Die wunderbare Flüssigkeit, die aus den Gebeinen des heiligen Apostels
Andreas hervorquillt, wird von den Amalfitanern das
”Manna
des heiligen Andreas“
genannt.
”Manna des
Hl. Andreas“
So nennen die
Amalfitaner die flüssige, etwas klebrige,
bernsteinfarbige Substanz, die seit dem 29.
November 1304 unter dem Grab des Apostels
Andreas in einer Kristallampulle aufgefangen
wird. Der Ausfluss ist unbeständig in der
Zeit und verschieden in der Art. Manchmal
ist er reichlich, manchmal nicht. Zuweilen
hat es, zuweilen hat es keinen. Es ist ein
Zeichen, durch das die Amalfitaner sich
auffordern lassen, Gott zu loben oder sein
Erbarmen anzurufen. Das ”Manna“ ist keine
Tatsache, die auf die religiöse Realität von
Amalfi beschränkt ist. |
Die
herrliche Krypta im Dom von Amalfi birgt das
Grab des heiligen Apostels Andreas.
Er wurde zuerst in Patras begraben, wo er
gekreuzigt worden war. Im Jahre 357 wurden
seine Gebeine nach Konstantinopel überführt.
Von Kardinal Pietro Capuano wurden sie
während des 4. Kreuzzuges nach Amalfi
gebracht, wo sie im Jahre 1208 in dieser
Krypta feierlich beigesetzt wurden. |
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Das ”Manna“-
Wunder in Patras
Als der
Hl. Apostel Andreas in Patras am Kreuz den
Martertod für Jesus gestorben war, wurde er
auch dort begraben. Schon der Hl. Gregor von
Tours
(t 549)
berichtet,
dass ein analoges Phänomen beim Grab des Hl.
Apostels Andreas in Patras geschah.
Das ”Manna“-
Wunder in Konstantinopel
Im Jahre 357 wurde der Leib des Hl. Apostels
Andreas von Patras nach Konstantinopel
gebracht. Im Römischen Martyrologium ist der
9. Mai der Gedenktag an das Ereignis dieser
Übertragung. Kardinal Baronio berichtet,
dass "fast die ganze christliche Welt"
Kenntnis hatte von der
"heilkräftigen Flüssigkeit", die in
Konstantinopel von den Reliquien des Hl.
Andreas hervorquoll.
Die "Reise" nach Amalfi
Der Kardinal von Amalfi, Pietro v.
Capuano, war eine der bedeutendsten
Personen seiner Zeit. 1208 gründete er eine
"Schola liberalium artium". Er erbaute auch
ein Spital. Vom Papst wurde er als Legat für
den 4. Kreuzzug gesandt. Er brachte von
Konstantinopel, das von den Franken erobert
worden war, den glorreichen Leib des Hl.
Andreas in seine Geburtsstadt Amalfi und
liess auf seine Kosten die Krypta des Domes
bauen. |
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Das
Grab des Hl. Apostels Andreas
befindet sich unter diesem Altar in
der Krypta des Domes von Amalfi. -
Hier quillt heute noch eine
wunderbare heilkräftige Flüssigkeit
aus den Gebeinen des Apostels. Sie
wird von den Amalfitanern das ”Manna
des Hl. Andreas“ genannt. |
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Am 8. Mai 1208 wurde die Übertragung des
Leibes mit feierlichem Prunk und unter
enthusiastischer Beteiligung des Volkes von
Amalfi und der ganzen Küste durchgeführt.
Von Conca dei Marini wurde der Leib mit
sieben Schiffen und unzähligen anderen
Booten nach Amalfi überführt. Die Reliquien
wurden in einer Silberkassette in die Krypta
gebracht und mit einer Marmorplatte bedeckt.
Das Haupt gelangte 1462 nach Rom,
wurde 1849 gestohlen und wiedergefunden und
ist seit 1964 - nach der Rückgabe durch Paul
VI. an die griech. Kirche- wieder in Patras. |
Die Entnahme des Mannas
In Paris wird ein Gemälde aufbewahrt, das
dem Maler Carlo Braccesco zugeschrieben wird
und aus der Zeit von 1478 bis 1501 stammt:
Es stellt die Entnahme des "Mannas“ aus dem
Grab des Apostels dar.
Das ”Manna des Hl. Andreas“ wird in Amalfi
während einem Gebetsmoment entnommen und
zwar jeweils am: |
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28.Januar
1.November
29.November |
26.Juni
21.Nov.
7.Dez. |
Wenn es reichlich vorhanden ist, wird es
dort aufbewahrt, um es den Kranken zu geben.
Wenn es in Form von Tau vorhanden ist, wird
es mit Watte abgetupft, die dann den
Gläubigen gegeben wird. Im allgemeinen
sammelt sich das ”Manna“ in der
Kristallampulle, die sich unter dem
verehrten Grab befindet. |
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Manna
Das Manna wird in der Bibel als Hauptnahrung
der Israeliten während der Wüstenwanderung
geschildert. Von Moses auf GOTTES Geheiss
angekündigt, findet es sich erstmals in der
Wüste Sin. Beim Morgengrauen lag es wie Reif
auf dem Boden. Es zerschmolz an der Sonne
und hielt sich nicht bis zum nächsten Tag
(Ausnahme: für den Sabbat u zur Aufbewahrung
in der Bundeslade!). Es war hart, wurde roh
gegessen oder für Kuchen oder Fladen
gemahlen. |
Hl.
Apostel Andreas
Apostel
Andreas |
Steckbrief
Andreas
griechisch
= der Mannhafte
Bruder des Simon Petrus
(Mt 4,18 ).
Sohn des Jonas.
Fischer aus Bethsaida
(Galiläa).
Er war Jünger Johannes d. T.
(Jh 1,40).
Andreas besass mit Petrus ein Haus in
Kapharnaum
(Mk 1,29). |
Berufung
Andreas war der erste mit Namen genannte
Jünger Jesus, deshalb der Erstberufene,
nachdem er vorher ein Jünger Johannes d. T.
gewesen war
(Jh
1, 35f).
Er führte Ihm seinen älteren Bruder Petrus zu
(Jh
1,42)
und wird mit diesem etwa ein Jahr später zum
Menschenfischer berufen
(Mt
4,18f; Mk 1,16f).
Charakter
"...Auch Andreas ist aufrichtig und überzeugt.
Sie lieben Dich
(Jesus),
so gut sie können. Aber sie werden dich immer
mehr lieben..."
(Valtorta
Bd. II S. 251).
"...Andreas war schweigsam und schüchtern,
ganz das Gegenteil von Petrus."
(Valtorta Bd. XII S. 264).
Bibelstellen
Nach seiner Berufungserzählung wird es still
um ihn. Er hat auch keinen Brief wie andere
Apostel geschrieben. Nur
dreimal noch tritt er etwas hervor:
q
Bei der wunderbaren Brotvermehrung hat Andreas
gehorsam erkundet, welcher Vorrat an
Lebensmitteln unter dem Volk vorhanden war:
"Hier ist ein Knabe, der fünf Gerstenbrote und
zwei Fische hat, aber was ist das für so
viele?"
(Jh
6,9).
Dann trat er wieder bescheiden zurück.
q
In
Jerusalem traten Heiden, denen gegenüber sich
Jesus immer sehr zurückhaltend zeigte, an
Philippus heran: "Wir möchten Jesus sehen."
(Jh
12,21).
Philippus zögerte und wandte sich an Andreas,
der dem Heiland das Anliegen vortrug. Ob er
die Bitte erfüllte, wissen wir nicht. Doch
Jesus sprach damals: "Wenn das Weizenkorn
nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es
allein. Wenn es aber stirbt,
bringt es viel Frucht."
q
Auf dem
Ölberg
fragte Andreas
(gemeinsam mit Petrus, Jakobus, Johannes)
nach dem Weltende
(Mk
13,1f).
Missionstätigkeit
Nach Origenes und Hieronymus soll er das
Evangelium zunächst in den unteren
Donauländern, in Epirus und Thrakien verkündet
haben
(daher Patron Russlands).
Als Predigtgebiet erscheinen nach alten,
übereinstimmenden Berichten Bithynien, Pontus
und Skythien, also Landschaften südlich und
östlich des Schwarzen Meeres. Nach jüngeren
Berichten und späteren Lebensbeschreibungen
predigte er in Lydda, Kurdistan, Armenien,
Georgien und östlichen Gebieten.
Martyrium
Nach glaubwürdigen Nachrichten wurde Andreas
in Paträ
(Patras)
während der Regierungszeit Neros durch den
Prokonsul Ägeas zum Tod am schrägen Kreuz
(=
Andreaskreuz)
verurteilt. Wechselvolle
Geschichte der Andreas-Reliquien.
(30.11.60)
Patron
Russland, Schottland, Achaia, Amalfi;
Fischer, Fischhändler, Seiler, Metzger,
Bergwerksleute, Ritter vom goldenen Vliess
Darstellung
Andreaskreuz,
Buch
(=Wort Gottes)
2
Fische
Reliquien
Amalfi (süd. v. Neapel): seit 1208
Das Haupt kam 1462 nach Rom, dann 1964 nach
Patras zurück
Fest
28. Jan., 8. Mai + 27. Juni
30. Nov.
(Martyrium)
Linkempfehlung:
Das Martyrium der Apostel und ihre letzte
Ruhestätte -
Die zwölf Apostel / Jünger Jesu