle,
weil bei diesen Stellen helle Strahlen aus der Erde
kamen.
Auch
im sehr bekannten Fall des Hostienraubes von Ettiswil
bei Luzern wird die Hostie dann später in einem Busch
leuchtend gefunden. Aus dem Vernehmungsprotokoll des
Strafrichters Hemmann von Rüsegg der Täterin Anna Vögtli,
die ihre Tat voll bereute, ergibt sich noch eine weitere
Variante eucharistischen Wunders:
Allsogleich
verließ ich die Kirche und flüchtete. Als ich außerhalb
der Friedhofsmauern war, nahm die hochheilige Hostie
allmählich an Gewicht zu und wurde schließlich so
schwer, daß ich völlig außerstande war, sie
weiterzutragen. Auch konnte ich weder rückwärts noch
vorwärts, so daß ich genötigt gewesen wäre, an
derselben Stelle zu verharren. So warf ich denn das
lebenspendende Sakrament ob seiner gewaltigen Schwere
neben einen Zaun in die Nesseln. Das Korporale jedoch
behielt ich für mich, ging weg und machte mich aus dem
Staube.
Cascia
in Umbrien, bekannt für jedermann als die Stadt der Hl.
Rita ist ebenso der Ort an dem die Reliquie eines außerordentlichen
eucharistischen Wunders verwahrt wird, das im Jahre 1330
in Siena geschah.
In
der Gegend von Siena nahm ein Priester, der gebeten
wurde einem kranken Bauern die Sterbesakramente zu
spenden, eine konsekrierte Hostie und legte sie
ehrfurchtslos zwischen die Seiten seines Breviers und
klemmte es unter seinen Arm. So ging er in das Haus des
kranken Mannes. Nachdem er dessen Beichte gehört hatte,
öffnete der Priester das Buch um die konsekrierte
Hostie zu entnehmen, aber sehr zu seinem Erstaunen sah
er, dass sie rot geworden ist mit frischem Blut und zwar
so sehr, dass beide Seiten zwischen denen sie lag davon
gefärbt wurden. Verwirrt und reuig ging der Priester
nach Siena zum Augustinerkloster und beschrieb das
Ereignis dem bekannten Prediger und frommen Ordensmann
P. Simon Fidati von Cascia. Dieser gab ihm die
Lossprechung nachdem er die Geschichte des Priesters gehört
und mit eigenen Augen das wunderbare Zeichen gesehen
hatte. Er bat ihn und Erlaubnis die zwei blutgetränkten
Brevierseiten behalten zu dürfen. Eine davon nahm er später
mit nach Perugia, die andere – jene an welcher die
konsekrierte Hostie haftet – nach Cascia in die Kirche
des Hl. Augustinus.
Über
die Jahrhunderte wurde die erlesene Reliquie immer von
den Gläubigen mit großer Hingabe verehrt. Auch die Päpste
haben diesen Kult mit vielen besonderen Ablässen gefördert,
einschließlich des Portiunkula-Ablasses, den Papst
Bonifaz IX im Jahre 1401 gewährte.
Das
wunderbare Ereignis wird besonders am Fronleichnamsfest
jedes Jahr gefeiert, wenn die Reliquie öffentlich in
der Prozession mitgetragen wird.
1930
zum 600. Jubiläum des Ereignisses wurde ein
Eucharistischer Kongress für die ganze Diözese von
Nursia in Cascia gehalten. Damals wurde eine kostbare
und künstlerisch wertvolle Monstranz für die Verehrung
der Reliquie eingeweiht. Alle historisch verfügbaren
Dokumente im Bezug auf das Wunder wurden veröffentlicht.
Ein
einzigartiges Phänomen das mit der Reliquie verbunden
ist soll nicht verschwiegen werden: Viele Leute haben
bemerkt, dass in diesen Blutflecken schon der Ausdruck
eines leidenden menschlichen Angesichtes zu sehen ist.
Dies wurde auch unterstützt durch fotographische
Aufnahmen.
Eine
Frau litt sehr unter der Ungläubigkeit ihres Mannes,
der schon lange keine Sakramente mehr empfangen hatte.
Sie überlegte, wie sie
ihm die hl. Kommunion trotzdem geben könnte - selbst
wenn er vorher nicht gebeichtet hat. Eine
"Wahrsagerin" prophezeite ihr, ihr Mann würde
seine Wege ändern, wenn sie ihm eine konsekrierte
Hostie darreichte. Die Frau wusste, dass es falsch sei,
in dem sündigen Zustand, in dem sich ihr Mann befand,
zur hl. Kommunion zu gehen. Doch konnte sie diesen unter
keinen Umständen zur hl. Beichte bewegen. Eines Tages
ging sie zur Kommunion und konsumierte den Leib unseres
Herrn nicht, sondern nahm die konsekrierte Hostie nach
dem Empfang der hl. Kommunion aus dem Mund und wickelte
sie in ihr Taschentuch. Mit der konsekrierten Hostie
verließ sie die Kirche. Auf dem Weg ausserhalb
der Kirche aber begann die Hostie zu bluten. Viele Leute
bemerkten dies und dachten, die Frau würde bluten. Da
befiel sie große Furcht, ging nach Hause, legte die
Hostie in ein Gefäß und bedeckt sie mit einem reinen
Leinentuch. Während der Nacht wurde sie und ihr Ehemann
von einem hellen Licht aufgeweckt, das von dem Gefäß
ausging und den ganzen Raum erleuchtete. Engel hatten
das Gefäß geöffnet und hielten Anbetung vor unseren
Herrn. Die Frau erzählte ihrem Mann von ihrer Freveltat
und warum sie dies tat, und eröffnete ihm, dass das Gefäß
eine konsekrierte Hostie enthält. Beide verbrachten die
Nacht auf ihren Knien in Anbetung, worauf der Mann sein
lasterhaftes Leben radikal änderte. Ein Priester wurde
gerufen, der die konsekrierte Hostie zurück in die
Kirche St. Stefan brachte und sie in geschmolzenem
Bienenwachs versiegelte. Neunzehn Jahre später öffnete
ein Priester, der vom Geschehen nicht völlig
unterrichtet war, den Tabernakel und bemerkte,
dass der Wachsblock zerbrochen daneben lag und die
konsekrierte Hostie in einen Kristall eingeschlossen
war. Das Wunder ereignete sich im Jahre 1247.
Die
in Kristall eingeschlossene konsekrierte Hostie ist
heute von einer Treppe hinter dem Altar aus zu
besichtigen. An der Wand daneben sind viele
Originalschreiben verschiedener Diözeasanbischöfe und
hoher kirchlicher Würdenträger, ebenso auch
Untersuchungsergebnisse, welche die Echtheit des Wunders
bezeugen.
1997
wurde in Santarem das 750 Jubiläum in Anwesenheit des
Diözesanbischofs und vieler Bischöfe Portugals mit großer
Feierlichkeit begangen.
Bild:
Monstranz mit der Hostienreliquie
Portugiesisch:
Santuàrio do Santissimo Milagre
Aus
dem Leben des heiligen Don Bosco (1815-1888) ist eine
Reihe erstaunlicher Dinge bekannt, die sich um die
heilige Eucharistie ranken. Alle Aussagen wurden zuverlässig
niedergeschrieben. Don Evasius Garonne berichtet als
Zeuge: »Im Januar 1879 diente ich Don Bosco bei der
Feier der heiligen Messe, die er am Altar seines
Vorzimmers zelebrierte. Mein Mitschüler Franchini, der
inzwischen gestorben ist, war auch dabei. Als Don Bosco
die heiligen Gestalten erhob, sahen wir, wie er entrückt
war. Verklärung lag auf seinem Gesicht, so dass er
dadurch das ganze Zimmer zu erleuchten schien. Allmählich
lösten sich seine Füße von der Predella (Altarpodest)
und Don Bosco schwebte wohl zehn Minuten in der Luft.
Wir zwei Ministranten konnten - wie es damals Brauch war
- den Saum des Messgewandes nicht erreichen.
Ich
war ganz außer mir vor Verwunderung, wollte Don Berto
herbeirufen, fand ihn aber nicht. Auf meinen Platz zurückgekehrt,
sah ich Don Bosco gerade noch die Stufen herabkommen,
das Zimmer kam mir fast wie ein Himmel vor. Auf die
Heilige Messe folgte eine lange Danksagung. Hernach
brachte ich ihm wie gewohnt den Kaffee und fragte: »Aber
Don Bosco, was hatten sie denn nur heute morgen beim
Erheben der heiligen Gestalten? Wie kam es, dass sie auf
einmal so hoch und groß wurden?« Er schaute mich nur
an und sagte, um das Gesprächsthema zu ändern: »Nimm
auch etwas Kaffee! « Er schenkte mir eine Tasse ein und
reichte sie mir. Ich merkte sofort, er wollte nicht darüber
sprechen, ich blieb also still und schlürfte meinen
Kaffee. Dreimal wurde ich Zeuge seines Emporschwebens während
der Messfeier.
Aus
den frühen Priesterjahren Don Boscos schrieb ein
Augenzeuge ein Geschehen nieder, das bestätigt wurde
und großes Staunen verursachte. Es war im Jahr 1849.
Man beging im Oratorium (Gemeinschaft des Don Bosco)
eine der größten Feiern, es dürfte das Fest Mariä
Geburt gewesen sein. 34 Etwa 650 Jugendliche hatten das
Sakrament der Buße empfangen und bereiteten sich nun
vor auf den Empfang der heiligen Kommunion. Don Bosco
begann die Messfeier in der Annahme, im Tabernakel stehe
wie gewohnt ein Hostiengefäß gefüllt bis oben an. Das
Ziborium war aber nahezu leer. Josef Buzzetti hatte
vergessen, eine andere Schale mit zu konsekrierenden
Hostien auf den Altar zu stellen. Erst nach der
feierlichen Wandlung bemerkte er sein Missgeschick. Als
nun Don Bosco die heilige Kommunion auszuteilen begann,
war er besorgt, als er so wenig Partikel sah bei so
vielen Kommunikanten, die den Altar umstanden. Er war
untröstlich bei dem Gedanken, so viele junge Menschen
ohne das heilige Sakrament zurückschicken zu müssen.
Er erhob die Augen zum Himmel, dann teilte er die
heilige Kommunion weiter aus. Siehe da, zu seiner großen
Verwunderung und zu noch größerem Erstaunen Buzzettis,
der tief beschämt war, weil er Don Bosco durch seine
Vergesslichkeit in solche Verlegenheit gebracht hatte,
bemerkte Don Bosco, wie die heiligen Hostien unter
seinen Händen zunahmen. Ohne auch nur eine Hostie
brechen zu müssen, konnte er allen die Kommunion
reichen.
Als
man eines Tages Don Bosco selbst über dieses Vorkommnis
befragte, gab er es uneingeschränkt zu.
»Jene
Macht, die das Wunder der Verwandlung vollbringen
kann’, wird auch einer Vermehrung nichts im Wege
stehen.«
Am
13. März 1945 feierten die niederländischen Katholiken
den 600. Jahrestag jenes Hostienwunders, dem sie
Aufstieg und Wohlstand ihrer schönsten Stadt
zuschreiben.
Im
14. Jahrhundert war Amsterdam lediglich ein
unbedeutendes Fischerdorf. Nur vier Straßen und ein
paar Gässchen mit bescheidenen Fischerhütten und einem
einzigen größeren Gebäude, in welchem die
Beginen-Klosterfrauen wohnten, bildeten das ganze
damalige Dorf Amsterdam.
Am
13. März 1345 wurde dieser schlichte Ort durch ein großes
eucharistisches Wunder weit über Holland hinaus bekannt
und Ziel vieler Wallfahrer, die Arbeit und Wohlstand
brachten.
An
jenem bedeutungsvollen Tage war ein Priester zu einem
sterbenden Fischer gerufen worden. Er hörte seine
Beichte und reichte ihm die hl. Wegzehrung. Kaum aber
war der Geistliche weggegangen, wurde der Kranke von so
heftigem Hustenreiz befallen, dass er ausspeien musste.
Seine Gattin warf den Auswurf samt der sich darin
befindlichen, noch ganzen, heiligen Hostie kurzerhand
ins Herdfeuer. Erst am folgenden Morgen, als sie die
restlichen glühenden Kohlen zusammenschüren wollte,
wurde ihr bewusst, wie ehrfurchtslos sie mit der
heiligen Hostie umgegangen war, denn dieselbe schwebte
makellos weiß und unversehrt, von strahlendem
Lichtglanz umgeben, wunderbar über den Gluten. Das
Feuer hatte die hochheilige Brotgestalt nicht zu
vernichten, ja nicht einmal zu schwärzen vermocht.
Tieferschüttert
kniete die Frau nieder und betete die hl. Hostie an.
Dann nahm sie dieselbe aus dem Herde, ungeachtet des
Feuers, das an ihren Armen zwar emporzüngelte, ihr
jedoch keine Wunde beibrachte. Voller Ehrfurcht legte
sie die hl. Hostie auf reines Linnen in ihre Wäschetruhe.
Eilends
suchte sie nun den Priester auf, der ihren Gatten
versehen hatte und berichtete ihm alles. Nachdenklich
befahl ihr der kluge Seelsorger strenge zu schweigen,
damit kein Gerede und kein Aufsehen entstehe. In aller
Stille trug er die wunderbare, heilige Hostie ins
Gotteshaus zurück.
Am
folgenden Tage aber fand die Frau, zu ihrem unsäglichen
Schrecken die Hostie neuerdings in ihrer Wäschetruhe.
Jetzt erst wurde es dem Seelsorger klar, dass dieses
offensichtliche Wunder nicht verschwiegen werden dürfe,
sondern öffentlich bekanntgemacht werden müsse zur größeren
Ehre Gottes und zur Stärkung des Glaubens vieler
Seelen.
Der
Pfarrherr gab nun seinen geistlichen Mitbrüdern und
Pfarrkindern das wunderbare Ereignis bekannt, und
alsbald strömten die Leute aus der ganzen Umgegend
herbei. In feierlicher Prozession, mit wehenden Fahnen
und brennenden Kerzen, betend und singend, zogen
Priester und Volk mit der wunderbaren hl. Hostie in die
St.-Nikolaus-Kirche von Amsterdam.
Die
kirchliche Obrigkeit eröffnete darnach sogleich eine
strenge Untersuchung, die mehrere Monate lang dauerte.
In einem Hirtenbriefe verkündete schließlich der
Bischof von Utrecht, dass dieses ausserordentliche
Ereignis vollkommen der Wahrheit entspreche und er
deshalb gerne die Erlaubnis erteile, dieses von Gott
gewirkte eucharistische Wunder überall kundzutun.
Die
fromme Amsterdamer Bevölkerung aber beschloss sogleich,
jene armselige Wohnstätte in eine Kapelle zu
verwandeln. Der Feuerherd, in dessen Flammen die hl.
Hostie so manche Stunde unversehrt geblieben, wurde
nicht entfernt, sondern an Ort und Stelle in der Kapelle
belassen.
Und
hundert Jahre später ließ Gottes Güte in jener
Kapelle ein neues Wunder zu, um dadurch gleichsam das frühere
Wunder zu bestätigen. Am 24. Mai 1452 wurde Amsterdam
von einer so gewaltigen Feuersbrunst heimgesucht, dass
nahezu die ganze damalige Stadt zerstört wurde.
Als
der Riesenbrand die Sakramentskapelle bedrohte,
beschlossen einige mutige Männer, den Tabernakel
aufzubrechen, um die wunderbare Hostie, welche darin in
einer kostbaren Monstranz aufbewahrt wurde, zu retten.
Doch alle ihre Bemühungen blieben erfolglos. Ihre
Werkzeuge zerbrachen wie Zündhölzer. Von den
eindringenden Flammen bedroht, mussten die tapferen Männer
fliehen. Die hölzerne Kapelle und der Tabernakel wurden
vom wütenden Feuer zerstört.
Doch
welch unbeschreibliche Freude für die schwergeprüften
Katholiken, als sie nach dem Brande die hochverehrte,
hundert Jahre alte, wunderbare Hostie unversehrt in der
Aschenglut fanden. Auch die Monstranz und sogar der
seidene Schleier, der sie umgab, waren vollständig
intakt geblieben.
Zahllose
Prozessionen und Wallfahrten zogen zur heiligen Stätte,
bis im Jahre 1578 der Calvinismus in Holland eindrang
und alle katholischen Kundgebungen verbot. Niemals aber
gelang es, die Verehrung der wunderbaren heiligen Hostie
ganz aus dem Herzen des niederländischen Volkes zu reißen.
Als die ersten Glaubensverfolgungen vorüber waren,
wurden erneut Feierlichkeiten zu Ehren des
hochheiligsten Altarssakramentes gehalten. Vorerst zwar
nur im stillen. Im Jahre 1645 aber wurde die
300-Jahr-Feier des Wunders mit vollem Glanze durchgeführt.
Sogar während der blutigen Besetzung Hollands durch
Hitlertruppen im Zweiten Weltkrieg gab es stets
Katholiken, die am Jahrestag des eucharistischen Wunders
es wagten, allein nachts in stillem Gebete den uralten,
traditionellen Weg der Sühneprozession “zur hl. Stätte”
zu gehen.
Heute
aber, nach dem Zweiten Weltkriege, wallfahrtet wieder
Katholisch-Amsterdam öffentlich bittend und dankend
alljährlich hin zur wunderbaren, hochheiligen Hostie!Zitiert aus: Haesele,
Maria, Eucharistische Wunder aus aller Welt, Stein am
Rhein, 71995, S. 217-220
Die
Brotgestalt der Hl. Eucharistie verwandelt sich
in sichtbare Fleisch und Blut auf Julias Zunge
dreizehnmal
zwischen Mai 1988 und 1998.
Bischof Roman Danylak aus dem Vatikan und
Bischof Dominic Su aus Sibu (malaysia) waren
ebenfalls Zeugen der eucharistischen Wunder in
Naju, bzw. in Sibu, und schrieben ihre Aussagen
nieder, in denen sie ihren Glauben an die
Echtheit diese Wunder zum Ausdruck brachten.
Die
Heilige Hostie kam von oben herab zur
Muttergottes Kapelle in Naju(Korea)
siebenmal
zwischen dem 24. Nov. 1994 und dem 27. Aug.
1997. Die beiden ersten Wunder wurden vom
damaligen Apostolischen Pro- Nuntius in Korea,
Bischof Giovanni Bulaitis, während seines
Besuches in Naju gesehen.
Am
1. Juli 1995 kamen sieben hl. Hostien herab. Sie
wurden von zwei Priestern und fünf Laien,
darunter Julia, konsumiert, gemäß der
Anweisung des örtlichen Erzbischofs. Die
Brotgestalt der hl. Hostie, die Julia empfing,
verwandelte sich in sichtbare Fleisch und Blut
auf ihrer Zunge: Eine Probe dieses Blutes wurde
im medizinischen Labor der Universität Seoul
untersucht und als Menschenblut identifiziert.
Bei
der Herabkunft der Eucharistie am 12. Juni 1997
war Bischof Paul Kim von der Diözese Cheju
(Korea) Zeuge. Am
27. Aug. 1997 kam während des Besuches von
Pater Raymond Spies die Hl. Eucharistie erneut
herab. Ein intensiver Duft strömt seitdem von
der Stelle des Fußbodens aus, wo die Hostie
niederfiel.
Am
1. Juli 1995,
um
etwa 3:45 Uhr , während der nächtlichen
Gebetsversammlung
zum Jahrestag der Ersten Tränen mit etwa 1000
Pilgern
sah
Julia in einer Vision Jesus mit 7 blutenden
Wunden, die sich in sieben Hostien verwandelten
und
auf
den Altar vor die Statue der
Muttergottes
herabfielen..
Bei
dem Wunder am 31. Okt. 1995 war Papst Johannes
PaulII.
Zeuge während einer hl. Messe in der
Privatkapelle des Papstes im Vatikan, wie sich die Heilige
Hostie wunderbarerweise in Julias Mundin sichtbares Fleisch und Blut
verwandelt.
22.
Dezember 2005:
Am
16. April 2005, als Pfarrer Pete Marcial aus
Guam im Gebetszelt auf dem Erscheinungsberg von
Naju in Anwesenheit der Pilger die Hl. Messe
zelebrierte, geschah es, dass während der Hl.
Wandlung zwei Hl. Hostien von oben vor dessen Füße
herab kamen. Diese wurden von Pfarrer Marcial
persönlich ins Ziborium gelegt. Am 6. Mai 2005
fiel Julia plötzlich in Ekstase und hatte eine
Erscheinung: Sie sah, wie eine dicke Nebelwolke
das besagte Ziborium umhüllte. Nach dem
Erwachen bat Julia Pfr. Marcial das Ziborium zuöffnen. Dabei stellten sie und einige
Helfer fast, dass beide Hostien hellrotes Blut
abgesondert hatten.
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Filme:
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Eine
Zusammenfassung der übernatürlichen Zeichen
in Naju
1. Tränen und
Bluttränen
von der Statue unserer Lb. Frau
Im ganzen 700 Tge lang zwischen 30. Juni 1985
und 14. Jan. 1992. – Proben der blutigen Tränen
wurden in einem medizinischen Labor untersucht
und als Menschenblut identifiziert.
2. Duftendes Öl von der Statue unserer Lb.
Frau an 700 aufeinanderfolgenden Tagen vom 24.
Nov. 1992 bis 23. Okt. 1994.
3. Die Brotgestalt der Hl. Eucharistie
verwandelt sich in sichtbare Fleisch und Blut
auf Julias Zunge dreizehnmal zwischen Mai 1988
und 1998. Bei dem Wunder am 31. Okt. 1995 war
Papst Johannes Paul II. Zeuge während einer
hl. Messe in der Privatkapelle des Papstes im
Vatikan. Bischof Roman Danylak aus Vatikan und
Bischof Dominic Su aus Sibu (malaysia) waren
ebenfalls Zeugen der eucharistischen Wunder in
Naju, bzw. in Sibu, und schrieben ihre
Aussagen nieder, in denen sie ihren Glauben an
die Echtheit diese Wunder zum Ausdruck
brachten.
4. Die Heilige Hostie kam von oben herab zur
Muttergottes Kapelle in Naju(Korea) siebenmal
zwischen dem 24. Nov. 1994 und dem 27. Aug.
1997. Die beiden ersten Wunder wurden vom
damaligen Apostolischen Pro- Nuntius in Korea,
Bischof Giovanni Bulaitis, während seines
Besuches in Naju gesehen.
Am 1. Juli 1995 kamen sieben hl. Hostien
herab. Sie wurden von zwei Priestern und fünf
Laien, darunter Julia, konsumiert, gemäß der
Anweisung des örtlichen Erzbischofs. Die
Brotgestalt der hl. Hostie, die Julia empfing,
verwandelte sich in sichtbare Fleisch und Blut
auf ihrer Zunge: Eine Probe dieses Blutes
wurde im medizinischen Labor der Universität
Seoul untersucht und als Menschenblut
identifiziert.
Bei der Herabkunft der Eucharistie am 12. Juni
1997 war Bischof Paul Kim von der Diözese
Cheju (Korea) Zeuge.
Am 27. Aug. 1997 kam während des Besuches von
Pater Raymond Spies die Hl. Eucharistie erneut
herab. Ein intensiver Duft strömt seitdem von
der Stelle des Fußbodens aus, wo die Hostie
niederfiel.
5. Geistige und körperliche Heilungen
Zahlreiche Menschen haben in ihren Familien
Liebe und Frieden wiedergefunden und sind zu
den Sakramenten zurückgekehrt. Viele Menschen
wurden körperlich geheilt, besonders als sie
ihr sündiges Leben bereuten, nachdem sie die
Erfahrung der Liebe der Muttergottes gemacht
hatten.
6. Julia Stigmata
Julia blutete an beiden Händen und Füßen während
ihrer Leiden. Ärzte untersuchten Julia und
stellten fest, dass es für ihre Wunden und
die Blutungen keine medizinische Erklärung
gab. Weitere
Info über Naju
Unter
den Personen, die dicht dabei standen
waren Pepe Diez aus Garabandal, Benjamin Gomez aus
Pesues und auch Alejandro Damians aus Barcelona.
Letzterer hatte von seinem Vetter , der wegen einer
Verhinderung nicht selbst nach Garabandal gehen konnte,
eine 8 mm Filmkamera mitgegeben bekommen, um für ihn
dort zu filmen. Von der Bedienung der Kamera hatte er
jedoch keine rechte Ahnung. Er stand unmittelbar in
einem Abstand von ca. einem halben Meter vor Conchita
und sah, wie sie ihre Zunge heraushielt.
Plötzlich
wurde ein weißes Licht auf ihrer Zunge sichtbar, das
sich zu einer Hostie formte.
Während er noch fassungslos darauf starrte, kam ihm plötzlich
die Kamera an seinem Handgelenk in den Sinn. Er richtete
sie auf das Gesicht des Mädchens und betätigte den
Auslöser solange, bis Conchita die Zunge in den Mund
zurückholte, ohne damit zu rechnen, daß der Film überhaupt
belichtet wurde. Das zweite Wunder ereignete sich für
ihn dann, als der Film entwickelt war und genau 69
Bilder belichtet waren, worauf man das Phänomen gut
erkennen konnte.
Benjamin
Gomez, ein derber, aber gütiger Mann, berichtete mit
seinen einfachen Worten, daß er ebenfalls unmittelbar
bei Conchita stand und gesehen habe, wie die Hostie sich
scheinbar sogar noch vergrößert habe, während sie auf
der herausgehaltenen Zunge lag. Er sagte, daß sie mit
eigenem hellweißem Licht leuchtete, nicht vom Schein
der Taschenlampen, so, wie wenn die Sonne schräg auf
ein Schneefeld fällt und dieses ganz hell wird. Das
Licht habe aber die Augen nicht geblendet, es sei eher
weicher Natur gewesen.
Zum Wohle der Gläubigen
möchte ich beschreiben, wie ein menschliches Angesicht,
das für das Antlitz Jesu Christi gehalten wird, auf
einer Hostie sich zeigte, die in einer Monstranz auf dem
Altar der malankarisch-katholischen Marienkirche in
Chirattakonam in der Erzdiözese von Trivandrum zur
Anbetung ausgesetzt war.
Am 28. April 2001 hielten wir in der Pfarrkirche von
Chirattakonam wie gewohnt eine Novene zum Hl. Judas
Thaddäus. Um 8.49 Uhr setzte ich das Allerheiligste
Sakrament in der Monstranz aus und wir begannen die
Anbetung. Währen der Anbetung sah ich drei Punkte auf
der Heiligen Hostie. Als ich das Gebet beendet hatte
schaute ich aus einer Art inneren Eingebung heraus auf
die Hostie. Nach dem Novenengebet gab ich den Gläubigen
den eucharistischen Segen. Dann machte ich die Gläubigen
auf die Monstranz aufmerksam und sie bezeugten mir, dass
auch sie drei Punkte auf der Hostie sahen. Ich bat die
Gläubigen im Gebet zu bleiben und verwahrte das
Allerheiligste Sakrament im Tabernakel.
Am Montag, den 30. April feierte ich die Heilige Messe
und am nächsten Tag ging ich nach Trivandrum. Nach
meiner Rückkehr am Samstagmorgen, 5. Mai 2001, öffnete
ich die Kirche für den Gottesdienst. Ich bekleidete
mich mit den liturgischen Gewändern und öffnete den
Tabernakel. Sofort bemerkte ich die Gestalt eines
menschlichen Angesichts in gelber Farbe auf der Hostie.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich blieb für
einige Augenblicke stehen. Ich bat die Gläubigen,
niederzuknien und zu beten. Zunächst dachte ich, dass
nur ich allein es sehen konnte. Ich setzte das
Allerheiligste Sakrament in der Monstranz aus und fragte
den Messdiener, ob er etwas auf der Hostie sehe. „Ich
sehe eine Gestalt“, antwortete er. Dann sah ich, wie
die Gläubigen gespannt auf die Monstranz schauten und
die Gestalt betrachteten. Wir begannen mit der Anbetung.
Während der Anbetung sahen wir, wie die Gestalt immer
klarer wurde. Ich hatte nicht mehr die Kraft zu den Gläubigen
irgendetwas zu sagen. Ich war einige Zeit ganz abwesend
und konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Während der Anbetung ist es bei uns üblich, eine
Lesung aus der Hl. Schrift vorzutragen und darüber
nachzudenken. Die Stelle, die wir an diesem Tag bekamen,
als ich die Bibel öffnete, war Johannes 20,24-29: Jesus
erscheint vor dem Hl. Thomas und bittet ihn, seine
Wunden zu betrachten. Obwohl ich die Stelle vorgelesen
hatte, konnte ich keine Predigt halten. Ich sagte nur
ein paar Worte und beendete den Gottesdienst. Als ich
zur Messe in die nächste Pfarrei in Kokkodu gehen
musste, rief ich einen Fotografen an und bat ihn ein
Foto von der Hostie mit dem menschlichen Angesicht zu
machen. Nach einiger Zeit machten wir wieder ein Foto,
dann ein drittes. Nach zwei Stunden waren die Fotos
entwickelt und gedruckt. Auf allen drei Fotos gab es
einen klaren Unterschied im bezug auf die Klarheit der
Gestalt. Die Gestalt wurde langsam immer klarer. Seither
kommen viele Leute in die Kirche und beten das
Allerheiligste Altarsakrament an, das in der Monstranz
auf dem Altar in der Kirche ausgesetzt ist.
Adresse:
St. Mary's Malankara Catholic Church
Chirattakonam, Thalachira P.O.
Kottarakara, Kollam Dist. - 691 546
Kerala, Südindien
Das große
eucharistische Blutwunder von
Rodalben
1952
ZWEI ERSCHÜTTERNDE
AUGENZEUGENBERICHTE
1. AUGENZEUGENBERICHT
Mitte Juni berichtete mir eine bekannte
Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, daß ein
Fräulein Anneliese W. (Wafzig — Anm. d. Red.) in R.
(Rodalben — Anm. d. Red.) nach einer wunderbaren
Heilung von einem lebensgefährlichen Verkehrsunfall
seit Oktober 1951 angeblich „Gottesmutter-Erscheinungen"
habe.
Anneliese
W., heute 26 Jahre alt (dieser Bericht wurde also im
Jahre 1952 verfaßt — Anm. d. Red.), war fast 10
Jahre Angestellte einer Bank. Sie ist also keine
Schwärmerin, sondern ein Mensch, der sehr nüchtern
und sachlich im Leben steht. Gegen die Visionen —
einer in ihren Augen „unverdienten Gnade" wehrte
sich Anneliese. Als gute Katholikin (im dritten
Reich war sie in der schwersten Zeit Führerin der
katholischen Jugend) hatte sie eine negative
Einstellung zu allen „Privatoffenbarungen und
-erscheinungen".
Aber bei ihren Visionen wurde ihr klar gemacht, daß
sie auf Erden eine gewisse Mission zu erfüllen habe.
Trotzdem war Anneliese sehr zurückhaltend und aus
einer gewissen Skepsis heraus hütete sie ihr Wissen
um diese Erscheinung und nur der engste Kreis um die
Familie hat daran teilgenommen. Selbstverständlich
erfuhr davon auch die örtliche Geistlichkeit, die
der Anneliese W. bei Androhung von Kirchenstrafen
die „Schauungen" untersagt hat. Da man sich aber
weiter im Hause der Anneliese W. zu Gebetsstunden
versammelte, wurden im Dezember 1951 deswegen die
ersten 22 Gläubigen exkommuniziert. Inzwischen wurde
über erheblich mehr Katholiken diese Kirchenstrafe
verhängt.
Bei den Visionen wurden Anneliese W. bestimmte
Aufgaben gestellt. So wurde sie z.B. an eine gewisse
Erscheinungsstätte im nahen Walde gerufen, damit
auch andere Ortsbewohner zur Gnadenstelle kommen
können. Da der Ortspfarrer die Visionen ignorierte
und Anneliese W. als hysterisch bezeichnete, ohne
sich auch nur ein einziges Mal persönlich davon zu
überzeugen, obwohl er wiederholt darum gebeten
wurde, kam es öfters zu schweren Tätlichkeiten gegen
das Mädchen, weil die örtliche Geistlichkeit die
Ortsbewohner zum Einschreiten gegen Anneliese
aufgefordert hat. Einmal wurde dabei Anneliese W.
blutüberströmt bewußtlos aufgefunden. Dieser Vorfall
ist heute noch Gegenstand einer kriminellen
Untersuchung.
Im Juni 1952 erklärte die Gottesmutter bei einer
Vision, daß sie am 1. und 2. Juli 1952 zum letzten
Male der Anneliese W. erscheinen werde. An diesem
Tage werde sie sichtbar für alle anwesenden Menschen
ein Zeichen geben. Anneliese W. hatte den Auftrag,
die Erscheinung im Walde zu empfangen, damit recht
viele Menschen Zeugen des Wunders sind. Gleichzeitig
sprach die Gottesmutter von einer baldigen
Anerkennung dieses Zeichens durch die Kirche und
wünschte, daß an diesem Tag nicht nur die Priester
anwesend sind, daß auch die breite Öffentlichkeit
auf diese Stunde aufmerksam gemacht werde.
Im Juni 1952 schrieb Anneliese W. an die für sie
zuständige Kirchenbehörde und bat den Hochw. Herrn
Bischof, ihr Gelegenheit zu geben, ihm ihre
seelischen Erlebnisse persönlich mitzuteilen. Aber
auf diesen Brief traf nie eine Antwort ein.
Das war in großen Zügen das Wesentliche, was mir
mein Gewährsmann mitteilen konnte. Ich erfuhr noch,
daß einige Geistliche an diesem Tage in R. seien und
an dem Geschehen teilnehmen werden.
Nachdem mir zugesichert wurde, daß ich von keiner
Seite bei der Ausübung meiner Tätigkeit als
objektiver Berichterstatter behindert werde, sagte
ich zu und fuhr mit meinem Kollegen am 30. Juni 1952
in die rd. 400 km entfernte Stadt R. (Rodalben), wo
Anneliese W. im Hause ihrer Eltern wohnte.
Was wir dort erlebt haben, habe ich in diesem
Bericht festgehalten, ist das, was wir persönlich
wahrgenommen haben und gleich den andern 60 Zeugen
mit unserem Eid bekräftigen können. Als Journalist,
der schon über 30 Jahre diesen Beruf ausübt und als
evangelischer Christ bin ich mit meinem jungen
katholischen Kollegen sehr kritisch an diese
Vorgänge herangegangen. Wir haben alle Möglichkeiten
eines Betruges offen erwogen, haben die leisesten
Verdachtsgründe erörtert und mußten am Schluß
bekennen, daß ein Betrug nach menschlichem Ermessen
ausgeschlossen sei.
Unsere Kamera stand einen Meter vom wesentlichen
Schauplatz entfernt und die beiden Geistlichen
hatten neben und hinter dem Mädchen Aufstellung
genommen und unter den 60 z. T. sehr kritischen
Anwesenden war keiner, den das Geschehen dieser
Nacht erschüttern hätte können.
Ein Kollege, dem ich meinen Bericht gab, schreibt
mir u.a. dazu Folgendes: „Professor Einstein hat die
Größe des Weltalls berechnet, Professor Heisenberg
hat das Geheimnis der Atome entschleiert, Professor
Wiener hat "Elektronengehirne" entwickelt, die
logischer und schneller denken als Menschen. Wann
das Wunder des Lebens endgültig in eine chemische
Formel aufgelöst sein wird, wann Menschen ins
Weltall emporsteigen und wann sie in dunkelste
Tiefen des Meeres hinabtauchen werden, das ist alles
nur noch eine Frage der Zeit. Unser Jahrhundert ist
nüchtern und wissenschaftlich. Aus ihm scheint das
unfaßbare Wunder verbannt zu sein. Können wir denn
etwa nicht alles genauestens erklären? Haben wir
nicht auf alles eine vernünftige Antwort? Fast
scheint es so. Und dennoch ... unsere Zeit ist nur
scheinbar so nüchtern, sie ist weiter voll der
Geheimnisse, vor denen wir in tiefer Ehrfurcht
verharren müssen, weil hier alle menschliche Logik
versagt.
Bevor ich Anneliese W. und ihre Eltern kennen
lernte, erkundigte ich mich bei der örtlichen
Polizei. Dort wurde mir erklärt, daß die Familie an
sich den allerbesten Ruf genieße, daß aber die ganze
Stadt seit den angeblichen Visionen gegen Anneliese
und ihre Angehörigen aufgebracht sei. Auf meine
Frage, ob denn dadurch die Stadt und die
nichtbeteiligten Bewohner irgend einen Schaden
erlitten haben, entgegnete der Polizeichef: „Das
nicht, aber die Ortsgeistlichen wollen dem
angeblichen Unfug mit allen Mitteln ein Ende
bereiten und haben die katholische Bevölkerung
aufgefordert, das Treiben der Anneliese Wafzig unter
allen Umständen zu unterbinden. Es ist nicht nur der
Polizei, sondern im ganzen Ort bekannt, daß heute
abend im Wald eine besondere Vision stattfinden soll
und da es wahrscheinlich zu Tumulten kommen wird,
werde er selbst anwesend sein und einschreiten."
Ich habe mich noch lange mit dem Chef der Polizei
unterhalten und ich erfuhr von ihm, daß er zu den
Vorgängen in Fehrbach eine positive Einstellung
hatte. Die Vorgänge in Rodalben aber lehnte er ab.
Ich konnte später feststellen, daß viele seiner
Auskünfte unrichtig waren und bewußt entstellt, und
als ich das später vorhielt, entschuldigte er die
Irrtümer damit, daß er erst 5 Jahre in Rodalben sei
und deshalb nicht alles wissen könne.
Nach der Polizei sprach ich im Pfarrhaus vor, aber
dort wurde ich mit der Begründung abgewiesen, daß
der Presse über diese Vorgänge in Rodalben
prinzipiell keine Auskunft gegeben wird.
Am Nachmittag lernte ich dann Anneliese Wafzig, ihre
Eltern und Geschwister kennen und ließ mich kurz
daruber unterrichten, was wohl am Abend geschehen
wird.
Kurz vor 20.00 Uhr traf ich mit meinem Kollegen an
der bewußten Stelle im Wald ein. Der Hang selbst und
alle Zugangswege waren bereits von Jugendlichen, die
sich alle als Mitglieder der kath. Jugendverbände zu
erkennen gaben. bevölkert. Das erste Angriffsobjekt
war die Presse. Man drohte uns mit Tätlichkeiten und
der Wegnahme der Apparate, wenn wir es wagen
sollten, auch nur eine Aunahme zu machen. Die
Beleidigungen dieser Rowdys waren unglaublich. Auch
als der Polizeichef mit einiger Beamten erschien,
änderte sich nichts am Verhalten dieser Lausbuben,
im Gegenteil, sie wurden noch frecher als sie sahen,
daß die Polizei gar nicht daran dachte, uns zu
schützen. Erst als am Hang einige Anhänger der
Anneliese W. eintrafen und zu beten begannen, wurde
die Meute von uns abgelenkt. Nun stürzte man sich
auf die Beter und in der zynischsten Weise wurden
die Gebete und Kirchenlieder von den Jugendlichen
verhöhnt. Nicht ein Erwachsener machte diesen
Flegeln klar, daß das übelste Gotteslästerung sei,
im Gegenteil, man klatschte hysterisch Beifall, wenn
einer dieser Untermenschen eine besonders
verächtliche Bemerkung über die Gottesmutter machte.
Bei den Betern handelte es sich überwiegend um
ältere Leute. Man belegte sie nicht nur mit den
übelsten Schimpfworten, man bewarf sie auch mit Sand
und Steinen, goß Wasser auf sie und als das alles
nichts half, haben diese Bengel zum Gaudium der
Erwachsenen ihre Notdurft vom Berg herab auf die
Betenden verrichtet. Einen alten Mann, dem jeder
ansah, daß er ein Invalider ist, hat man kopfüber
den Berg hinuntergeworfen, getreten und geschlagen.
Wahrlich, hier spielte der Teufel zum Tanz auf.
Das war aber noch nicht der Höhepunkt dieses
einmaligen Infernos! Aus den hundert Gegnern sind
inzwischen mehrere Tausend geworden. Anneliese W.
und ihre Angehörigen hat man bereits am Stadtrand
abgehalten, den Wald zu betreten. Mit den übelsten
Schmährufen, die hier nicht wiederzugeben sind, hat
man sie tätlich angegriffen. Auch den beiden
Geistlichen, die zu der Erscheinungsstelle im Wald
gehen wollten, hat man den Zutritt verweigert. Man
griff sie tätlich an, stieß sie zurück, zerrte am
Habit, bespuckte sie und verhöhnte sie in einer
Weise, von der sich ein anständiger Mensch kaum eine
Vorstellung machen kann.
Der ältere der Priester versuchte nun den Menschen
klar zu machen, daß schließlich ein jeder das Recht
habe, sich von der Realität der hier vorgehenden
Dinge (Erscheinungen) zu überzeugen. Die Antwort
darauf war nur ein noch viel stärkerer Tumult.
Keiner der anwesenden Polizeibeamten sprang den
Priestern bei. Als die Geistlichen sie ausdrücklich
um Schutz baten, schüttelten sie nur den Kopf und
meinten: Dieser fanatischen Menge gegenüber sind
auch wir machtlos.
Da schritt der Polizeichef ein, aber nicht gegen die
tobende Menge, sondern gegen die Geistlichen. „Wer
sind Sie überhaupt? Ich muß Sie ersuchen mit auf die
Station zu kommen, damit ich Ihre Personalien
feststellen kann."
Die beiden Geistlichen zeigten an Ort und Stelle
ihre vollständigen Papiere, der ältere dagegen sogar
seinen KZ-Ausweis und die amtliche Bestätigung, daß
er im Dritten Reich wegen seiner mannhaften Haltung
für seinen Glauben zum Tode herurteilt war. Aber der
Polizeichef bestand darauf, daß diese Feststellung
auf der Station getroffen werden muß. So hatte er
einen guten Grund, die beiden Geistlichen
wegzubringen und unter dem höhnischen Bejohle der
Untermenschen zog er mit den beiden Priestern ab.
Nach einem einstündigen Verhör im Polizeigebäude, wo
die beiden Geistlichen auch Strafanzeige wegen
Mißhandlung und öffentl. Beleidigung stellten,
konnten diese nur mit polizeilicher Hilfe ins Haus
der Familie W. gelangen, wobei sie vom Pöbel
abermals aufs gemeinste geschmäht wurden.
Vor dem Haus hatte sich um Mitternacht die
fanatisierte Menge eingefunden. Sie johlte, schrie,
versuchte Zutritt zum Haus zu erreichen und als das
unmöglich war, warf man mit Steinen sämtliche
Fenster des Hauses ein.
Mein Kollege und ich haben zuerst im Dunkel der
Straße die Vorgänge unerkannt beobachtet. Wir sahen
nicht einen Polizeibeamten bei einer Amtshandlung.
Sie standen gleich neutralen Beobachtern dabei, wie
die Menge sämtliche Fenster einwarf. Nur einmal, als
einem jungen Menschen, der aus dem belagerten Haus
kam, ein Pflasterstein ins Kreuz geworfen wurde und
dabei zusammenbrach, daß er ins Haus getragen werden
mußte, da wehrte ein Polizeibeamter mit dem Ruf:
„Halt meine Herren, das geht zu weit, das ist
Körperverletzung!" Aber im höhnischen Gelächter der
Belagerer ging diese einzige Amtshandlung unter.
Die Eltern der Anneliese W. sind schlichte und
tiefgläubige Menschen. Ihre religiöse Haltung, und
auch die ihrer 6 Kinder, zeugt von echter,
natürlicher Frömmigkeit. Auch dem Kathol. Pfarramt
galten sie als höchst zuverläßig; denn im dritten
Reich rettete das Pfarramt wiederholt wichtige Akten
vor der Beschlagnahme durch die NSDAP dadurch, daß
man dafür ein Versteck im Hause der Familie W. fand.
Noch vor den „Erscheinungen" bestätigte der
Ortspfarrer schriftlich: „daß sie eine religiöse
eifrige und sittlich einwandfreie Familie ist!"
Zu der gleichen Zeit bestätigte auch der
Bürgermeister des Ortes der Familie W.: „daß sie
einen guten Leumund habe. Nachteiliges hier nicht
bekannt ist!"
Unter den rd. 60 Männern und Frauen, die sich in das
Haus der Familie Wafzig in dieser Nacht geflüchtet
hatten, um vor den Übergriffen der tobenden Menge
sicher zu sein, waren alle Berufsschichten
vertreten, Akademiker, Beamte, Angestellte und
Arbeiter. Darunter auch einige Nichtkatholiken. Die
beiden beobachtenden Priester standen neben und
hinter Anneliese W., die Vertreter der Presse mit
den Aufnahmegeräten ungefähr einen Meter davon
entfernt.
30 Minuten nach Mitternacht, während die Anwesenden
den „Wunden-Rosenkranz" beteten, sah Anneliese W. in
einer Vision (gemäß ihrer Aussage) die Gottesmutter
und den gekreuzigten Heiland.
Von dem verklärten Gesicht des Mädchens ging,
sichtbar für jeden, ein sonderbares Leuchten aus,
dessen Quelle nur in etwas Übernatürlichem liegen
konnte. Die Beterin vor dem kleinen Altar schien
physisch dem Raum entrückt.
Impulsiv hob Anneliese W. die Arme, als wollte sie
einen besonders lieben Menschen recht herzlich
begrüßen. Ergriffen verharrten die Beter und das
Gebet wurde nur von dem Geräusch des Blitzgerätes
und dem unaufhörlichen Klicken der Kamera
unterbrochen, denn nüchtern, ohne auch nur dem
geringsten fremden Einfluß zu unterliegen, hielt die
Kamera jede Phase des Geschehens fest.
Genau so unbestechlich beobachtete der Priester
neben Anneliese jede Bewegung des strahlenden
Gesichtes.
Anläßlich einer Vision im Juni 1952 bekam Anneliese
W. den Auftrag, ein Stück grobes Leinen am 1. Juli
1952 bereitzuhalten. Dieses Tuch soll sie an diesem
Tag dem anwesenden Geistlichen geben, der es in
seiner Brusttasche tragen muß, bis sie es von ihm
während der Vision zurückverlangen wird.
Der Priester bekam das Tuch und da er sofort ahnte,
daß es mit dem "für alle Menschen sichtbaren
Zeichen" zusammenhängen muß, untersuchte er es
gründlich, als er allein war. Er konnte aber nichts
Ungewöhnliches daran feststellen.
Als Anneliese W. in jener Nacht von dem Priester das
Tuch forderte, nahm dieser es aus seiner
Brusttasche, entfaltete es und zeigte es, bevor er
es dem Mädchen gab, allen Anwesenden. Auch ich nahm
das Tuch, hielt es vor das Licht, rieb es zwischen
den Händen und gab es zurück, als ich festgestellt
hatte, daß es weder gezeichnet, noch irgendwie
präpariert sei.
Der Priester gab es dann, sichtbar für alle
Anwesenden der Anneliese Wafzig. Mit verklärtem
Gesicht hob sie es zunächst nach links oben, dann
neigte sie den Kopf sehr tief und verharrte einen
Augenblick in dieser Stellung. Immer war das Tuch
für uns alle sichtbar. Hierauf brachte Anneliese W.
das Tuch in Brusthöhe, um es kurz darauf mit
ausgestreckten Armen wieder in die Höhe zu halten.
Hierauf beugte Anneliese W. die Arme, breitete das
entfaltete Tuch auf ihren Händen aus und hielt es
unter das kleine Brettchen des Altares, wobei sie
mit dem Tuch einige seitliche Bewegungen ausführte
(nach links und nach rechts) als wolle sie mit dem
Tuch etwas auffangen. Die Augen des Mädchens waren
dabei aber immer nach oben, niemals auf das Tuch
gerichtet.
Darauf faltete Anneliese W. das Tuch wieder
zusammen, hielt es zuerst links hoch, drückte es
dann ehrfürchtig an ihr Gesicht und küßte es
hingebungsvoll. Als sie es dann kurz darauf dem
Priester reichte, sank sie langsam in sich zusammen.
Mit Nerven, die zum Zerreißen angespannt waren,
verfolgten alle Anwesenden, was sich vor dem kleinen
Altar abspielte. Jede Bewegung wurde genauestens
beachtet, nicht eine Sekunde lang wurde das Tuch aus
den Augen gelassen.
Draußen aber tobte die vielköpfige Menge, die das
Haus belagerte. Sie rannten gegen die Haustür und
als diese nicht nachgab, flogen abermals Steine ins
Zimmer und zertrümmerten die letzten Reste der
bereits eingeworfenen Fensterscheiben. Die Wut der
Menge steigerte sich zur Raserei und wurde zum
Inferno, als mehrere Schüsse durchs Zimmer
peitschten. Entsetzt warfen sich einige Betende
flach auf den Boden, um sich vor Verletzungen zu
schützen. Aber wie ein Wunder blieben alle
Anwesenden unversehrt.
Als der Geistliche das von Anneliese erhaltene Tuch
mit zitternden Händen auf dem kleinen Altar vor den
Augen aller Anwesenden ausbreitete, war darauf ein
blutigrotes Herz, aus dem sich ein Blutstrom in
einen Kelch ergießt, sichtbar. Ober dem Kelch
schwebte eine Hostie mit einem Kreuzzeichen.
Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoß,
war: Das Tuch muß mit einem bereits vorher bemalten
Tuch, auf für uns im Augenblick unerklärliche Weise
vertauscht worden sein.
Aber
ich mußte diesen Gedanken sofort wieder fallen
lassen, als ich, und mit mir alle Umstehenden
plötzlich sah, wie die anfänglich dünnen Konturen
des Bildes, und vor allem die rechte Seite des
Kelchfußes, die z. T. überhaupt noch nicht sichtbar
war, sich vor unseren Augen verstärkten, wie das
Blut erst jetzt, gleich Tinte auf einem Löschblatt,
zum Bild ausfloß.
Im Innersten aufgewühlt, drängte ich mich näher
heran und sah das Blut noch feucht auf dem Tuch
fließen. Vor diesem einwandfrei festgestellten
Geschehen mußten auch die letzten Zweifel
kapitulieren, denn auf einem vertauschten Tuch hätte
das Blut nicht mehr fließen können, wäre es längst
eingetrocknet. Die Veränderungen der Bildkonturen
waren noch über zwei Stunden lang einwandfrei zu
beobachten.
Die beiden Geistlichen und auch der größte Teil der
Anwesenden erklärten, daß sie in dem Augenblick, als
Anneliese W. das Tuch nach rechts oben hielt, in dem
zusammengefalteten und vom Licht gut durchleuchteten
Tuch bereits einen blutigroten Flecken wahrnahmen,
der sich sichtbar vergrößerte. Um alle Zweifel zu
zerstreuen, hat der Geistliche gleich nach dem
Geschehen den Altar gründlich untersucht und hat
auch uns dazu alle Möglichkeiten gegeben.
Erschütternd
war die Reaktion auf die Anwesenden. Ein Schauer
durchlief die zu tiefst ergriffene und im Innersten
aufgewühlte Menge, deren schmerzhafte Beklemmung
sich durch ein befreiendes Stöhnen und Schluchzen
Luft schaffte. — Und dann fielen sie in die Knie und
weinten — weinten vor Freude über die Gnade, die
ihnen in dieser Nacht zuteil wurde.
Walther Günther Schreckenbach, Journalist,
Effeltricher Straße 77, Nürnberg
2. DAS ZEUGNIS EINES
PRIESTERS
AUGENZEUGENBERICHT über die Vorgänge in Rodalben,
Rheinpfalz bei Pirmasens, bezüglich der Erlebnisse
um Fräulein Anneliese Wafzig, von Pater Gebhard
Maria a. S. Laurentio OCD (Heyder Franz)
Zum ersten Male hörte ich von Rodalben und der
Familie Wafzig am heurigen Ostertage 1952, als mir
eine einfache ältere Person der hiesigen Umgebung
einige Briefe von der Cousine und Tante der
Anneliese überreichte. Ich wollte die Person schon
abweisen und überhaupt nicht anhören, weil ich
ziemlich überarbeitet und schon etwas nervös war —
es war schon 12 Uhr Mittag, ich hatte noch nicht
gegessen, dazu die anstrengenden Kartage. — Ich nahm
dann doch die Briefe zu mir und las darin von einem
26jährigen Mädchen, das seit Oktober 1951
Muttergottes-Erscheinungen habe, sich anfangs heftig
dagegen gesträubt habe, bis die Himmelskönigin ihr
zu wissen gab, daß sie im Falle der Weigerung keine
ruhige Stunde mehr im Leben haben werde. Das Mädchen
habe im Sommer 1951 einen schweren Unfall gehabt,
der sie Monate lang ans Krankenbett fesselte, ihr
furchtbare Anfälle verursachte, bis sie am 24.
November 1951 durch die Erscheinung der lieben
Muttergottes wunderbar geheilt wurde, obwohl sich
die Anzahl ihrer Anfälle an dieser Tage bis zu 18
steigerten und alle Fachärzte sie längst aufgegeben
hatten. Ich las in den Briefen, die sich im Laufe
der nächsten Wochen noch um einige vermehrten, daß
A.W. (Anneliese Wafzig) ein sehr liebes, schönes und
gutes Mädel sei. Jeder Mensch, der sie sieht, müsse
sie gern haben. Sie sei immer sehr sauber und hübsch
angezogen. Daraus sehe man, daß sie ein ganz
natürliches, normales Mädchen sei. Dann sei sie seit
Sommer 1951 mit einem jungen Mann in der Schweiz
verlobt gewesen und wollte im Mai 1952 heiraten.
Darum hat sie auch zur Muttergottes gesagt: „Komme
doch zu meiner Schwester oder zu irgend jemand, nur
nicht zu mir." Erst nach schwersten, seelischen
Kämpfen habe sie an Weihnachten ihre Verlobung
gelöst und sich ganz der Muttergottes angeboten.
Ferner habe A.W. schon zwei Mal die Geißelung
Christi mitgelitten, das eine Mal 43 Wunden von drei
bis fünf cm Länge und einen Finger Breite an den
Beinen, und das andere Mal 50 Wunden auf den Rücken
erhalten. Auch habe sie die Stigmata Christi, wenn
dieselben für gewöhnlich auch nur für sie sichtbar
seien. Am Gründonnerstag und Karfreitag 1952 habe
sie die ganze Passion Christi mitgelitten, bis sie
in den späteren Nachmittagsstunden in eine
todesähnliche Ohnmacht fiel, aus der sie ohne
natürliche Hilfsmittel wieder erwachte, um schon am
Karsamstag Abend noch die Freude des Auferstandenen
zu erleben. — Dazu kommt noch, daß A.W. samt ihren
Angehörigen und denen, die mit ihr abends gemeinsam
in der Familie den Rosenkranz beten, seit 27.
Dezember 1951 exkommuniziert sind und zwar ohne daß
auch nur ein einziger Geistlicher oder bischöflicher
Beauftragter bei ihr gewesen sei. Nicht einmal der
Ortspfarrer fand es der Mühe wert, auch nur einmal
zu ihr zu kommen, obwohl sie ihn wiederholt bat, vor
allem als die Geißelwunden für alle sichtbar
erschienen und bluteten. Die Berichte, die das
Pfarramt von Rodalben nach Speyer sandte, entbehren
daher jeder unmittelbaren Beobachtung und stützen
sich z.T. auf die wildesten Straßengerüchte. Die
Ortsgeistlichen sagten, A.W. sei verrückt,
hysterisch, wie alle, die es mit ihr halten, und es
sei lachhaft. Der Fall von A.W. habe plötzlich das
bewirkt, was der Herr Pfarrer in den 25 Jahren
seines Hierseins nicht fertig gebracht, daß nämlich
seine sämtlichen Pfarrkinder nun geschlossen hinter
ihm stehen im Kampf gegen dieses Mädchen und seine
Angehörigen. Wie wenig jedoch in Wirklichkeit die
Rodalbener hinter ihrem Pfarrherrn stehen, und zwar
sogar die Auslese der Kolpingssöhne, mag folgendes
Zitat aus dem Rundschreiben des Herrn Pfarrers J.
Ackermann vom 26. Mai 1952 beweisen, in dem er
nochmals versucht, seine „Getreuesten" aus ihrer
„Lethargie" (Todesstarre) loszureißen. Wörtlich
heißt es da: „Die Kolpingsfamilie Rodalben steht in
einer Krise, die ihre Existenz bedroht. Wenn sie
ihre Mitglieder zu einer Familienfeier persönlich
und schriftlich bittet und die meisten folgen nicht
einmal dieser Einladung, so ist etwas faul im Staate
Dänemark. So war es nicht nur am 11. Mai, sondern
auch bei der letzten Theaterveranstaltung. Wenn zu
einer Pflichtversammlung 10 bis 15 Mann erscheinen,
so ist da etwas nicht in Ordnung."
Wenn nun aber diese nämlichen Kolpingssöhne einer
mündlichen Einladung ihres Präses gegen das
„hysterische" Mädchen und seinen Anhang dermaßen
einheitlich Folge leisten, daß sie dieses hilflose
Menschenkind wie ein Freiwild verfolgen, es
verhöhnen, ihm alles Schlechte nachsagen, es mit
Steinen bewerfen, bespucken, und am 8. Januar 1952
abends überfallen und halbtot schlagen, — „so ist da
auch etwas nicht in Ordnung".
Die Briefe der Verwandten meldeten auch von
Erscheinungen der hl. Gemma Galgani und der hl.
Maria Goretti. Ferner verhieß die Muttergottes, daß
hier noch viele körperlich und seelisch Kranke
geheilt würden. Sie ließ dann die Seherin auch den
Platz schauen hinter dem Friedhof, wo sie ihr im
Freien erscheinen werde, was am 12. und 31. Mai auch
geschah.
Bei diesen brieflichen Mitteilungen (die, wie oben
erwähnt, nicht an mich persönlich adressiert waren)
erging es mir schier wie den Aposteln am Ostertage,
als ihnen die frommen Frauen von ihren Erlebnissen
am Grabe kündeten: Ihre Mitteilungen kamen ihnen wie
Märchen vor, und sie glaubten ihnen nicht. (Lk
24,11) Und doch bewog mich der Ernst und das Leid,
das unverkennbar aus den Briefworten sprach, der
Sache etwas näher nachzugehen. Am 18. April schrieb
ich zum ersten Mal nach Rodalben an Frl. Anneliese
Wafzig. Sie antwortete mir erst am 7. Mai. Sie hatte
Tage lang überlegt, ob und wie sie mir schreiben
sollte, um ja nicht den leisesten Verdacht von
Eingebildetheit erwecken zu müssen. Sie drückte aber
dann ihre übergroße Freude aus, daß endlich ein
erstes Wort von Priesterhand geschrieben an sie
gelangte. Sie bestätigte mir die Mitteilungen ihrer
Cousine und hob vor allem als Schmerzlichstes
hervor: Die Kirche, deren treueste Anhänger und
Verteidiger wir sind, hat bedauerlicherweise ganz
unkorrekt an uns gehandelt; nämlich, sie hat uns
ohne Untersuchung, ohne daß auch nur ein Priester
bei uns war, trotzdem wir des öftern darum ins
Pfarrhaus schickten, wenn etwas Außerordentliches
eintrat, exkommuniziert, der härteste Schlag, den
man uns versetzen konnte. Was wird sie jetzt mit uns
machen, wenn wir am 12. Mai den Willen der
Himmelskönigin erfüllen und hinaus gehen in den
Wald?" Sie fügt dann eine Bitte an, ich möchte mich
doch ihrer etwas annehmen, da ihr seelisches Leid
das körperliche noch um ein gut Stück überwiege.
Dieser und noch ein zweiter Brief ließ in mir den
Entschluß reif werden, die ganzen ans Unglaubliche
grenzenden Verhältnisse in Rodalben in direkten
Augenschein zu nehmen. Ich erbat mir von meinem Adm.
Rev. P. N. Provinzial die allgemeine Erlaubnis, ins
Rheinland fahren zu dürfen — ohne freilich den
näheren Grund bekannt zu geben — und fuhr in der
Pfingstwoche nach Rodalben. Ich fand sämtliche
Briefmitteilungen bestätigt. Der Vater, ein
mittelgroßer Mann in den Fünfzigern ist Meister in
der Zwickerei in einer dortigen Schuhfabrik. Er ist
rührig von früh bis abends, um seinen sechs Kindern
den Lebensunterhalt zu erwerben. Sein stilles, in
sich gekehrtes Wesen, das bei allen merklichen
Kümmernissen noch gerne ein freundliches Lächeln
zeigt, berührt den Besucher angenehm beruhigend.
Aber auch er mußte die Gehässigkeit seiner
Landsleute, denen er zeit seines Lebens nie Anlaß zu
einem Streit gegeben, fühlen. Einzig wegen der
außerordentlichen Phänomene seiner Tochter wurde er
auf Betreiben von Leuten, die sich durch ihre
Zugehörigkeit zu kirchlichen Verbänden in besonderem
Grade der Frömmigkeit verschrieben, im Juni als
einziger von der Schuhfabrik ausgestellt. Ehrlos und
brotlos sollten die verächtlichen Wafzigs werden.
Als der Vater mit seinem Entlassungsschein heimkam,
begab er sich, seinen inneren Schmerz verbergend, in
sein Schlafzimmer, kniete sich am Bettrand nieder
und betete den Rosenkranz. — Die Mutter, eine gut
große Gestalt, trägt die tiefen abgehärmten Züge
eines tiefen, langen, sorgenvollen Leides und
unausgesprochenen Wehes in ihrem merklich
eingefallenen Gesicht. Sie ist die erste beim
Morgenbrot und die letzte in später Nachtstunde,
unermüdlich rührig besorgt für ihre Familie. Sie
genießt die unumstößliche Autorität auch den
erwachsenen Kindern gegenüber. Ihr herbstes Leid
ist, daß sie mit ihrer ganzen Familie, der noch
vergangenen Sommer der Herr Pfarrer das schriftliche
Zeugnis als einer der besten des ganzen Ortes
ausgestellt hat, nun ohne irgend eine faßbare
Begründung exkommuniziert ist und durch das
gehässige Benehmen der Mitmenschen selbst vom Besuch
des Gottesdienstes abgehalten ist. Ich beobachtete
sie still, als früh morgens die Glocke zur hl. Messe
ertönte und sie mit tränenfeuchten Augen durchs
Fenster zum Kirchturm hinüber schaute. Dort war
täglich ihr Platz im Betstuhl und an der
Kommunionbank, desgleichen der ihrer Kinder. Die
drei Töchter im Alter von 29, 28 und 16 Jahren sind
ordentliche, fromme, fleißige und frohe Mädchen, die
alle in der kleinen Stickerei tätig sind, welche
Mutter Wafzig betreibt. Freilich ist durch die
bösartigen Gegner selbst dieser bescheidene Erwerb
durch einen förmlichen Boykott im Orte so viel wie
unmöglich gemacht. Die 16jährige Tochter Maria mußte
auf ihr Studium am Gymnasium in Pirmasens, wo sie
bereits die 7. Klasse besuchte, aufgeben, wenn auch
ein protestantischer Professor sie besuchte und
wiederholt zur Fortsetzung des Studiums ermunterte,
da sie seine beste Schülerin gewesen. Der 22jährige
Sohn Josef kann ebenfalls sein Studium an der
Hochschule nicht betreiben, da ja die Familie einem
förmlichen wirtschaftlichen Ruin ausgeliefert ist.
Die drittälteste Tochter, geboren am St. Stefanstag
1925, erhielt in der Taufe den Doppelnamen Anna
Elisabeth. Sie besuchte 8 Jahre die Volks-Schule
ihrer Heimat, leistete dann unter der Nazizeit ihr
Pflichtjahr in Neumarkt bei Breslau. Hernach
besuchte sie in Pirmasens einen halbjährigen
Handelskurs, wurde anschließend Büroangestellte beim
Sägewerk Gg. Knecht und kam von dort bald in die
Kreissparkasse Primasens, Zweigstelle Rodalben, wo
sie 1942-1951 in leitender Stellung tätig war. Ein
erstklassiges Zeugnis ihres Direktors bestätigt
dies.
Anneliese ist eine gefällige Erscheinung, 1,70 m
groß, dunkle, kurze Haare, die ihr bei einer
Kinderkrankheit ausgefallen waren, die ihr aber nach
einem kindlichen Gebet in der Wallfahrtskirche zu
Walldürn wieder nachwuchsen, allerdings nur eine
kleine Spanne lang. Ihr wohlgepflegtes Äußeres sowie
ihre stets peinlich reine, schmucke Kleidung darf
ais Spiegel ihres Innern gedeutet werden. Außer den
Kinderkrankheiten der Masern und Diphterie erlitt
sie einmal eine Gehirnerschütterung 1945 durch ein
herabstürzendes Gepäck auf der Fahrt nach Freiburg
i.Br. Einen lebensgefährlichen Unfall mit
langwieriger Dauer erlitt Anneliese im Juli 1951 auf
ihrer Urlaubsreise in die Schweiz. Als sie in
Waldshut am Oberrhein die Grenze passieren wollte,
wurde sie beim Überqueren der Straße, bevor sie den
Bürgersteig erreichte, von einem Motorradfahrer mit
aller Wucht angefahren, in die Höhe geschleudert. Es
waren ihr ganze Stücke Fleisch herausgerissen und
sie trug eine sehr schwere Gehirnerschütterung,
besonders des Kleingehirns davon, so daß sie bis
Mitte September überhaupt nicht transportfähig war
und im Krankenhaus zu Waldshut lag. Es stellten sich
infolge der Gehirnerschütterung schlimme Anfälle
ein, die nach der Überbringung in die Heimat noch an
Heftigkeit und Zahl steigerten. Da offenbarte die
liebe Muttergottes ihr, daß sie am 24. November von
ihr geheilt werde, daß sie aber bis dahin noch
schwere und viele Anfälle bei vollem Bewußtsein
erleiden müsse, am letzten Tage sogar 20 an der
Zahl. Die Heilung erfolgte dann auch plötzlich und
vollständig, und kein Anfall wiederholte sich
seitdem mehr. Sämtliche Ärzte, darunter Fachärzte,
hatten die Krankheit als aussichtslos erklärt und
ihren baldigsten Tod angesagt.
Ein eigenes Protokoll über diese Heilung, von
Anneliese Wafzig selbst verfaßt, folgt später noch
eigens. Unterbrochen wurden die Tage seit ihrer
Heilung durch vom Himmel ihr auferlegte Leiden, die
mehr Sühneleiden zu sein scheinen, durch
geheimnisvolles Erleiden der Geißelung und
Stigmatisierung, durch das Passionsleiden in der
Fastenzeit und in besonderer Heftigkeit am
Gründonnerstag und Karfreitag, sowie durch einen
Überfall durch vier unbekannte Täter am Abend des 8.
Januar 1952, wobei sie einen heftigen Schlag mit
einem harten Gegenstand auf den Kopf erhielt, der
ihr erneut eine Gehirnerschütterung mit starken
immer noch nachwirkenden Schmerzen verursachte. Die
Anfälle jedoch traten in keiner Weise mehr auf.
Ihr Visionsleben setzte sich vom November bis Ende
Juli 1952 fort durch öftere Erscheinung der
Muttergottes, auch des leidenden und an Ostern des
auferstandenen Heilandes, des hl. Josef am 19. März,
der fast eine Stunde bei ihr blieb, mit dem sie in
fremder Sprache (aramäisch?) redete, der hl. Gemma
Galgani und seit ihrer Exkommunikation nach
Weihnachten 1951 wiederholt in der Woche ein Engel
mit Kelch und Hostie, der ihr und denen, die mit ihr
beteten, in geheimnisvoller Weise „das Brot des
Lebens" reichte, wie der Gottesbote selbst diese Art
geistige Kommunion nannte. Als letztes
abschließendes Ereignis ihres visionären Erlebnisses
wurde ihr die Erscheinung der lieben Muttergottes
und des Heilandes für den 1. Juli angekündet und
hierbei ein für alle sichtbares Zeichen des Himmels
versprochen. Auf ihre kindliche Bitte hin verhieß
ihr die Muttergottes zum Abschied am 2. Juli
nochmals zu kommen; denn dieses Erleben, von dem sie
ahnte, daß es das schmerzvollste ihres Lebens sein
werde, wollte sie nicht im Walde vor aller Augen
haben. Und die himmlische Mutter ging auf die Bitte
ihres Kindes ein.
Charakter und religiöse Grundeinstellung der
Anneliese Wafzig wollen hier nur in kurzen Strichen
gezeichnet werden. Im Denken und Urteilen legt sie
eine klare Logik und mathematische Nüchternheit an
den Tag, gerade in religiösen Dingen, die zuweilen
die Grenzen des Rationalismus erreicht. So legte sie
nicht nur sämtliche neuesten
Muttergottes-Erscheinungen ab, sondern stand selbst
Lourdes und Fatima kritisch gegenüber. Als z.B.
voriges Jahr ihre etwas schwächliche Schwester Agnes
die Pilgerfahrt nach Lourdes mitmachen durfte,
äußerte sich Anneliese: „Wäre gescheiter, wenn sie
ins Allgäu fahren und sich dort erholen würde",
welcher Ausspruch ihr allerdings einen scharfen
Tadel der Mutter, verbunden mit dem Verbot einer
Romfahrt, die sie hätte machen dürfen, eintrug. Sie
ist abhold jeglicher Schwärmerei und
Gefühlsbetonung. Zu den „Vielbetern" gehört sie
heute noch nicht. Wenn sie jedoch betet, dann ist
sie ganz bei der Sache. Ihr Beten ist ein kindlich
vertrauliches Reden mit dem lieben Vater im Himmel,
durch und in Jesus Christus in der lichten
Erkenntnis und frohen Liebe des Hl. Geistes. Sie hat
ein feines Empfinden und tiefes Erkennen der
wirklich wesentlichen Stücke der katholischen
Frömmigkeit. Unauffällig gestand sie mir in einer
Unterhaltung: „Als das wertvollste Gebet habe ich
schon immer das hl. Meßopfer betrachtet. Wenn ich
das nicht gehabt habe, dann meinte ich, es sei für
diesen Tag all mein übriges Tun nichts wert. Das
kann ich sagen: ich bin nie in meinem Leben in der
hl. Messe gewesen, ohne daß ich nicht auch zur hl.
Kommunion gegangen wäre. Es wäre mir das vorgekommen
wie das Wort des Heilandes: „Die Geladenen waren
dessen nicht wert". In ihrer Heiligenverehrung nimmt
nach der Muttergottes den ersten Platz der hl. Josef
ein, dem sie schon seit früher Kindheit in
vertraulicher Freundschaft zugetan ist. In ihr
inneres Seelen- und Gebetsleben will sie sich nur
schwer hineinschauen lassen. Als sie mir so nebenbei
von einer Laienkatechetin erzählte, die behauptete,
das betrachtende Gebet sei nur für studierte Leute
etwas, lächelte Anneliese über diesen Ausspruch und
freute sich dann aber von Herzen, als ich ihr eine
Broschüre über das betrachtende Gebet gab. Sie kann
gewöhnlich nur wenige Stunden der Nacht schlafen.
Gefragt, wie sie denn die langen nächtlichen Stunden
verbringe, antwortete sie, wie einst die kleine
Theresia bei ähnlicher Gelegenheit: „Ich denke".
A.W. besitzt eine ausgeprägte intellektuelle
Veranlagung und eine scharfe Willenskraft, welche
beide sich nur durch strikteste Beweisführung und
klarste Zielsetzung überzeugen und biegen lassen.
Wie wahrheitssuchend, so ist sie auch
wahrheitsliebend und wünscht, daß auch andere frei
und offen mit ihr reden. Sie ist von natürlicher
Heiterkeit und lebensfrischem Frohsinn,
aufgeschlossen für alles Gute, Schöne und Edle. Sie
hat einen weltoffenen Blick, ein ungezwungenes
Benehmen, ein freundliches Wesen, ist für die
kleinste Freude wie noch mehr für das leiseste Weh
überhaus feinfühlig, gegen andere noch mehr wie für
sich. Sie besitzt eine gute Menschenkenntnis. „Ich
schau nur auf die Augen und auf die Hände, dann weiß
ich, wen ich vor mir habe", sagte sie einmal zu mir
nebenbei. Mit Freude und Interesse las und
betrachtete sie in der Natur und Schöpfung als dem
großen Bilderbuch Gottes. Als ich nachts mich in der
Küche mit ihr unterhielt, rief sie plötzlich in
heller Freude: „Da guck, ein Mäusle. Wie nett! Ich
kann ihm nichts antun. Einen Menschen könnte ich
operieren; aber einem Tierlein könnte ich nichts zu
leide tun." Ihre Mutter, die sparsam ist mit dem Lob
für ihre Tochter, faßte einmal mir gegenüber ihr
Urteil kurz dahin zusammen: Zwei Eigenschaften hat
Anneliese von Jugend an: Eine unüberwindliche Geduld
im Leiden, wo sie nie etwas sagte, bis sie nicht
mehr konnte (und zu leiden hat sie schon immer seit
ihrem 10. Lebensjahr) und eine übergroße, mitleidige
Nächstenliebe, die überall helfen will." Die
Charakterisierung ist wahr und enthält viel. Ich
konnte aber beobachten, daß das Mädchen gerade
hinsichtlich dieser Eigenschaften vielfach nicht
verstanden wird und seelisch viel zu leiden hat.
A.W. ist eine nach Erkenntnis ringende
Menschenseele, durchaus noch nicht fertig und
vollkommen. Tritt Gottes Vorsehung ihren eigenen
Plänen entgegen, so ist sie nur durch schlagenste
Beweisführung davon zu überzeugen. Hat sie aber
einmal etwas als Gottes hl. Willen erkannt, so ist
sie unter größter Selbstverleugnung bereit, sich dem
Liebeswillen ihres Vaters im Himmel zur Verfügung zu
stellen.
Was ihre Stellung zur hl. Kirche anbelangt, so ist
sie derselben, trotz der bitteren Erfahrungen, treu
ergeben, hat eine tiefe freudige Ehrfurcht vor dem
Priestertum und trägt eine kindliche Verehrung gegen
den HI. Vater, für den sie täglich besonders betet.
Als den größten seelischen Schmerz empfindet sie
daher die Exkommunikation, welche auf eine so
eigenartige Begründung hin über sie und die Ihrigen
verhängt worden ist. Sie hat gegen Mitte Juni sich
brieflich an den hochwürdigsten Herrn Bischof von
Speyer gewendet und gebeten, daß sie persönlich ihm
alles mitteilen dürfe. Sie drückte ihre Hoffnung
aus, daß bei Erkenntnis der wahren Sachlage der
hochwürdigste Oberhirte sicher die kirchliche Strafe
von ihr und den Ihrigen nehmen werde. Eine Antwort
erhielt sie bis heute (16. Juli 1952) nicht.
Vielleicht ist der Brief, der zwar an den H.H.
Bischof persönlich adressiert war, nicht in dessen
Hände selbst gelangt.
DIE VORGÄNGE IN DER NACHT VOM
1. AUF DEN 2. JULI 1952 IN RODALBEN, RHEINPFALZ
Frl. Anneliese Wafzig bekam am 13. Juni 1952 in der
Vision von der lieben Muttergottes gesagt, daß am 1.
Juli 1952 die dritte und letzte Erscheinung im Walde
sein werde. Dabei werde der Himmel für alle Leute
ein sichtbares Zeichen geben. Einige Tage später
wurde Anneliese durch einen Engel mitgeteilt, daß
sie sich für diese Vision ein Tuch richten soll und
gab ihr als Maß 40/40 cm an. Da mich A.W. bereits
brieflich und seit dem 3. Juni auch persönlich
kennen gelernt hatte, fragte sie die liebe
Gottesmutter: „Soll dieser Priester dabei sein, wenn
das Zeichen für alle kommen wird?" Die
Himmelskönigin antwortete ihr: „Es wäre mir lieb,
wenn er dabei sein würde." Diesen Wunsch äußerte die
Muttergottes schon am 31. Mai und wiederholte ihn am
3. Juni. Daraufhin entschied ich mich, für den 1.
Juli nach Rodalben zu kommen, und das um so mehr,
als ich mit Bekannten im Auto umsonst hinfahren
konnte.
A.W. vertraute mir am 1. Juli gegen Mittag an, daß
sie mir noch etwas Merkwürdiges geben müsse, ein
Tuch; die Muttergottes habe dies so angeordnet. A.W.
überreichte mir dann am Nachmittag um 5 Uhr ein
grobleinenes Tuch von 40/40 cm Größe, ungefähr in
der Form eines Corporale. Sie forderte mich auf, mir
dasselbe genau anzuschauen, daß nichts darauf sei.
Ich sollte es für die Erscheinungsstunde mitnehmen
und es ihr erst geben, wenn sie in der Vision
darnach verlange. Ich sollte es aber unmittelbar
bevor ich es ihr gebe, allen Anwesenden zeigen und
herumreichen, daß alle sich überzeugen könnten, daß
es ein einfaches Grobleinen sei, ohne irgend eine
Zubereitung oder Zeichen. Den Tag des 1. Juli
brachte A.W. in Vorbereitung auf die große Stunde
zu. Sie bemühte sich, so weit es die kommenden
Bekannten erlaubten, für sich zu sein, um zu beten.
Sie erlitt auch noch heftige Anfechtungen des bösen
Feindes, der sie zur Verzagtheit und zum Widerwillen
versuchte. Dieser Kampf mit dem Bösen steigerte sich
je näher die Stunde heranrückte. Ich suchte sie mit
dem Hinweis auf den seelischen Kampf des göttlichen
Heilandes zu trösten, der zu Beginn seiner großen
Stunde noch mehr sein Ölbergleiden durchkosten
wollte.
Gegen 8 Uhr abends gingen die Anneliese befreundeten
Beter unauffällig in kleinen Gruppen zum Friedhof am
Rande des Dorfes und von dort zur Stelle im Walde,
die die Muttergottes bezeichnet hatte, etwa 250 m
vom Friedhof entfernt. Um halbneun Uhr machte sich
auch Anneliese in Begleitung ihrer Mutter, ihres
Bruders, dreier Schwestern und einiger Bekannter auf
den Weg zur Erscheinungsstätte. P. Augustin
(Wolfgang Kimmel) und ich begleiteten sie. Die
Wegstrecke beträgt eine Viertelstunde. Kaum hatten
wir die Haustüre hinter uns, begann schon das
Spotten und Schmähen gegen Anneliese und uns. Wir
setzten unbeirrt unsern Weg fort, bis wir am
Friedhofausgang ankamen. Dort stellte sich uns
unerwartet eine geschlossene Kette von Männern
entgegen, die uns gewaltsam am Verlassen des
Friedhofs und am Weitergehen hinderten. Die
Schmähungen und Lästerungen, die sie dabei
ausstießen, sind nicht wiederzugeben.
Einige Männer ließen sich sogar zu tätlichen
Angriffen hinreißen. Ich fragte die Leute, wer ihnen
das Recht gebe, friedlichen Menschen den Weg zu
versperren, und bat sie um ihre polizeiliche
Bevollmächtigung. Ein gröhlender Tumult unter
Ausrufen: „Wir sind vom Kolpingsverein" und eine
verschärfte Stellungnahme gegen mich waren die
Antwort. „Du Gotteslästerer, du falscher Hund" u.a.
Titulationen wurden mir zugeworfen. Als ich wiederum
die Menge bat, uns den Weg frei zu machen, griff man
mich tätlich an und stieß mich zurück. Nach einer
dritten vergeblichen Aufforderung betonte ich, daß
ich die Polizei sprechen wollte, die sich bei der
Erscheinungsstätte befand. Nach wiederholten
vergeblichen Versuchen, die Phalanx der
Kolpingssöhne zu durchbrechen, gelang es mir
endlich, durchzukommen. Unter einem dauernden
Spießrutenlaufen von Hohn und Spott, von Faust- und
Stockdrohungen, kam ich zum Polizeichef. Dieser
suchte mit völlig ungenügenden Kräften eines
einzigen Schutzmannes sowie eines Forstbeamten, die
nach Hunderten zählende Menge, besonders
Jugendliche, zu bändigen, die in nicht
wiederzugebender Weise die 40 bis 50 friedlichen
Beter bearbeiteten, die sich am Erscheinungsfelsen
eingefunden hatten. Ich zeigte dem Beamten meine
Kennkarte und meinen KZ-Ausweis und bat ihn, uns den
Weg am Friedhof doch frei zu machen, da wir hieher
gehen wollten, um privat einige Gebete zu
verrichten. Daraufhin erklärte mir der Polizeichef,
der diesmal ausnahmsweise in zivil gekommen war, daß
das Forstamt jegliche Versammlung und Veranstaltung
hier im Walde verboten habe. Ich versicherte ihm,
daß wir weder eine Versammlung, noch eine Rede, noch
eine Veranstaltung halten, sondern nur beten
wollten. Nach meiner wiederholten Bitte, uns den Weg
frei zu machen, da es doch ein öffentlicher Weg für
jeden Staatsbürger sei, ging der Beamte mit mir zum
Friedhof zurück. Dort hatte sich die Menge noch
fester zusammengedrängt und geriet in hellen
Fanatismus, als sie mich mit dem Beamten kommen sah.
Dieser forderte nun in freilich nicht gerade
tatkräftiger Weise die Leute auf, den Weg frei zu
machen. Ein infernales Gebrüll war die Antwort. Die
Gesichter dieser Menschen waren wirklich zu
dämonischen Fratzen verzerrt. Ohne weitere
ernstliche Bemühung erklärte mir der Beamte: „Sie
sehen, es ist unmöglich, der Aufruhr wird nur
größer. Es bleibt nichts übrig, als daß sie nach
Hause gehen." Ich mußte der Gewalt weichen und trat
mit meiner Begleitung, wenn auch innerlich schweren
Herzens, den Heimweg an. Ich bat den Beamten, er
möge uns polizeilichen Schutz gewähren. Ein
gellendes Triumphgeheul und eine Flut von
Lästerungen der Gegner begleiteten uns.
Wir gaben jedoch unser Vorhaben, zum
Erscheinungsfelsen zu kommen, noch nicht auf. Nach
einem einstündigen Verhör im Polizeigebäude und
einer Strafanzeige, die ich wegen Mißhandlung und
öffentlicher Beleidigung erstattete, fuhr ich mit
meinem Mitbruder P. Augustinus in einem bekannten
Auto nach Pirmasens, um die Hilfe der MP. anzugehen.
Trotz längerer Bemühungen war diese nicht zum
Eingreifen zu bewegen, da der Captain versicherte,
daß er nur dann zum Einschreiten berechtigt sei,
wenn amerikanische Bürger oder Soldaten
mitverwickelt seien. Erst gegen halb zwölf Uhr kamen
wir zum Elternhaus der A.W. zurück, wo wir auch nur
mit polizeilicher Hilfe den Eingang ins Haus
erreichen konnten. Als ich dort erfuhr, daß eine
Anzahl Frauen und Mädchen von den unsrigen von der
Erscheinungsstätte noch nicht zurückgekehrt sei,
mußte ich nochmals unter polizeilichem Schutz um
Mitternacht in den Wald hinaus. Dort fand ich in
großen Schwierigkeiten und beständiger Bedrängung
durch die Gegner, Männer wie Weiber, die geängstigte
kleine Schar am Erscheinungsfelsen, forderte sie
auf, heimzukehren, und erreichte selbst unter
gemeinsten Schmähungen des Pöbels das Haus der A.W.
nach 12 Uhr Mitternacht.
Gegen
00.30 Uhr begann A.W. mit den nun ca. 60-70 Betern,
die sich im Hause eingefunden hatten, den
Wundenrosenkranz zu beten. Ich kniete während
desselben unmittelbar rechts neben ihr. Gegen Ende
des sechsten Gesätzchens kam A.W. in Ekstase. Sie
sah, wie sie mir hernach berichtete, links vor sich
die Muttergottes und gerade vor sich über dem
kleinen Hausaltärchen den gekreuzigten Heiland.
Während
dieser Vision nun verlangte A.W. von mir das oben
besagte Leinentuch. Ich zog dasselbe aus meiner
Brusttasche, entfaltete es und zeigte es allen
Anwesenden, Männern und Frauen, Katholiken und
einigen Andersgläubigen. Ich ließ das Tuch
herumreichen, betasten, gegen das Licht halten, so
daß sich jedermann überzeugen konnte, daß es ein
einfaches, grobes Leinentuch sei, ohne jegliche Spur
einer Zubereitung oder Zeichnung. Die unten
folgenden eigenhändig unterschriebenen Personen
bezeugen dies mit eidlicher Versicherung. Dann
reichte ich vor aller Augen das entfaltete Tuch der
A.W. hin, die immer noch in Ekstase war.
Diese
hielt es lose zusammengefaltet zunächst links von
sich hinauf. Nach ihrer spätern Aussage verlangte
die Muttergottes, daß A. ihr das Tuch zum Kusse
reichen sollte. Dann bückte sich A.W. tief und
küsste, wie sie später angab, die blutüberströmten
Füße des gekreuzigten Heilandes. Auch mich zog sie
am Arme, daß ich dasselbe tun sollte. Dann legte sie
das Tuch dorthin, wo sie die blutenden Füße des
Herrn geküßt. Hierauf stand sie auf und hielt das
zusammengefaltete Tuch vor den Augen aller im Zimmer
anwesenden Personen hoch vor sich hin, nach ihrer
späteren Angabe gegen das Herz des gekreuzigten
Heilandes. Da nun erschien im gefalteten Tuch
plötzlich ein roter Fleck, der sich vergrößerte. Da
kniete A.W. wieder neben mir nieder, faltete das
Tuch auf und hielt es mit beiden Händen unter das
kleine abgerundete Tischbrettchen des
Hausaltärchens, auf dem in geöffneter Pyxis die von
mir mitgebrachte Hostie für die Krankenkommunion
lag. A.W. hielt aber während dessen die Augen immer
noch unverwandt nach oben, zur Herzwunde
hingerichtet. Hernach von mir gefragt, wußte sie
nichts davon, daß sie das Tuch unter die hl. Hostie
gehalten hatte. Sie sah nur, wie das Blut aus der
hl. Seitenwunde quoll, und sie es mit dem Tuch
auffing. Dann faltete sie das Tuch wieder zusammen
und hielt es weiter unter die hl. Hostie, wobei sie
freudestrahlend mit beiden Händen das Tuch hin und
her bewegte, wie wenn sie sorglich etwas auffangen
wollte.
Ich
kniete dabei unmittelbar neben A.W. und sah im
zusammengefalteten Tuch etwas Rotes laufen und eine
Form bilden. Dann nahm sie das Tuch und reichte es
der immer noch links von ihr schwebenden
Muttergottes zum Kusse hin. Hierauf senkte sie es
wieder zu sich herab, küßte es in hl. Ehrfurcht und
barg, ganz in sich verloren, ihr Antlitz im noch
gefalteten Tuch. Nachdem sie es noch kurz an sich
gedrückt, reichte sie es mir dar. Nun faltete ich
kniend das Tuch vor A.W. und mir aus. Da sah ich mit
frischem nassem Blut die Gestalt eines Herzens ins
Tuch hineingegossen. Aus der rechten Herzseite (vom
Objekt aus gesehen) ergießt sich ein Blutstrom in
einen Kelch, den das Blut weiterfließend gebildet
hatte. Über der rechten Hälfte des Kelches schwebt
eine blutgebildete Hostie mit dickem, ebenfalls aus
Blut gebildetem Kreuz durchzogen. Die Hostiengestalt
ist nicht mit den übrigen Formen verbunden. Ich
verehrte das wunderbare Bildzeichen und reichte es
auch A.W. zum Kusse. Dann stand ich auf und zeigte
das mit den Blutgestalten gezeichnete Leinentuch den
anwesenden Gläubigen.
Ein
heiliger Schauer ging durch die Menge, begleitet mit
einem lauten Aufschrei seelischer Erschütterung über
das in so unmittelbarer Nähe erlebte und geschaute
Zeichen des Himmels. Hierauf breitete ich das
Bluttuch über dem Hausaltärchen aus, ließ die
einzelnen Gläubigen vortreten, es ehrfurchtsvoll
verehren und am Rande küssen. Nach Wunsch der lieben
Muttergottes verharrten die Gläubigen den Rest der
Nacht vor dem vom Himmel gegebenen Zeichen.
Was aber ging während der Stunde des Wunderzeichens
draußen vor sich? Die fanatisierte feindliche Menge
hatte sich nach meiner zweiten Rückkehr vom Walde
nach Mitternacht durchaus nicht, wie ich vermutete,
nach Hause begeben. Sie hatte sich vielmehr vor dem
Hause der Familie Wafzig zusammengerottet und erhob
immer wieder ein höhnendes und schmähendes
Wutgeheul. Die zwei Polizeibeamten bemühten sich
läßig, die Menge zu beruhigen, schritt aber
keineswegs in ernstlicher Weise ein. Dann flogen
Steine gegen das Haus. Gegen halbein Uhr ging ein
Bombardement sämtlicher Fenster los, es schaute in
der Frühe aus wie nach einer Bombennacht. Ängstliche
Rufe gingen durch die Reihen der Betenden. Den
Höhepunkt erreichte die feindliche Bedrängnis in den
Minuten der wunderbaren Ereignisse, als sogar einige
Schüsse gegen die Fenster fielen, so daß sich ein
Teil der Beter vor Angst auf den Boden warf, was
auch photographisch festgehalten ist. Kurz nach dem
Blutwunder war ein zudringlicher Gegner über die
Hofmauer gestiegen und griff durch das halboffene
Fenster nach der Tante der A.W. Wir wollten das
Überfallkommando anrufen. Aber es war unmöglich, das
auf allen Seiten belagerte Haus zu verlassen. Erst
nachdem ein befreundeter Nachbar aus eigenem Antrieb
zur Polizei ging und um Verstärkung bat, legte sich
allmählich der furchtbare Umtrieb und die Menge
zerstreute sich langsam.Ich ließ das Bluttuch 20
Minuten vor 1 Uhr photographieren. Bei genauer
Beobachtung stellte ich fest, daß das auf das Leinen
geflossene Blut noch flüssig war, an den Rändern
noch weiter sickerte und sich dornenähnliche und
zackige Erweiterungen bildeten. Daher ließ ich es 10
Minuten nach 2 Uhr nochmals photographieren. Ein
gleiches tat ich um 4 Uhr in der Frühe. Die
endgültigen Randformen nahmen die Blutzeichen erst
in den Vormittagsstunden des 2. Juli an, wo das
anfänglich frische Blut schon eingetrocknet war.
Gleich anfangs in der Nacht, nachdem das Blutzeichen
sich gebildet hatte, roch ich auch daran und glaubte
einen süßlichen Geruch nach frischem Blut zu
vernehmen.
Die Wahrheit dieses Augenzeugenberichtes beeidet vor
Gott dem Allwissenden:
Neumarkt, Opf., den 18. Juli 1952, Karmelitenkloster
Mariahilfberg
Pater Gebhard Maria a.S.
Laurentio OCD (Heyder Franz)
***
Diese zwei
Augenzeugenberichte sind erstmals erschienen in
der Monatszeitschrift
Pfarrer Hoffius fasste bei der Erneuerung der
Wallfahrt im Jahre 1589 das Geschehen auf
lateinisch in folgende Worte:
In Franken geschah durch Gottes Eingreifen
ungefähr um das Jahr 1330 ein besonders
bemerkenswertes Wunder des Hl. Blutes. In Dürn,
oder auch Walldürn genannt, feierte im Heiligtum
des Hl. Georg ein Priester namens Heinrich Otto
das unblutige Opfer der Hl. Messe.
Da er aber etwas nachlässig und unaufmerksam die
so große Handlung vollzog, stieß er den schon
konskrierten Kelch um. Und siehe, sofort ergoss
sich das Blut des Herrn über das darunter
liegende Korporale.
Die Weinsgestalt wurde so rot wie Blut, und
wohin es floss, da formte es sich zu einem
wunderbaren Bild: in der Mitte das Bild des
Gekreuzigten, an den Seiten aber mehrere "Veronicae"
- so heißen nämlich im Volksmund solche
Abbildungen - die das Hl. Haupt Christi mit
Dornen umwunden zeigen.
Das Bild
zeigt einen Druck wie das Wunder in vielen
Schriften überliefert wird.
Obwohl es
nicht an Augenzeugen fehlte, verbarg der Priester in
seinem Schrecken jenes Tuch, so wie es war, gezeichnet
mit den genannten blutigen Bildnissen, im gleichen
Altar, indem er einen Stein entfernte und das Korporale
dahinter versteckte.
Als
jener Priester zum Sterben kam, da bedrängte ihn seine
Krankheit, mehr aber noch quälte ihn sein Gewissen wegen
dieses Vergehens. Er wollte sterben.
Aber etwas Unbegreifliches hielt seinen Tod auf. Da ging
er in sich, bekannte seine Tat, nannte auch das
Korporale und gab den Ort an, wo es verborgen lag.
Darauf starb er.
Man fand alles so wie es der Priester Heinrich Otto bei
der Beichte auf dem Sterbebett gesagt hatte, und die
ganze Angelegenheit machte viel von sich reden.
Und Gott mehrte die Kunde davon durch täglich neue
Wunder.
So kam es, dass schon ungefähr siebzig Jahre später die
Behörden beschlossen, die ganze Angelegenheit
genauestens zu untersuchen, um dann über das Ergebnis
dem Papst zu berichten.
Als man im Jahre 1445 das Korporale nach Rom brachte und
Papst Eugen IV. das Blutwunder mit der Gewährung eines
Ablasses anerkannte, war das heute längst verblichene
Abbild des gekreuzigten Heilandes noch darauf zu sehen,
wie die noch vorhandene Ablassurkunde ausweist. Außerdem
erwähnt dieses päpstliche Schreiben auch die "Veroniken",
die die Gestalt des Gekreuzigten auf dem Korporale
umgeben.
Der Ablass
konnte auf Oktav von Fronleichnam gewonnen
werden.
Das war der
erste offizielle Walldürner Wallfahrtstag und
sollte bis zum heutigen Tag deren Höhepunkt, der
"Große Blutfeiertag" bleiben. Um das Jahr 1920
wurde ein weißes Schutztuch aus Leinen hinter
dem Korporale befestigt.
Schrein
mit dem Korporale im Blutaltar
Als man nun
am 23. März 1950 das Schutztuch mit einer
Quarzlampe untersuchte, wurde auf ihm das Bild
des gekreuzigten Heilands sichtbar.
Fachleute sind der Ansicht, dass der vor
Jahrhunderten eingetrocknete Wein, das
Durchströmen des Lichtes so behindert, dass im
Laufe von drei Jahrzehnten sich dieses Bild wie
bei einem Foto auf dem Schutztuch abzeichnen
konnte.
Das Bild
zeigt das Korporale-Schutztuch im Licht der
ultravioletten Strahlen.
Wunder von Bolsena
(Italien)
In der Kirche der hier begrabenen Heiligen
Christina
sind nicht nur Katakomben zu besichtigen, sondern auch
Blutflecken
auf dem
Altarstein,
die von einem Blutwunder
herrühren sollen.
Im Jahre 1263 war ein böhmischer
Priester namens
Peter auf der Durchreise nach Rom im kleinen Ort Bolsena
am gleichnamigen See (Region Latium).
Während einer Messfeier in der Kirche der Hl. Christina
kamen ihm Zweifel an der Gegenwart Christi in der Hostie
= Transsubstantiation.
In der Heiligen Messe
brach er dort eine Hostie.
In diesem Moment begann die Hostie, die er in der Hand
hielt, Blutstropfen zu verlieren. Diese Tropfen
befleckten das Gewand des Priesters und den Altartisch.
Papst Urban IV,
gerade wieder mal auf „Besuch“ in Orvieto, erfuhr von
diesem Wunder. Er ließ darauf hin das Messgewand des
Priesters und die Hostie nach
Orvieto bringen,
nur den Altartisch ließ man in Bolsena.
Und am 11.8. des
darauf folgenden Jahres 1264 verkündete Papst Urban IV.
das Fronleichnamsfest in Orvieto.
Daraufhin wurde in dem nahe gelegenen Orvieto
(Umbrien / Italien) der Dom gebaut, in dem das Korporale
als Reliquie
aufbewahrt wird.
Altarstein mit
den Blutsflecken in der Kirche Santa Christina von
Bolsena
Das Fest der
Hl. Christina
wird in
Bolsena
jedes Jahr am 24. Juli mit großem Aufwand gefeiert. Die
Lebensgeschichte der Heiligen, die dort im Jahre 304 als
Märtyrin starb, wird in Form eines Mysterienspiels an
verschiedenen Plätzen des Ortes in Szene gesetzt. Die
Märtyrerin und Schutzpatronin von Bolsena wurde wegen
ihres Glaubens verfolgt, im Bolsena-See an einen großen
Stein gefesselt und versenkt, sie ertrank aber nicht,
sondern trug den Stein wieder ans Ufer, aber irgendwann
wurde sie dann doch durch Pfeilschüsse getötet.
Jahr
1310St.GeorgenbergFiecht/Tirol
Ein Priester zweifelte beim
Genuss des HI. Blutes an der Verwandlung, worauf dieses
im Kelch rot auf schäumte. Es wird seither in einer
kleinen Monstranz aufbewahrt. In der Reformation half
die dortige HI.--Blut-Verehrung bei der Bewahrung des
wahren Glaubens.
St. Georgenberg ist heute
noch immer ein dreifacher Wallfahrtsort: Zunächst wurde
der Hl. Georg besonders verehrt, bald aber auch die
Gottesmutter Maria, ab etwa 1310 dann die“
Heilig-Blut-Reliquie“ und die Reliquien von 132
Heiligen.
wallfahrtsgasthaus-st-georgenberg.at
Jahr 750
Lanciano/ltalien Ein junger Priester zweifelte am Altar an der
Verwandlung von Brot u. Wein. Da verfärbte sich die
Hostie rot, quall zu einem Stück Fleisch auf und im
Kelch schäumte rotes Blut. Die verwandelten Substanzen
sind heute noch unverwest (1910 wissenschaftlich
untersucht).
Jahr
1010lborra/Spanien Ein Jude bekannte auf dem Sterbebett seine HI.
Taufe u. Konversion nach einem Erlebnis: «Wandernd
diskutierte ich mit meinem Freundüber den Messias, als sich der Himmel «öffnete».
Ich bat Gott um eine Gnade. Im Strahlenkranz erschien
ein Kelch, darüber eine Hostie!»
Jahr
1239Daroca/Spanien Ein maurisches Heer überfiel in Überzahl die
ca. 1000 christI. Soldaten in Daroca. Die 6
Hauptleute—stellvertretend für ihre Mannschaft in der
HI. Messe— stürmten beim Alarm bei der Wandlung auf
ihre Posten. Nach wundersam gewonnener Schlacht holte
der Priesterdie 6 HI. Hostien im Korporale aus dem Versteck:
sie klebten blutig am Korporale <heute noch in Daraca
zu sehen). Dieses Tüchlein als Banneränderte in der Entscheidungsschlacht von Chio
gegen die Mauren die Geschichte Spaniens (Sieg
gegen 7fahe Übermacht).
Jahr
1263Bolsena/ltalien Beim Hostienbrechen eines deutschen
Pilgerpriesters tropfte Blut auf das Korporale und
bildete 25mal das dornengekrönte Haupt Christi. Der obere Teil der Hostie verwandelte sich in
Fleisch. 1264 bereicherte Urban IV. das Kirchenjahr mit
dem Fronleichnamsfest.
Jahr
1266Santarem/Portugal Eine Frau suchte Hilfe
bei einer Magierin. Wie vereinbart trug sie im Kopftuch
die nicht genossene Hostie zur Kirche hinaus. Als Blutherausfloss, verbarg sie das Tuch verängstigt in
der Truhe. Nachts brach Strahlenglanz daraus hervor. In
einer Monstranz gefasst,ereigneten sich davor später neue Wunder.
Jahr
1310St.GeorgenbergFiecht/Tirol Ein Priester zweifelte beim
Genuss des HI. Blutes an der Verwandlung, worauf dieses
im Kelch rot auf schäumte. Es wird seither in einer
kleinen Monstranz aufbewahrt. In der Reformation half
die dortige HI.--Blut-Verehrung bei der Bewahrung des
wahren Glaubens.
Jahr
1330Cascia/ltalien Ein «lauer» Priester legte eine HI. Hostie bei
einem Versehgang zwischen die Brevierseiten. Beim
Sterbenden öffnete er dieses und erschrak, weil die
Hostie blutete und das Pergament befleckte. Bis heute im
Kloster St.Rita in Cascia (1926 bestätigen Gelehrte:
Antlitz Christi).
Jahr 1330Walldirn/Dtld. Nach den Wandlungsworten kippte der Kelch. Auf
dem Korporale entstand in Blutflecken das Kreuzbild des
Herrn, umgeben von 11 dornengekrönten Häuptern. Der Priester gab das
Geheimnis des versteckten Korporales vor seinem Tod
preis. Viele Wunder!
Jahr 1345Amsterdam/NL Ein mit dem Sterbesakrament versehener Mann
musste sich ergeben. Seine Frau warf alles ins
Herdfeuer. Am nächsten Morgen schwebtedie HI. Hostie unversehrt über den Gluten.
(Kapellenbau) (Feuer
äscherte 1452 Amsterdam ein, auch jene Kapelle. In der
Asche fand man die Hostie unversehrt).
Jahr
1417Erding/Dtld. Ein armer Bauer beging am Gründonnerstag
Hostienraub. Ausserhalb der Stadt schwebte die Hostie plötzlich
aus seinem Tuch, bliebMinuten
in der Luft und verschwand im Erdboden. Dasselbe
wiederholte sich noch zweimal vor Pfarrer und Bischof
und vielen Zeugen.
Jahr
1447Ettiswil/Schweiz Bezahlter Hostienraub von Anna Vögtlin, die vor
Gericht aussagte, dass die HI. Hostie immer schwerer
wurde, bis sie sie wegwarf. EineSchweinehirtin fand sie strahlend über den
Nesseln schwebend, weil die Schweine nicht daran vorbei
wollten und teils in die Knie fielen.
Jahr
1492Giswil/Schweiz Drei Diebe stahlen den mit HI. Hostien gefüllten
Kelch. Die geweihten Hostien schütteten sie auf den
Waldboden. Vor Gericht musstedieser Ort gezeigt werden. In einer Prozession
wurden die Hostien in die Pfarrkirche zurückgeführt.
Am Fundort entsprang eine Quelle.
Jahr
1608Faverney/Frankr. Ein Brand äscherte die Basilika der Benediktiner
ein. Auf der Suche nach der tags zuvor ausgesetzten
Monstranz erblickte man die Monstranz mit den
unversehrten Hostien über dem noch glühenden
Chorgitter. Tausende sahen das Wunder 33Std. lang. Von
Pfingstmontagbis Dienstag). Bei der Dankmesse ereignete sich
auf dem Notaltar ein neues Wunder. Johannes XXIII.
pilgerte als Nuntius nach Faverney.
Jahr
1643Pressac/Frankreich Nach einem Altarbrand wurde die zur Anbetung
ausgesetzte HI. Hostie weiss und unversehrt gefunden.
(Kuppe des Zinnkelches geschmolzen).
Jahr
1648Huesca/Spanien Der gestohlene Goldkelch voller geweihter
Hostien wurde tags darauf auf dem nahen Acker dank
Leuchtstrahlen wiedergefunden.
Jahr 1730Siena/ltalien Aus dem Hochaltar wurde ein Ziborium mit
348 HI. Hostien gestohlen. Nach dem Fund wurden Hostien
in einer Dankmesse ausgeteilt, dierestlichen 223 zur Verehrung aufbewahrt (bis
heute weiss und frisch geblieben: durch mehrere Analysen
als Naturwunder bestätigt; Bekehrung eines Chemikers).
Jahr
1866Dubno/Polen Anlässlich einer Anbetung (Fastnachtszeit) sahen
Hunderte (auch Ungläubige) den Heiland während 40 Std.
im Lichtkranz der Hostie.
Jahr
1880St. Luis /Spanien Beim Segen mit der HI. Hostie (Fronleichnam) vor
ihrem Haus wurde die gelähmte Frau Cardona
augenblicklich geheilt und folgte der Prozession.
Jahr
1903Reunion/lnd.Ozean 10000 wurden Zeugen
eines Wunders: Anstelle der Hostie in der Monstranz war
das Antlitz Jesu sichtbar (von allen Seiten), umgeben
voneinem
Strahlenkranz. Von 14-15 verwandelte es sich in ein
leuchtendes Kreuz, das beim Tantum ergo der
Segensandacht verschwand.
Jahr
1903Manzaneda/Span. Durch die Erscheinung des Jesuskindes mit
sichtbaren Wundmalen in der HI. Hostie wurde die ganze
Pfarrei bekehrt, die vorher nichtmehr praktiziert hatte. Als der Pfarrer die
Hostie aus der Monstranz ins Ziborium zurücklegen
wollte, geschah ein 2. Wunder: Die Hostieschwebte von selbst an ihren Bestimmungsort. Die
Kunde verbreitete sich. Während 3 Std. eilten alle Gläubigen
aus der Umgebung zumBeichtstuhl.
Tags darauf erschien das Jesuskind bei voller Kirche
beim Singen des Te Deum erneut in der Hostie, diesmal
ohne Wunden.
Jahr
1906Tumaco/Kolumbien Pater Larrondo schritt mit erhobener Hostie einer
riesigen Flutwelle entgegen und stoppte sie (das
Erdbeben verwüstete die kolumb. Küste).
Jahr
1916Fatima/Portugal Lucia, Jacinta u. Francisco empfingen aus der
Hand eines Engels die HI. Kommunion (1911
erschien
die Muttergottes den 3 Hirtenkindern 6mal).
Jahr
1918Krakau/Polen Einem Judenknaben erschien bei einem
Kirchenbesuch Jesus bei der Wandlung und sagte ihm den
Todestag 8.Sept. und seine Nottaufe voraus.
Jahr
1936Almolda/Spanien Ein Knabe rettete eine leuchtende Hostie (in
Glaskapsel) aus den Tabernakeltrümmern (der span. Krieg
war eine kommunist. Kirchenverfolgungl) und bewahrte sie
bis zur Befreiung 2 Jahre auf. In einer Prozession wurde
sie in die Kirche zurückgetragen.
Jahr
1937Prestwich/England Während der HI. Wandlung in der Weihnachtsmesse
erblickte der blinde Pianist (E.Malene, ein Protestant)
ein helles Licht und wurde sehend.
Jahr
1952Lourdes/Frankreich Beim Segen mit der
HI. Monstranz wird Br. Leo Schwager «wie vom Blitz aus
dem Krankenwagen geworfen» und geheilt (von multipler
Sklerose im Endstadium).
Jahr
1962Tonking/China
Ein Kommunist durchschoss den Tabernakel (das
Ziborium des Karmelklosters zerbarst, Hostien fielen
heraus) und wurde augenblicklich gelähmt.Dann sank er lautlos tot zusammen.
Ein
ganz besonders eindrucksvolles Beispiel ist in
unserer Zeit ein einfaches französisches Bauernmädchen,
Marthe Robin, sie war auch stigmatisiert, die
50
Jahre lang ausschließlich als Nahrung die
Eucharistie hatte.
Ab
1929 war sie stigmatisiert
und erlebte regelmäßig von Donnerstag bis
Freitag das Leiden Christi
so intensiv, dass Blut von ihrer Stirn und
den Augen austraten.
Marthe
Robin
(13.
März 1902 in
Châteauneuf-de-Galaure,
Département
Drôme in Frankreich
; † 6.
Februar 1981 ebd.) war eine französische
Mystikerin
.
Es
wird versichert, daß Martha Robin keine Nahrung
zu sich nimmt, ja man sagt, daß sie seit ihrer
Stigmatisation am 2. Februar 1937 keinen Tropfen
Wasser mehr zu sich genommen hat, kein Bröckchen
Brot gegessen und keine Minute geschlafen hat. Die
hl. Kommunion wird ihr zweimal in der Woche am
Abend durch Kanonikus Finot gereimt, dem Direktor
der Freien Schule zu Lyon, der durch die
kirchliche Behörde zu ihrem Seelenführer
bestimmt wurde. Nach dem Empfang der hl.
Kommunion gerät sie sofort in Ekstase und bleibt
darin, bis ihr Seelenführer ihr am folgenden
Morgen gebietet, in diese Welt zurückzukehren.
Es ist Tatsache, dass sie über Jahrzehnte hinweg ausschließlich vom
regelmäßigen Empfang der heiligen Kommunion lebte.
Therese
Neumann (08.04.1898 - 18.09.1962) wurde auf Fürsprache der
heiligen Therese von Lisieux mehrfach von schweren Erkrankungen
geheilt, obwohl bei einem Teil der Erkrankungen eine Gesundung
medizinisch unmöglich erschienen war.
Weitere
Phänomene in ihrem Leben waren
das
Erleben von geschichtlich-religiösen Ereignissen in Visionen,
die
Wiedergabe des in der Vision Gehörten in der Originalsprache,
das
Auftreten der Wundmale Christi (Stigmata),
die
Tatsache, dass sie über Jahrzehnte hinweg ausschließlich vom
regelmäßigen Empfang der heiligen Kommunion lebte und
die
Gabe des Rates und der Weisungen.
Obgleich
diese Phänomene naturwissenschaftlich nicht erklärbar und
daher für manche schwer zugänglich sind, bezeugt Thereses
Leben nicht nur für Gläubige, sondern auch für viele,
die ihre Situation näher kennenlernten, das Wirken Gottes in der
Welt. Ihr Beispiel ist eine Aufforderung, den Willen Gottes
bereitwillig anzunehmen und den Nächsten zu helfen. Am
ersten Fastensonntag, 13. Februar 2005, wurde der
Seligsprechungsprozess der Therese Neumann eröffnet.
Weitere
Links eucharistische Wunder
Leider nur in Englisch
Die
Werke die ich im Namen meines Vaters vollbringe
legen Zeugnis für mich ab. Joh 10,25f
Glaubt doch
wenigstens meinen Werken, wenn ihr mir nicht
glaubt Joh 10,38
Ihr
wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit
Silber oder Gold, losgekauft wurdet aus der Nichtigkeit
eurer, von den Vätern überkommenen Lebensweise, sondern
mit dem kostbaren Blute Christi als eines untadeligen
und makellosen Lammes.
1. Petrus 1,18+19
Heiligenblut
(Kärnten Österreich)
Der Name
„Heiligenblut“ rührt der Legende nach von einem
Fläschchen mit dem
Blut Christi
her, welches der dänische Prinz Briccius (Briktius,
Brictius = Friedrich) mittels einer eigenhändigen
Operation in die Wade habe einwachsen lassen, um es vor
Wegelagerern und Räubern zu schützen, während die
frommen Leute später diese Blutreliquie im
Sakramentshaus der
Hl. Vinzenz-Kircheaufbewahrten.
Das Fläschchen mit
dem „Blute Christi" war ein Geschenk des Kaisers
Konstantin VIII. an den frommen Söldner Brictius.
Um 914 soll
der byzantinische Feldherr Brictius* auf dem
Heimweg von Konstantinopel nach Dänemark bei der
Alpenüberquerung an der Stelle des heutigen Heiligenblut
(am Großglockner, Kärnten) verunglückt sein: Er wurde
von einer Lawine erfasst und verschüttet - damit wurde
er zum ersten bekannten Bergopfer.
Aus den
Schneemassen, unter denen er begraben wurde, seien
drei Ähren herausgewachsen, wodurch sein Leichnam
und die Blutreliquie aufgefunden wurden. Als einige
Bauern ihn begraben wollten, habe sich sein rechtes Bein
störrisch geweigert, unter der Erde zu bleiben.
Als man
durch den herbeigerufenen Bischof der Sache auf den
Grund ging, fand man das Fläschchen mit dem „Blute
Christi", einem Geschenk des Kaisers Konstantin VIII.,
welches seither im Sakramentshaus (der 1460 bis 1491
erbauten) Pfarrkirche des Hl. Vinzenz aufbewahrt wird.
Einem Antrag
der Gemeinde Heiligenblut, den Briccius*
heiligzusprechen, wurde mangels Beweisen nie zugestimmt,
was die Gemeinde jedoch nicht davon abgehalten hat,
Briccius eine eigene Krypta (Grabeskammer) und einen
Altar zu errichten.
*Brictius:
Der Legende
nach war Brictius ein dänischer Prinz, der am
byzantinischen Hof in Konstantinopel (= Istanbul) eine
hohe Stellung innehatte. Eines Tages schenkte ihm dort -
als aus einem geschändeten Kreuz Blut floss - der Kaiser
dieses als Reliquie. Um das kostbare Geschenk vor
Räubern zu schützen, habe Brictius seine Wade selbst
aufgeschnitten und die Reliquie hineinwachsen lassen.
Heiligenblut, Pfarrkirche Hl. Vinzenz vor dem höchsten
Berg Österreichs, dem Großglockner (3798 m), rechts: das
Sakramentshäuschen mit der Blut-Reliquie.
Quelle:
Link
Im hintersten Teil des Mölltales, umgeben von den
Hohen Tauern, befindet sich an der
Großglockner-Hochalpen-Strasse, unterhalb des Passes
„Hochtor", die Ortschaft Heiligenblut, deren Ortsmitte
auf 1288 m Seehöhe liegt.
Seit Jahrhunderten ist sie ein beliebtes
Wallfahrtsziel, umgeben vom beeindruckenden
Hochgebirge: Österreichs höchster Berg, der 3798 m
hohe Großglockner mit seinen beiden Gipfeln, gibt
hinter der schlank aufragenden Kirche Sankt Vinzenz ein
mittlerweile werbeträchtiges, beinahe schon
symbolhaftes, einprägsames Bild ab.
Großglockner
Anmerkung: Es könnte entgegen der offiziellen
Todesursache (Lawine) genauso gut sein, dass Brictius
durch einen Drachen getötet wurde, nachdem mehrere
Augenzeugen in diesem Berg-Gebiet um Heiligenblut herum
von Ungeheuern und Drachen sprachen, woher auch immer
diese gekommen sein mögen. Tatsache jedoch ist, dass
Brictius nur durch die 3 Getreideähren aufgefunden
werden konnte – es gab also keine Zeugen für den
eigentlichen Schneetod – und dass das besagte
Blut-Fläschchen nie in seiner Heimat Dänemark angekommen
ist. Die Drachen-Theorie könnte insofern Gültigkeit
erlangen, als dass der Lindwurm (Ungeheuer) das
Wahrzeichen von Klagenfurt (Hauptstadt von Kärnten) ist
und zumal der Hl. Georg uns als der Drachentöter bekannt
ist.
Abtei Weingarten
Das Kloster
Weingarten
ist eine ehemalige Abtei der Benediktiner auf dem Martinsberg
in der bis 1865 „Altdorf“ heißenden, heute nach dem
Kloster benannten Stadt
Weingarten
im Südosten
Baden-Württembergs
(bei Ravensburg und nördlich vom Bodensee).
Die
Heilig-Blut-Tafel von 1489 aus der Klosterkirche der
Abtei Weingarten enthält die älteste bildliche
Darstellung und die älteste volkssprachliche Übertragung
der Heilig-Blut-Geschichte im deutschen Sprachraum:
„Hie
nach volget die histori des hailgen pluotz cristi / wie
das zelest in dis wirdig gotzhus kommen sy. Am ersten /
wie der ritter longinus unseren herrn sin syten öffnet
mit dem / und berüret sine finstri ougen mit dem
usgeflossnen / pluot cristi und wrd gesechind und
geloubig. Item …“
„Es
folgt hiernach die Geschichte des heiligen Blutes
Christi, wie die Reliquie in dieses würdige Gotteshaus
gekommen ist. Zuerst sieht man, wie der Ritter
Longinus
die Seite unseres Herrn mit dem Speer öffnet und seine
blinden Augen mit dem ausgeflossenen Blut Christi
berührt und sehend und gläubig wird. Und ferner ...“
1094
wurde der
Abtei
von der
Gattin Welfs IV.
die
Heilig-Blut-Reliquie geschenkt.
Diese Reliquie besteht aus der Erde des Berges
Golgota,
die im Zuge der Kreuzigung mit dem Blut Jesu getränkt
wurde.
In der Folgezeit
machten viele Menschen Stiftungen an das Kloster, um
damit die Reliquie zu ehren, darunter Land und ganze
Dörfer samt ihren Einwohnern.
Die
Heilig-Blut-Reliquie ist ein mit 65 Edelsteinen
besetztes goldenes Doppelkreuz, mit einem gläsernen
Röhrchen als Kern.
Die
Reliquie enthält der Überlieferung nach einen
Tropfen vom Blut Jesu Christi mit Erde vermischt, und
ist ein Teil der Hl.-Blut-Reliquie von Mantua.
Sie gehört
nicht dem Benediktinerorden und bleibt nach der
Konvents-Schließung in der Basilika. Die Reliquie ist
im
Hauptaltar in einem Tresor
eingeschlossen.
Bis auf drei
Meter Distanz dürfen Besucher der Basilika an den
Heilig-Blut-Altar herantreten, der hinter einer
Glasscheibe die auf einem roten Samtkissen
liegende Heilig-Blut-Reliquie zeigt.
Sie wird
jährlich am
Blutfreitag (nach
Christi Himmelfahrt) in einer Reiterprozession, dem
Blutritt, durch Stadt und Flure getragen.
Im Museum für
Klosterkultur der Stadt Weingarten wird die reiche
Geschichte der Reliquie aufgezeigt, sowie die vielen
Ausdrucksformen der Verehrung anhand von
Andachtsbildern, Hl.-Blut-Abbildungen und diversen
Devotionalien (heiligen Gegenständen).
Durch die
Reliquie geweihtes Öl ist als Heilig-Blut-Öl bekannt und
wird vor Ort verkauft.
Geschichte des Heiligen Blutes
um 33 > Jesus Christus stirbt in Jerusalem am
Erlöser-Kreuz
Unter den zahlreichen Schaulustigen, die der Kreuzigung
beiwohnen, befindet sich der römische Soldat Longinus.
Der Soldat Gaius Cassius „Longinus“ wurde, wie
historische Quellen vermuten lassen, zur Kreuzigung
befohlen, da er Bestandteil der römischen Exekutive war.
Jesus Christus blutete am Kreuz aus vielen Wunden (5480
Streiche).
Longinus sammelt Blut aus der Seitenwunde, welches
auf die Erde fiel. Er tat dies, nachdem ihm ein Moment
der Erleuchtung widerfahren war.
Später bekannte sich Longinus zum Christentum. Er wurde
deswegen auch verfolgt. Bei seiner Verfolgung begibt er
sich nach Kappadokien.
Heute findet sich die
Reliquie in der Abtei Weingarten,
zu Ehren und zum Gedenken an den Soldaten und römischen
Leginonär
Longinus
- der Longinus-Brunnen ist oberhalb von der Basilika an
der Straße Richtung Wolfegg.
553 > Viele Jahre sind seit der Kreuzigung
vergangen. Es war wohl als Gegengeschenk von
Konstantinopel gedacht, weswegen die Stadt Mantua die
Gebeine des Heiligen Longinus und die Reliquie des
kostbaren Blutes erhält.
580 > Mantua wird ein Jahr lang von den
Langobarden belagert. Die Reliquien werden an einem
geheimen Ort verborgen.
804 > Die erste Auffindung: Papst Leo III.
(795-816) und Karl der Große (768-814) prüfen die
Reliquie.
923 > Mantua wird durch die Ungarn belagert. Die
Blutreliquie wird vergraben. Zuvor schon war sie geteilt
worden. Der größere Teil, zusammen mit den
Longinus-Reliquien im Garten des Andreas-Hospitals, der
kleinere Teil in der alten Kirche des Hl. Paulus, nahe
der Kathedrale (aufgefunden 1479).
12. März 1048 > Zweite Auffindung des größeren
Teils der Blutreliquie und der Gebeine des Hl. Longinus
in Mantua.
1053 > Papst Leo IX. (1049-1054) beruft eine
Kirchensynode nach Mantua ein und will die Reliquie des
kostbaren Blutes nach Rom mitnehmen. Wegen des
Widerstandes der Mantuaner kommt es zur Teilung der Hl.
Blutreliquie, so dass ein Teil in Mantua verbleibt,
während der andere nach Rom gelangt.
1055 > Kaiser Heinrich III. (1039-1056) kommt
nach Mantua und erhält einen weiteren Teil der
Blutreliquie.
1056 > Der Kaiser stirbt. Graf Balduin V. von
Flandern (1035-1067) erhält die Blutreliquie als Zeichen
der Versöhnung.
Graf Balduin V. vererbt die Reliquie seiner Tochter
Judith (1032-1094). Gräfin Judith war verheiratet in 1.
Ehe (1051-1066) mit Tostig, Graf von Northumberland, in
2. Ehe (1071-1094) mit Welf IV.
1090 > Am 31. Mai 1090 bzw. am 12. März 1094
übergibt Judith die Reliquie dem Kloster Weingarten,
der Lieblingsstiftung und Grablege der Welfen (dt.
Adel). Angeblich war der Tag der Übergabe an Abt Walicho
(1088 -1108) der Freitag nach Christi Himmelfahrt.
Deshalb wird dieser Tag besonders feierlich begangen
(Blutritt).
Die Geschichte des Blutritts
Die Geschichte des Blutritts ist die Geschichte des
Heiligen Blutes.
Sie beginnt mit dem Tod Jesu Christi am Kreuz. Am Kreuze
hängend wird Jesus mit einer Lanze von dem römischen
Soldaten Longinus tief in die Seite gestochen. Das vom
Jesu Körper herunterfallende Blut berührt das Gesicht
des Longinus - dieser wird dadurch von seiner Blindheit
(der Blindheit seiner nun erkennenden Seele) geheilt.
Hier liegt der Ursprung der heilenden Wunderwirkung des
Blutes Jesu.
Longinus sammelt nach diesem - für ihn
schicksalhaften - Ereignis etwas von dem vergossenen
Blut Jesu und bewahrt es in einem bleiernen Kästchen
auf.
Longinus wird bekehrt und gläubig, lässt sich darauf von
den Aposteln taufen und schließt sich ihnen an. Aufgrund
der Christenverfolgung verlässt Longinus Jerusalem und
fährt mit dem Schiff nach Italien, genauer gesagt nach
Mantua.
Indem das heilige Blut um seinen Hals hängt, predigt
Longinus dort und bekehrt viele Menschen zum
christlichen Glauben. Daraufhin wird auch in Mantua eine
Welle der Christenverfolgung ausgelöst, was Longinus
dazu bewegt, das Bleikästchen mit dem Heiligen Blut zu
verstecken. Longinus erleidet im Folgenden den
Märtyrertod. Nachdem dem blinden Adilbero der
verborgene Schatz in späterer Zeit offenbart wird,
meldet dieser seine Offenbarung an höchster Stelle.
Schnell verbreitete sich diese Nachricht auch im Volk
und schließlich erfährt auch der Kaiser in Regensburg
von der göttlichen Offenbarung. Dieser teilt die Kunde
dem Papst und dem Herzog von Mantua mit. Gemeinsam
reisen sie nach Mantua und lassen sich von Adilbero den
offenbarten Platz zeigen.
Bei der Entdeckung bekommt Adilbero sein Augenlicht
zurück, so wie es ihm prophezeit wurde, und auch andere
werden von ihren Leiden erlöst.
Im folgenden versucht der Papst die Heilig-Blut-Reliquie
nach Rom zu entführen, was ihm aber nach blutigen
Auseinandersetzungen nicht gelingt.
Die Reliquie wird nun in der neuerbauten
Andreaskirche zu Mantua aufbewahrt.
Zuvor jedoch wurde die Reliquie
geteilt. Der Papst und der deutsche
Kaiser verlassen Mantua mit ihren Reliquien-Teilen.
Der Erläuterungstext spricht in diesem Zusammenhang von
einer Dreiteilung. Sterbend übergibt der Kaiser die
Reliquie dem Grafen Balduin von Flandern, der wiederum
bei seinem Tod die Reliquie seiner Tochter Judith
vererbt.
Judith von Flandern heiratet Welf IV. von Altdorf,
Herzog von Bayern.
Als dieser zum Kreuzzug ins Heilige Land aufbricht,
beschenkt er das Kloster Weingarten und Judith übergibt
damit dem Kloster Weingarten die Heilig-Blut-Reliquie.
Unweit davon befindet sich eine Heilig-Blut-Reliquie im
Salvatorianer-Kloster auf dem Gottesberg,
Bad Wurzach (Landkreis Ravensburg in
Oberschwaben).
Die Heilig-Blut-Reliquie auf dem Gottesberg
Bad Wurzach
(Landkreis Ravensburg in Oberschwaben)
Die Reliquie ist in einer silbernen Kapsel
eingeschlossen. Unter dem Kristallglas sieht man ein
mit etwas Blut getränktes
Leinwandstückchen und darüber die Aufschrift:
„De Sang.-Xti", d.h. „Vom Blut Christi".
Das jetzige Reliquiar wurde 1930 von Pater Querrikus
Bürger SDS entworfen und von der Goldschmied-Firma Hugo
Zieher aus Biberach gefertigt.
In der Mitte das Kreuz mit dem Heiligen Blut, es ruht
auf einem Silbersockel, umgeben von einer Umrahmung,
einer Bischofsmitra ähnlich.
Diese Umrahmung und der Sockel sind durch sieben
Medaillen geziert; sie zeigen die sieben
Blutvergießungen Jesu:
Beschneidung, Ölberg (Jesus schwitzt in äußerster Angst
um die verlorenen Seelen Blut), Geißelung, Dornenkrönung
(zerreißt sein rechtes Auge), Kreuzweg, Kreuzigung,
Lanzenstich.
Geschichte
Nach gesicherten Unterlagen stammt die Blutreliquie
aus dem Privatbesitz von Papst INNOZENZ XII.
(1691-1700).
Dieser schenkte sie im Frühjahr 1693 dem Rompilger
MARTIN DENZER von Albrechts bei Günzburg.
Martin Denzer vermachte sie seinem Schwesternsohn ANTON
ALBRECHT, „der die Reliquie in Kriegszeiten bei sich
trug und wiederholt in verschiedenen Schlachten und
Nöten Schutz und Hilfe erfuhr". Anschließend erbte sie
dessen Schwester MAGDALENA ALBRECHT, Ehefrau des
Bartholomäus Mendler, in Oberweiler, die schließlich den
kostbaren Schatz in „stets unwiderruflicher Weise" dem
Frater (Bruder) THEOPHILUS M. MILLER von MALKOWIZ
übergab. Diese Schenkung wurde später, am 30. Mai 1733,
in der Sakristei der Marianischen Kapelle zu Rettenbach
im Beisein zuverlässiger Zeugen erneuert und mit dem
pfarrlichen Siegel bekräftigt. Nach dem Tod von Frater
Theophilus (1762) ging die Heilig-Blut-Reliquie in den
Besitz seiner Ordensbrüder, der PAULANER-BRÜDER, über,
die sie 1764 auf den Gottesberg mitbrachten. Seit
September 1921 sind die SALVATORIANER auf dem
Gottesberg; seit 1928 findet das jährliche
Heilig-Blut-Fest mit einer großen Reitersegnung und
Prozession mit der Hl. Blutreliquie statt; in den Jahren
1992/93 mit über 1600 Reitern.
Blutritt in
Westhausen-Lippach
(Baden-Württemberg)
Seit dem Jahre 1789
beherbergt die katholischeKirche in Lippach
eine Reliquie, die Heilige Blutpartikel
beinhaltet. Schon in früherer Zeit wurden Prozessionen
zur Heilig-Blut-Reliquie abgehalten.
Der Blutritt in
Lippach wurde im Jahr 1950 von Pfarrer Franz Letzgus
eingeführt und findet seither alljährlich am Sonntag vor
Pfingsten statt.
Bei der
Reiterprozession wird eine Reliquie verehrt,
in der sich ein Tropfen vom Blut Jesu befinden soll.
Kloster
Weißenau
(Eschach / nahe Ravensburg)
Nachdem die Propstei
1257 zur Abtei erhoben wurde, erhielt sie im Jahr 1283
von Rudolf
von Habsburg
eine aus Straßburg stammende Heiligblut-Reliquie,
welche rasch große Verehrung erlangte und wodurch sich
auch die wirtschaftliche Lage verbesserte. Der Reliquie
verdankt das Kloster auch eine Erwähnung im Lohengrin.
Sie steht auch nach wie vor im Mittelpunkt des
traditionellen Magdalenenfestes.
Bis 1783 haben
jährlich zwei Reiterprozessionen mit der Reliquie
stattgefunden, die erste in den umliegenden Pfarreien,
die zweite bis zur Weißenauer Pfarrei Manzell am
Bodensee. Mit dem Erwerb der Reliquien des Hl. Saturnius
(1665) erhielt die Wallfahrt nach Weißenau weitere
Impulse.
Heilig-Blut-Reliquie - ausgestellt im Norbertus-Altar,
ehemals Hl. Blut-Altar
Weitere Jesu Reliquien
(= Überreste)
Helena, die Mutter des
römischen Kaisers Konstantin, hatte 325 Jerusalem
besucht, wo sie mehrere Fragmente des Kreuzes und
insgesamt drei Nägel gefunden habe, mit denen Jesus ans
Kreuz geschlagen worden sein soll. Diese Reliquien
sendete Helena an verschiedene Orte.
Kreuzpartikel
Das Heilige
Kreuz mit
der Inschrift INRI - die Auffindung des Kreuzes und der
Grabeshöhle Christi durch Kaisermutter Helena war
Anlass zum Bau der Grabeskirche in Jerusalem. Etwa zwei
Drittel des Kreuzes wurden in die Palastkapelle der
heiligen Helena Santa
Croce in Gerusalemme nach
Rom und später zu ihrem Sohn Konstantin nach
Konstantinopel gebracht. Ein Drittel dieser
Kreuzreliquie verblieb wahrscheinlich in Jerusalem, wo
sie alljährlich beim Hochfest der Kreuzerhöhung dem
Volk gezeigt wurde.
Heilige Nägel -
mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen worden sein soll. Bild vom Nagel
in Trier
Heilige Lanze -
mit ihr öffnete der Legende nach der römische Soldat Longinus Jesu
Seite. Die Lanze war nicht nur Reliquie, sondern auch
führendes Herrschaftszeichen und erster nachweisbarer
Bestandteil der Reichs-Kleinodien. Napoleon brachte die
Lanze von Nürnberg nach Wien in Sicherheit, danach
brachte sie Hitler nach Nürnberg zurück. Nach dem 2.
Weltkrieg ist sie seit 1946 wieder in der Wiener
Hofburg.
Die andere zweite „Armenische Lanze“ sollen - laut einer
alten Handschrift - dagegen die Apostel Thaddäus und
Bartolomäus ursprünglich nach Eriwan gebracht haben.
Diese befindet sich heute im Speer-Kloster
(Kaukasus-Gebirge) in Armenien (gilt als der erste
christliche Staat der Welt).
Film: Die heilige
Lanze
Kunst und Legende um
sie -
Lanze stammt laut Forschungen aus dem 8.
Jh. >
verschiedene Lanzenbilder
Dornenkrone(die
christlich-griechischen Schriften berichten in Matthäus
27:29, Markus 15:17 und Johannes 19:2, dass Jesus von
römischen Soldaten eine Dornenkrone aufgesetzt wurde.
Zusammen mit einem Schilfrohr als Zepter und einem roten
Umhang statteten ihn die Soldaten zum Spott mit
„königlichen" Attributen aus, während sie ihn
misshandelten, weil er als König der Juden bezeichnet
wurde (Matthäus 27:11; Markus 15:2; Lukas 23:3).
Heute ist diese Krone nur noch ein kahler Kranz, denn
die Dornen wurden im Laufe der Jahrhunderte als
Einzelreliquien verteilt, u.a. in Santa
Croce in Gerusalemme Rom.
Eine Reliquie, die von König Ludwig IX. im Jahr 1237 in
Konstantinopel erworben worden war, und zu deren
Aufbewahrung er die Sainte-Chapelle in Paris erbauen
ließ, soll die Dornenkrone Christi darstellen. Sie wird jetzt in der
Kathedrale Notre-Dame
de Paris aufbewahrt.
Kelch,
der beim Letzten Abendmahl verwendet worden sein soll, =
der sogenannte Hl.
Gral:
Mit ihm soll Josef von Arimathäa das Blut Christi unter
dem Kreuz aufgefangen haben, wie in apokryphen
Evangelien erzählt wird.
Schweißtuch der
Veronika -
nach der christlichen Überlieferung reichte Veronika ihr
Tuch Jesus auf dem Weg nach Golgota, um Schweiß und Blut
von seinem Gesicht abzuwischen. Dabei soll sich das
Gesicht Jesu auf wunderbare Weise auf dem Schweißtuch
als sogenanntes Veronikabild (Vera icon) eingeprägt
haben. > Bilder
Das Tuch der Veronika
Heiliger Schwamm -
der den Evangelien zufolge in Essig getaucht und
Christus zur Löschung seines Durstes dargeboten wurde,
wurde in verschiedene Stücke aufgeteilt. Ein großes
Stück befindet sich in Frankreich, kleinere Teile werden
in Reliquiaren in San
Giovanni in Laterano,
Santa Maria Maggiore und
im Aachener
Dom aufbewahrt.
Geißelungssäule -
ein Teil des Pfahls, an den Christus bei seiner
Geißelung gefesselt wurde, wird in der Kirche Santa
Prassede in
Rom gezeigt. > Bild
Stein,
an dem Judas Ischariot der Überlieferung nach den Herrn
verriet.