Die Töchter des Herzens Jesu im St.
Josefsklösterli in Schwyz
Mutter Maria von
Jesus
1841-1884
Gedenktag: 27 Februar
Mit 17 Jahren
schrieb sie am Ende der Exerzitien:
«Der Sperling
findet ein Obdach, für mich, o mein Gott, ist es
Dein Herz.»
Um ihren Beruf zu erkennen,
pilgert sie nach Ars zum hl. Pfarrer Johannes
Maria Vianney. |
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Marie Deluil-Martiny
wurde am 28. Mai 1841 in Marseille geboren und noch
am selben Tag getauft. Als das älteste von fünf
Kindern, erbte Marie von ihrem Vater, einem
Rechtsanwalt und tiefgläubigen Christen, den Mut,
der ihr half,
die Schwierigkeiten des Lebens zu meistern; von
ihrer Mutter hatte sie ihren leidenschaftlichen
Glauben sowie ihre große Herzensbildung. Sie besaß allerdings
ein stolzes und herrisches Temperament. Als die
Zeit ihrer Erstkommunion kam, wurde sie von ihren
Eltern zur ernsthaften Vorbereitung ins Kloster der
Heimsuchung Mariä nach Marseille in Pension gegeben.
Eines Tages, während der Pause, unterbrach Marie
plötzlich ihr Spiel und zog eine Freundin beiseite:
„Denkst du daran, Angélique, dass das Blut Jesu in
diesem Augenblick für uns alle auf dem Altar
fliesst!“ Sie
blieb für einen Moment still, gleichsam gefesselt
von dem Gedanken, der ihr wie ein Blitz in den Sinn
gekommen war. Am 22. Dezember 1853 empfing Marie die
Erstkommunion, das Sakrament der Firmung folgte am
29. Januar 1854 durch die Hand des hl. Eugène de Mazenod, des Bischofs von Marseille.
Am
Ende ihrer Schulzeit nahm Marie an einer
Einkehrwoche teil, die für ihre Berufung
entscheidend wurde: „Einzig Jesus Christus ist
liebenswert“, schrieb sie in ihr Tagebuch. „Bei
meinem Tod möchte ich niemand anderen geliebt haben
als Ihn … Um gut in der Welt zu leben, muss ich die
Sünde verabscheuen, die Gelegenheiten dazu meiden,
die Welt und alles, was von der Welt ist, hassen …
Komm und folge mir, sagt Jesus. O Gott, wie
schön dieses Wort ist! Und es gehört mir, wenn ich
nur will!“ Etwa in diese Zeit fiel ihre Begegnung
mit dem hl. Jean-Marie Vianney, dem Pfarrer von Ars,
dem sie von ihrer Berufung berichtete. Sie vernahm
ganz deutlich den Ruf Jesu, sie solle Ihm ganz
gehören, und aus diesem Grunde schlug sie mehrere
Heiratsanträge aus.
Innere
Prüfungen
Maries erwählte
Seele musste noch geläutert werden. So ließ es unser
Herr im Himmel zu, dass sie viele innere Prüfungen
durchzustehen hatte, insbesondere eine schwere
Angstkrise. Da sie überall nur Sünde sah,
befürchtete sie, von dem, den sie über alles liebte,
getrennt zu werden: „Mit dem Gedanken leben, dass
man mit Dir böse ist, o Jesus“, schrieb sie,
„bedeutet: tausendmal sterben; es ist so hart, mein
süßer Meister, Dich nie voll und ganz zu spüren und
auf den Himmel zu warten, um sich an Dir zu
erfreuen!“ Mit Hilfe eines weisen Beichtvaters
gelang es Marie, diese Skrupeln zu überwinden. 1859
starb Clémence, ihre jüngste Schwester, an einer
Krankheit; zwei weitere Schwestern und ihr Bruder
starben in den Jahren danach. Marie blieb allein im
Haus ihrer kranken und durch die Schicksalsschläge
schwer gezeichneten Eltern.
1864 lernte sie
eine neue Vereinigung kennen, die von einer
Schwester der Heimsuchung Mariä in Bourg-en-Bresse
gegründet worden war und sich „Ehrengarde des
Heiligsten Herzens Jesu“ nannte; ihr Ziel bestand
darin, das Herz Jesu zu lobpreisen, zu lieben und zu
trösten, indem man sich zusammen mit Ihm in einem
Leben des Gebets, der Buße und der Liebe als
Sühnopfer für die Sünden der Welt darbrachte. Marie
galt bald als „eifrigste Vertreterin“ des Werkes,
für welches sie bei vielen Menschen in aller Welt,
darunter auch einigen Bischöfen, durch Broschüren,
Bilder und Medaillen warb.
Anlässlich der
Seligsprechung von Schwester Margarita-Maria
Alacoque, der Seherin von Paray-le-Monial, im Juni
1865 wurde Marie zu einigen Einkehrtagen in das
Kloster der Heimsuchung nach Bourg-en-Bresse
eingeladen, die ihr wertvolle Erleuchtung
bescherten. Ende Dezember 1866 hörte sie den
Jesuitenpater Jean Calage über das Blut und das
Wasser aus dem Herzen Jesu predigen. Auf eine
Eingebung hin nahm sie Kontakt zu dem Pater auf und
erzählte ihm von ihrem Wunsch, ins Kloster zu gehen.
„Sie sind berufen, das ist sicher“, antwortete ihr
der Ordensmann. „Doch der richtige Zeitpunkt ist
noch nicht da; gingen Sie jetzt ins Kloster, so
würde das die Pläne Gottes durcheinanderbringen. Er
hat Besonderes mit Ihrer Seele vor … Ihre Aufgabe
besteht darin, sich darauf vorzubereiten, indem Sie
sich von sich selbst lösen.“ Er riet ihr folglich,
sich ganz unserem Herrn zu weihen; das tat sie dann
am ersten Freitag im Mai 1867.
Es gibt
nichts Schlimmeres
Um die Pläne des
Herrn für sie zu erfahren, verbrachte Marie lange
Gebetsstunden vor dem Tabernakel. Sie begriff, dass
Jesus nach Seelen suchte, die willens waren, ihm als
Wiedergutmachung für die Verletzungen seines
Heiligen Herzens ewige Huldigung darzubringen. Doch
was genau bedeutet „Wiedergutmachung“? Die Sünde ist
eine Beleidigung Gottes; sie verstößt aber auch
gegen die Menschlichkeit: „Im Licht des Glaubens
gibt es nichts Schlimmeres als die Sünde; nichts hat
so arge Folgen für die Sünder selbst, für die Kirche
und für die ganze Welt
(Katechismus der
Katholischen Kirche, 1488). In seiner
allmächtigen Barmherzigkeit hätte Gott all unsere
Verfehlungen auslöschen können, ohne eine
Wiedergutmachung zu verlangen. Die Offenbarung lehrt
uns jedoch, dass Er eine vollkommene
Wiedergutmachung wollte; als Sühnopfer für die
Sünden hat Er uns seinen Sohn geschickt: Wenn
einer sündigte, so haben wir einen Fürsprecher vor
dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Er ist
die Sühne für unsere Sünden, nicht nur für die
unseren, sondern auch für die der ganzen Welt“
(1 Joh 2,1-2). Wie der hl. Thomas von Aquin bemerkte,
erweist uns der Vater damit eine größere
Barmherzigkeit: Da Er weiß, dass der Mensch unfähig
ist, aus eigener Kraft die Sünde wiedergutzumachen,
schenkte Er ihm seinen eigenen Sohn, damit er
stellvertretend Genugtuung leiste. „Die ‚Liebe bis
zur Vollendung’
(Job 13,1)
gibt dem Opfer Christi seinen Wert und bewirkt, dass
es erlöst und wiedergutmacht, sühnt und Genugtuung
leistet. Jesus hat bei der Hingabe seines Lebens um
uns alle gewusst, uns alle geliebt“
(Katechismus 616).
Das Sühnopfer Jesu auf dem Kalvarienberg findet bei
jeder Messe von Neuem statt, und die Christen sind
aufgefordert, sich daran zu beteiligen. Der hl.
Paulus schrieb an die Kolosser: Nun freue ich
mich der Leiden für euch und will das, was an
Christi Drangsalen noch aussteht, ergänzen an meinem
Fleisch zum Besten seines Leibes, das ist die Kirche
(Kol 1,24). Aus diesem Grunde sucht das Heiligste
Herz Jesu nach edlen Herzen, die wie seine Mutter
Maria an seinem Erlösungswerk mitwirken und ihr
Tröpfchen Wasser zum Kelch seiner Passion
hinzufügen, indem sie sich mit seinem bei jeder
Messe erneuerten Opfer vereinigen.
„Er muss
herrschen!“
Am ersten Samstag
im September 1867 betete Marie gerade in einer
Kirche, als Jesus folgende Worte an sie richtete:
„Ich bin nicht bekannt, ich werde nicht geliebt …
Ich will mir Seelen schaffen, die mich verstehen …
Ich bin ein Sturzbach, der bald über die Ufer tritt
und dessen Fluten man nicht aufhalten kann! Ich will
mir Kelche schaffen, um sie mit dem Wasser meiner
Liebe zu füllen … Mich dürstet es nach Herzen, die
mich schätzen und die mich den Zweck erfüllen
lassen, zu dem ich hier bin! Ich werde beleidigt,
ich werde geschändet. Vor dem Ende der Zeit will ich
entschädigt werden für alle erlittenen Schmähungen!
Ich will alle Gnade ausgießen, die bislang versagt
worden ist!“ Marie war tief traurig über die
Ablehnung, die die Welt Jesus entgegenbrachte. Sie
schrieb: „Die Welt will nichts mehr von Ihm wissen.
Die einen schämen sich Seiner, die anderen hassen
und verachten Ihn; sie versuchen, Ihn aus den Herzen
und aus der Gesellschaft zu verbannen. Auf diese
Schande, diesen Hass, diese Verachtung und diese
teuflische Gottlosigkeit müssen wir laut und
deutlich entgegnen: Er muss herrschen! “ In
diesem Geiste rief Papst Johannes-Paul II. die
Gläubigen zur Anbetung des Allerheiligsten
Sakramentes auf: „Verweilen wir lange auf den Knien
vor dem in der Eucharistie gegenwärtigen Herrn,
indem wir mit unserem Glauben und unserer Liebe die
Nachlässigkeit, die Vergessenheit und sogar die
Beleidigungen wiedergutmachen, die unser Erlöser in
vielen Teilen der Welt erleiden muss
(Apostolisches
Schreiben Mane Nobiscum, 7. Oktober 2004, Nr.
18).
Am 8. Dezember
1867 legte Marie mit Erlaubnis von Pater Calage das
Gelübde der Jungfräulichkeit ab. Im September 1868
hatte sie vor der Statue der weinenden Jungfrau von
La Salette folgende Eingebung: „Die heilige Jungfrau
Maria will Opfer, die im Verein mit ihrem
durchbohrten Herzen und mit dem geopferten Jesus
sich zwischen die Verbrechen der Menschen und die
Gerechtigkeit Gottes stellen …“ Im folgenden Monat
verfasste sie das folgende schöne Gebet:
„O Jesus, nimm
mich hin aus den Händen der Allerseligsten Jungfrau
Maria und bringe mich zusammen mit Dir dar, opfere
mich mit Dir … Ich biete mich für diese Opferung an,
soweit es Dir gefällt und soweit meine Schwäche es
erlaubt.“
Anfang 1869 entwarf Marie einen kompletten
schriftlichen Überblick über das geplante Werk: „Wie
Maria am Kalvarienberg, vereint mit dem Ewigen
Vater, ihren göttlichen Sohn geopfert und dieses
Opfer durch die Hände des hl. Johannes erneuert hat,
werden die Töchter des Heiligen Herzens Jesu,
vereint mit allen Priestern der Welt, die auf allen
Altären geopferte Hostie Jesus als Opfer darbringen,
insbesondere das Blut und das Wasser, die aus der
göttlichen Wunde des Heiligen Herzens Jesu stammen.
Sie werden die in ihren Klosterkirchen feierlich
ausgestellte Eucharistie anbeten und sie mit den
tiefsten Respekt- und Liebes-bezeugungen zu umgeben
trachten: Das wird ihr Lebensinhalt, ihr
Daseinszweck sein …“
Sich für die
Priester aufopfern
Am 14. August 1872
schrieb Marie: „Der Priester allein hat die Mission
und die Macht, die Opfergabe darzubringen; er allein
hat die Mission und die Macht, als Opferer zu
wirken. Die Seele des einfachen Christen muss
zwangsläufig durch die Seele des Priesters gehen,
sie muss sogar darin aufgehen, um an der Darbringung
des Opfers teilzunehmen und Gott zu verherrlichen. O
Priester, ich brauche euch, um den Vater zu
verherrlichen … Gebt mir den Sohn, Er genügt! …
Priester sind die stets zum Weihen und Opfern
erhobenen Arme der Kirche; und die ganze Kirche
müsste, vereint mit ihnen und durch ihre geweihten
Hände, ohne Unterlass selbst weihen und opfern … Die
Vereinigung am Altar, die Vereinigung im Opfer,
diese Identifikation des ganzen Lebens mit den
Dienern des Herrn – damit sie würdiger feiern können
– ist ein erhabenes Ziel, es ist reines Christentum;
wir müssen den Priestern helfen, wir müssen uns für
sie aufopfern.“ Sie fügte noch hinzu: „Ich sende
meinen Schutzengel aus, damit er allen Priestern am
heiligen Altar assistiert. Ich sende ihn aus, damit
er meine Seele auf alle Patenen überträgt, so dass
sie so zusammen mit Jesus Christus geopfert wird.“
Diese Eingebung
Maries stimmt mit dem überein, was Papst Pius XII.
in seiner Enzyklika Mediator Dei vom 20.
November 1947 schrieb: „Dadurch, dass der Priester
das göttliche Opfer auf den Altar stellt, bietet er
es Gott dem Vater als Opfergabe zu Ehren der
heiligsten Dreifaltigkeit und zum Wohle der ganzen
Kirche dar. An dieser Opferung im engeren Sinne
nehmen die Christen auf ihre Art und in doppelter
Weise teil, nicht nur, weil sie das Opfer durch die
Hände des Priesters darbringen, sondern auch, weil
sie es in gewisser Weise zusammen mit ihm
darbringen, und diese Teilnahme bewirkt, dass sich
die Opfergabe des Volkes mit der liturgischen
Gottesverehrung verbindet …“ Das II. Vatikanische
Konzil lehrt: „Das gemeinsame Priestertum der
Gläubigen und das Priestertum des Dienstes, d. h.
das hierarchische Priestertum, unterscheiden sich
zwar dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach.
Dennoch sind sie einander zugeordnet … Der
Amtspriester nämlich bildet kraft seiner heiligen
Gewalt, die er innehat, das priesterliche Volk heran
und leitet es; er vollzieht in der Person Christi
(in
persona Christi) das eucharistische Opfer und
bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die
Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen
Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit
und üben ihr Priestertum aus im Empfang der
Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis
eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und
tätige Liebe“
(Lumen gentium 10).
Unerwartete
Glücksfälle
Der Plan Gottes
für Marie hatte einige Zeit gebraucht, bis er sich
voll offenbarte; nun war der Augenblick gekommen,
ihn in die Tat umzusetzen. Die politischen Wirren in
Frankreich machten eine Gründung dort unmöglich. So
gründete sie am 20. Juni 1873 mit Unterstützung des
belgischen Prälats Mgr. Van den Berghe in Berchem
bei Antwerpen die Gesellschaft der Töchter des
Heiligsten Herzens Jesu.
Sie
nahm den Namen Mutter Marie de Jésus, einen Schleier
sowie eine weiße Tracht an, auf die zwei von Dornen
umgebene rote Herzen aufgestickt waren. Im Geiste
der Botschaft unseres Herrn an die hl.
Marguerite-Marie lauteten die Ziele der Neugründung
folgendermaßen: Wiedergutmachung leisten für die
gegen das Heiligste Herz Jesu begangenen Sünden, Ihm
unaufhörlich danken für sämtliche Wohltaten, mit
denen Er ohne Unterlass die Welt überschüttet, und
der allerheiligsten Dreifaltigkeit das kostbare Blut
Christi als Opfer darbringen, damit Sein Reich in
der Welt anbreche. Als bevorzugtes Mittel zur
Verwirklichung dieses Ideals soll ein auf den
Gottesdienst und die Anbetung des Allerheiligsten
Sakramentes ausgerichtetes klösterliches Leben
dienen. Da sie das Tor zum Ordensleben auch für
weniger Gesunde offen halten wollte, die dem
asketischen Leben der alten Orden nicht gewachsen
gewesen wären, setzte Mutter Marie de Jésus weniger
auf körperliche Bußübungen als vielmehr auf innere
Askese sowie auf Selbstverleugnung durch Gehorsam.
Sie bevorzugte Opfer, die sich von selbst
ergaben: „Durch Wärme oder Kälte verursachte Leiden
sind unerwartete Glücksfälle für eine demütige
Seele“, schrieb sie. „Bei solchen Gelegenheiten
nichts zu sagen, ist eine kostbare Bußübung, weil
sie niemand sieht und niemand beachtet; sie ist für
Jesus allein.“ In einem visionären Traum hatte
ihr die Jungfrau Maria gesagt:
„Im neuen Institut wird die Darbringung des Heiligen
Messopfers, die himmlische Opferung des göttlichen
Lammes auf dem Altar, die körperlichen Opfer in
hervorragender Weise ersetzen, die manchen aus
Gesundheitsgründen verwehrt sind.“ Denn, wie bereits
Johannes-Paul II. lehrte, bewirkt „jede
eucharistische Konsekration einen Sündenerlass für
die Welt und trägt so zur Versöhnung der sündigen
Menschheit mit Gott bei. Das in der Eucharistie
dargebrachte Opfer ist also nicht einfach ein Opfer
zum Lobpreis Gottes. Es ist ein Sühn- bzw.
Versöhnungsopfer, wie das Konzil von Trient
erklärte, denn in ihm erneuert sich das Kreuzopfer
selbst, durch welches Christus für alle Menschen
Sühne geleistet und Vergebung für die Verfehlungen
der Menschen erlangt hat“
(Audienz vom 15. Juni
1983).
Mit einem
Flügelschlag
Die Konstitutionen
des neuen Instituts wurden 1876 gebilligt; die
Gründerin sowie die ersten vier Ordensschwestern
legten ihre ewigen Gelübde am 22. August 1878 ab. Da
Mutter Marie de Jésus das Werk auch in ihrer Heimat
verankern wollte, wurde 1879 in „La Servianne“,
einem von ihren Eltern geerbten Gut in der Nähe von
Marseille, ein weiteres Kloster gegründet. Neben der
Leitung ihrer Klöster hatte Mutter Marie de Jésus
einen umfangreichen Briefwechsel zu führen. Zu ihrer
angeborenen Güte gesellte sich nun die zärtliche
Liebe einer Mutter; fürsorglich wachte sie über
sämtliche Details im Leben ihrer Töchter. Wurde eine
von ihnen krank, so verbrachte sie ganze Nächte an
deren Lager, pflegte sie persönlich und brachte sie
auf fromme Gedanken. An eine ihrer Töchter schrieb
sie: „Ist es nicht lächerlich, wenn wir unsere Zeit
damit verbringen, uns zu betrachten, zu bewundern,
zu beklagen oder wegen unserer kleinen Wehwehchen,
die uns so riesig vorkommen, betrübt zu sein und
immer nur über unser Elend zu seufzen, während die
großen Ziele Gottes und der Errettung von Seelen
nach uns rufen, während wir doch einen Gott zum
Lieben und zum Dienen sowie Seelen um uns haben,
denen wir beistehen und helfen können? Wir ähneln
einem Mann, der inmitten eines großen Feuers, das
sein Haus verzehrt und seine Mutter, seinen Vater
und seine Kinder zu verschlingen droht, nicht eilig
beim Löschen mithilft, sondern in einer Ecke darüber
klagt, dass er beim Wasserschleppen seine Kleider
beschmutzt hat, und laut wehklagend jedes Körnchen
Asche von seinen Kleidern entfernt. Tja! Genau das
tun wir auch, wenn wir inmitten dieser unglücklichen
Welt, die die Kirche in Brand setzen will und
unseren Herrn Jesus Christus beleidigt, unsere Zeit
damit vergeuden, über unsere inneren Wehwehchen,
unser persönliches Schicksal usw. zu jammern. Wir
engen uns auf uns selber ein, wo wir doch über uns
hinauswachsen könnten, indem wir uns Gott
anschließen, und heilig werden könnten, indem wir
durch Akte des Verzichts und des Opfers seiner Sache
dienen. Schwingen wir uns doch mit einem
Flügelschlag und mit Hilfe der Gnade in die Höhe,
verlassen wir die Erde, wachsen wir vor allem über
uns selbst hinaus und richten wir unseren Blick nur
noch auf Jesus allein!“
Im November 1883
stellte Mutter Marie de Jésus einen
einundzwanzigjährigen Hilfsgärtner namens Louis
Chave ein, um ihn aus der Armut zu befreien. Doch
schon bald erwies er sich als faul, unhöflich sowie
anmaßend und knüpfte zudem Verbindungen zu den
Anarchisten. Am 27. Februar 1884, einem
Aschermittwoch, versteckte er sich im Föhrenwäldchen
im hinteren Teil des Klostergartens von „La Servianne“ in einem Hinterhalt, an dem die Nonnen in
ihrer Freizeit vorbeikommen mussten. Er tauchte
plötzlich vor ihnen auf, und als die Oberin ihn
freundlich anredete, ergriff er ihren Kopf, zog
einen Revolver und gab zwei Schüsse aus nächster
Nähe auf sie ab. An der Halsschlagader verletzt,
brach Mutter Marie de Jésus mit den Worten zusammen:
„Ich vergebe ihm … für das Werk!“ Bald danach starb
sie.
Quelle Abtei St.
Joseph de Clairval.
«Ich verzeihe
ihm... für das Werk...»
(ältere Übersetzungen: um des Werkes willen…)
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Die
Selige in ihrem Schrein in Rom.
Ihre sterbliche
Hülle, die zunächst im Familiengrab auf dem Friedhof von
St. Peter beigesetzt worden war, wurde am 11. November
1899 in das Grab der Töchter des Herzens Jesu
übertragen, dann am 21. Oktober 1906, nach Belgien
gebracht und unter dem Altar des heiligen Herzens Jesu
in der Basilika von Berchem-Antwerpen bestattet.
Seit
2013 ruht die Selige Maria von Jesus in einem
Glasschrein im Kloster in Rom, Via dei Villini 34.
Am 4. März 1989 im Blick
auf ihre Seligsprechung wurde ihr Leichnam exhumiert. Er
war unversehrt und voll beweglich.
Link mit Bildern vom Umzug durch eine spezialisierte
Firma.
Das mit dem Blute besiegelte Opfer selbstloser
Hingabe wurde zum Segen für die junge
Kongregation. Wider menschlicher Erwartung zählt
diese bald mehrere Niederlassungen in
verschiedenen Ländern Europas, so auch seit dem
Dreifaltigkeitsonntag, 9. Juni 1895 im St.
Josefsklösterli in Schwyz. |
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Die neueste Niederlassung wurde am
Herz-Jesu-Fest, am 15. Juni 2007 in Lasinja,
Kroatien durch Josep, Kardinal Bozanic,
feierlich eingeweiht. |
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St.
Josefsklösterli, 6340 Schwyz CH |
Die
Seligsprechung von Maria von Jesus durch Papst Johannes
Paul II. erfolgte am 22. Oktober 1989 in der Basilika
St. Peter in Rom.
«Andere werden
Apostel sein,
tätige Streiter im Kampf.
Wir wollen mit der
allerseligsten Jungfrau Maria
verborgen in Christus,
mit Ihm, durch Ihn und in Ihm
das Heil der Welt erflehen.»
Mutter Maria von Jesus
Deluil-Martiny |
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Die
Töchter des Herzens Jesu
im St.
Josefsklösterli in Schwyz
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Maria Deluil-Martiny |
Wappen der Kongregation |
Maria von Jesus |
Die
Kongregation der Töchter des Herzens Jesu ist ganz dem
verwundeten Herzen des Erlösers geweiht und soll eine
bescheidene Antwort auf seine verkannte Liebe sein.
Die
Spiritualität der Kongregation ist die Vereinigung mit
dem immerwährenden Opfer Jesu Christi und den Leiden
seines durchbohrten Herzens.
Ihr
Vorbild ist die unbefleckte Jungfrau Maria, die Mutter
der Kirche, besonders im letzten Abschnitt ihres Lebens,
erfüllt von den Erinnerungen an das Leiden Jesu, von
seiner Gegenwart in der heiligen Eucharistie für alle
Anliegen der Kirche, besonders für das Priestertum.
Indem die selige Jungfrau «Christus empfing, gebar und
nährte, im Tempel dem Vater darstellte und mit ihrem am
Kreuz sterbenden Sohn litt», hat sie beim Werk des
Erlösers in durchaus einzigartiger Weise mit Gehorsam,
Glaube, Hoffnung und brennender Liebe mitgewirkt zur
Wiederherstellung des übernatürlichen Lebens der Seelen.
Die
Töchter des Herzens Jesu führen ein beschauliches Leben
mit Klausur nach den Konstitutionen des heiligen
Ignatius. Obwohl sie kein direktes äusseres Apostolat
ausüben, sind sie dennoch von einem sehr apostolischen
Geist beseelt, beten besonders für die Kirche, die Welt
und für die unzähligen Anliegen, die per Telefon, in
Briefen und an der Pforte zu ihnen getragen werden. Die
von der Eucharistiefeier, der täglichen Anbetung, dem
liturgischen Chorgebet und den religiösen Übungen
verbleibende Zeit verwenden sie für die Hausarbeiten und
für das Sekretariat der Ehrenwache des Heiligsten
Herzens Jesu. Familiengeist und schwesterliche Liebe
prägen die Gemeinschaft.
Die
Förderung des Priesterberufes und des Priester-Ideals
liegen ihnen sehr am Herzen. Die letzten sieben Worte
Jesu am Kreuz und die Aufopferung des
kostbaren Blutes bilden mit der hl. Messe, dem
liturgischen Chorgebet, der Anbetung der
Sühne–Kommunion, der hl. Stunde und des täglichen
Rosenkranzes und Kreuzweg die geistlichen Übungen der
Schwesterngemeinschaft.
Sie vereinigen sich mit der Anbetung, Danksagung, Sühne
und Bitte des Herzen Jesu, die es der heiligsten
Dreifaltigkeit ununterbrochen darbringt.
Die Töchter des Herzen Jesu pflegen die Anbetung des
Allerheiligsten Sakramentes, das täglich in ihrer Kirche
ausgesetzt ist.
Kontakt:
Töchter des Herzens Jesu
St. Josefsklösterli
Klösterlistrasse 22
CH-6430 Schwyz
Telefon +41
(0)41 811 20 75
E-Mail:
st.josefskloesterli@kfanet.ch
Postkonto: 60-4156-0
St. Josefsklösterli
6430 Schwyz |
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St. Josefsklösterli in Schwyz (CH)
Weitere Niederlassungen
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Rom
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Venedig / Venezia
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