Hl. Bruder Klaus -
Niklaus von der Flüe

Geboren um 1417 im Flüeli (Gemeinde Sachseln), gestorben am
21.März 1487 im nahegelegenen Ranft. Landesvater,
Mystiker und Einsiedler.

   
   





  
  Der HI. Bruder Klaus und Satan
  Maria Königin im Leben von Bruder Klaus
  Schweiz zweiter Weltkrieg Bruder Klaus und seine Schutzhand
  Bruder Klaus in den Offenbarungen Barbara Weigand
  Gebete zu Bruder Klaus als Fürsprecher
  Video

Bruder Klaus als Fastenführer

Jeder Faster braucht einen Fastenführer, ein grosses Fastenvorbild. Bruder Klaus gilt als grösste Faszination, weil er 20 Jahre ohne Essen und Trinken in der Einsamkeit seiner geliebten Ranft fastete und lebte. Auf der Suche nach Gott fand Niklaus von FIüe das Fasten als Weg und Methode. Bereits in seinem »normalen Leben« war er als Ehemann, Vater von fünf Töchtern und fünf Söhnen, Ratsherr, Bauer und Richter ein Fastenvorbild, weil er vier Tage in der Woche ohne Nahrung auskam.

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir!
Mein Herr und mein Gott,        gib alles mir, was mich fördert zu Dir!
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir!
(Gebet des hl. Niklaus

von der Flüe)

Ein Zeichen gegen
den Zerfall

Seine Einsiedelei im Ranft ist das Ziel vieler Gläubiger und Suchender.

Wie heute war auch damals seine Umgebung erfüllt von Kriegsgeschrei, Hunger und Not, Völlerei und Trunksucht, so dass er mit seinem Fasten bereits 50 Jahre vor der Reformation ein Zeichen gegen den Zerfall der Sitten setzen wollte.

 Mandala vor dem Bruder Klaus gebetet hat
           Das Meditationsbild von Bruder Klaus.

Mit 50 Jahren war seine Sehnsucht zu GOTT so gross, dass er sich von allem trennte, was ihm im Weg stand, um Gott zu finden. Auf seinem Grabstein in Sachseln steht geschrieben:

»Anno 1467 ist der selige Bruder Klaus gegangen von Weib und Kindern in die Wildnis. Diente Gott 20 Jahre und ein halbes ohne leibliche Speise. Ist gestorben am St. Benediktstag anno 1487. Hier liegt er begraben.«

So zog er sich in seine kärgliche Hütte in die Einsamkeit als Eremit zurück, um in täglichem Gebet und Meditation die göttliche Gegenwart zu finden. Tief im Innern auf seinem Herzensgrund wollte er Gott in seiner goldenen Mitte finden und fand Ihn auch. Von jetzt an lebte er ohne Nahrungsaufnahme, allein aus der Kraft Gottes. Er glaubte, dass er das Fasten nicht hätte aushalten können, wenn er nicht monatlich durch den blossen Anblick der konsekrierten Hostie die Lebenskraft erhalten hätte. In einem Bissen Brot ist die ganze Herrlichkeit GOTTES verborgen. So sah es Bruder Klaus, und so weiss es jeder Faster, wenn er langsam nach dem Fastenbrechen sich wieder an das Essen gewöhnt. Äußerste Konzentration geht von seinem Meditationsbild aus . Im innersten Punkt sieht er die göttliche Mitte, den göttlichen Funken, aus dem alle Energie ausgeht und in den alle Energie wieder zurückkehrt. Sie ist die ungeteilte Gottheit. Von diesem Mittelpunkt gehen drei Spitzen aus, die die drei Personen der Dreifaltigkeit bedeuten und von einem Rad umgeben sind, das Himmel und Erde umkreist. Das alles ist von den Grenzen eines Vierecks umschlossen, weil selbst dort, wo Grenzen sind, die ganze Herrlichkeit GOTTES erfasst werden kann. Selbst in der geringsten Enge seiner Ranft lebte er in Gegenwart GOTTES.

Der Friedensbringer

Als er starb, wurde er vom einfachen Volk als grosser Heiliger verehrt und weltweit als Fastenwunder angesehen. Die Schweiz verehrt ihn als grossen Friedensbringer und als Vater des Vaterlands, weil er der Schweiz die Unabhängigkeit und Freiheit brachte. Die Kirche brauchte über 500 Jahre, bis sie ihn 1947 offiziell als Heiligen verehrte. Am 15. Mai 2020 jährt sich zum 73. Mal der Jahrestag seiner Heiligsprechung durch Papst Plus XlI., der 1935 noch als Kardinal Pacelli am Grabe von Bruder Klaus in Sachseln gebetet hatte.

Papst Johannes Paul II. betet vor dem Bruder Klaus Reliquienschrein in der Kirche Sachseln. (14.4.1984).

Heute noch gehen vom Bruder Klaus und insbesondere aus der Nähe seiner Ranft starke Heilkräfte aus, die man besonders beim Fasten wahrnehmen kann.

Von Bruder Klaus wurde das Fasten als Wunder empfunden, das ihm erlaubte, sich GOTT zu öffnen und Ihn tief im Inneren zu finden. Er liebte seine Einsamkeit und betete in der Stille mit Freuden, als wenn er zum Tanze ginge. Sein Gebet ist Ausdruck für diese Freude und immer noch ein treuer Begleiter für jedes Fasten und besonders in der Nachfastenzeit:

Mein Herr und mein GOTT, nimm alles von mir,
was mich hindert zu Dir.

Mein Herr und mein GOTT, gib alles mir,
was mich führet zu Dir.

Mein Herr und mein GOTT, nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen Dir.

«Gefunden» -20 nahrungslose Jahre!

Ende der 60er-Jahre wurden Knochen-Reliquien von Bruder Klaus einer Altersanalyse unterzogen (anthropologisches Institut der Univ, Zürich). Der Gutachter —der die Herkunft der Knochenteile nicht kannte— in seinem Schlussbericht: «Dieser Mann ist zwischen 40 und 60 Jahren gestorben.» Bruder Klaus starb 70jährig. Mit 50 hat er sein Wunderfasten begonnen. Somit hat er ausser dem gelegentlichen Empfang des Altarssakramentes für seinen Baustoffwechsel keine Nährstoffe mehr zugeführt. Der Zellzyklus wurde abgebrochen. Die Wissenschaft «fand» also seine letzten zwei zwei Lebensjahrzehnte wieder!

 

Umkehren Heimkehren

Niklaus ist als Pilger in nordwestlicher Richtung aufgebrochen: «Und als er damals gegen Liestal kam, dünkte ihn, wie selbe Stadt und alles darin ganz rot wäre, darob er erschrak. Deshalb sei er aus ihr weg auf einen Hof zu einem Bauern gegangen, dem er noch mancherlei Rede seinen Willen zu verstehen gegeben, woran der selige Bauer keinen Gefallen hatte, sondern ihm das widerriet und meinte, er sollte wieder heimgehen zu den Seinen und daselbst GOTT dienen. Das würde Gott angenehmer sein, als wenn er andern, fremden Leuten zur Last falle; und er werde es ruhiger haben, aus der Ursache, dass er ein Eidgenosse, denen nicht alle gleich hold waren. Darum ging er in derselben Nacht aus des Bauern Haus auf das Feld. Da lag er die Nacht bei einem Zaun, und als er einschlief, kam ein Glanz und ein Schein vom Himmel; der öffnete ihn am Bauche, wovon ihm solcher Schmerz geschah, als ob ihn einer mit einem Messer aufgeschnitten, und zeigte ihm, dass er wieder Heim und in den Ranft gehen sollte, was er auch sofort am Morgen tat.» (Zeugnis von Erni Rohrer, Freund und Nachbar des Niklaus, im Kirchenbuch von Sachseln, 1488). 

Die Nacht verbringt Niklaus auf freiem Feld. Ein Lichtstrahl durchdringt ihn bis ins Innerste. In dieser Nacht beginnt sein wunderbares Fasten: die völlige Abstinenz von Speise und Trank. Das Himmelslicht erinnert an den Stern, den er schon im Mutterleib gesehen hat: Jetzt erreicht diesen Pilger Niklaus seine eigentliche Bestimmung. Er wird für das Volk zum Bruder Klaus, zum Gottesfreund und Friedenstifter. Er muss umkehren, heimkehren.

Strenge Kontrolle und Prüfung

Die weltlichen und kirchlichen Autoritäten überwachten und prüften das Wunderfasten dieses neuen Einsiedlers: «Und was taten nun der Landammann und die Röte, damit nicht zuletzt sie in dieses Gerücht, das nun an gar viele Ohren drang, hineingezogen würden? In ihrer Ungewissheit umgaben sie den Einsiedler mit vereidigten, argwöhnischen Hütern, um genau zu beobachten, ob kein Mensch ihm Speise oder Trank bringe oder er selber etwas zu sich nehme. Nachdem die Sache so ernsthaft geprüft worden war, stand mit unzweifelhafter Wahrheit fest, dass diesem Bruder nichts Ess- oder Trinkbares (es sei denn vom Himmel) zugetragen wurde.» (Waldheim im Reisebericht von 1474).


 

Aus dem Bilderzyklus der Ranftkapelle:



Die Vision bei Liestal, wo auch seine Hand im 2. Weltkrieg 1942 am Himmel erschien.

 


Der Weihbischof v. Konstanz prüft das wunderbare Fasten des Bruder Klaus. (27 .4. 1469).

 


«Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herab gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird leben in Ewigkeit» (Joh 6,51)

Der zuständige Bischof von Konstanz beauftragte schon anfangs 1469 seinen Weihbischof, den Einsiedler an Ort und Stelle zu prüfen, «weil die Leute glauben, er sei ein heiliger Mann. Doch drängt sich der Verdacht auf, dass viele einfältige Schäflein Christi verführt werden und im Aberglauben versinken könnten.» Am 27. April 1469 kam Weihbischof Thomas in den Ranft und weihte die Kapelle ein. Er verbrachte einen grossen Teil des Tages mit Bruder Klaus im Gespräch. Unter anderem stellte er ihm die Frage, welches die Gott wohlgefälligste Tugend sei. Als Niklaus antwortete: der Gehorsam, nahm Thomas Brot und befahl Ihm zu essen. Niklaus konnte es nur mit grösster Mühe geniessen und auch das Schlücklein Wein kaum ohne Erbrechen schlürfen. Thomas war hoch beeindruckt und gab seinem Bischof Bericht.

Ein lebender Heiliger oder ein Teufel

Im dekadenten Spatmittelalter, wo religiöser Fanatismus und weltliche Genusssucht bis überbordeten, steht dieser Niklaus mit seiner geistigen und körperlichen Nüchternheit in einem wohltuenden Kontrast. Darum haben die Leute ihn aufgesucht und um Rat gefragt. Das Fasten ist für Bruder Klaus eigentlich nichts Aussergewöhnliches. Er hat es schon immer gewollt. Hans, sein ältester Sohn, bezeugt 1488 im Kirchenbuch von Sachseln: «So lang er gedenke, habe sein Vater immer die Welt geflohen und ein einsiedlerisches Wesen gehabt, nach Frieden getrachtet, das Böse mit grossem Missfallen gestraft und die Gerechtigkeit liebgehabt. Auch habe er alle Wochen vier Tage gefastet und während der Fastenzeit alle Tage nicht mehr als ein kleines Stücklein Brot und wenig dürre Birne gegessen. Am Abend sei er stets mit dem Hausvolk zur Ruhe gegangen, aber jede Nacht, wenn immer er erwachte, so hörte er, dass sein Vater wieder aufgestanden war und in der Stube beim Ofen betete, bis dass er in den Ranft ging.»

«Man spricht jetzt von einem in der Schweiz, Bruder Niklaus genannt, der seit vielen Jahren nichts isst. Ist es so, so muss er ein lebender Heiliger sein, oder ein Teufel. Entweder oder, ein Mittelding gibt es nicht.» (Matthias v. Kemnat, um 1475)

Neugierigen gegenüber, die nach den Ursachen des Wunderfastens fragten, war Bruder Klaus sehr zurückhaltend und antwortete: «Gott weiss». Dem Pfarrer lsner hat er einmal das Geheimnis anvertraut: «Wenn er bei der Messe sei und der Priester das Sakrament geniesse, dann empfange er davon eine Stärkung, dass er ohne Essen und Trinken sein möge, sonst möchte er das nicht erleiden.» (Kirchenbuch 1488)

Das Vorbild dieses Heiligen ruft nicht nach Nachahmung, sondern nach Orientierung.


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Der HI. Bruder Klaus und Satan

M.F. Der Teufel hatte an Bruder Klaus wahrhaftig keine Freude. Wie wird er diesen heiligen Mann gehasst haben, der durch sein Büsserleben die Menschen anzog, sie bekehrte oder doch frömmer machte. Dem wollte er unbedingt abhelfen. Wir wissen aus mehreren Quellen, dass der HI. Bruder Klaus öfters von Satan geplagt und versucht worden ist.

Hören wir den bedeutendenden Ohrenzeugen und Biographen Heinrich Wölflin aus Bern:

,,Bruder Klaus konnte aber bei all diesem strengen Leben den Nachstellungen des Teufels nicht entgehen; der böse Feind plagte den Gottesfreund durch Beleidigungen und Verleumdungen. Oft drang er mit solch stürmischem Angriff auf das Häuschen ein, dass dem Häuschen sofortiger Einsturz drohte. Zuweilen betrat er auch in schreckhafter Gestalt das Gemach, ergriff Klaus bei den Haaren und zog ihn trotz seines Widerstandes zur Tür hinaus...“ Schon früher als Bauer beim Dornenaushauen mit seinem Sohn warf ihn der Teufel mehrere Schritt weit in ein Dornengebüsch, und er blieb hernach übel verletzt liegen.
Er aber sagte nur: ,,Nun wohlan in GOTTES Namen, wie hat mich der Teufel so recht übel behandelt - doch so will‘s vielleicht GOTT gehabt haben.

Eines Tages, Klaus lebte noch nicht lange in der Ranft unten, erhielt er den Besuch eines vornehmen Edelmannes. An dessen Gürtel hing eine grosse schwere Geldtasche. Der Gast begann zu reden: Warum fliehst du die Menschen und was willst du so allein in dieser Wildnis? Du scheinst ein kluger und verständiger Mann zu sein und könntest den anderen grossen Nutzen bringen! Der Heilige hat seinen Besucher sofort durchschaut und gemerkt, dass nicht ein Mensch vor ihm stand. Er fuhr ihn an:

,,0 du armseliger Geist! Was unterweist und belehrst mich da? Wenn du so weise und klug wärest, hättest du dich selber besser entschieden, als du noch in der himmlischen Glorie warst. Du hast sie verloren und bist in die Tiefe der Hölle verstossen worden.“

Und Bruder Klaus machte das Kreuzzeichen und der böse Feind verschwand.


Satan als Edelmann

Ein anderes Mal kam ein Reiter hoch zu Ross in Samt und Seide, bekleidet mit einer goldenen Kette, den Ranft hinunter. Kopfschüttelnd betrachtete er den Bruder und sprach: ,,Ihr habt ja nicht studiert und könnt unmöglich das Richtige finden und unterscheiden. Kehrt demütig um zu den Menschen, die ihr verlassen habt. Glaubt übrigens nie und nimmer, dass es möglich ist, ein langes Leben in so grosser Strenge zuzubringen“. Bruder Klaus erschrak und es kamen ihm grosse Zweifel an all seinem Tun. In dieser gefährlichen Lage, als alles zu wanken anfing, begann er zu beten:

,,Herr, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir!“

So flehte er in der Innigkeit seines Herzens. Dabei drehte er sich unwillkürlich nach der Kapelle Unserer Lieben Frau, die heiligen Namen Jesus und Maria aussprechend.

Bruder Klaus wollte sich wiederum dem Reiter zuwenden, doch dieser war spurlos verschwunden. Der Heilige merkte, dass es auch diesmal der ,Lügner von Anbeginn‘ gewesen war und er die Flucht ergreifen musste vor den Namen JESUS UND MARIA!
 

Ein Ehebrecher und die Qual der Verdammten

Ein Sünder, der seine eigene Frau verlassen hatte und anderen Frauen nachging, kam zu Bruder Klaus. Dieser durchschaute ihn sofort und führte ihn hinab zur Melchaa. ''Jetzt werde ich dir das Los der Menschen zeigen, die sich der unreinen Liebe hingeben'', sagte Niklaus von Flüe. Sofort nach seinen Worten stiegen zwei feuerglühende Gestalten aus dem Bach, stiegen mit Geheul und Geschrei ein Stück in die Höhe und krachten dann mit grosser Gewalt zusammen. Dies wiederholte sich ein paarmal und dann sanken sie wiederum mit Getöse ins Wasser. Dem Manne zitterten die Knie und er wurde aschfahl im Gesicht. Bruder Klaus, voll Mitleid, stützte ihn und sagte:

''Habt die Barmherzigkeit Gottes vor Augen und ändert Euer Leben, dann wird Euch dieses Los nicht treffen. Seht, wer seine Zeit in der Liebe Gottes verbringt, dem geschieht allzeit wohl!“

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Maria Königin im Leben von Bruder Klaus

Bruder Klaus - der ungelehrte Gelehrte: Die Tatsache, dass Bruder Klaus «in der Nähe der Muttergottes» lebte und so gleichsam an ihrer Hand» geführt wurde, erklärt wohl auch sein tiefes Wissen um die inneren Zusammenhänge der Glaubensgeheimnisse. Die Tiefsicht des Heiligen wird bezeugt durch den frommen und gelehrten Juristen und Theologen Doktor Petrus Schoff aus Strassburg, der Bruder Klaus 1482 mit seinem Vater von der Tagsatzung in Baden aus besucht hatte. In einem Brief an einen Studienfreund hat Petrus Schoff nachher die Gespräche aufgezeichnet, die er mit Bruder Klaus hatte:

«Mein Vater» - so sagte der gelehrte Theologe zum ungebildeten Bauer im Ranft - «ich habe vernommen, dass Ihr die hochgelobte Königin Maria, die Jungfrau, gar so lieb habt. Und ich habe gehört, dass Ihr oft einen heiligen Streit führt gegen die, welche da behaupten, sie sei in Erbsünde empfangen und alsdann erst im Mutterleib geheiligt worden.

Ältestes Gemälde des HI. Niklaus v. Flüe

- Auch ich bin ganz entschieden gegen diese Ansicht, denn Maria ist im Spiegel der göttlichen Allmacht vorgesehen worden, ehe etwas geschaffen wurde im Himmel und auf Erden. Das können wir auch durch das Heilige Evangelium bezeugen, da der Engel Gabriel sie begrüsste und sprach: Du bist gesegnet über alle Frauen. Unsere Mutter Eva ist von Gott ohne Erbsünde erschaffen worden. Wäre nun aber die Jungfrau Maria in Erbsünde empfangen worden, so wäre die Jungfrau Maria nicht gesegnet über alle Frauen, nämlich auch nicht über Eva. - Es sprach aber auch der Herr zur Schlange: Weil du die Frau betrogen hast, wird eine Frau dein Haupt zertreten. Wenn nun aber Maria von dieser Schlange vergiftet oder verwundet worden wäre, oder gar tödlich vergiftet oder verwundet, wie hätte sie dann der Schlange den Kopf zertreten können. Denn ein Totverwundeter hat keine Kraft. Auch wäre es ein eigentlicher Hohn, wenn der, der alles kann, nicht die Gewalt hätte, für die Menschwerdung ein Gefäss von restlos lauterster Reinheit zu erwählen. Auch darin haben wir ein Zeugnis: Der Herr hat unserem Vater Abraham um des Gehorsams willen, in dem er bereit war, seinen Sohn Isaak zu opfern, bei sich geschworen, dass durch seinen Samen alle Geschlechter sollten gesegnet werden. Dessen bin ich wohl unterrichtet, dass Maria, die schöne, ausgewählte Jungfrau, aus dem Samen Abrahams geboren wurde. Jesus Christus aber ist empfangen worden durch den Heiligen Geist, nicht aus einem menschlichen Samen, sondern aus dem allerreinsten Blutströpflein hat er seine Gottheit bekleidet. Denn Gott ist aus Gott geboren und das ewige Wort ist Fleisch geworden ohne allen menschlichen Samen.
Darum ist es Maria, die allem Volke den Segen brachte und sie ist rein und zart vor und nach der Geburt...! Diese Worte erfreuten Bruder Klaus sehr...!" Diese Freude von Bruder Klaus über die Worte des Theologen zeigt, wie er innerlich dachte und empfand. Zu jener Zeit schwankten noch einige Theologen über das Geheimnis der Unbefleckten Empfängnis Marias: Sie konnten es sich nicht recht erklären. Im gläubigen Volk freilich hatte der Glaube und die Verehrung des Geheimnisses schon tiefe Wurzeln geschlagen. Auf ihrer Seite stand auch Bruder Klaus, der mit der gläubigen Innigkeit des echten Marienverehrers und seines reinen Herzens die völlige Reinheit Marias von jeder Sünde instinktiv herausfühlte und sich herzlich freute, aus dem Munde des gelehrten Theologen seine, von theologischen «Beweisen» unbeschwerte, kindliche Glaubensüberzeugung bestätigt zu finden. So versteht man auch, dass das Herz des Heiligen bei solchen Gesprächen «warm, wurde und er selber das Wort ergriff, um seiner Liebe zu Maria Luft zu machen. Bekannt ist das «Betrachtungsbuch» des Heiligen: Es stellt ein Rad dar mit einem zweifachen Kreis, einem engen, inneren, und einem äusseren, weiteren Kreis. Der innere Kreis bedeutet, nach den Erklärungen von Bruder Klaus, die eine, ungeteilte Gottheit. Von ihr gehen drei Spitzen aus und kehren wieder zu ihr zurück. Das seien die drei göttlichen Personen, die von der Gottheit ausgehen, Himmel und Erde erfassen, und von ihnen zur Gottheit zurückkehren. Bei ihrem Ausgang sind sie breit und spitzen sich in ihrem Ziele zu. Bei ihrer Rückkehr laufen sie spitz in die Gottheit. In diesem Zusammenhang sieht nun Bruder Klaus auch die reinste Jungfrau: «... nun will ich noch zu dir reden von der reinsten Magd Maria, die da ist eine Königin des Himmels und der Erde, die vorhergesehen wurde von der göttlichen Weisheit. Gottes Weisheit hat sie beschützt, sobald Gott ihrer gedachte, dass sie sollte empfangen werden. Darum wurde sie im Geiste Gottes eher empfangen als im Mutterleib. Und diese heilvolle Gnade strömte in ihrer Empfängnis in sie ein, darum ist sie rein, zart und unbefleckt. So ging also die Kraft vom Allerhöchsten aus und erfasste sie und sie wurde kraftvoll erfüllt vom Heiligen Geist, wie du es siehst, wie im Rade vom inneren Punkt des inneren Kreises ein breiter Strahl ausgeht, der nach aussen in eine kleine Spitze ausläuft. Wie die Speichen es durch ihre Form andeuten, ist der grossmächtige Gott, der da alle Himmel bedeckt und umfasst, in Gestalt eines kleinen Kindleins aus der höchsten Jungfrau bei unversehrter Jungfrauschaft ein- und ausgegangen.- Denselben zarten Leib hat er uns zur Speise gegeben mit seiner ungeteilten Gottheit. Wie du es an dieser Speiche siehst, ist sie auch breit beim inneren Kreis und aussen gegen den äusseren Kreis hin klein, genau so ist die Grossmacht Gottes des Allmächtigen in dieser kleinen Substanz der Hostie. - Nun merk dir noch eine Speiche, die auch breit ist bei dem inneren Kreis und gegen den äusseren klein: das bedeutet unser Leben, das gar klein und vergänglich ist. In der kurzen Zeit sollen wir durch die Liebe Gottes eine unaussprechliche, nicht endende Freude verdienen. Das ist die Bedeutung meines Rades!...- So hat Bruder Klaus zu mir gesprochen., Diese Erklärungen des Heiligen sind Frucht seiner täglichen Betrachtung. Er bedient sich dabei, der damaligen Zeit entsprechend, solcher symbolischen Zeichen und bildlicher Darstellungen. So wurde das «Radbild» auch bald mit sechs Medaillons ergänzt, die wichtige Ereignisse im Schöpfungs- und Erlösungsplan Gottes darstellen. Die Gottesmutter findet darin ihre Darstellung in einem doppelten Bild: in der Szene der Verkündigung und in der Geburt des Erlösers. Bruder Klaus hatte das Bedürfnis, die Wahrheiten des Glaubens in systematischer, geordneter Zusammenstellung zu betrachten, und darin nimmt die Mutter des Herrn ihren ganz bestimmten Platz ein. Aus dem Gespräch mit dem Priester ist dann noch das schöne «Wort von den drei edlen Steinen» überliefert, mit der Versicherung, wer diese drei Edelsteine an sich trägt, den kann niemand überwinden: «... der 1. Stein ist die Wahrheit, die so edel ist, dass sie Arm und Reich gleich hält. Sie lehrt uns auch, Gott danken, dass Er uns erschuf und errettet mit seinem heiligen, rosenfarbigen Blut. - Der 2. Stein ist die grosse Zuversicht in Gott. Wer allzeit sein Vertrauen in Gott setzt, wird nicht verlassen. -Der 3. Edelstein ist Maria, die hochgelobte Königin. In diesen Stein hat sich Gott selber eingelassen und gefasst («verworkt und verriegelt»). Und dieser Stein erfreut männiglichen Sünder, dass er Sie erkenne und selig werde...». Wie schön wird hier Maria geschildert als «Zuflucht der Sünder». Der Bericht schliesst dann folgendermassen: «Ungefähr mit diesen Worten nahm ich Urlaub von ihm und bat ihn, dass er Gott für mich bitte und für alle jene, die mir zu diesem Besuch geraten hatten. Er sprach, er wolle es tun, ich solle auch für ihn beten. Da halste mich Bruder Klaus in seinen Armen und sprach: Gott verleih dir Heil und Glück...» Es ist uns noch ein «Gesicht» von Bruder Klaus überliefert. Er wurde darin in den Himmelssaal entrückt. Er sieht zuerst einen schönen Mann durch den Palast schreiten in weissem Gewand. Dann sieht er plötzlich das weisse Gewand besprengt mit Rot: es ist das Blut, das der Herr für uns vergossen hat.
«Und dann kam eine schöne, stattliche Frau durch den Palast gegangen, auch in einem weissen Kleid», ...und sie legte ihm die beiden Arme auf seine beiden Achseln und drückte ihn gründlich an ihr Herz mit einer überfliessenden Liebe, «dass er
(Bruder Klaus) ihrem Sohn so treulich zustatten gekommen sei in seiner Not (Leiden)... Und der Mensch (=Bruder Klaus) erschrak darüber und sprach. Ich weiss nicht, dass ich eurem Sohn je einen Dienst getan habe, ausser dass ich herkam, um zu sehen, was ihr tätet. - Da schied sie von ihm, und er sah sie fürderhin nicht mehr...». Hier ist Bruder Klaus nun viel mehr als nur der fromme, mittelalterliche Mensch, der sich wie viele andere Zeitgenossen liebevoll in das Leiden des Herrn versenkt hat. Hier ist er der Begnadete, der Zutritt gefunden hat in die Mystik der Passion des Herrn und seiner Mutter die ja unter dem Kreuze stand.  P. Hieronymus OSB in «Maria Einsiedeln»
 

 

Ein weiteres wichtiges Detail ist der Brand von Sarnen (Sarner Brand) vom 13. August 1468, den Bruder Klaus von der Anhöhe Schibloch aus mit einem Kreuzzeichen gelöscht haben soll. Später werden Maler dieses Motiv dankbar aufgreifen und umsetzen.

Ölgemälde eines unbekannten Malers aus dem Jahre 1790 (im Kollegium Sarnen, Abb. links).

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Bruder Klaus und seine Schutzhand

BRUDER KLAUS  - Politik und Wunder

Der Hl. Bruder Klaus, Friedensstifter und Landespatron der Schweiz als Beispiel eines grossen Wunders:

Die Geschichtslektion ist auch ungläubigen Schweizern bekannt: In völlig auswegloser Situation hat der Ranftheilige 1481 der zerstrittenen Tagsatzung in Stans einen Friedensweg vermittelt, der den unvermeidlich scheinenden Bürgerkrieg und das Auseinanderbrechen der Eidgenossenschaft verhindert hat.

Weniger bekannt ist sein "Eingreifen" während des 2. Weltkrieges, das auch von ungläubigen und von nichtkatholischen Zeugen als übernatürlich bestätigt wird.
Auch andere christliche Länder haben erlebt, wie ihr Volk dank der Fürbitten ihrer Gläubigen vom antichristlichen Joch befreit wurden: Beispiele Österreich und Russland.
(Beglaubigungen der Zeugnisse nach Broschüre von P. Mathias Graf, Kath. Pfarramt CH-8836 Bennau, Versand gegen Unkostenbeitrag)


Hitlers Angriff stand 1940 bevor
SAG "In der Nacht vom 13./14. Mai 1940 hatte ich verantwortungsvollen Nachtdienst. Ich war im Büro des Wachtlokals. Gegen 3 Uhr morgens schrillte das Telefon: "Höchste Alarmbereitschaft erstellen!" lautete der Befehl direkt aus Bern. Am folgenden Morgen konnte ich mit eigenen Augen sehen, wie der Binnenkanal der Linthebene gestaut wurde; denn es war geplant, bei einem Einfall von Hitlers Truppen die ganze Linthebene unter Wasser zu setzen, um so den Vormarsch der Panzer zu erschweren. Unsere Truppe hatte auch die Aufgabe, den Rickentunnel zu bewachen und nötigenfalls zu sprengen, um Geleitzügen den Zugang zu verunmöglichen."

Kein einziger Motor sprang an!
Nach dem Angriffsbefehl Hitlers -in Umgehung der Maginotlinie müssen tausendfache Kettenflüche deutscher Fahrzeuglenker ihre Motoren beschworen haben. Aber kein einziger Motor sprang an, weder bei Panzern noch bei Lastwagen... Auf Rückfrage im Hauptquartier befahl Hitler: "Ölwechsel an allen Fahrzeugen!" Aber ohne den geringsten Erfolg! Darauf wurde der Angriff abgeblasen mit dem strikten Verbot, die Sache bekannt zu geben, da alles nur ein Scheinangriff gewesen sei...
Für den Rückzug sprangen alle Motoren an und sogar in deutschen Offizierskreisen war man überzeugt, dass die Schweiz beschützt werde, vor allem, nachdem durchsickerte, dass auch viele Deutsche das Himmelszeichen in besagter Nacht vom 13./14. Mai gesehen hatten. Diese Angaben sind durch verschiedene Quellen gesichert (u.a. aus Ranft-Predigt eines dt. Priesters).

Am 13. Mai 1940... erschien am Himmel über der gleichen Baselbietergegend eine Hand, die von Hunderten von Zeugen beidseits des Rheins gesehen wurde: "Eine grosse Hand, umgeben von Lichtstrahlen, erschien am Himmel und zog über unser Land in segnender Bewegung. Hand und Bewegung waren so charakteristisch, dass das Bild von Bruder Klaus vor das geistige Auge trat."
In jenen kritischen Tagen haben sich wahre Gebetsstürme aus Schweizer Heimen und Kirchen zum noch nicht heiliggesprochenen Bruder Klaus gen Himmel erhoben: "Breite segnend Deine Vaterhände aus!"

Historische Zeugnisse
9./ 10.Mai 1940 In Rom erfährt der Schweizer Botschafter Rüegger vom Vertreter der USA, dass die Schweiz nur noch durch ein Wunder vom Krieg verschont bleiben werde.
11. Mai Schweiz. Nachrichtendienst meldet: "Am Rhein sind Vorbereitungen zum Brückenbau...im Grenzgebiet Tafeln mit genauen Distanzangaben zur Schweiz beobachtet worden...
12. Mai Am Hornberg sind schwere Feldhaubitzen auf gestellt worden. Beschiessung unserer Bunker am Rhein möglich. Der franz. Nachrichtenchef (Col. Gauché) meldet: " ...grosse Truppenkonzentrationen im Wiesetal und im Schwarzwald. " Dasselbe aus Berlin.
12. Mai Goebbels in einer Rede: "...in Europa wird es binnen 48 Std. keine neutralen Staaten mehr geben." Franzosen melden: "...starke Konzentration zu Tuttlingen. Eine Fallschirmjägerdivision hat Stuttgart Richtung Süden verlassen."
14. Mai Durchsage im japanischen Radio (Japan war mit Deutschland verbündet): "Um 2 Uhr nachts sind die deutschen Truppen in die Schweiz einmarschiert." 12 Std. später wurde diese Meldung widerrufen! Pater Max Blöchlinger beglaubigt dieses Faktum schriftlich, das er -damals als Missionar in Japan stationiert- selbst gehört hat und das auch in der japanischen Presse zu lesen war.

Zeugnisse...
...eines Wachsoldaten
"Am abendlichen Himmel erschien ein kleines Wölkchen. Es wurde grösser und nahm die Gestalt einer Hand - schliesslich einer leuchtenden, durchsichtigen Hand an, so dass man daran die Knochen sah. Sie bewegte sich segnend über das Land."
Zappa,Fotograf, Langendorf

...eines Offiziers...
"Ich und einige meiner Offizierskollegen waren Zeugen der "Hand am Himmel". Wir mussten diese Episode vor General Guisan mit Eid beschwören. Ich bin als evangelischer Christ ein Verehrer unseres Landespatrons und war von der Echtheit und Bedeutung der Himmelserscheinung überzeugt."
Prof Hans Felix Pfenninger

...des Kommandanten...
des Grenzbataillons, der als Protestant das Wunder unserer Bewahrung der Fürbitte Bruder Klaus zuschrieb.
Dr. iur. Walter Döbeli, Schönenwerd

..eines deutschen Lehrers
der als Soldat bei einer Angriffseinheit jenseits des Rheins mit vielen andern Kameraden Zeuge der Himmelserscheinung war. Sie alle gaben schriftlich zu Protokoll:
Zuerst war es eine lichte Wolke und wurde dann ganz klar zu einer Hand, ganz durchsichtig. Nachdem die Motoren beim Angriffsbefehl in der gleichen Nacht nicht ansprangen, waren wir überzeugt, dass die Schweiz beschützt werde."

...deutsche Offiziere,
welche "leuchtende, erhobene Arme am Himmel gesehen... und die ganze Armeeführung war verwirrt..."

 

Alt-Bundesrat Kaspar Villiger... "Dass uns, nebst unsern eigenen Vorkehrungen, die göttliche Vorsehung aus dem Strudel des 2. Weltkrieges herausgehalten hat, steht für mich ausser Frage!"

Mahnung des
Hl. Landespatrons
"Seid beständig im Glauben
eurer Väter;
denn es wird sich ein grosser
Aufruhr erheben
in der Christenheit.
Alsdann hütet euch, dass ihr
durch Neuerung und Listigkeit
des Teufels
nicht betrogen werdet.
Haltet zusammen,
bleibt in den Fussstapfen
eurer frommen Väter,
behaltet und befolgt ihre Lehre

(vor der Reformation ausgesprochen /Red.).
Alsdann mögen euch
Anschläge und Stürme
nicht schaden.
"

 

Die Szene als Wandbild in der Kirche von Melchtal

 

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Bruder Klaus in den Offenbarungen Barbara Weigand

Der hl. Bruder Klaus war Bauer und angesehener Ratsherr. Mit 50 Jahren berief Gott ihn zum Einsiedlerleben. Seine tapfere Frau Dorothe brachte das grosse Opfer und liess ihn frei. Zum letzten Mal segnete er sie und die Kinder, zu betrachten auf dem Bild Ars Saar 10505  ec.appr. Gebet  Heiliger Bruder Klaus, der du alles, was dir lieb war, verlassen hast, um dem Willen Gottes zu gehorchen, lehr uns in den kleinen Dingen und Fügungen des Lebens den Willen Gottes erkennen und erfüllen.  Fest des hl. Niklaus von FLÜE BK *1487, Landespatron der Schweiz, mit eigener Oktav, ist auch Patron unserer Plattform ZDW.

Aus 186 Fünfter Freitag im Juli 1897
Wenn eine Seele bekannt geworden, die sich hervortat durch Bußübung, Gebet und Fasten, so wurde sie fast angebetet von ihren Mitmenschen, so hatte man Achtung und Ehrfurcht vor den Dienern Gottes. Denket nur an den heiligen Niklaus von der Flüe, an den heiligen Goar, an all die heiligen Jungfrauen, wie sie geehrt waren und geachtet. Die ganze Umgebung und Umgegend holte sich Rat bei solchen Menschen. Die Familie, wie die eines heiligen Niklaus, anstatt zu zürnen, sie stimmte noch bei, damit ja dieser Mann sein Leben recht zufrieden, ohne Angst und Skrupel um seine Familie, dahinbringen könne. Ja, eine solche Seele mußte freilich ihren Leib kasteien, um sich vor Stolz zu bewahren.

Aus 216 Dritter Freitag im Januar 1898
Seht einen Niklaus von der Flüe, eine heilige Euphrosina, einen Simon, der Styliter genannt: welche Sonderlinge fand die Welt in diesen Menschen. Wären sie keine Sonderlinge gewesen, dann hätten sie ja die Verachtung der Menschen nicht auf sich gezogen und wären nicht Heilige geworden. Nur der Weg der Verachtung und Verdemütigung um Meinetwillen ist der Weg der Heiligkeit, der zur Vollkommenheit führt.

Aus 251 Dritter Freitag im Juli 1898
Jesus: „Fürchte dich nicht, ängstige dich nicht, das kommt daher, weil in dieser Zeit auch in den besten Kindern der Kirche ein solcher Weltgeist eingedrungen ist, daß sie nichts mehr davon halten, Gott zu dienen! Ein heiliger Niklaus von der Flüe war doch ein Mann mit zehn Kindern, und doch hat er alles im Stich gelassen, um nur Mir zu dienen. Auch ihn hat man getadelt, doch hatte die Welt eine solche Ehrfurcht vor solchen Personen, daß man sich nicht getraut hätte, den Tadel auszusprechen. Der Gottesdienst war ihm doch das Liebste, das Streben nach zeitlichen Gütern ist doch nur für die Welt, und wenn sie auch meinen, sie wollten damit Gottes Ehre befördern. Es braucht sich niemand darüber zu sorgen, daß zu viele sich anschließen und zuviel gebetet werden könnte.“

Aus 265 Vierter Freitag im Oktober 1898
O Armseligkeit der Menschen! Kein Wunder, daß die Zeit böse geworden ist. Geht zurück, ihr Meine Diener, und lernt; lernt an euren Vorfahren. Geht hinein in die Zeit, wo ein Simon Stylites auf der Säule stand, wo das Volk ihm nachströmte und ihn für einen Heiligen verehrte, ob da einer Meiner Diener sich getraute, diesen Mann mit Spott und Hohn zu besudeln. Geht hin und lernt von den Priestern jener Zeit, wo ein heiliger Niklaus von der Flüe lebte, der seine Familie verließ, sein Weib und seine Kinder und das Amt, das er bekleidete, und sich zurückzog in einen einsamen Wald, nicht aber, um sich den Blicken der Menschen zu entziehen; nein, nein, er ging hinein mitten in sein Gebiet, um ja recht viele Menschen an sich zu ziehen, um ihnen zu zeigen, daß er Gott zuliebe das getan, um dadurch anderen ein gutes Beispiel zu geben und sie herauszuziehen aus dem Kot und Gewühl der Welt. Wie ganz anders verhaltet ihr euch, als die Priester jener Zeit! Sie hatten nichts mit Hysterie und mit Krankheiten zu tun, sie wußten nur, daß der Geist Gottes weht, wo Er will und wie Er will, und daß kein Mensch das Recht hat, diesem Geist zu gebieten.

Aus 323 Dritter Freitag im Oktober 1899
Und weil es keinen Niklaus von der Flüe mehr gibt, der da sein Vaterhaus, sein Weib und seine Kinder verlassen, und in seiner eigenen Gemarkung, auf seinem Eigentum sich als ein Einsiedler niederließ, und von dem Volk fast verehrt und angebetet wurde aus lauter Ehrfurcht vor ihm, weil, sage Ich, es keinen Niklaus von der Flüe mehr gibt und geben kann, weil das Volk zu gottlos ist in jetziger Zeit, darum ist der Weg so hart, so furchtbar hart.
Ihr müßt nicht irre werden, wenn alle euer spotten, wenn ihr sollt gesteinigt werden, wenn man sich zusammentun will, um euch die Narrheit zu vertreiben. Ihr müßt nicht irre werden.

Aus 360 Vigil vom Fronleichnamsfest 1900
Deswegen hat der Herr schon so viel durch diese meine Schwester gesprochen, daß Er nicht mehr verlangen könne, daß die Menschen bei Wasser und Brot fasten, wie es ein Diener Gottes tat zu meiner Zeit, wenigstens hie und da, daß es aber auch nicht mehr notwendig sei, Wunder zu wirken, um einen Diener Gottes zu kennzeichnen. Als Niklaus von der Flüe lebte, da mußte der Herr Wunder wirken, um Seine Diener zu kennzeichnen, weil zu jener Zeit fast alle Christen gut gelebt haben, sich bemühten, Gott zu gefallen, wenigstens in solchen Gegenden, wo noch der Glaube recht lebendig und kindlich war. Wenn da der Herr etwas Besonderes wirken wollte in einer Seele, da wirkte Er auffallende Wunder.
Wenn nun jetzt in der Zeit, in der ihr lebt, die Menschen daran erkennen wollen, ob etwas von Gott ist, oder ob es Menschenwerk ist, dann dürfen sie den Maßstab nicht an die Natur des Menschen anlegen, dann müssen sie, jeder, der das Recht hat, den Maßstab anzulegen, diesen Maßstab erst an sich selbst anlegen. Er soll seine Natur selbst prüfen, ob sie geeignet sei, bei Wasser und Brot jahrelang fasten zu können, ob erlaubt sei, sein Leben zu verkürzen, sich hinzuordnen. Deswegen, weil die Welt dafür sorgt, daß jetzt eine Seele gekennzeichnet sei auf ganz andere Art, darum sind auch die Bußwerke ganz andere. Die Seele, die allen Spott und Hohn hinnimmt aus Liebe zu Gott, die alle Leiden erträgt, die Gott ihr auferlegt, mag es eines ihrer Angehörigen betreffen in der Familie, der Familienvater oder die Mutter, die ihre Leiden mit Geduld trägt und ruhig weitergeht, ob es stürmt oder schneit, diese ist gekennzeichnet als ein guter Christ. Wenn aber der Herr eine Seele auserwählt, um durch sie zu anderen zu reden und anderen Seinen Willen kundzutun, dann hat die Welt schon längst gesorgt, daß der Herr keine außerordentlichen Wunder mehr zu wirken braucht.

Aus 391 Fest des hl. Johannes am 27. Dezember 1900
Und was würde man heutzutage sagen von Niklaus von Flüe, der sein Weib und seine Kinder im Stich gelassen hat, um Gott zu dienen? Die Kirche kann nicht siegen wie ein Feldherr eine Stadt erobert durch Macht und Gewalt. Die Kirche muß zum Sieg gebracht werden durch einzelne Menschenherzen; wie auch Ich sie gründen wollte, so muß sie zum Sieg gebracht werden. Tun sie es, dann sollen sie die Süßigkeit des Kreuzes kosten wie auch du; tun sie es nicht, dann sollen sie die ganze Bitterkeit des Kreuzes fühlen und Schmach um Schmach erleben.“

Aus 633 Samstag am 6. August 1904
Jesus: „Meine Tochter! Wenn du auch nicht zu Mir kommst, so komme Ich aber doch zu dir. Höre, was Ich dir sagen will: Ich will, daß du das Gebetsleben wieder aufnimmst wie früher, und ihr alle drei fangt ein ganz besonderes Gebetsleben an. Denkt nicht, daß damit nichts gewonnen wäre, wenn ihr manches andere versäumen müßt, und die Welt euch vormacht, daß das Beten nichts wäre, man müsse arbeiten und mit der Welt so fortmachen. Ihr sollt bedenken, wie viele Heilige es gegeben hat, die ihren großen Verstand, womit sie der Welt hätten nützen können, begraben haben, um nur einzig und allein ein Gebetsleben führen zu können. Die Heiligen Benedikt Labre und Niklaus von der Flüe haben viele zeitlichen Interessen in den Wind geschlagen, und die Welt hält sie für Toren. Ihre Handlungsweise wird sogar von den besten Kindern der Kirche verworfen. Und doch sind sie große Heilige und den Kindern der Kirche zum Vorbild gestellt. Auf diese sollt ihr blicken, nicht auf diejenigen, mit denen man in der Welt so groß prahlt.

Aus 929 Am 4. Mai 1909
Jesus: „Das Ärgernis haben alle Heiligen gegeben. Betrachtet Niklaus von Flüe und Benedikt Labre, dessen Hände so zart waren, daß er von manchen Pfarrhöfen als ein Faulenzer fortgeschickt wurde, und manchmal mußte er die beißenden Worte hören: ‚Du Faulenzer bist nur auf der Welt, um anderen das Brot wegzuschnappen. Nichts ist so nötig wie das Gebet. Um irdische Güter aufzuhäufen, ist die ganze Welt beflissen, aber im Gebet die Hände zu falten, so wie Ich im Himmel angebetet werde, das sind ganz vereinzelte Seelen, und doch muß Ich auch mitten im Trubel der Welt solche Seelen haben, nicht allein im Kloster. So wie die Klöster errichtet sind, um Sühne zu leisten für die sündige Menschheit, so will Ich auch in der Welt eine Schar Beter haben, die sich die Aufgabe setzen, Mir Sühne zu leisten für die sündige Welt.

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Gebete zu Bruder Klaus als Fürsprecher

1.) zu Bruder Klaus als Fürsprecher
O andächtiger Vater, ein Trost der Armen, wir bitten dich, du wollest unser treuer Fürsprecher sein vor Gott dem allmächtigen, in allen unseren Nöten und besonders in meinem Anliegen, du wollest es vorbringen Christus dem Herrn, durch das Verdienst deines tugendreichen Lebens. In grossen Wunderzeichen bist du geehrt hier auf der Erde, um Gesundheit zu erwerben, mancherlei Gebrechen zu wenden an kranken Menschen. Darum bist du zugesellt den Engeln im himmlischen Hof. Wollest unser gedenken, damit wir behütet werden vor Schaden und vor Laster. Amen.

2.) zu Gott
Allmächtiger Gott, der du nicht aufhörst, alle Tage durch deine Diener Wunderzeichen zu wirken, verleihe uns gnädig, dass wir durch Verdienst und Gebet des andächtigen Bruder Klaus erhalten werden, der mit grossen Wunderzeichen erschienen ist in dieser Welt, dass wir väterliche Treue und Trost durch deine Hilfe empfangen und von Schaden der Seele und des Leibs, von Schanden und Laster erlöst werden. Amen.

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Bruder Klaus / Niklaus von Flüe

 

 

 

Niklaus von der Flüe - Flüeli-Ranft

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