Aussagen der heiligen Schrift
und der Kirchenväter über Kleiderpracht
und Moden zur Warnung und Belehrung

 

   
   





  

Aussagen der heiligen Schrift und der Kirchenväter
über Kleiderpracht und Moden zur Warnung und Belehrung
 

von Hermann Lohmann 1844  

gesammelt und allen Frauen und Jungfrauen gewidmet, welche einst in weißen Kleidern und mit Palmen in den Händen an der ewigen Seligkeit und unnennbaren Wonne vor dem Thron Gottes und dem Lamm Jesu Christo (Offb 7,9) teilzunehmen wünschen.
Düsseldorf 1844, Kleine katholische Haus-Bibliothek. 1. Bd, 8 und 80 Seiten. Lohmann war Kaplan in Bilk bei Düsseldorf.

Trügerisch ist die Anmut, und eitel die Schönheit: eine Frau, das den Herrn fürchtet, das wird gelobt werden - Sprüche Salomons 31,30.
Eitelkeit der Eitelkeiten, und alles ist Eitelkeit! - Kohelet 1,2.
Sei nicht stolz auf deine Kleidung. - Sirach 11,4.
Die Kleider des Leibes, das Lachen, wobei sich die Zähne zeigen, und der Gang des Menschen, verraten, was er ist. - Sirach 19,30
 
Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele Schaden litte? - Ausspruch unseres Heilandes bei Mk 8,36.
Wehe der Welt der Ärgernisse wegen. - Unser Heiland bei Mt 18,7.
Wer eines dieser Kleinen ärgert (d.h. zur Sünde reizt und Anlaß gibt) dem wäre es besser, daß ein Mühlenstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. - Ausspruch unseres Heilandes bei Mt 18,6.
Ärgert dich dein Auge (d.h. Ist dir deine üppige Kleidung so lieb als dein Auge, gibt sie aber dir und andern Anlaß zur Sünde) so reiß es aus, und wirf es von dir (wirf weg von dir die üppigen Kleider und verabscheue die heillosen Moden); denn es ist dir besser mit einem Aug (ohne die verführerischen Freuden der Kleiderpracht) zum Leben einzugehen, als mit beiden Augen (mit deinen üppigen Anzügen und ärgerlichen Moden) in das höllische Feuer geworfen zu werden. - Ausspruch unseres Heilandes bei Mt 5,2, 9 u. 18,9.


 Vorwort

Euch, christliche Jungfrauen und Frauen! hohen und niederen, reichen und armen, biete ich diese Schrift, mit dem sehnlichsten Wunsch, daß es euch zu euerm zeitlichen und ewigen Heil recht nützlich werden möchte. Viele von euch denken und sprechen oft von neuen Moden, von schönen, hübschen Kleidern, und schätzen sich glücklich, wenn sie nur recht nett, geschmückt und geziert erscheinen können; ohne auch nur zu ahnen, welche zahlreiche und gefährliche Steine des Anstoßes sie sowohl sich selbst, als auch anderen, auf dem Weg des Heiles legen, worüber sie selbst und Unzählige straucheln, fallen und vielleicht nie wieder aufstehen, sondern in den Abgrund der Hölle hineinfallen.

O glaubt es nur, ein prachtvolles Gewand und üppig geschnittene Kleider haben schon viele auf den Weg des Lasters und von da in die Hölle gebracht; sie sahen den Strick nicht, den ihnen der Teufel mit dem Modekleid umwarf; sie wußten nicht, daß die Bänder, womit sie sich schnürten und zierten, Ketten waren, womit der Teufel sie und andere an den Sündenwagen schmiedete. Manche aus ihnen meinten noch recht gottesfürchtige, fromme und heilige Frauen und Jungfrauen zu sein, weil sie sich von großen Ausschweifungen frei hielten, - und doch - und doch hat sie das Verdammungsurteil Gottes den ewigen Flammen überantwortet, wegen der Tausend und abertausend Sünden, welche sie durch Hervorstreichen ihrer Schönheit und durch ihre üppigen Kleidern hervorriefen, wegen der Sünden, wozu sie reizten, lockten, einluden.

O wäre es mir vergönnt, euch, christliche Frauen und Jungfrauen! alle jene Frauen und Jungfrauen zu zeigen, die ihrer Kleiderhoffart und Üppigkeit wegen in den Flammen der Hölle brennen, wie sie ihre Torheit verfluchen und – in ewiger Höllenwut und Verzweiflung verfluchen werden, wie sie, verworfen von Gott, verworfen von Jesus Christus, der ihretwegen sich demütigte und Mensch wurde, und prachtlos und schmucklos ihnen zum Beispiel wandelte, und den schmerzlichsten Tod für ihr Heil erduldete; verworfen von Maria, der seligsten Jungfrau und Mutter Gottes, verworfen von den Aposteln, verworfen von den heiligen Kirchenvätern und allen Heiligen, in herzzerreißendem Schmerze ihre Eitelkeit und Üppigkeit bereuen – aber vergeblich bereuen!

Sagt, christliche Frauen und Jungfrauen, was nützt jetzt den Verworfenen, dem ewigen Feuer, Fluch, Schmach und Hölle Preisgegebenen, Pomp und Pracht, was nützt ihnen Eitelkeit und Schönheit, was üppige Kleider und Trachten? was nützt ihnen die Gunst und Aufmerksamkeit der Herren, was die Bewunderung und das Anstaunen der Frauen? was nützt ihnen Gold und Silber? was nützt ihnen Edelstein und Diamant? Was nützen ihnen die Aufmerksamkeiten und Schmeicheleien der Jünglinge, was die Lobeserhebungen und Nacheiferungen der Mädchen? Was nützt es ihnen? Nichts! - Verschwunden ist alles wie ein Traum, es ist geflohen, wie ein Schatten.

„Ein Sarg nur und ein Leichenkleid blieb ihnen von aller Herrlichkeit“. Und das nicht einmal. Der Sarg und das Leichenkleid sind vermodert. Die Seele ist begraben in der Hölle, der Leib wird in grenzenloser Häßlichkeit und Abscheulichkeit auferstehen. - Doch wir wollen uns abwenden von diesen durch die Eitelkeit so arg Betrogenen. Lest und beherzigt wohl die Lehren und Aussprüche, welche euch in dieser Schrift geboten werden.
Zwar werden sie Manchen aus euch bitter vorkommen und hart erscheinen; allein bedenkt, es sind Aussprüche der hl. Schrift und der ausgezeichnetesten Kirchenväter; und ihr werdet es in eurer Todesstunde nicht bereuen, wenn ihr euch denselben folgsam erwiesen habt.

Bilk, am Schutzengelfest 1843.
Der Herausgeber.

 

A. Aussagen der Hl. Schrift

Der Prophet Isaias - 3,15f.
Und der Herr sprach: Darum, weil stolz die Töchter Sions sind, mit emporgerecktem Hals und mit blitzenden Augen daherkommen (frech die Augen werfend) und in die Hände klatschend, mit Ziererei daherkommen und tänzerischen Schrittes wandeln: So wird der Herr den Scheitel der Töchter Sions kahl machen und der Herr wird ihr Haar entblößen (abschneiden):
An diesem Tag, (dem Tag der Vergeltung) wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Halsbänder, die Geschmeide, die Armspangen und die Hauben;
Die Haargewinde, die Haarnadeln, die Schnürlein, die Riechfläschchen und die Ohrenringe; die Fingerringe und die Edelsteine,
die an der Stirne hängen. Statt der Wohlgerüche wird es Gestank geben, statt des Gürtels einen Strick, statt des gekräuselten Haares eine Glatze, und statt des weißen (Pracht) Kleides ein Trauerkleid.

Der hl. Apostel Petrus - 1 Petr 3,3-4.
Der Frauen Schmuck sei nicht der äußere im Haargeflecht, in Goldgehängen, oder in (üppigen) Kleidern; sondern der verborgene Herzensmensch in der Unvergänglichkeit eines stillen und sanften Geistes, der vor Gott hohen Wert hat.

Der hl. Apostel Paulus - 1 Tim 2, 9-10
Die Frauen sollen sich in anständiger Kleidung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit geflochtenen Haaren, oder Gold, oder Perlen, oder kostbarem Gewand: sondern was sich ziemt für Frauen, die Gottesfurcht an den Tag geben durch gute Werke.


B. Aussagen der Kirchenväter.

Nach den Aussprüchen der hl. Propheten im alten Testament und der hl. Apostel im neuen Testament über Kleiderpracht und Üppigkeit, finden wir bei den Kirchenvätern eine Menge Aussprüche voll Belehrung und Warnung vor übermäßiger und unanständiger Ziererei in der Kleidung.

I. Der erste, dessen Aussagen wir an dieser Stelle beherzigen wollen, ist Klemens von Alexandrien, jener berühmte Priester und Lehrer an der Katechetenschule in Alexandrien, der von 190 bis 215 nach Christi Geburt durch seine Gelehrsamkeit in der Kirche leuchtete. Dieser schreibt im dritten Buch seiner christlichen Erziehung (paedag. Buch 3 Kap. 2):
Es ist einer achtbaren Frau unwürdig, ihren Leib mit so großer Sorgfalt und Kunst zu schmücken. Das beständige Bestreben der Frauen, ihre Haut weich und zart zu machen, ist sehr tadelnswert, und ihr Fleiß, die natürliche Farbe ihrer Haare zu verändern, sich zu schminken, und an Augen und Augenbrauen zu künsteln, während sie die Sorge für ihr Haus vernachlässigen, ist verwerflich. Steht doch ab, ihr Frauen, sagt er, von einem so sündhaften Bestreben. Denkt an das Unglück der ungehorsamen Engel, welche einer vergänglichen Schönheit wegen die ewige Schönheit Gottes verloren haben.

Im 11. Kap. desselben Buches sagt er: In die Kirche sollen die Frauen kommen mit ehrbarer und sittsamer Kleidung, keusch an Leib und Seele, bereit zum frommen Gebet. Er lehrt, daß dieselben keinen Teil ihres Leibes, nicht einmal die Arme entblößt tragen sollen, und mißbilligt ihre große Vorliebe für goldene und silberne Zierrat und kostbare Geräte: Eure Hände, sagt er, 2. Buch 12. Kap. sollen offen sein, um mitzuteilen; denn den Armen Almosen geben, heißt sein Geld auf Zinsen geben; dadurch wird eure Hand mit himmlischen Schätzen gefüllt. Eure Füße seien bereit dahin zu gehen, wo ihr Gutes tun könnt. Zucht und Bescheidenheit sei eure Halskette und euer Perlenkranz; denn solche will Gott an euch sehen. Durchbohrt eure Ohren nicht, um Perlen daran zu hängen; denn dafür gab sie Gott euch nicht, sondern nur um sein hl. Gesetz dadurch zu vernehmen. Ich lobe und bewundere, sagt er, die alte Sitte der Lakedämonier
(eines heidnischen Volkes - Spartaner), welche nur den öffentlichen Dirnen gestatteten, Goldschmuck und übermäßig prachtvolle Kleider zu tragen, den ehrbaren Frauen aber die Sorge sich zu schmücken untersagten, die sie nur bei liederlichen Frauenzimmern duldeten.

II. Beherzigenswert sind auch die Worte des alten gelehrten Tertullian, der um
220 zu Karthago in Afrika lebte. In seinem Buch von der Kleidung der Frauen, wovon wir nur Einiges zitieren, sagt er folgendes:

1. Man darf in der Kleidung und Zierde des Körpers durchaus nicht die Grenzen des gehörigen Anstandes überschreiten, noch etwas anders beabsichtigen, als Gott zu gefallen; deswegen sündigen die Frauen, welche Schminke und Schönheitsmittel auf ihre Wangen bringen, gegen Gott; denn sie zeigen dadurch, daß ihnen sein Werk mißfällt, und sie daran etwas auszusetzen finden, und tadeln so gewisser Maßen ihren Schöpfer.

2. Wißt, daß ein vollkommenes Frauenzimmer, daß ist, eine Christin und keusche Person, weit entfernt zu verlangen, daß man ihrer begehrt, sogar Abscheu davor haben muß; denn wir wissen, daß die Sorge durch Schönheit des Leibes zu gefallen, welche natürlicher Weise zur Wollust führt, aus einem verwundeten und mangelhaften Gewissen kommt. Warum bemühest du dich denn, dieses Übel in dir selbst aufzureizen? Warum in andern das Verlangen nach einer Sache wecken, wovon du so sehr entfernt sein willst? Außerdem dürfen wir ja niemals den Versuchungen die Türe öffnen, welche zuweilen durch ihre Heftigkeit uns zu überwinden fähig sind, aber doch wenigstens durch Vorstellung schändlicher Bilder, gefährliche Regungen in uns hervorzubringen. Aber der liebe Gott wolle doch dieses Übel von seinen Dienern abwenden!

3. Die Pflicht uns von jeder Art von Unkeuschheit zu entfernen, untersagt uns auch die Unterhaltungen des Theaters, welches man eine Schule der Unzucht nennen kann; wo man gutheißt, was man an jedem andern Ort als verwerflich bezeichnet.
Denkt man während der Komödie an Gott? Wird man daselbst lernen keusch
zu sein, wann man sich ganz ergriffen fühlt von dem Vergnügen, das man an diesen Darstellungen empfindet? Ist ja doch nichts verführerischer, als der Anblick der daselbst auftretenden, frech geschmückten Schauspielerinnen, mit allen ihren nur möglichen Zierden. Trägt nicht der dort stattfindende, freie und vertrauliche Umgang sehr viel dazu bei, in den Herzen der Zuschauer das Feuer ungeordneter Leidenschaften anzufachen? Geht ja doch keiner in die Komödie, als in der Absicht, dort zu sehen und gesehen zu werden.
[Heute mit Kino, Fernsehen, Internet usw. noch schlimmer]
Flehen wir zu Gott, daß er aus den Herzen seiner Diener die Sucht nach einem so verderblichen Vergnügen austilgen wollte. Und in der Tat, ist es nicht eine befremdende Sache, aus der Kirche Gottes in die des Teufels zu gehen? Aus dem Himmel in den Kot zu fallen? Mit denselben Händen, welche ihr vor Kurzem zu Gott im Gebet erhoben hattet, den Schauspielern und Schauspielerinnen Beifall zu klatschen, und jene mit demselben Mund zu loben, womit ihr beim Empfang des hl. Leibes Jesu Christi dankgesagt habt?

4. Verschafft euch christliche Frauen, die Zierde und den Schmuck der Tugenden, welche die hl. Propheten und Apostel euch vorstellen. Bereiniget in euch das Weiße der Einfachheit mit dem Rot der Schamhaftigkeit; die Sittsamkeit ziere eure Augen, das Stillschweigen euren Mund. Nehmt auf mit euren Ohren das Wort Gottes, und um euren Hals das Joch Jesu Christi. Unterwerft euer Haupt euren Männern, und ihr werdet so sehr geschmückt sein, als ihr sein müßt. Haltet eure Füße in euern Häusern, und sie werden euren Männern besser gefallen, als wenn sie mit Gold und Edelstein beladen wären. Schmückt euch mit der Seide der Rechtschaffenheit, mit der kostbaren Leinwand der Heiligkeit, mit dem Purpurgewand der Keuschheit; denn wenn ihr auf solche Weise geschmückt seid, werdet ihr von Gott selbst geliebt werden.

III. Hören wir ferner den hl. Cyprian, Bischof von Karthago in Afrika und Märtyrer für den katholischen Glauben um 258. Über die Kleidung der Jungfrauen. (Stellenweise aus der Bibliothek der kath. Kanzelberedsamkeit v. Dr. Räß und Dr. Weiß. 6. B.) Die Zucht bewahrt die Hoffnung, stärkt den Glauben, führt uns auf die Wege des Heiles, regt auf und nährt ein edles Gemüt, sie ist die Lehrerin der Tugend, durch sie bleiben wir in Christo, leben in Gott und gelangen zur himmlischen Belohnung; ihr nachstreben ist rühmlich, sie verachten und vernachlässigen ist geisttötend. In den Psalmen spricht der Hl. Geist: „Nehmt die Zucht an, damit nicht der Herr erzürne, und ihr in den Abgrund geht, wenn sein Zorn bald entbrennen wird“ Ps. 2,12-13; und an einer andern Stelle spricht er zum Sünder: „Warum versündigst du meine Gerechtigkeit, und nimmst mein Bündnis in deinen Mund? du hattest ja die Zucht und verachtest meine Worte“ Ps 49,16; und wieder lesen wir: „Unglücklich, wer die Zucht verwirft!“ Wsh 3,11 und vom weisen Salomon hören wir: „Mein Sohn, verwirf die Zucht des Herrn nicht; und sei nicht kleinmütig, wenn du von ihm bestraft wirst, denn der Herr straft denjenigen, welchen er liebt“. Spr 3,11. 19

Wenn nun Gott den, welchen er liebt, züchtigt, und züchtigt zu seiner Besserung, so hassen gewiß die Brüder und Priester jene nicht, welche sie züchtigen, sondern lieben dieselben und bringen sie durch Züchtigung auf die Wege des Heiles. Wenn nun in den hl. Schriften so oft und überall die Zucht geboten wird, wenn der Grund des Glaubens und der Bereinigung mit Gott nur von ihr herkommt, was sollten wir denn eifriger verlangen, als in ihr stets fester zu wurzeln, dadurch daß wir betrachten, daß unser Leib ein Tempel Gottes ist, gereinigt von den Flecken alter Makel durch die hl. Taufe, daß es uns nicht erlaubt sei, ihn zu schänden und zu verunreinigen; denn er ihn schändet, schändet sich selbst. Wir sind Tempel Gottes, und nicht unser eigen. Dienen wir also dem, dessen Eigentum wir sind.

Paulus der uns in seinen Briefen die Bahn des Lebens durch himmlische Lehrweisheit zeigt, spricht:
„Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen hohen Preis seid ihr erkauft worden, verherrlicht und tragt also Gott in eurem Leib“ 1 Kor 16,19-20. Laßt uns also Gott verherrlichen und tragen in reinem schuldlosen Herzen und Leibe, und durch stete Beobachtung des Gesetzes gefallen unserm Erlöser, der uns durch sein Blut erkauft hat; ringen darnach wollen wir, daß nichts Unreines, nichts Unheiliges komme in den Tempel Gottes, damit er nicht beleidiget seinen Sitz verlasse.

Es sind Worte des Heilandes, da er sagt:
„Siehe, du bist gesund geworden, sündige nicht mehr, daß dir nicht noch etwas Ärgeres widerfahre“ Jo 5,14.. Hier gibt er die Lebensweise an und das Gesetz des reinen Wandels. Nachdem der Herr gesund gemacht, will er nicht, daß der Geheilte nun von neuem zügellos lebe, sondern er bedroht ihn für die Zukunft mit größerer Strafe.
Männer und Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, jedes Geschlecht und jedes
Alter strebt darnach, die Heiligkeit und Reinheit, welche die Huld des Herrn verliehen, in heilsamer Furcht, in Treue und Anhänglichkeit zu bewahren. –
Darum trachtet in allem Gott zu gefallen und nicht den Menschen; denn, sagt der Apostel,
„wenn ich den Menschen zu gefallen suchte, so wäre ich nicht Christi (Gottes) Diener“. Gal 1,10.

Nie ziemt es sich, (das gilt besonders den Frauen und Jungfrauen) sich zur Empfehlung ihrer Gestalt zu schmücken, sich zu rühmen ihres Fleisches, ihrer Schönheit, da sie keinen heftigeren Kampf kennen soll, als den Kampf gegen ihr Fleisch; denn Paulus ruft mit starker und erhabener Stimme: „Fern sei es von mir mich zu rühmen, als nur allein des Kreuzes unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist, und ich der Welt, Gal 6,14 und die Christo angehören, kreuzigen ihr Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden“ Gal 5,24.

Also dem Christen, und besonders der Jungfrau ziemt es nicht, Ruhm zu suchen
in körperlicher Schönheit; sie trachte vielmehr nach dem Wort Gottes, umfasse die ewigen Güter. Aber es gibt einige Reichen, die ihr Vermögen vorschützen und behaupten, ihre Güter gebrauchen zu dürfen. Diese mögen wissen, daß nur diejenige reich ist, die es in Gott ist, nur jene vermögend, die in Christo vermögend ist, daß nur die geistigen Güter, die uns zu Gott hinführen, wahre Güter sind; alle übrigen muß der Christ eben so verachten, als er die Welt verachtet, deren Pracht er schon damals entsagt hat, als er durch eine glückliche Bekehrung zu Gott sich wandte. So ruft uns ja der hl. Johannes zu:

Liebt nicht die Welt, Kinder, noch was in der Welt ist; wer die Welt liebt, in dem ist die Liebe des Vaters nicht; denn alles was in der Welt ist, Fleischeslust, Augenlust, Hoffart des Lebens, kommt nicht vom Vater (Gott), sondern von der Welt, die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ 1 Jo 2,15f.

Du sagst, ich bin reich und wohlhabend; aber deinem Reichtum entgegnet Paulus, da er durch seinen Befehl deinem eitlen Putz gehörige Grenzen setzt: „Die Frauen sollen mit anständiger Kleidung, mit Schamhaftigkeit und Bescheidenheit sich schmücken, nicht mit künstlichem Haarputz, oder Gold oder Perlen, oder kostbaren Gewändern, sondern, was sich ziemt für Frauen, die Gottesfurcht zeigen, durch gute Werke“
1 Tim 2,9-10.

Petrus stimmt hiermit überein, da er schreibt:
Der Schmuck der Frau besteht nicht im Äußeren, in goldenem Geschmeide, in prächtiger Kleidung; sondern der in sich gekehrte Gemüt-Mensch, mit immer gleichem, sanftem und stillem Sinne; dies hat hohen Wert vor Gott 1 Petr 3,3-4.

Wenn du daher mit mühevoll gelockten Haaren und in ausgezeichneter Kleidung durch die Straßen gehst, wenn du die Augen und Seufzer anderer nach dir ziehst, wenn du ihre Begierlichkeit nährst, wenn du die Flamme, die in ihnen lodert, immer neu anregst, so daß du andere zum Fall bringst, wenn du jenen, die dich schauen, gleichsam ein Schwert und Gift bist, so handelst du offenbar den Vorschriften der Apostel entgegen, und kann von dir nicht gesagt werden, du seist rein und keusch von Herzen; du selbst unschuldig; dich widerlegt deine unverschämte Kleiderpracht.

Du sagst: ich bin reich und wohlhabend, und glaubst jene Güter gebrauchen zu dürfen, welche der Herr dir gegeben hat. Gebrauche sie, gebrauche sie aber zu heiligen Dingen, zu guten Zwecken, nach Gottes Willen und Befehl. Laß die Armen und Dürftigen fühlen, daß du reich bist, wuchere bei Gott mit deinem Erbe, speise den Heiland (in den Armen), erlange so durch das Gebet vieler die Gnade einer ausdauernden standesmäßigen Keuschheit, und die himmlischen Belohnungen. Dort verwahre deine Schätze, wo kein nächtlicher Räuber sie davon tragen kann.

Erwirb dir Schätze im Himmel, wo die Früchte guter Werke ewig blühen, und frei sind von den Nachstellungen der Welt; wo weder der Rost sie verzehrt, noch der Hagel zerschlägt, die Sonne sie nicht versengt, der Regen sie nicht verdirbt. Denn du sündigest gegen Gott, wenn du glaubst, er habe dir darum Reichtümer verliehen, daß du sie mißbrauchst.

Gott hat auch den Menschen die Stimme gegeben, aber du darfst doch nicht schändliche und geile Lieder singen; das Eisen soll nach dem Willen Gottes die Erde pflügen, nicht morden. – Dann wäre dein Erbe dir zum Untergang, wenn du es nicht anwendest zu guten Zwecken; du sollst vielmehr damit deine Sünden loskaufen, nicht vermehren. Diese Auszeichnung in Schmuck und Kleidern kommt nur Sünderinnen zu, und bei keinen ist der Aufzug glänzender als bei denen, deren Ehre befleckt ist.

So schildern uns auch die hl. Schriften, durch welche Gott uns belehrt und ermahnt, die buhlerische Stadt schön gelockt und geschmückt, aber samt diesem Putz oder vielmehr wegen desselben sollte sie fallen.


Nun kam einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, er redete mit mir und sprach: Komm! ich will dir zeigen das Strafgericht der großen Buhlerin, die auf vielen Wassern thront, mit welcher buhlten die Könige der Erde. – Und er führte mich im Geist in eine Wüste. Da sah ich die Frau sitzen auf einem Tier; die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet, mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt; sie hielt in ihrer Hand einen goldenen Becher mit Gräueln und Unreinigkeiten der Unzucht der ganzen Erde“ Offb 17,1f.

Keusche Jungfrauen und schamhafte Frauen verschmähen die Pracht der Ausgeschämten, die Auszeichnung und den Schmuck der Buhlerinnen. Voll Hl. Geistes ruft Isaias, die mit Gold und Kleiderpracht geschmückten Töchter Sions scheltend:
„Die Töchter Sions sind stolz geworden, sie gehen einher mit hohem Nacken, mit winkenden Augen, mit nachschleifendem Kleid, ihre Füße tanzen: aber der Herr wird die Scheitel der Töchter Sions kahl machen, der Herr wird ihnen abnehmen ihre Prachtgewand, ihre Haarlocken, ihre Halszierden, ihre Halsbänder, ihre Ringe und Perlen, ihre seidenen Kleider durchwirkt mit Gold und Hyazinth: und statt des süßen Geruches wird sein Gestank, statt des Gürtels ein Strick, und statt der goldenen Haarzierde ein kahler Scheitel“ Js. 3,10f.

Darum also klagt sie Gott an, deswegen waren die Töchter Sions verdorben, abgefallen von ihm. Der Stolz war ihr Fall, der Schmuck brachte ihnen Schande und Spott; die mit Purpur und Seide angezogen sind, können Christum nicht anziehen; die mit Gold und Edelsteinen geschmückt sind, haben den Schmuck des Herzens verloren. Wer wird nun, was anderen zum Verderben gereichte, nicht meiden? Wer wird das wünschen und annehmen, was für andere der Todesstoß war? Wenn jemand aus einem Becher getrunken, und tot dahin sinkt, so weißt du, er habe Gift getrunken. Wenn einer stirbt an der Speise, die er zu sich genommen, so ist es klar, daß sie tödlich ist, und du würdest weder essen noch trinken dasjenige, woran andere gestorben. Nun aber wie unbekannt mit der Wahrheit, wie töricht bist du, da du nach dem verlangest, was immer geschadet und noch schadet! du wähnst, für dich sei nicht tödlich, was andere getötet!

Hüten wir uns daher vor allem, was der Herr unser Gott verboten hat, und bestreben wir uns in allem und jedem nach seinem hl. Willen zu handeln. Ist es etwa der Wille Gottes, daß wir die Ohren verwunden, und so die unschuldige, alles Bösen noch unkundige Kindheit quälen sollen, um späterhin aus ihren Wunden kostbare Zierden herabhängen zu lassen, die, wenn auch nicht an Gewicht, doch an Wert schwer sind? - Auf all dies haben die Teufel des Menschen Sinn und Begierde geleitet. Sie lehrten die Menschen die Augen schwarz färben, die Wangen rot schminken, das Haar verfälschen, und alle Wahrheit durch frevelhaften Trug von Haupt und Antlitz verbannen.

Und hier glaube ich mit aller Liebe und Strenge alle Frauen und Jungfrauen ermahnen zu müssen, was Gott gebildet hat, nicht zu schänden auf irgend eine Weise durch schwarze oder rote Farben, oder durch irgend ein anderes Mittel.
„Laßt uns den Menschen machen nach unserm Ebenbild und nach unserm Gleichbild“, sprach der Herr, und es dürfte Jemand wagen, das Werk Gottes umzuändern? Wenn irgendein Maler das Gesicht, die Gestalt und Beschaffenheit des Körpers irgendeines Menschen gemalt hätte, und nach verfertigtem Bild, legte ein anderer Hand daran, der sich geschickter dünkte, um das Bild zu verbessern; würde ein solcher nicht den ersten Meister beleidigen? und du meinst, du könntest ungestraft das Werk Gottes verunstalten? Der Apostel ruft: „Schafft den alten Sauerteig fort, damit ihr ein frischer Teig werdet, wie ihr denn ohne Sauerteig sein sollet, weil unser Osterlamm, Christus, für uns geschlachtet ist. Laßt uns also das Ostermahl halten, nicht in dem alten Sauerteige, nicht im Sauerteig der Sünde und des Lasters, sondern ein neuer Teig der Reinheit und Wahrheit“ 1 Kor 5,6-7.

Die Reinheit und Wahrheit dauert fort; wenn du aber das Wahre mit falschen
Farben und Schminken überstreichst, wird das Wahre zur Lüge.

Der Herr sprach: „Du vermagst nicht ein einziges Haar schwarz oder weiß zu machen“
Mt 5,36., und du willst seinen Ausspruch beschämen, stärker sein als er? mit kühnem Frevel und gotteslästerischer Verwegenheit färbst du deine Haare, und verfertigest dir, vermöge einer traurigen Ahnung der Zukunft, jetzt schon ein flammendes Haar, du sündigest an dem edelsten Teile deines Leibes, an deinem Haupt.

Fürchtest du nicht, dein Schöpfer (Gott) möge in solcher Gestalt am Tag der Auferstehung dich nicht erkennen, und möge dir mit strafender Stimme zurufen:
Das ist nicht mein Werk, nicht mein Bild, dein Haupt hast du befleckt mit Salben, dein Haar verändert mit trügerischen Farben, entstellt durch Betrug dein Gesicht, deine Gestalt hast du verdorben, du hast ein fremdes Gesicht, du kannst Gott nicht schauen mit Augen, die nicht Gott, sondern der Teufel gemacht hat; diesem bist du nachgefolgt; du hast die funkelnden und feurigen Augen der Schlange nachgeahmt, der Feind hat dich geschmückt, brenne mit ihm.

Hört mich also an, ihr Frauen, höret mich an ihr Jungfrauen, höret mich an, wie einen Vater, der euch ermahnet, und für euch besorgt ist; ich rate euch nur zum Besten: bleibt so wie euch Gott geschaffen, euer Antlitz sei unverdorben; verwundet nicht eure Ohren; keine Kette umschlinge eure Arme, euren Hals; weg mit den üppigen Prachtgewändern; weg mit den golddurchwirkten Schuhen an den Füßen; ungefärbt sei euer Haar, eure Augen im Stand Gott anzuschauen! Siege über dein Kleid, die du Gottes Dienerin sein sollst, siege über das Gold, die du Welt und Fleisch besiegen mußt. Eng und schmal ist der Weg, der zum Leben führt; hart und steil der Pfad zum ewigen Ruhm.

Auf diesem Pfad gehen die Märtyrer, die Jungfrauen, die Gerechten alle. Breit ist der Weg des Verderbens, auf ihm begegnen uns die Lockungen des Bösen, die seelentötenden Freuden, schmeichelt uns der Teufel, um uns zu betrügen, lächelt uns an, um uns zu schaden, reizet, um uns zu töten. Hundertfältig brachten die Märtyrer Frucht, wir sollen nur sechzigfältig bringen. Die Blutzeugen blieben unbefleckt von der Welt und dem Fleisch; so soll auch unsere Starkmut der ihrigen nahe kommen, da wir den zweiten Preis erlangen. Leicht erwirbst du das Große nicht. Wie triefen wir doch von Schweiß, wie mühen wir uns ab, bis wir den Gipfel eines Berges erklimmen! Was müssen wir erst tun, um in den Himmel zu kommen?
- Und wie gering ist unsere Arbeit im Vergleich mit der ewigen Belohnung! Unsterblichkeit erwartet den Beharrlichen, ewiges Leben verheißt ihm der Herr.

IV. Der hl. Cyrill, Bischof von Jerusalem 346, berühmt durch seine Gelehrsamkeit und seinen trefflichen Unterricht an die Neubekehrten, redet unter andern die Frauen so an: Eure Kleidung sei einfach und ohne Ziererei, denn ihr dürft euch derselben nur bedienen, nicht so sehr zur Zierde, als der Notwendigkeit wegen; da man sich wohl hüten muß, daß man unter dem Vorwand, seine Blöße bedecken zu müssen, durch einen überflüssigen Prachtaufwand in den Kleidern nicht eine andere Schande begehe.

V. Der hl. Ephraem, Diakon zu Edessa in Mesopotamien, der von 350 bis 380 nach Christi Geburt die Zierde und Glanz der katholischen Kirche im Morgenland war, richtet an seine Zuhörer folgende Ermahnung: Ich fürchte, Geliebte, die Lüste des Fleisches möchten Ursache sein, daß wir aus dem Himmelreich verstoßen werden, weil wir äußerlich eine schöne Hülle tragen; denn die äußere Hülle zeigt nur zu sehr an, wo unser Herz und Geist sei. Der Putz nämlich und die Aufmachung des Kleides beweisen, daß wir jener Glorie (vor Gott) entblößt sind, und irdische Gesinnungen hegen; die Ruhmsucht zeigt an, daß wir eitler Ehre nachstreben.

  Folgendes nach Zingerle’s Bearbeitung.
Kommt, sagt Ephräm ferner in seiner Rede auf die Büßerin, die Jesus salbte, kommt meine Zuhörer, Freunde Christi, Willkommene und erfreut euch an der lieblichen Geschichte jener großen und wunderbaren Frau, das uns nun zu einem außerordentlichen Schauspiel einlädt, - zu jener Szene nämlich, die sie vor Engeln und Menschen aufführte! Wie nahte sie unserm Heiland und entdeckte ihm alle Geheimnisse ihres Herzens, ohne Laut und Stimme alles darlegend! Die Hochherzige scheute weder den Lärm der Hausleute, noch die harten Vorwürfe der Umstehenden, denn sie dachte sich: Verachten will ich die Furcht vor den Menschen, und ihre Beleidigungen für nichts achten; denn die Zeit dieser Beschämung dauert viel kürzer, als jene meiner lasterhaften Unverschämtheit. Damals stand ich frech am Scheideweg, und lud alle zum Werk der Unzucht ein, in ausgelassenem Aufzug jedem entgegen kommend, die Haare künstlich geflochten, die Wangen geschminkt und zur Täuschung verschönt um andere an mich zu locken. Ich war ganz eine Schlinge des Teufels, die Seelen fangend zum ewigen Untergang. Nun muß ich mich ereifern, um schnell geheilt zu werden, und statt jener Schandtaten Tugenden auszuüben. Hingehen will ich und dem großen Arzt zu Füßen fallen, der alle aufnimmt und niemanden von sich stößt. Alles will ich ihm bekennen, was ich an meinem Leib zur Verführung der Jugend getan habe; und meine schönen Locken, einst glänzend gesalbt zur Wollust, und zum Ärgernisse vieler, will ich zum Leintuch machen; und meine Augenlieder, die einst mit den Augenäpfeln ausgelassen winkten, will ich wandeln in Tränenströme.

Worte der ernstesten Beherzigung wert, spricht Ephräm weiter in seiner Rede über die Stunde des Todes.
Vor jenem furchtbaren Richterstuhl gibt es keinen Niederen und keinen Hohen mehr, keinen Sklaven und Herrn, keinen König und Untertan, sondern alle sind Angeklagte, alle gefesselt, unbeschützt, alle zittern, weinen, sind verwirrt, beklommen, besorgt.
Wo ist dann die eingebildete Größe der Könige?
Wo die Hoffart der Tyrannen?
Wo der Stolz der Toren?
Wo die Weichlichkeit der Jugend?
Wo die Kleiderpracht?
Wo die herumstehenden und umherlaufenden Diener?
Wo die geputzten Töchter?
Wo das Gold? Wo das Silber?
Wo die Pferde mit goldenem Geschirre?
Wo die Salben?
Wo die Rauchwerke?
Wo die Gewürze?
Wo die Schwelgerei?
Wo sind die nächtlichen und täglichen Gelage?
Wo sind sie denn, die jetzt unter Musik und Tanz Wein saufen und schwelgen; Gott aber und die Armen verachten?
Nichts von allem dem ist dann noch vorhanden, dafür aber bitteres Wehe! Wehe! Dort kann man nicht mehr reich werden, sondern wird von Schauder ergriffen; dort heißt es nicht mehr wohl leben, sondern sich verantworten; dort gibt es keinen glänzenden Schmuck, aber wohl Finsternis; dort gibt es keine Tänze mehr, aber wohl Wehklagen; dort haben die Träumereien der Jugend ein Ende, und die Sünder werden zur Hölle verbannt. –

Aus Ephräms Rede über den Text: Alles ist Eitelkeit und Geistesplage: wollen wir uns dies wenige merken:
Alles ist Eitelkeit der Eitelkeiten, wie da geschrieben steht.
Koh 1, 2. Die Welt gleicht einem Rad, das die Zeiten vorbei rollt. Das Glück wandelt sich plötzlich in Trauer, die kaum entstandene Fröhlichkeit vergeht, und Trübsale treten an ihre Stelle. Wer mit glänzendem Gewand prangt, und in den prächtigsten Kleidern sich brüstet, sieht seinen Putz wie einen Traum vergehen, und das Grab bedeckt ihn mit Spinngeweben.

Wer hohe Paläste baut und stolz in seinen Hallen wandelt, wird unvermutet vom Ende seines Lebens überfallen, auf das Totenbett geworfen, an Händen und Füßen gebunden, und sein geschlossener Mund vermag kein Wort mehr zu sprechen; Finsternis bedeckt seine Augen. Sie tragen ihn aus seinem Haus, ohne ihm auch nur einen Tag Zeit zu lassen, in seinen Prunkgemächern zu bleiben; so schnell tragen sie ihn weg zum Grab, seiner künftigen Wohnung. Sein ganzer Lebenslauf war Eitelkeit und Geistesplage. Wie ein Traum entflogen seine Tage, und er ist nicht mehr. Wer auf einer hohen Stufe der Macht steht, und voll des Übermutes andere drückt und bedrängt und sein Haus mit ungerechtem Gute füllt, wird ebenfalls plötzlich von seinem Lebensende überrascht und sinkt in Staub. All ihre Pracht, Reichtum und Macht ist für sie nur mehr Eitelkeit und Geistesplage.
 

VI. Nach dem hl. Ephräm begegnen wir in der Reihe der vorzüglicheren Kirchenväter dem berühmten Erzbischof von Cäsarea in Kappadozien, Basilius der Große. Er war ein Zeitgenosse des hl. Ephräm, und zeichnete sich sowohl durch seine Gelehrsamkeit als auch durch seine Standhaftigkeit aus, mit der er die Verfolgungen der Arianer ertrug. Die Zeit seines edlen und für die katholische Kirche so fruchtbaren Wirkens war von 360 bis 379.

Er sagt: Die Frauen dürfen auf keine Weise durch Schmücken und Zieren auf ihre Schönheit aufmerksam machen, sondern ihre ganze Sorge muß sich vielmehr darauf erstrecken, gute Werke auszuüben; denn sie sollen dafür halten, daß nur darin der ganze Schmuck der christlichen Frauen bestehen darf.

Ferner redet der Heilige über denselben Gegenstand in der Erklärung des Propheten Isaias: Die Frauen, welche auf ihres Körpers Schönheit und Vortrefflichkeit stolz sind, und sich über andere erheben, bedienen sich eines eitlen Schmuckes, und setzen ihren Ruhm und ihre Ehre in eine schnell hinwelkende und verschwindende Sache. Sie gehen einher mit stolzem Nacken, damit ihr Gesicht von aller Augen könne gesehen werden. Eine züchtige Frau aber, und die mit Sittsamkeit geziert ist, schlägt schüchtern ihre Augen nieder auf die Erde und wandelt mit gesenktem Haupt. Eine unverschämte Frau jedoch, die sich vorgenommen hat, durch ihrer Schönheit Fallstrick viele zu fangen und zu fesseln, geht einher mit empor gerecktem Hals, läßt in ihrem Augenblinzeln die Unreinigkeit ihrer Seele hervorschauen, und verbreitet allein schon durch ihren Anblick ein tödtliches Gift, und stielt vielen andern Menschen ihre Keuschheit und ihr Glück.

Doch an jenem Tag werden alle diese Eitelkeiten von ihnen genommen, wenn alles vor dem Richter wird offenbar werden. Alsdann sinkt nieder das stolzblickende Auge, die geschminkte Wange wird mit Traurigkeit bedeckt werden, vor Schrecken wird Totenblässe das Antlitz entstellen und jeder empfangen nach seinen Werken.

VII. Auch der hl. Gregor von Nazianz, Patriarch von Konstantinopel, dessen Lehrweisheit und ausgezeichnete Heiligkeit die Mitwelt anstaunte und die Nachwelt anerkannte und verkehrte, ein Zeitgenosse des hl. Basilius, warnte seine Untergebenen in einem eigenen Buch vor der Kleiderpracht und den schädlichen Folgen derselben. Um nicht zu weitläufig zu werden, hebe ich nur einige Worte aus demselben hervor; er sagt:

Kleiderpracht und übermäßige Ziererei sind keine Künste der Züchtigkeit, sondern der Ausgelassenheit und Unzucht. Und ich werde mich wundern, wenn du um einer andern Ursache willen deine Schönheit hervorzustreichen suchst, als um die Augen lüsterner und treuloser Menschen auf dich zu ziehen!


VIII. Unter den heiligen Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte, welche besorgt um das ewige Heil der Christen, dieselben zur Demuth und zur geordneten Sittsamkeit in der Kleidung in ihren Reden anmahnten, zeichnet sich aus der hl. Johannes Chrysostomus, jener goldene Redner und unerschrockene Vorkämpfer für die Reinheit des wahren katholischen Glaubens und für Aufrechthaltung der guten Sitten. Als Patriarch von Konstantinopel wirkte er Gutes in jeder Beziehung viel, obgleich er dafür von den undankbaren Menschen mit Verbannung und Tod belohnt wurde. Er verdient an dieser Stelle um so mehr von uns hervorgehoben und anerkannt zu werden, als sein Eifer für die Ehre Gottes, und besonders seine freimütige Rede über Kleiderhoffart und Kleiderunverschämtheit die vorzüglichste Ursache seiner zweimaligen Verbannung und des dadurch herbeigeführten Todes gewesen ist. Die folgenden Aussprüche des hl. standhaften Dulders für die Tugend sind aus seinen verschiedenen Schriften hier zusammengestellt worden.

Er sagt:
Kommst du als eine Putzdocke(puppe) in die Kirche, um zu tanzen?
Suchst du hier Hochzeits- und andere sinnliche Freuden?
Bist du gekommen um dich zur Schau auszustellen? Das ist nicht das Gewand einer Bittenden. Du bist gekommen, Gott um Verzeihung für deine Sünden anzuflehen, wie kannst du dich auf ausgelassene Weise schmücken.

Die große Sorge, mit der man den Leib äußerlich schmückt, ist das Zeichen einer innern Häßlichkeit. Die Sucht nach sinnlichen Vergnügungen läßt den Hunger und die Armut des Herzens erkennen; und die Ziererei der Kleider, welche nur zur Bedeckung des Leibes dienen, ist ein Zeuge von der Blöße der Seele. Und in Wahrheit ist es unmöglich, daß derjenige, welcher wohl für seine Seele Sorge trägt, und sich bemüht, dieselbe zu schmücken, noch eine große Neigung besitze, seinen Leib zu schmücken und zu zieren. [Wenn die Seele hungert, pflegt und füttert man den Leib.]

Ebenso ist auch die Aufmerksamkeit für äußere Pracht und Ziererei unvereinbar
mit der Sorge für die Ausschmückung des Innern. Nicht die Schönheit des Leibes macht liebenswürdig, sondern die Tugend der Seele. Nicht Putz, Ziererei, Gold und schöne Kleider, sondern Mäßigkeit, Rechtschaffenheit und Festigkeit in der Furcht Gottes.

Nicht der Geruch duftender Salben soll von uns ausgehen, sondern der Geruch
der Tugend. Es gibt oft nichts Gestankvolleres und Unreineres, als die Seele einer Person, deren Leib die angenehmsten Wohlgerüche verbreitet. In Wahrheit, diese große Sorge, sein Äußeres mit Wohlgerüchen zu versehen, ist ein gewöhnliches Zeichen eines von Fäulnis und Gestank angefüllten Innern.

Die Sittsamkeit und der Ernst einer Frau soll Ehrfurcht einflößen und der Unverschämtheit frecher Blicke und den Freiheiten junger Leute Einhalt tun. Deswegen soll die Ziererei mit Gold, das Haarkräuseln und Haarflechten, reiche und kostbare Kleidung, all dieses sage ich, soll ihm untersagt werden; aus Furcht, es möchte dasselbe, im Schimmer all dieses eitlen Schmuckes glänzend,
die Augen derjenigen auf sich ziehen, die nach ihm sehen, und es zur Sünde bringen.

Es ist ein Zeichen von Dummheit, von Niedrigkeit des Geistes und von
Weichlichkeit der Seele, Wert zu legen auf Schönheit und Kleiderschmuck.

Denn, wenn die Seele, welche für größere Dinge geschaffen ist, einmal recht begreifen kann, was ihre wahre Zierde ist, so wird sie all diesen eitlen Glanz, der nur auf den Gewanden schimmert, mit Verachtung ansehen.

Willst du, o christliche Jungfrau, für schön und für wohl geziert gehalten werden, so laß den Schmuck, den dir der Schöpfer bei deiner Erschaffung gab, dir genug sein? warum suchest du äußerlich Goldschmuck und Edelsteinglanz? Willst du für schön gehalten werden? Bekleide dich mit Almosen, mit Gütigkeit, mit Sittsamkeit und Mäßigkeit; und lege ab allen Pomp und alle Eitelkeit. Das ist ein Schmuck, der bei weitem kostbarer ist als Gold und Diamant.

Ist es nicht lächerlich, die Frauen geziert und geschmückt in die Kirche eintreten zu sehen, wie sie gewöhnlich kommen? und heißt das nicht, Gott spotten, wenn die Frauen grade an jenem Ort mit Gold und Edelsteinen beladen erscheinen, wo sie hören, daß sie sich durchaus nicht mit Gold und Edelsteinen schmücken, noch auch pomphafte Kleider tragen sollen? Warum kommt ihr so zur Kirche, christliche Frauen? Wollt ihr die hl. Apostel beschimpfen? Wollt ihr dem hl. Paulus bezeugen, daß wenn er auch dieselben Lehren tausendmal wiederholen würde, ihr ihm keineswegs folgen noch euern Lebenswandel ändern würdet?

Wie sind die heutigen Frauen? Vergleichen wir sie mit der Sara. Läßt man auf
solche Gebote solche Werke folgen? Zeige mir den Schmuck einer lüsternen Frau. Du siehst die Hand, und zwar, wie sie mit Gold ganz besetzt und schwer ist. Ich bitte dich, sage mir, wie vielen Armen hast du entzogen, was deine Hand trägt? Zeige deine Hand, halte sie her, womit ist sie bekleidet? mit Raub! ... Was machst du, Frau? Du zierst und schmückst dich? Wem willst du gefallen? Etwa deinem Mann? Ein verzweifeltes Bemühen, wenn du dadurch gefallen willst, wenn du dich auf diese Weise befleißigest, ihm zu gefallen.

Wie soll ich ihm aber dann gefallen? Durch Enthaltsamkeit. Aber wie werde
ich das können? Durch christliche Sittsamkeit, Sanftmut, Liebe, Eintracht und friedfertiges Verhalten. Das ist deine Zierde o Frau, das dein Schmuck. Wenn du diese Tugenden besitzest, wirst du mit deinem Mann in Eintracht, Ruhe und Frieden leben können; durch deinen üppigen Pomp und Pracht gefällst du dem Mann nicht, sondern du wirst eben dadurch dem Manne eine schwere Last.


IX. Der hl. Ambrosius, Erzbischof von Mailand in Oberitalien, jener berühmte Kirchenvater und hellleuchtendes Licht der katholischen Kirche im Abendland, der durch die Kraft seiner salbungsvollen Reden den, nachmals so berühmten heiligen Kirchenvater, Augustinus von dem Wege des Irrtums und des Lasters auf die Bahn der katholischen Wahrheit und Tugend zurückführte, und der oftmals in seinem Leben zeigte, daß er Gott mehr fürchtete als die Menschen, und der das Laster strafte wo er es fand, hat auch manches ernste Wort gegen die Kleiderpracht und die verführerischen Künste der Ueppigkeit gesprochen, Worte welche wohl unserer ernstesten Beherzigung werth sind. Er sagt, die Frauen anredend:

Ihr seid gebildet von Gott selbst. Verwischt nicht das Bild, welches so vortrefflich ist, das seinen Glanz von der Wahrheit hat, und nicht von Betrug und Lüge, welches nicht das Werk der Kunst, sondern das Werk der Gnade ist.

Aber du o eitle Frau! verwischst das himmlische Bild, wenn du mit künstlicher Schminke dein Antlitz bedeckest, wenn du für Geld gekaufte Schönheitsmittel auf deine Wangen legst. Denn das sind Farben, welche die Seele besudeln und die den Körper nicht schöner machen;
das sind Farben des Betrugs und der Untreue, das sind Farben, welche dich täuschen, da du gerade durch Anwendung derselben denen mißfällst, welchen du zu gefallen trachtest, weil man sieht, daß die Reize, welche du, um schön zu erscheinen, dir gibst, fremd sind und dir nicht zugehören.

Es sind Farben die dich täuschen, indem du dadurch deinem Schöpfer mißfällst, wenn er sein Werk so ganz entstellt sieht. In Wahrheit, wenn du das Werk eines guten Meisters mit allerlei neuen Farben überstreichen ließest, würde der Meister es ohne Unwillen ertragen, daß man sein Kunstbild so ganz verändert hätte?
Verwische doch nicht das Bild Gottes, indem du dich mit Farben bedeckst, die nur einer verworfenen Frau zukommen.

Wo ist der zu finden, der durch Reichtümer gerecht geworden? wer demütig durch Macht? barmherzig durch den Adel seiner Herkunft? keusch durch seine Schönheit? Fürwahr alle diese irdischen Vorzüge sind bei weitem gefährlicher uns in die Sünde fallen zu lassen, als sie uns nützen können, den Weg der Tugend zu betreten.

Die Frauen finden sogar Vergnügen an Fesseln, wenn sie nur golden sind; sie fühlen darin keine Last, wenn sie nur kostbar sind; und halten sie nicht für Fesseln, wenn darin nur Schätze funkeln. Ja sogar lassen sie sich gerne verwunden, um ihren Ohren Gold einzufügen und Perlen herabhangen zu lassen. Aber auch die Edelsteine haben ihre Schwere; aber auch die Kleidung hat ihre Kälte. Man schwitzt in Edelsteinen, friert in Seide, und doch liebt man sie, weil sie teuer sind. Smaragde, Hyazinthen, Berylle, Achaten, Topaz, Amethyst, Jaspis, Sardion suchen sie mit wüthender Begierde; wenn auch die Hälfte des Vermögens darauf ginge, so scheuen sie keine Kosten, um nur ihrer Eitelkeit genügen zu können.

Weichliche Kleider sind ein Anzeichen lüsterner Handlungen und Sitten; deshalb ermahnt uns der Apostel,
daß wir den alten Menschen mit seinen Werken ausziehen sollen, und den neuen anziehen (Christus), dem nicht innewohnt süßschmeichelnder Sündenreiz, und der Unzüchtigkeit Spiel und Getriebe, sondern der mit ernster Arbeit sich beschäftigt und Früchte guter Werke bringt. Denn niemals wird der Himmel jene zur ewigen Seligkeit aufnehmen, welche nur Sorge tragen für ihres Leibes Schönheit, und die der Kleiderpracht und üppigen Begierden ergeben sind; denn zum Himmel gelangt man nur auf den harten Pfaden einer mühsamen Tugend.


X. Nach dem hl. Ambrosius, dessen ernste Ermahnung und Warnung wir so eben vernommen, wollen wir aus den Schriften eines andern Kirchenvaters einige dahin gehörende Aussprüche auswählen. Der hl. Hieronymus, dieser unermüdliche Kämpfer für die Reinheit des Glaubens, und standhafter Dulder aller deswegen über ihn gekommenen Verfolgungen; dieses bewunderungswürdige Muster des strengsten Büßerlebens redet über Kleiderpracht und Ziererei folgender Maßen: Wird wohl die Schminke auf dem Antlitz einer Christin etwas anders als eine weltliche Liebe anzünden und unterhalten sollen? Diese Arten von Ziererei sind gar nicht nach der Vorschrift des Herrn, sondern eine Erfindung des Teufels. Mit welcher Zuversicht wird eine Christin zum Himmel ihr Antlitz erheben können, welches derjenige, der es gebildet hat, nicht mehr erkennt?

Ferner sagt er in seinem Brief an Demetrias: Jene Frau gelte dir als eine schöne, liebenswürdige und wert deine Gesellschafterin zu sein, welche von ihrer Schönheit nichts weiß, welche ihre natürliche Schönheit heraus zu putzen vernachlässigt, und beim öffentlichen Erscheinen weder die Brust noch den Hals entblößt trägt.


XI. Der hl. Gregor, der Große genannt, sowohl seiner Gelehrsamkeit als Frömmigkeit wegen, der es sich besonders angelegen sein ließ, die Völker deutschen Stammes von dem Heidentum zu dem Herrn ihrem Gott zu bekehren, und in den Schoß der katholischen Kirche aufzunehmen, urteilte von der Kleiderpracht und den üppigen Moden ganz anders, als Viele in unseren Tagen. Als Nachkommen und Stammverwandte der Völker, welche Gregor in seiner Eigenschaft als Oberhaupt der katholischen Kirche in der Liebe Christi umfaßte, sind wir um so mehr verpflichtet, seinen Ermahnungen und Belehrungen mit folgsamem Sinn nach zu kommen, da er auch als Papst der berufene Lehrer der katholischen Kirche ist, den alle Christen hören und achten sollen.

Gregor sagt in seiner 40. Homilie:
Es gibt Einige, welche den Gebrauch feiner und kostbarer Kleider nicht für Sünde halten. Wenn aber darin keine Sünde wäre, so ließe sich nicht absehen, warum das Wort Gottes so mit besonderem Nachdruck aussagte: daß der Reiche, der in der Hölle gequält wurde, sich in feine Leinwand und Purpur gekleidet habe. Ist doch auch wohl Niemand, der kostbare Kleider zu anderem Zweck, als zu eitlem Ruhm sich sucht, um nämlich berühmter und vornehmer als andere zu scheinen. Denn daß man nur aus Eitelkeit und Ruhmsucht kostbare Kleider verlangt, geht schon daraus hervor, daß keiner an jenen Orten kostbare Kleider anhaben will, wo er von anderen nicht kann gesehen werden.

Ferner spricht davon Gregor in seiner Homilie über Johannes den Täufer:
Was soll es anders heißen, wo der Herr sagt: Siehe, die weichliche Kleider tragen, sind an den Höfen der Könige, als offen und deutlich behaupten: daß solche nicht dem König des Himmels, sondern einem irdischen dienen, welche für Gott nichts Unangenehmes leiden wollen, sondern die nur den äußeren Sinnen ergeben, des gegenwärtigen Lebens Weichlichkeit und Vergnügung suchen? Daher möge denn Keiner dafür halten, daß das Bestreben, durch Kleiderpracht sich hervorzutun und durch Flittereitelkeit zu gefallen, ohne Sünde sei; denn wenn das keine Sünde wäre, so würde der Herr auf keine Weise Johannes den Täufer so sehr wegen seines einfachen, schlichten und rauhen Kleides gelobt haben. Wenn das keine Sünde wäre, würde der Apostel Petrus keineswegs in seinem Briefe die Frauen vom Verlangen nach kostbaren Kleidern abmahnen, da er sagt: Nicht im kostbaren Gewand.


Von den heiligen Kirchenvätern und Lehrern aus den ersten Jahrhunderten, deren Aussprüche über Kleiderpracht und Moden wir hier teilweise aufgezeichnet haben, denn viele haben wir Kürze halber nicht aufgenommen, wenden wir uns jetzt zu frommen und heiligen Männern späterer Zeit, zu dem frommen und gelehrten Dionysius Carthusianus, dem hl. Antonius von Padua und dem hl. Bernardin von Siena, dem sel. Suso und dem hl. Erzbischof und Kardinal von Mailand Karl Borromäus. Beherzigt wohl, verehrte Leser und Leserinnen, auch ihre Aussprüche; denn es sind wichtige Worte, es sind Worte ernster Ermahnung und Belehrung.
Hört dieselben mit folgsamem Sinn und verhärtet heute nicht eure Herzen, wo ihr die Stimme so vieler Heiligen und Gesandten Gottes vernehmt; sondern dient dem Herrn in Furcht und ergreift die Zucht, damit nicht etwa der Herr erzürne und euch vom rechten Weg vertilge.

Dionysius der Karthäuser sagt in seiner Anleitung zu einem frommen Leben: daß mit überflüssiger Ziererei und in der Kleidung, die bis zum Ärgernis geben pomphaft ist, eine Todsünde begangen werde; und fährt dann fort: Die hl. Väter und die glorwürdigen und erleuchtetsten Lehrer würden gegen den überflüssigen Pomp und gegen die ausgesuchte, fremdartige, auffallende und übermäßige Kleidung nicht so strenge schreiben, wenn sie nicht geurteilt hätten, daß darin Todsünde sei.

Läßliche Sünden nämlich würden einen solchen Tadel und so harte Verdammung nicht verdienen. Daher schreibt denn auch ein Heiliger:
Die Frauen, welche sich eitel schmücken, schaden sich selbst mehr als andern, weil sie tödlich sündigen, wenn sie auch andere nicht anlocken...

Außerdem sündigt die Frau tödlich, wenn sie, ohne selbst Unlauteres zu wollen, noch auch zu wünschen, daß andere sie mit frechen Blicken ansehen, leichtsinnig, unbesonnen und unordentlich ihren Schmuck und ihre Schönheit zur Schau trägt, wodurch sie doch anderen einen Fallstrick legt; nach dem Wort des weisen Mannes Sir. 27, 26 „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, wer andern einen Fallstrick legt, wird selbst darin umkommen“.

Nach der Lehre des hl. Cyprianus, Hieronymus, Chrysostomus und Ambrosius ist es gewiß, daß die Frauen und Jungfrauen, welche sich so schmücken und sich so zur Schau tragen, in den Männern und Jünglingen den Zunder der Sünde anfachen, dieselben zur Wollust reizen und den Zuschauern gleichsam Dolch und Gift darreichen. Überdies sagt auch Hieronymus:
„Der Putz, die Pracht und die Schönheit, besonders die künstliche Schönheit der Frau ist ein Feuer für die Jünglinge, ein Zunder der Wollust und ein Anzeichen einer unverschämten Gesinnung. Wie kann diejenige ihre Sünden beweinen, welche das Haupt entblößt und Schminke auf ihr Angesicht bringt? Jener Putz ist keine Zierde Gottes, sondern die Kleidung des Antichristes. Mit welchem Vertrauen richtet sie ihr Antlitz nach dem Himmel, welches der Schöpfer nicht anerkennt?“

Worte des hl. Antonius von Padua aus seiner Rede auf den Dienstag in der
Passionswoche.
Die weltlich gesinnten Frauen haben zwei Laster, welche fast unheilbar sind. Eins ist die Sünde der Zunge, wodurch sie oft genug des Nächsten guten Ruf und Ehre stehlen. Das andere ist die Ziererei und eitler Schmuck, wodurch sie häufig ihrem Gott die Seelen rauben, die doch mit seinem kostbaren Blut erkauft sind. Die eitel geputzte und geschmückte Frau fängt die kostbare Seele des Mannes, sagt der weise Mann. Ja noch mehr, sie stehlen die Jahre, das ist, die Zeit, Gott unserm Herrn, indem sie sich jünger darstellen als sie sind, mit falschen Haaren und Locken sich zieren, und alles andere des natürlichen Schmuckes berauben, nur um sich selbst damit zu schmücken, und die Zierde als ihr Eigenes zur Schau zu tragen.

Groß und zahlreich sind die Nachteile sowohl für Zeit als Ewigkeit, welche aus überflüssigem und unanständigem Pomp und Pracht entstehen, das zeigt klar und deutlich der hl. Bernardin von Siena.
Aus den Eitelkeiten entsteht mancher zeitliche Schaden; denn bei aufmerksamer Betrachtung finden wir, daß aus der Menge der Ausgaben, welche bei Luxus-Artikeln gemacht werden, erstens der Nutzen, der Gewinn, der rechtmäßiger Weise davon hätte können gemacht werden, verschwindet; daß zweitens der zeitliche Schaden wächst. Zuerst hört nun jeglicher rechtmäßige Gewinn auf, der mit dem ausgelegten Gelde hätte können gemacht werden. Denn das Geld, das für Anschaffung überflüssiger Kleidungsstücke, für Zierrat, Kettchen, Kronen, kostbare Steine, Juwelen und für sonstigen überflüssigen Schmuck verwendet wird, bleibt gleichsam tot da liegen, da es doch im Handel, beim Ankauf von Besitztümern, in Haltung von Viehherden und bei sonstigen Erwerbszweigen vorteilhaft hätte können angelegt werden, und würde dasselbe folgender Maßen zum Wohl des Staates und des ganzen Vaterlandes gereichen. Zweitens erwächst daraus zeitlicher Nachteil; denn der Wert solcher Gegenstände der Eitelkeit nimmt allgemein immer ab.

Jede Frau ist schon von Natur zur Eitelkeit geneigt, und gleicht den Schafen, welche, wenn eins sich hinabstürzt, alle in denselben Abgrund hineinrennen. Diese Frau vom Neid bewegt, will, oblgeich sie geringen Herkommens ist, jener in Putz und Pracht gleich kommen. Eine Reiche und Vornehme hat nimmer in ihrem Herzen Ruhe, noch auch läßt sie ihren Mann in Frieden, bis sie andere Reiche und Vornehme in der Eitelkeit übertroffen hat. Eine andere noch reichere, vornehmere, stolze und wohlgestaltete Person glaubt, sie tue dem Schöpfer große Schmach an, wenn sie nicht alle anderen weit übertrifft, und sinnet deshalb und erfindet neue Eitelkeiten. Der Mann zuweilen mehr als eitel und charakterlos, willfahrt ihr in Allem, übervorteilt, entzieht und beraubt, wenn es Not tut, alle anderen, nur um seiner Frau genug zu tun.

Wenn aber etwa der Mann solchen Eitelkeiten, entweder aus Mangel, oder aus Geiz, oder aus Gewissenhaftigkeit nicht beistimmen will, nicht genug tut, nicht ganz und gar willfährt: o welch ein unerträglicher Krieg! o welch ein unüberwindlicher Kampf bei Tag und Nacht! Trauernd weiß sie der Klageworte kein Ende. O ich Unglückliche! Ich bin verheiratet; verfluchte Stunde! Jene geht prächtiger gekleidet als ich; jene da von niedererm Herkommen als ich, wird von allen geachtet; aber ich armselige, ach! ach! ich werde in der Gesellschaft der Frauen verachtet. Der Mann läßt sich durch so viele Behelligungen überwinden, und gibt aus Überdruß ihrem ungestümen Verlangen nach, nicht nur aus eigenen Mitteln, sondern auch von dem, was er gerechtigkeitshalber den Armen zu geben verpflichtet ist; er borgt, nimmt Gelder auf, macht Schulden auf Schulden, damit nur die Frau sich kostbare Kleider könne machen lassen. Wenn aber die eitle Frau durch ihr Bitten und Klagen nicht alles erhalten kann, was ihre prunksüchtige Seele will, so nimmt sie eigenmächtig einen bedeutenden Teil von den Gütern ihres Mannes, stiehlt von Allem, was im Haus ist, und sammelt sich eine hübsche Summe, damit sie so ihrer eitlen Begierde genug tun könne, und verheimlicht ihren Diebstahl, indem sie lügenhaft vorgibt, sie erhalte dergleichen von ihren Eltern oder nehme es von ihrem Vermögen. Aber bedauernswerter ist es noch, daß solche Frauen oftmals von verbrecherischen Liebhabern die Mittel sich zu zieren und zu schmücken erhalten und annehmen, die ihnen von ihren Männern verweigert werden. Welche Quelle des Elendes, Übels und Unglücks und großer Sünden ist demnach eine solche übermäßige Eitelkeit! Und leider ist die Neigung der Frauen zu solch eitlem Prunk so groß und der Teufel wirkt ihnen so treulich mit, daß, wenn in einer großen Stadt nur eine Einzige der Üppigkeit und eitlen Kleiderpracht ergeben ist, alle anderen von dieser Einen zu denselben Eitelkeiten sich hinziehen lassen.

Der Herr haßt den Überfluß sowohl der Menge als der großen Verschiedenheit der Sachen, wie man ihn in den Häusern Mancher findet. Betrachte da den Überfluß an Mannes- und Frauenkleidern. Hier sind die Kleider für die Wochentage, da für die gewöhnlichen Sonntage; hier für die größeren Festlichkeiten, da für alle feierlichen Tage. Die wertvolleren und kostbareren jedoch werden in den Schränken von den Motten verdorben und auch von törichten Müttern für ihre Töchter und Söhne zur Eitelkeit und zwar nicht ohne Sünde verwahrt. Da findet man seidene Kleider; einige sind mit Gold gestickt, einige sind grün, andere rot, einige gesprenkelt, andere bunt, einige blau, andere rötlich, wieder einige für den Sommer, andere für den Winter, einige fürs Land, andere für die Stadt, einige beim Regenwetter, andere beim Schnee, einige für den Tag, andere für die Nacht, einige eng gekräuselt, andere weit gekräuselt, einige kurz, andere lang, einige mit weiten Armeln, andere mit engschließenden Ärmeln, einige wieder ohne alle Ärmel, einige werden vorne, andere hinten, einige von der Seite geheftet und geschnürt... Wie viel Leinwand und überflüssige Kleidungsstücke, welche fast nie gebraucht werden? Wie viel silberne und vergoldete Geschirre (Schmuck) und prunkreich verfertigte Gefäße werden aufbewahrt, worin man seinen Ruhm, seine Ehre und Herrlichkeit sucht? Wahrlich man kann mit vollem Rechte hierauf die Worte Kohelets anwenden:
„O Eitelkeit der Eitelkeiten und alles ist Eitelkeit!“ Koh 1.

Der sel. Heinrich Suso sagt in seinem geistlichen Gespräch mit Christus, Kap.10 über denselben Gegenstand Folgendes: Christus spricht: Aber überdieß bedenke, wie tief die Frauen gesunken sind und wie sehr von denselben heutzutage die Furcht Gottes gewichen ist, und seine Ehre gering geschätzt und geachtet wird. Denn es gibt jetzt viele Frauen in der Welt, welche alle Scham verloren haben und unverschämter und frecher sind als selbst Männer. Ich rede hier nicht von ehrbaren, frommen und gottesfürchtigen Frauen; sondern von jenen, die der Welt ergeben sind; und die in bösen Reden und Taten, in Pomp und Pracht und in weltlichen Sitten ihre Zeit verschwenden, ihr Herz und ihre Sinne der unordentlichen Liebe der Geschöpfe widmen, und mehr den Menschen zu gefallen suchen als Gott. Solche Frauen sind Räuberhöhlen und Höllenschlünde. Gott aber hat Nachsicht und erträgt dieselben mit großer Geduld; doch ohne allen Nutzen. Gleichwohl wollen sie für ehrbare und wohlgesittete Frauen und Jungfrauen gehalten werden, und doch mißfallen sie Gott noch mehr als öffentliche Sünderinnen; weil diese zuweilen noch zittern und in Furcht und Schrecken leben, und aus Angst, ihr ewiges Heil zu verlieren, zur Belehrung getrieben werden; jene aber unverschämt und mit großer Verwegenheit sicher den Weg des Verderbens wandeln und von ungezügelter und stillsprechender Unehrbarkeit gefesselt, in einer erbärmlichen Vergessenheit Gottes und ihrer eigenen Seelen dahin leben.

Daher sind dieselben den Teufeln lieber als öffentliche Sünderinnen, da sie durch ihre stolzen und prachtvollen Kleider, worin sie erscheinen, durch ihren Gang, ihre Haltung, ihre Worte und durch ihre unverschämten und unehrbaren Augen die Männer mehr zur Unkeuschheit reizen und bewegen als öffentliche Sünderinnen; daher denn auch durch diese mehrere zur Sünde verführt werden als durch jene.
Glaube mir, daß sie in ihrem Herzen jeden Tag wohl hundert Todsünden begehen, wiewohl sie auch nicht eine derselben als solche erkennen; sondern sie halten sich selbst für ehrbare Frauen und Jungfrauen. Und doch, wie viele Jünglinge und wie viele Männer werden durch ihre gekünstelte Schönheit und durch den Anblick ihrer frechen, unehrbaren Kleidung hingerissen, mit voller Erkenntnis nach denselben zu verlangen, und dies geschieht sehr oft, wenn auch dieselben keineswegs zur Tat gelangen können.

Daher sind denn jene Frauen Schuld und haben Teil an allen sündenhaften Gedanken und Begierden, und tödlichen Verbrechen jener Leute, welche sie durch ihre Kleidung zum Bösen reizen,
weil sie mit dem unkeuschen Gewand, mit unverschämtem Gang und unzüchtigen Augen den Zuschauern Gelegenheit und ein Anlaß zur Sünde werden.
Ja wenn irgend ein Mann durch den Anblick solcher eitlen und unzüchtig gekleideten Frauenzimmer, sei es auf der Straße oder in der Kirche, so zur Wollust entbrennte, daß er sich Gelegenheit suchte und hinginge, die unerlaubte Tat zu begehen, so sind jene bedauerungswürdige, elendige Personen Schuld an allen jenen Sünden, obgleich sie dasselbe weder glauben noch einsehen wollen.

Wisse, daß bei ihrem Tod der Teufel ihnen vor Augen alle ihre Hoffarten, ihre Gefallsuchten, ihre unwürdigen, unnützen Eitelkeiten stellen wird und alle jene Sünden, welche sie niemals erkannt haben, damit er sie um so sicherer in Verzweiflung stürzen, und in den Abgrund der Hölle hineinziehen könne.

Ihnen nützt zu ihrem Heil der Empfang der hl. Sakramente nichts; noch die hl.
Wegzehrung, weil sie in ihrem Leben die hl. Sakramente bei der Gesinnung in dem Luxus, dem Pomp und Pracht, und den bösen Gewohnheiten zu verbleiben, empfangen haben. In der Todestunde gedenken sie aus eigener Schuld nicht an ihre Sünden; und daher empfangen sie mich in einem von Sündenschmutz und Unrath angefüllten Herzen; und wäre es ihnen besser, hundert tausend der bösen Geister als den lebendigen, gerechtesten, furchtbaren Gott in ihr durch Todsünden verunreinigtes Herz aufzunehmen. Aber auch Wehe den Priestern und Beichtvätern, welche es versäumen, diese elenden und unglücklichen Frauenzimmer zu belehren und auf bessere Wege zu bringen. So weit der sel. Heinrich Suso.

Der hl. Karl Barromäus, Kardinal und Erzbischof von Mailand, schreibt in seinen Ermahnungen an die Beichtväter:
Tödlich sündigt die Frau in der Art sich zu schmücken, wenn sie sich auch nicht über ihren Stand und ihr Vermögen kleidet, sobald nur der Schmuck an und für sich zur Sinneslust reizt, oder doch nach dem allgemeinen Urteil wahrscheinlicher Weise dazu reizen wird; oder aber, wenn auch der Pomp nimmer zur Wollust reizt, sie aber nichts desto weniger gewahrt, oder mit Wahrscheinlichkeit zweifelt, daß bei Gelegenheit einer solchen auffallenden Kleidung irgend eine Person gereizt wird, dieselbe mit unehrbarem Verlangen zu begehren, oder daß einer in dieser Sünde genährt wird; und deswegen sündigt eine solche eitle Person tödlich, weil sie durch ihre Kleidung zeigt, daß ihr das ewige Heil ihres Nächsten entweder gar nicht, oder nur wenig am Herzen liege, da sie ihn wegen ihre anstößigen Schmuckes zu Grunde gehen sieht, und doch die ärgerliche Kleidung nicht ablegt. –

Aus einem andern bewährten kirchlichen Schriftsteller.
Welche Sorge haben die Frauen die Haare zu flechten, Locken zu machen und zu drehen? Welche Knechtschaft in der Wahl der Kleidungstücke, in der Einschnürung und der Gesundheit so nachteiligen Zusammenpressung der Brust? Welche Arbeit, das Antlitz zu glätten, das ganze Haupt zu mustern und zu zieren. Welch langes, beständiges und oft wiederholtes Bemühen, die Ohren, Arme, und Hände mit dem kostbaren Gewicht der Edelsteine und Juwelen, der Armbänder und Ringe zu behängen?

Welcher Aufwand und Kosten? welche Sorgfalt und Fleiß? welche Kunstgriffe, um sich das nötige Geld zu verschaffen? Welches Streiten, welch Hadern bei Tag und Nacht mit den Eltern, Männern und allen Hausgenossen? Wie viele Diebstähle, wie viele Ehebrüche, wie viel Betrug und Raub? wie viele Seufzer und Klagen und Wut? Welcher Ehrgeiz und Eifersucht endlich unter den Frauen selbst, deren jede die Fahne ihrer eitlen Torheit ausbreitet, und der andern den Vorrang abzulaufen sucht? Das sind die Zwistigkeiten, das die grausamen Kriege, welche die Herzen solcher elenden, eitlen Frauenzimmer und ihre Seelen zerreissen. In diesen Kämpfen, und kindischen, nichtswürdigen Beschäftigungen verlieren sie ihre Zeit, verschwenden ihr Vermögen, und quälen und kreuzigen sich selbst.

Ergänzung aus einem bewährten kirchlichen Schriftsteller.
Was ist von jenen zu halten, die sichtbar unanständige Bilder in ihren Häusern haben?
Eben so wie jene Frauen sündigen, welche entblößte Brust und Schulter zur Schau tragen, so sündigen auch jene, welche unanständige, ganz oder teilweise nackte Bilder entweder malen oder öffentlich ausstellen. Zwar machen manche eine Ausnahme, daß es soll erlaubt sein, dergleichen schändliche Bilder als Zierrat und Kunstgegenstände aufzubewahren, wenn man nur dieselben dem Anblick der Menge entzöge. Allein, wenn es ausgemacht ist, daß die Anfertigung eines solchen Bildes und das Bild selbst, wenn auch nicht Jedem, doch vielen ein Anreiz zum Bösen ist, darf man dann noch die Ursache zur Sünde, das Ärgernis, wenn auch unter einem Schleier verdeckt, behalten? Darf man denn die Pest in seiner Kammer eingeschlossen halten?

Das Ärgernis selbst muß behoben, das Schändliche und Unanständige im Bild beseitigt werden. Es ist demnach nicht genug, die unehrbahren und schändlichen Gemälde mit einem Schleier zu überdecken, oder dieselben wegzuschließen; denn das hieße nichts anders als die Venusbilder unter dem Schleier anbeten und verehren. Aber die bedeckten Bilder, sagst du, sind keinem schädlich. Warum willst du sie aber bewahren? Als Zierrat und Kunstgegenstände. Aber wenn sie bedeckt sind, so zieren sie doch nicht mehr als die Wand oder der Schleier, womit sie überdeckt sind. Nicht doch, sagt man, denn obgleich sie, so lange sie bedeckt sind, nicht zieren, so behalten sie doch ihren Wert als Kunstgegenstände, weil man den Schleier jeden Augenblick wegnehmen kann, und die Kunsterfahrenen die Schönheit und Vortrefflichkeit der Gemälde betrachten können.

Aber wofür diese Betrachtung der Kunsterfahrenen? Das sie es vermögen den Vorbildern gleiche Werke zu verfertigen? Bewahre! Wozu sollen sie denn dieselben betrachten? Um ihre Neugierde daran zu weiden, und den Augen ein angenehmes Schauspiel zu verschaffen? Das wäre noch schlimmer! Es gibt demnach keinen rechtmäßigen, ehrbaren Grund dieselben zu behalten.

Was ist also zu tun? So wird man sie doch veräußern oder verkaufen dürfen?
Gar nicht. Denn wie es nach jedem Recht verboten ist, ein von der Pest angestecktes Kleid dem Nächsten zu schenken oder zu verkaufen, so ist es noch viel strenger verboten, die Pest und Seuche der Seelen zu verbreiten. Was soll man damit anfangen? Hier gibt es kein anderes Mittel als das Schändliche und Unanständige des Gemäldes zu übermalen. Es sind dies Bilder des Teufels und Götzenbilder der Unkeuschheit. Wer diese unter Hüllen so sorgfältig verwahrt, verabscheut diese nicht im Geringsten.

Aber sie verlieren, entgegnest du, ihren Wert und ihre Kostbarkeit, wenn sie
übermalt werden. Sie verlieren allerdings die unzüchtige Kostbarkeit und den schändlichen Wert; aber sie erlangen dafür den Wert der Ehrbarkeit und die eines Christen würdige und sittsame Haltung. Hierbei ist noch zu bedenken, daß, wenn ein Familienvater die teuflischen Götzenbilder der Unzucht, wenn auch verdeckt und eingeschlossen, aufbewahrt, er doch seinen Söhnen und weniger gewissenhaften Enkeln eine Gelegenheit bereitet, dieselben zu enthüllen und vor aller Augen auszustellen, woraus dann wieder unzählige Verbrechen entstehen würden.
Quelle: modetheorie.de

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Wer sich die Haare färbt und das Gesicht anstreicht, kritisiert damit Gott, der ihn so geschaffen hat, wie er / sie ist. Das sagen uns die hl. Kirchenväter.

Sie verführen und reizen andere zur Sünde, denn sie benehmen sich wie Dirnen. Die Welt mit all ihrer Eitelkeit vergeht. Die Heiligen trugen oft Bußhemdem und spitze Bußgürtel und geißelten sich. Die Disziplin war vor dem Konzil noch in manchen Orden üblich. Warum hat der Herr sich geißeln lassen? Doch nur wegen den Fleischessünden.

Heute ist es noch schlimmer. Man denke an die sogenannten Schönheitsoperationen oder das Aufspritzen der Lippen. Sind doch dicke Lippen eh Zeichen der Sinnlichkeit.

Bei den Taufversprechen widersagen vor Gott wir dem Pomp - der Eitelkeit der Welt! - Das ist Voraussetzung zum Empfang der Taufe und des Taufkleides! Dies wiederholen wir in jeder Osternacht. Doch die meisten lügen Gott an.

Früher galt die Regel: Knie und Ellenbogen haben bedeckt zu sein. Die Mode
hat den Anstand zerstört. Kein Mann geht mit kurzer Hose oder offener Brust oder ärmellos in die Kirche.

Wer sich verkleidet und schminkt, macht Fasching / Karneval in der Kirche. Ein schwieriges Thema - ein heißes Eisen, zumal die Frauen emotional reagieren.

Die Mode ist ja auch nichts Rationales. Man (ent)kleidet sich, egal welche Temperaturen herrschen.

Die Regel wäre:
Wenn man ausgeht, zieht man (Frau) sich an und nicht aus!

 

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