Die Ewigkeit,
die letzten vier Dinge, werden von den meisten
Menschen ausgeblendet.
Früher starb man zuhause im Kreis der Familie,
heute wird man ins Altersheim oder Krankenhaus
abgeschoben und dann kommt man ins Leichenhaus.
Früher betete man die Sterberosenkränze
und nahm den Leichnam im Sarg mit in die
Kirche zum Requiem. Der Tod gehört zum
Leben - heute wird er verdrängt und
dann macht man nostalgische Feiern um eine
Urne mit Asche. Dies ist keine Beerdigung.
Der Priester kann nicht mehr beten: Wir
übergeben den Leib der Erde, man kann kein
Weihrauch mehr verwenden um den Tempel Gottes,
welcher der Leib seit der Taufe war, zu
ehren und Weihwasser ist fakultativ, denn
es ist kein Leichnam nicht mehr vorhanden.
Die Verbrennung
ist eine Erfindung der Freimaurer, denn
wo kein Grab mehr ist, da wird auch nicht
mehr gebetet. Man leugnet indirekt die Auferstehung.
Die letzen
vier Dinge: Tod, Gericht, Himmel und Hölle
darf man aber nicht ausblenden, denn wir
alle werden sterben und dann vor Gottes
Angesicht gerichtet, d.h. in Blitzeschnelle
unser Leben mit allen Gedanken, Worten und
Werken wie in einem Film sehen und dabei
selbst erkennen, welchen ewigen Lohn wir
verdient haben. So wie man im Licht jedes
Staubkorn sieht, werden auch wir all unsere
scheinbar verborgenen Taten erkennen, keine
Ausrede mehr gebrauchen können und uns selbst
an den Ort der Buße oder Strafe begeben.
Ganz wenige
kommen direkt in den Himmel, viele ins Fegfeuer
und leider die meisten in das ewige Feuer,
das sagen uns jene, die ins Jenseits blicken
durften.
Jesus
selbst sagt:
“Bemüht euch, durch die schmale
Tür einzutreten, denn viele, ich
sage euch, werden versuchen einzutreten
und werden es nicht können.”
(Lk 13,24)
Der
hl. Vinzent Ferrier
(†
1419) berichtet, daß ein
Erzdiakon von Lyon in die
Einsamkeit ging um Buße zu tun und
später am selben Tag wie der
hl. Bernhard starb. Nach seinem
Tod erschien er seinem Bischof und
sagte ihm:
“Wisse,
Monsignore, daß zu der Stunde, da
ich starb, 33.000 Menschen starben.
Von dieser Zahl stiegen Bernhard
und ich unverzüglich in den Himmel
auf, drei kamen ins Fegfeuer, und
alle anderen fielen in die Hölle.”
Der hl.
Leonhard von Porto Mauritio berichtet:
Einer unserer Ordensleute, berühmt für seine
Lehre und Heiligkeit, predigte in Deutschland
und schilderte die Häßlichkeit der Sünde
der Unreinheit so eindringlich, daß eine
Frau aus lauter Angst vor allen tot umfiel.
Als sie wieder zum Leben erwachte, sagte
sie: “Als ich vor das Gericht Gottes gestellt
wurde, kamen gleichzeitig 60.000 Menschen
aus allen Teilen der Welt dorthin. Von diesen
wurden drei durch das Fegfeuer gerettet,
und alle anderen waren verdammt.”
Am
beängstigten ist der hl. Hieronymus,
der am Ende seines Lebens in Gegenwart
seiner Jünger diesen furchterregenden
Satz aussprach:
“Von
hunderttausend, deren Leben immer
schlecht war, werden Sie kaum einen
finden, der Vergebung verdient.“
Der
hl. Chrysostomus sagt:
“Ich
glaube nicht, daß es viele Priester
gibt, die gerettet werden, aber
ich glaube im Gegenteil, daß die
Zahl derer, die verloren gehen,
viel größer ist”.
Thomas von Cantimpré. (†1270)
ein Schüler des hl. Albert d.
Gr., wie der hl. Thomas von Aquin
erzählt folgendes. In Paris fand
eine Synode statt. Dazu kamen eine
große Zahl Prälaten und Priestern,
der König und die Fürsten. Ein
berühmter Prediger wurde eingeladen
zu predigen und während er seine
Predigt vorbereitete, erschien
ihm ein schrecklicher Dämon und
sagte ihm:
“Leg alle deine Bücher beiseite;
Wenn Sie diesen Fürsten und Prälaten
eine nützliche Predigt halten möchten,
sagen Sie ihnen einfach von uns:
“Wir
Fürsten der Finsternis danken Euch,
Fürsten, Prälaten und Hirten der
Seelen, daß durch Eure Nachlässigkeit
die größte Anzahl der Gläubigen
verloren geht. Deshalb behalten
wir uns das Recht vor, sie für diesen
Dienst zu belohnen, wenn Sie bei
uns in der Hölle sind.”
Heute ist
es noch viel schlimmer, da die Bischöfe
und Priester die Sünder nicht mehr zur Umkehr
mahnen. Man gibt sogar Ehebrechern die Kommunion
und verschlimmert dadurch noch die Sündenlast.
(Weil man selbst nicht besser ist, wie mal
ein alter Geistlicher sagte.)
Wenn die hl. Bernardin von Siena
und der hl. P. Pio sagen, daß die
Leute in die Hölle fallen, wie das Laub
von den Bäumen, sollte dies uns zu denken
geben.
Die
hl. Theresia hielt es für
eine der größten Gnaden, daß sie
ihren Platz in der Hölle sehen durfte,
denn der Teufel für sei vorgesehen
hatte.
Ich
wiederhole es also, daß dieses
Gesicht eine der größten Gnaden
war, die mir der Herr erwiesen hat.
Es brachte mir einen sehr großen
Nutzen dadurch, daß es mir
die Furcht vor den Trübsalen dieses
Lebens und den Widersprüchen in
demselben vertrieb und mich
zum Leiden derselben stärkte,
und daß es mich zum Dank
gegen den Herrn entflammte,
der mich, wie ich wenigstens jetzt
glaube, von so erschrecklichen,
ewigen Übeln gerettet hat.
Schon im
Alten Testament steht der Satz: Memento
mortis et numquam peccaveris -
‘Bedenke den Tod und du wirst in Ewigkeit
nicht mehr sündigen.’ Sir 7,36.
Die Unwissenden
zu unterrichten, gehört zu den Werken der
Barmherzigkeit, denn qui tacit, consentit.
Wer schweigt, stimmt zu und macht sich mitschuldig.
Berichte über Todeserlebnisse, Gericht und
Hölle
Es gibt eine
Glaubenswahrheit, die besagt: Es gibt
einen Strafzustand für die von GOTT verworfenen
Engel und Menschen, den wir Hölle nennen.
Dieser Strafzustand ist ewig. - Die
Auserwählten gelangen mit Christus in die
ewige Glorie, die Verdammten aber mit dem
Teufel in die ewige Strafe.
Christus
hat klare Worte über die Hölle: “Untergang,
ewige Züchtigung, hinausgeworfen in die
Finsternis, wo Heulen und Zähneknirschen
sein wird, in den Flammen, Feuerofen, die
Feuerhölle”.
(Siehe Mt 8,12; 10,28; 7,13; 13,42; 25,41;
25,46; 26,24; Lk 16,24; Mk 9,43).
Die hl. Schrift
warnt uns vor der Hölle. Über 160 mal
wird in der Hl. Schrift von der Hölle
gesprochen, ca. 70mal von Jesu selbst.
Die hl. Offenbarung
sagt:
“Und er wird mit Feuer und Schwefel gequält.”
Offb 14,10.
“Der Rauch von ihrer Peinigung steigt auf
in alle Ewigkeit.” Offb 14,11.
“Tag und Nacht werden sie gequält werden
in Ewigkeit.” Offb 20,10.
Wollte man
behaupten, die Hl. Schrift meine mit dem
Wort ewig nur eine sehr lange Zeitdauer,
so spricht das Wort Christi bei Mt 25,46
eine deutliche Sprache: “Und diese (die
Verdammten) werden hingehen in "ewige Pein",
die Gerechten aber in "ewiges Leben". Der
Herr spricht dieses Wort vom Weltgericht,
danach bleibt der Zustand von Himmel und
Hölle ohne Änderung erhalten.
Die Hölle
ist ein ORT und eine ZUSTAND, so sagt Prof.
Dr. Franz Spirago.
Als Ort ist sie unter / in der Erde. Dort
ist im Innen ja eine große Hitze je tiefer
man kommt, umso heißer wird es. Daher kommt
auch das Magma der Vulkane. Manche berichten
bei sog. Nahtoderlebnissen von der heißen
Lava.
Die Hölle ist zugleich Finsternis, weil
man Gott nicht sehen darf, ein Zustand der
Gottesferne, des unfaßbaren Schmerzes, der
Trost- und Hoffnungslosigkeit.
In der
Hölle gibt es für den Verdammten nichts
mehr, was ihn erfreuen könnte. Der Ort ist
ein schrecklicher Kerker, die Gesellschaft
ist entsetzlich, einer quält den anderen.
Es gibt niemand, bei dem man sich beschweren
kann. Es gibt niemand, bei dem man sich
aussprechen kann. Die Seele ist von verzweifelten
Gewissensbissen geplagt. Der Mensch wird
von ständigem Haß vergiftet, ohne um zukommen.
Der Blick in die Vergangenheit ist eine
einzige Qual, weil jeder sieht, wie leichtfertig
sein Leben und wie leicht der Himmel zu
erobern war. Der Blick in die Zukunft
ist die reinste Verzweiflung, da es
keinen Ausweg aus dem Ort der Qualen gibt.
Das ganze Dasein der Verdammten ist eine
einzige Ruine. Sie bleiben auf ewig Krüppel.
In die
Hölle kommen all jene, die Gott nicht lieben,
die sich keine Gewalt antun, das Himmelreich
an sich zu reißen. In die Hölle kommen alle,
die in der Sünde leben und in Unbußfertigkeit
sterben. Auch ich komme in die Hölle,
wenn ich so lebe wie sie. Vielleicht wäre
ich schon längst verloren, hätte nicht Gottes
Barmherzigkeit mich noch am Leben erhalten.
Ich will in Zukunft die Gnade Gottes benutzen,
um mich wirklich zu bessern. Ich will alle
meine Sünden bereuen, ich will Gottes Gebote
lieben und achten und will unerschütterliches
Vertrauen haben auf die Liebe dessen, der
mich erlöst hat.
Die heutige
Theologie schweigt über die Hölle, man verkündet
eine falsche, trügerische Barmherzigkeit,
als ob Gott ein seniler, alter Greis wäre,
der es nicht so genau nimmt. Doch die Hl.
Schrift und die Heiligen sprechen eine deutliche
Sprache. Der hl. P. Pio sagt, wie der
hl. Bernhardin, daß viele verloren gehen!
Die gerechte
Barmherzigkeit
Die Strafen
der Hölle sind nicht vergleichbar mit den
Leiden dieser Welt. Auch in den größten
Leiden der Menschen gibt es gewöhnlich noch
eine medikamentöse Beruhigung. Aber selbst
da, wo es keine solche Linderung gibt, kann
sich der Gerechte noch auf den Tod und das
ewige Leben freuen. Die Hölle kennt keinen
Ausweg. Wie unerträglich wird uns auch
der kleinste Schmerz, wenn er Tag und Nacht
fortdauert. Stelle man sich einen Schmerz
vor, über den hinaus es keinen größeren
gibt und der ohne Ende dauert. Der reiche
Prasser lechzt schon seit Jahrtausenden
danach, um wenigstens einen Augenblick seinen
Durst zu stillen. Vergebens!
GOTTES Strafe
ist gerecht, und die Hölle ist zugleich
ein kraftvoller Schutz für die sittliche
Ordnung der Menschen, den Du uns in Deiner
Barmherzigkeit gegeben hast. Es ist wahr,
es gibt keinen Verdammten, der nicht bekennen
müßte. “Du bist gut und barmherzig bis zum
Übermaß in der Zeit, Du bist gerecht in
Ewigkeit.
Eine endlose Doppelqual
Wir haben
also in der Hölle eine doppelte Qual zu
unterscheiden, die Qual der Sinne und
die Qual des Verdammtseins. Die Qual
der Sinne wird durch das ewige Feuer verursacht,
die Qual des Verdammtseins ist die des Ausschlusses
von der Anschauung GOTTES. Sie steigert
also die Qual der Sinne ins Unermeßliche.
Welche Erleichterung für die Insassen der
Hölle, wenn sie erführen, wir bleiben vielleicht
nur 100, vielleicht nur 10000, vielleicht
nur 1 Mrd. Jahre hier, aber dann hat es
ein Ende! Es wäre doch ein Hoffnungsschimmer.
So aber erleichtert nichts ihre Qual. Selbst
nach Jahrmilliarden wird der Verdammte noch
so brennen, als sei er eben in die Hölle
gekommen. Die Wände dieses Gefängnisses
sind ja unerschütterlich. Der Rauch des
Feuers steigt auf in Ewigkeit. Es ist die
Flamme, die nie erlischt. Die Geister, die
mitgefangen sind, sind unsterblich.
Die Sünde
aber kann dort nicht vergeben werden, weil
es in der Hölle keine Reue mehr gibt.
In den Qualen der Hölle wirkt die Kraft
des Blutes Christi nicht mehr. Wie schrecklich
ist es, in die Hände des lebendigen GOTTES
zu fallen. (Hebr 10,31)
Wie kann
sich ein Geschöpf nur so überheben und den
Zorn des lebendigen GOTTES herausfordern?
Wie kann man sich freiwillig von GOTT als
seinem letzten Ziel lossagen? Welche Verblendung
liegt darin, daß sich ein Mensch um einer
einzigen bösen Stunde willen die Ewigkeit
der Hölle zuzieht! Mit Recht sagt der Weise.
“Für einen Pfennig Lust eine Million Reue.
Aber eher müßte man sagen: Für einen Pfennig
Lust eine Million Haß und Verzweiflung.”
Mensch, sei
vernünftig, wache über deine Seele! Tu deinem
Willen Gewalt an, um alles Böse in ihm zu
brechen und ihn auf das Gute auszurichten.
Fürchte nicht die kurze und leichte Strenge
der Busse, sondern fürchte die ewige und
schreckliche Rache GOTTES.
Beziehung zwischen Sünde und ihrer ewigen
Strafe
Leib und
Seele nahmen teil an der Sünde. Der
eine wie die andere werden dadurch auch
an der Strafe teilnehmen. Die äußeren und
die inneren Sinne erleiden ihre Strafe,
je nachdem wie sie Ursache oder Antrieb
zur Sünde gewesen sind. Die Augen, die so
viele unerlaubte Blicke um sich warfen,
werden in Ewigkeit nur noch Dinge des Schreckens
sehen. Die Ohren werden für alle unreinen
Reden und Lieder, die sie hörten, für alle
ehrabschneidernden und lieblosen Worte,
die sie gerne vernahmen, nur Heulen, Zähneknirschen
und Verwünschungen vernehmen. Die Gaumenlust
wird mit der Bitterkeit des Hasses, die
Weichlichkeit mit ewiger Marter bestraft
werden.
Welche
Torheit liegt doch darin, sich für eine
kurze, eitle Sinnenfreude ewig zu verdammen.
Weise und wie ein vernünftiger Menschen
handelt jeder, zumal der Christ, der sich
mit Strenge wappnet gegen die Verlockungen
und gefährlichen Freuden dieser Welt. Glücklich
der Mensch, der sich auch die unschuldigsten
Freuden nur mit Vorsicht und großer Mäßigung
leistet. Er sammelt so Kraft für die Augenblicke,
da er die verbotenen Freuden abweisen muß.
Der Herr
sagt bei Lukas (22,47) von den hochmütigen
Schriftgelehrten: “Sie werden eine größere
Verdammung erleiden.”
Die verschiedenen
Grade der Verdammung, entsprechend den Graden
der Sünde, werden in der weniger tiefen
oder tieferen Erkenntnis des Gottesverlustes
erlitten. Je deutlicher ein Verdammter also
erkennt, daß er GOTT, das höchste Gut, verloren
hat, je mehr er sich nach diesem höchsten
Gut sehnt, desto größer ist seine Qual,
wenn er sich sagt: Ewig hier unten!‘ Welch
großes Übel ist die Sünde, da der gerechte
GOTT, der unendlich gute und liebenswürdige
GOTT, der nichts Böses denken und tun kann,
so mit dem Sünder verfährt. Dabei ist dieser
Sünder noch sein Ebenbild, ein Mensch, den
er am Kreuz mit seinem Blut erlöst hat.
Oh verfluchte Sünde, wie bitter sind deine
Früchte, wie schrecklich deine Folgen! Oh
Mensch, wenn du in Versuchung zur Sünde
bist, stell dich an den Rand der Hölle und
schau hinab. Wenn dich deine Sinne verlocken,
denk an die Qualen des Feuers. Wer von euch
mag wohnen im verzehrenden Feuer? Wer
von euch mag wohnen bei den ewigen Gluten?
(Is 33,14).
Denn seht,
es kommt ein Tag, der brennt wie ein Ofen.
Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh
sein, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen,
spricht der HERR der Heere. Weder Wurzel
noch Zweig er wird ihnen lassen. (Mal 3,19)
Alte Zeugnisse
Die Vision des hl. Cyrillus
Der hl. Augustin
berichtet eine Vision des hl. Bischofs Cyrill
von Jerusalem (^386) über die Hölle. Der
hl. Cyrillus erklärt nur, daß die Peinen
des Fegfeuers und der Hölle, völlig gleich
seien, beide nur durch die Dauer verschieden;
aber die einen, wie die anderen seien so
beschaffen, daß sie wie die Seligkeiten
des Himmels über allen Begriff hinausgehen.
Er sah die Freuden der Heiligen verschieden
nach dem Grade der Heiligkeit und der dadurch
bedingten göttlichen Erkenntnis; ebenso
sah er auch die Qualen der Verdammten verschieden
nach dem Maß der Sünden; jedoch so, daß
Heiden und Christen ungleich gehalten werden;
die Christen um ein bedeutendes härter,
weil sie die Gnade abgewiesen haben.
(Ehmig,
Gleichnisse.)
Der hl. Antonius von Padua
(† 1231)
Der hl. Antonius
schreibt von einem Bruder seines Ordens,
daß er beim Anblick des Teufels einen gewaltigen
Schrei getan habe. Die Brüder liefen
vor Schrecken hinzu, fanden ihn halb tot,
labten und stärkten ihn und fragten was
ihm geschehen sei. Er sagte, der Teufel
sei ihm erschienen und habe ihn so erschreckt,
daß er schier gestorben sei. Und als er
gefragt wurde, wie der Teufel ausgesehen
habe, sprach er: “Das kann ich nicht sagen,
dennoch sage ich, daß, wenn mir die Wahl
gegeben würde, ich lieber in einen brennenden
Ofen hineingehen würde, als das Angesicht
des Teufels noch einmal ansehen."
Dasselbe
lesen wir in der Lebensbeschreibung der
hl. Katharina von Siena.
(P.
Martin von Cochem, Die letzten vier Dinge)
Die hl. Brigitta
(† 1373)
Die hl. Brigitta
sagt in ihren Offenbarungen: “Es erschien
mir eine Frau, die jetzt verdammt und einst
auf Erden reich und geehrt war. Diese
Frau erschien, als wenn sie aus einem finstern,
schlammigen See kröche, daher ihr Anblick
schrecklich war. Ihre Lippen waren abgeschnitten,
das Kinn zitterte, die Zähne klapperten,
die Nase war zerfressen, die Augen waren
ausgerissen und hingen an zwei Adern bis
auf die Wangen herab. Am Kopf mangelte die
Hirnschale, das Hirn wallte wie siedendes
Blei und floß herab wie heißes Pech. Die
Brust war bloß und aufgerissen und voll
langer und kleiner Würmer, deren jeder sich
über den andern hin- und herwälzte und die
elende Frau zernagte. In ihrem Magen lag
eine lange und große Schlange, welche sich
um die Gedärme herumzog und die Eingeweide
zerfraß."
(P. Martin
von Cochem, Die vier letzten Dinge)
Die hl. Katharina von Siena
(†
1380)
Die hl. Katharina
von Siena sah durch Gottes Zulassung einen
Teufel. Sie sagt, daß, ehe sie noch einmal
einen Teufel sehen wolle, sie lieber Gott
zu Ehren mit bloßen Füßen über einen mit
glühenden Kohlen bedeckten Weg bis zum jüngsten
Tag laufen wollte. Welch unermeßliche
Plage aber wird es dann erst sein, ewig
bei den Teufeln, mit ihnen, unter ihnen
seine Wohnung zu haben!
(Purgers
“Kath. Lehr- und Exempelbuch, S.378.)
Die hl. Theresia von Avila berichtet über
die Hölle
Lange Zeit
danach, als der Herr mir schon viele der
erwähnten und noch andere sehr hohe Gnaden
verliehen hatte, glaubte ich eines Tages,
da ich eben im Gebet war, plötzlich und
ohne zu wissen, wie, mit Leib und Seele
in die Hölle versetzt zu sein. Ich erkannte,
es sei der Wille des Herrn, daß ich den
Ort schauen solle, den die bösen Geister
dort für mich bereitet hatten, und den ich
durch meine Sünden verdient hätte. Dies
ging in kürzester Zeit vor sich; allein
wenn ich noch so viele Jahre leben werde,
scheint es mir doch unmöglich, daß ich es
vergesse.
Der Eingang
kam mir vor wie ein sehr langes, schmales
Gäßchen, gleich einem sehr niedrigen,
finsteren und engen Backofen. Der Boden
schien mir wie eine sehr schmutzige Wasserpfütze,
die einen pestilenzialischen Gestank
ausdünstete und von häßlichem Ungeziefer
wimmelte. Am Ende war eine Vertiefung in
der Mauer, einem Wandkasten gleich, in den
ich mich hineingepreßt sah. Dieser ganze
Anblick, den ich nur sehr unvollkommen geschildert,
war noch ein Vergnügen gegen das, was ich
an diesem Orte empfand.
Mir scheint,
man könne unmöglich auch nur den Anfang
dessen, was ich dort litt, der Wirklichkeit
nach beschreiben oder begreifen. Ich
empfand in der Seele ein Feuer, von
dem ich gar nicht zu sagen weiß, was für
ein Feuer es war. Dabei litt ich die
unerträglichsten Körperschmerzen. Ich
habe in meinem Leben schon sehr große Schmerzen
erduldet, nach Aussage der Ärzte die größten,
die man hienieden erdulden kann, weil sich,
als ich gelähmt war, alle Nerven zusammenzogen.
Auch mancherlei andere Leiden habe ich ausgestanden,
und unter diesen solche, die mir, wie schon
gesagt, der böse Feind angetan hat. Aber
alles dies war nichts im Vergleich mit dem,
was ich an jenem Ort empfand, besonders
als ich sah, daß die Qualen dort ohne Ende,
ohne alles Aufhören dauern würden.
Und dies
alles war noch nichts gegen den Todeskampf
der Seele. Das ist eine Beklemmung,
eine Angst, eine so schmerzliche Betrübnis,
verbunden mit einem so verzweifelten, peinigenden
Mißbehagen, daß ich nicht weiß, wie ich
es genug aussprechen soll. Wollte ich sagen,
es sei eben, als wenn man unablässig einem
die Seele aus dem Leib reiße, so ist es
noch zu wenig; denn in einem solchen Fall
ist es ein anderer, der einem das Leben
zu nehmen scheint; hier aber ist es die
Seele selbst, die sich zerreißt. Kurz,
ich weiß nicht, wie ich dieses innerliche
Feuer, diese Verzweiflung bei so ungeheueren
Qualen und Schmerzen beschreiben soll.
Zwar sah ich nicht, wer mich so peinigte,
hatte aber ein solches Gefühl, als ob ich
verbrannt und zermalmt würde.
Dabei bemerke
ich, daß das innerliche Feuer und die Verzweiflung
das Ärgste war. An diesem pestilenzialischen
Ort, wo gar keine Hoffnung eines Trostes
möglich ist, kann man weder sitzen noch
liegen. Dazu ist kein Raum vorhanden, wiewohl
man mich in jene lochartige Mauer-Vertiefung
gesteckt hatte; denn die Mauern selbst,
die schrecklich anzusehen sind, drückten
mich zusammen, und alles ist dort zum Ersticken.
Da ist kein Licht, sondern alles ist
tiefste Finsternis, und ich begreife
nicht, wie es möglich ist, daß man trotz
des Mangels an Licht doch alles sieht, was
den Augen peinlich sein muß.
Damals wollte
der Herr nicht, daß ich noch mehr von der
ganzen Hölle schauen sollte; später aber
hatte ich ein anderes Gesicht von schrecklichen
Dingen, nämlich von den Strafen und Peinen
für gewisse Laster. Diese kamen mir
zwar noch schauderhafter zum Ansehen vor;
weil ich sie aber nicht selbst empfand,
so schreckten sie mich weniger. In der vorigen
Vision dagegen wollte der Herr, daß ich
im Geist die Qualen und Peinen so empfand,
als wenn der Leib selbst sie in Wirklichkeit
litte. Wie dieses zuging, weiß ich nicht.
Ich erkannte
es aber als eine große Gnade vom Herrn,
daß er mich mit eigenen Augen hat sehen
lassen, wovon seine Barmherzigkeit mich
errettet hatte. Denn alles, was ich
sonst von diesem Ort sagen hörte; alles,
was ich selbst über die verschiedenen Peinen
dort schon betrachtet hatte, obwohl ich
solche Betrachtungen, da meine Seele auf
dem Weg der Furcht nicht wohl zu leiten
war, nur selten anstellte; - alles, was
ich von den verschiedenen Qualen, mit welchen
die bösen Geister die Verdammten peinigen,
gelesen hatte, wie sie z. B. dieselben mit
glühenden Zangen zwicken, und anderes mehr:
dies alles ist nichts im Vergleich mit jener
Pein, die etwas ganz anderes ist. Der Unterschied
ist hier der gleiche, wie zwischen einem
Gemälde und der Wirklichkeit. Das irdische
Feuer bedeutet wenig im Vergleich mit jenem
drüben.
Von
diesem Gesicht blieb mir ein solcher
Schrecken, daß mich auch jetzt noch,
nach Verlauf von fast sechs Jahren,
während ich dieses schreibe, die
natürliche Wärme zu verlassen scheint.
Bei der Erinnerung daran kommen
mir meine Leiden und Schmerzen und
alles, was wir hienieden erdulden
können, wie nichts vor, und unsere
Klagen erscheinen mir zum Teil grundlos.
Ich
wiederhole es also, daß dieses
Gesicht eine der größten Gnaden
war, die mir der Herr erwiesen hat.
Es brachte mir einen sehr großen
Nutzen dadurch, daß es mir
die Furcht vor den Trübsalen dieses
Lebens und den Widersprüchen in
demselben vertrieb und mich
zum Leiden derselben stärkte,
und daß es mich zum Dank gegen den
Herrn entflammte, der mich,
wie ich wenigstens jetzt glaube,
von so erschrecklichen, ewigen Übeln
gerettet hat.
Seit jener
Zeit kommt mir, wie gesagt, im Vergleich
mit einem einzigen Augenblick der Leiden,
die ich dort empfand, alles leicht vor.
Ich verwundere mich darüber, daß ich zuvor
die Höllenpeinen nicht fürchtete, noch sie
für das hielt, was sie sind, obwohl ich
oft in Büchern, in welchen sie wenigstens
in etwas erklärt werden, darüber gelesen
hatte. Ach, wo war ich doch damals! Und
wie konnte ich Freude an Dingen haben, die
mich an einen so qualvollen Ort geführt
hätten! O mein Gott, sei gepriesen in Ewigkeit!
Wie klar hat es sich gezeigt, daß du mich
weit mehr liebtest, als ich mich selbst!
Wie oft, o Herr, hast du mich von diesem
so finsteren Gefängnis gerettet, und wie
oft habe ich mich gegen deinen Willen aufs
neue in dasselbe gestürzt!
Von diesem
Gesicht rührt auch der außerordentliche
Schmerz her, den ich über so viele Seelen
empfinde, die der ewigen Verdammnis entgegengehen,
namentlich über jene Lutheraner, welche
durch die Taufe schon Glieder der Kirche
waren.
Zugleich
fühle ich mich mächtig angeregt, den Seelen
zu helfen, so zwar, daß es mir in Wahrheit
scheint, ich würde mit der größten Freude
tausendmal den Tod erleiden, damit auch
nur eine einzige Seele so entsetzlichen
Peinen entgehe. Ich stelle da folgende Betrachtung
an. Wenn wir hienieden eine besonders geliebte
Person in irgend einem großen Leiden oder
Schmerz sehen, so scheint uns schon unsere
Natur zum Mitleid zu bewegen, und ist dasselbe
groß, so quält es uns. Wie nun könnten wir
gleichgültig den Anblick einer Seele ertragen,
welche die allergrößte Trübsal ohne Ende
leidet? Wahrhaftig, es gibt kein Herz, das
dabei nicht tiefen Schmerz empfände. Wenn
wir schon bei einem zeitlichen Leiden des
Nächsten zu so großem Mitleid bewegt werden,
obwohl wir wissen, daß es einmal ein Ende
nimmt und nicht über dieses Leben hinaus
dauert, so weiß ich nicht, wie wir ruhig
zusehen können, wie der böse Feind täglich
so viele Seelen an sich zieht.
Diese Betrachtung
erweckt auch den Wunsch in mir, daß wir
in der so wichtigen Angelegenheit unseres
ewigen Heiles nichts versäumen, sondern
alles tun möchten, was in unseren Kräften
steht. Der Herr verleihe uns seine Gnade
dazu. Wenn ich über mein Leben nachdenke,
so finde ich zwar, daß ich bei all meiner
Bosheit doch immer besorgt war, Gott zu
dienen. Ich hielt mich rein von gewissen
Dingen, die ich ungescheut in der Welt begehen
sehe, und habe mit großer Geduld, die mir
der Herr verlieh, schwere Krankheiten ausgestanden.
Ich war nicht geneigt zum Übelreden über
andere und zum Verleumden, und hätte, wie
ich glaube, niemand übel wollen können.
Ich war auch nicht habsüchtig und kann mich
nicht erinnern, jemand in der Weise beneidet
zu haben, daß ich den Herrn schwer beleidigt
hätte usw. Denn obschon ich sehr böse war,
so wandelte ich doch fast immer in der Furcht
Gottes...
O so meiden
wir doch um der Liebe Gottes willen die
Gelegenheiten zur Sünde! Der Herr wird
uns helfen, wie er auch mir geholfen hat.
Seine Majestät lasse mich nimmermehr aus
ihrer Hand, damit ich nicht wieder falle;
denn ich habe gesehen, wohin ich sonst geraten
würde. Möge der Herr in seiner Güte mich
davor bewahren. Amen.
Maria Anna Josepha a Jesu Lindmayr aus München
(† 1726)
Zu seiner
Zeit wurde ich öfter in das Fegfeuer entrückt
und habe diesen schrecklichen Ort sehen
müssen. Am 15. Mai nach der hl. Kommunion
in der Jesuitenkirche habe ich, ob es mir
nur vorgestellt oder ob ich durch meinen
hl. Schutzengel dahin geführt worden bin,
weiß ich nicht, eine große Grube
vor mir gesehen, ohne das Ende derselben
entdecken zu können, weil sie ganz finster
war.
Dessen ungeachtet
erkannte ich, wie diese Grube beschaffen
war; aber ich vermag nicht mehr recht ihre
Form zu beschreiben. Es ist mir vorgekommen,
als wäre dort lauter Unordnung - ein Winkel
an dem andern und abscheulicher Gestank
wie in einer Schindgrube. In dieser
Grube mußte ich mich lange aufhalten, obwohl
mir ganz übel gewesen ist. Hernach habe
ich einen Ort gesehen, nicht in solcher
Tiefe, sondern höher gelegen, doch ganz
an dieser Grube, auf der rechten Seite.
Es kam mir dieser Ort vor wie ein Mühlbach,
der geschwellt ist, und wo das Wasser herunterstürzt.
Aber ganz feurig ist es aus dem Bach herabgestürzt,
so daß ich mich verwunderte, wie es ein
so feuriges Wasser geben können.
Als ich dann
zu mir selbst gekommen bin, habe ich verstanden,
diese tiefe Grube ohne Ende sei die Hölle,
das Nebenwasser (Vorhölle) aber das Fegfeuer,
worin die armen Seelen wie in einem feurigen
Wasser aufgehalten werden, jedoch mit großem
Unterschied, nicht der Pein nach, da alles
im Feuer ist, sondern der Ordnung und Liebe
nach, in welcher sie leiden'.
(Rock, OSB.
“Leben und Wirken der Dienerin Gottes Maria
Anna Josepha a Jesu".)
Sr. Josefa Menedez - Aufzeichnungen über
die Hölle
Link Video
Josefa Menedez
wurde am 4. Febr 1890 in Madrid geboren.
Sie starb am 29. Dez. 1923 in Poitiers,
Frankreich im Kloster . Sie war Ordensschwester
vom Heiligsten Herzen Jesu (Sacré-Cœur),
hat viel gelitten und hatte besondere Visionen.
1938 erschien
mit der Erlaubnis des Kardinalstaatssekretärs
Eugenio Pacelli, dem späteren P. Pius XII.,
das Buch ‘Die Liebe ruft’ - die Biographie
von Josefa Menéndez, die ihre eigenen Aufzeichnungen
der Visionen enthält.
Sie schrieb
es nur aus Gehorsam und auf die Weisung
der allerseligsten Jungfrau vom 25. Okt.
1922: “Alles, was Jesus dich in der Hölle
sehen oder leiden läßt, ist nicht nur zu
deiner eigenen Läuterung bestimmt, sondern
du sollst es auch deinen Obern sagen. Denk
nicht an dich, sondern einzig an die Ehre
des Herzens Jesu und an das Heil vieler
Seelen.” - Daran denken heute wenige.
Vor allem
nennt Josefa die größte Höllenqual: nicht
mehr lieben zu können.
“Ein Verdammter
schrie: Das ist meine Qual... lieben
zu wollen und es nicht mehr zu können. Es
bleibt mir nur noch Haß und Verzweiflung.
Wenn jemand von uns hier ein einziges
Mal einen einzigen Akt der Liebe aussprechen
könnte, so wäre es nicht mehr die Hölle.
Aber wir können es nicht. Unsere Nahrung
ist Hassen und Verabscheuen.
(23. März
)
Und ein anderer:
Hier ist die größte Qual, Den nicht lieben
können, Den wir hassen müssen. Der Hunger
nach Liebe verzehrt uns, aber es ist zu
spät. .. Auch du wirst denselben Hunger
empfinden: hassen, verabscheuen und wünschen,
daß die Seelen verlorengehen. Das ist unser
einziges Verlangen!
(26. März
1922)
In der
HÖLLE
Das folgende
Bekenntnis hat die Schwester nur mit größter
Überwindung im Gehorsam niedergeschrieben:
Wenn ich in all diesen Tagen in die Hölle
gezerrt werde und der Teufel den andern
befiehlt, mich zu quälen, antworten sie:
“Das können wir nicht. Sie hat sich schon
kasteit für den” (und sie bezeichnen den
Herrn durch eine Gotteslästerung). Dann
befiehlt er, daß man mir Schwefel zu trinken
gebe, und sie antworten wieder: “Sie hat
ja freiwillig Durst gelitten.” “Sucht! sucht!
um irgendein Glied zu finden, für das sie
Genuß und die eigene Befriedigung gesucht
hatte...”
Ich habe
auch bemerkt, daß, wenn sie mich fesseln,
um mich in die Hölle zu führen, sie mich
niemals dort binden können, wo ich meine
Bußwerkzeuge getragen habe. All dies schreibe
ich im Gehorsam...
(1. April
1922)
Josefa beschreibt
auch die Selbstanklagen der Verdammten.
“Manche schreien wegen der furchtbaren Schmerzen
an ihren Händen. Ich glaube, daß sie gestohlen
haben; denn sie sagen: “Wo ist das geblieben,
was du weggenommen hast? Ihr verfluchten
Hände! Warum wollte ich haben, was mir nicht
gehörte, da ich es ja doch nicht länger
als ein paar Tage behalten konnte?”
Andere beschuldigen
ihre Zunge, ihre Augen, jeder klagt das
an, was die Ursache seiner Sünde war: “Den
Genuß, den du dir gegönnt hast, mußt du
jetzt teuer bezahlen, mein Leib! Du hast
es so gewollt!”
(2. April
1922)
Mir scheint,
daß die Seelen sich vor allem der Sünden
gegen die Reinheit, der Diebstähle und unredlichen
Geschäfte anklagen und daß die meisten
deswegen verdammt sind.
(6. April
1922)
Ich habe
viele Weltleute in diesen Abgrund
stürzen sehen, und man kann weder beschreiben
noch verstehen, was für einen Schrei sie
ausstießen und wie furchtbar sie dann heulten:
“Auf ewig verdammt!... Ich habe mich getäuscht.
Ich bin verloren. Ich bin auf immer hier.
Es gibt keine Rettung mehr! Sei auch du
verdammt!” Alle klagten die Ursache ihres
Verderbens an: die einen bestimmte Menschen,
andere einen gewissen Umstand.
(September
1922)
Heute
sah ich viele Seelen in die Hölle stürzen.
Ich glaube, es waren Weltleute. Der Satan
schrie: “Jetzt ist die Welt mir verfallen.
Ich kenne nun das beste Mittel, um die
Seelen zu packen: man braucht nur ihre Genußsucht
zu reizen. Nein!.. Das “Ich” zuerst...
das will ich vor allem andern! Nur keine
Demut! Genießen!... Das sichert mir den
Sieg. Dadurch stürzen sie in Massen hier
hinab!”
(4. Okt.)
Ich hörte,
wie der Teufel, dem eine Seele entronnen
war, sich gezwungen sah, seine Ohnmacht
zu bekennen: “Schande! Schande! Warum entkommen
mir so viele Seelen? Sie waren mein (und
er zählte ihre Sünden auf). Ich mühe mich
rastlos, und sie entkommen mir doch, weil
jemand für sie leidet und sühnt!”
(15. Jan.
1923)
Heute Nacht
war ich nicht in der Hölle, aber ich wurde
an einen Ort gebracht, wo kein Licht war;
nur in der Mitte glühte eine Art rotes Feuer.
Ich lag gefesselt, ohne die geringste Bewegung
machen zu können. Rings um mich her waren
sieben oder acht Wesen; ihre schwarzen Leiber
waren nur vom Widerschein des Feuers beleuchtet.
Sie saßen und redeten. Einer sagte: “Wir
müssen sehr vorsichtig sein, damit man uns
nicht erkennt, denn wir könnten leicht entdeckt
werden.”
Satan antwortete:
,Ihr könnt durch die Gleichgültigkeit
eindringen... Ja, ich glaube, wenn ihr
euch so verbergt, daß sie euch nicht erkennen,
könnt ihr sie gegen das Gute und das Böse
gleichgültig stimmen. Nach und nach könnt
ihr dann ihren Willen zum Bösen geneigt
machen.
Verführt
die anderen zum Ehrgeiz, damit sie nur
noch ihren Vorteil und die Vermehrung ihres
Reichtums suchen, ohne sich darum zu kümmern,
ob es rechtmäßig sei oder nicht.
In jenen
erweckt die Vergnügungssucht und Fleischeslust.
Sie sollen im Laster verblendet werden!”
(Hier gebrauchte er gemeine Ausdrücke.)
Und noch
jene anderen... Ihr wißt, wohin ihre Herzen
neigen. Nur zu !Vorwärts! Entfacht in
ihnen die Liebe, die Leidenschaft! Macht
eure Sache gut, ohne Rast, ohne Gnade und
Barmherzigkeit. Wir müssen die Welt verderben.
Und daß mir diese Seelen nicht entkommen!”
Die andern
antworteten von Zeit zu Zeit: Wir sind deine
Sklaven. Wir wollen rastlos arbeiten. Ja,
viele kämpfen gegen uns. Aber wir wollen
Tag und Nacht unaufhörlich arbeiten. Wir
erkennen deine Macht an”, usw... So redeten
sie alle. Und jener, der, wie ich glaube,
Satan selber war, sagte schauerliche Worte.
Ich hörte in der Ferne Geräusche wie von
Bechern oder Gläsern, und er schrie:
Laßt sie
nur schlemmen!.. Dann haben wir gewonnenes
Spiel. Sie sollen ihr Gelage weiter
halten, sie, die so sehr auf ihren Genuß
bedacht sind. So kommt ihr ihnen leicht
bei!”
Er sagte
dann noch Dinge, die zu furchtbar sind,
als daß man sie aussprechen oder niederschreiben
könnte. Darauf verschwanden sie, als ob
sie vom Qualm verschlungen wurden.”(3.
Febr. 1923)
Der Teufel
schrie vor Wut, weil eine Seele ihm entging:
“Jagt ihr Angst ein! Bringt sie zur Verzweiflung!
Ha, wenn sie auf die Barmherzigkeit dieses...
(und er lästerte den Herrn) vertraut, dann
habe ich sie verloren! Doch nein! Erfüllt
sie mit Furcht! Laßt sie keinen Augenblick
in Ruhe, und vor allem: bringt sie zur Verzweiflung.”
Da durchdrang
ein Wutschrei die ganze Hölle, und als der
Satan mich aus diesem Abgrund hinauswarf,
drohte er mir immer weiter. Unter anderem
sagte er:
“Ist es möglich?
Ist es wirklich wahr, daß schwache Geschöpfe
mehr können als ich in all meiner Macht?
Aber ich will mich verbergen, um unbeachtet
zu bleiben. Der kleinste Winkel genügt
mir, um die Versuchung dorthin zu bringen:
hinter ein Ohr, zwischen die Seiten eines
Buches, unter ein Bett. Manche achten nicht
auf mich, aber ich rede, rede... und am
Ende bleiben doch ein paar Worte hängen.
Ja, ich werde mich da verbergen, wo man
mich nicht entdeckt.”
(7.-8. Febr.
1923)
Josefa
nach ihrer Rückkehr aus der Hölle:
“Ich sah
mehrere Seelen hinabstürzen, darunter ein
fünfzehnjähriges Mädchen, das seinen Eltern
fluchte, weil sie es nicht in der Furcht
Gottes erzogen und nicht gelehrt hatten,
daß es eine Hölle gibt. Das Mädchen sagte,
sein Leben, obgleich es so kurz war, sei
voll von Sünden gewesen; denn es habe seinen
Sinnen, seinen Leidenschaften jegliche Lust
gewährt. Es klagte sich vor allem darüber
an, schlechte Bücher gelesen zu haben...”
(22.
März 1923)
Ferner schreibt
sie: “ ...Da waren Seelen, die verfluchten
den Ruf Gottes, den sie einmal gehört und
nicht befolgt hätten..., weil sie nicht
unbekannt und abgetötet leben wollten...
(18.
März 1922)
Einmal, als
ich in der Hölle war, sah ich
viele Priester, Ordensmänner und Ordensfrauen,
die verfluchten ihre Gelübde, ihren Orden
und alles, was ihnen das Licht und die Gnade
hätte geben können, die sie verloren haben.
Ich sah auch
geistliche Würdenträger. Einer warf
sich vor, die Güter, die ihm nicht gehörten,
mißbraucht zu haben...
(28. Sept.
1922)
Da waren
Priester, die verfluchten ihre Zunge, welche
die Wandlungsworte gesprochen; ihre Finger,
die den Leib des Herrn berührt, die Lossprechungen,
die sie andern erteilt hatten, ohne daß
sie es verstanden, ihre eigene Seele zu
retten; die Gelegenheit zur Sünde, die sie
zum Sturz in die Hölle brachte.
(6. April
1922)
Ein Priester
sagte: Ich habe mich von Gift genährt; denn
ich habe das Geld verausgabt, das mir nicht
gehörte, und er beschuldigte sich, Meßstipendien
verwendet zu haben, ohne die Messen zu lesen.
Ein anderer
sagte, er habe einer Geheimgesellschaft
angehört, in der er Kirche und Religion
verraten und für Geld furchtbare Gotteslästerungen
und Sakrilegien ermöglicht habe. Ein anderer
sagte, er sei verdammt, weil er sündhaften
Vorführungen beigewohnt hätte. Danach hätte
er nicht das hl. Meßopfer darbringen dürfen.
Aber er hätte es getan und sieben Jahre
lang so gelebt.”
Josefa bemerkt,
daß die meisten der verdammten Priester
und Ordensleute sich furchtbarer Sünden
gegen die Keuschheit anklagen; ferner Sünden
gegen das Gelübde der Armut, des unerlaubten
Gebrauches der Ordensgüter, ernster Verfehlungen
gegen die Nächstenliebe (Eifersucht, Rachsucht,
Haß usw.), der Nachlässigkeit und Lauheit,
der Bequemlichkeit, der sie nachgegeben
und die sie zu schweren Sünden geführt hätte;
der schlechten Beichten aus Menschen- furcht,
Mangel an Mut und Ehrlichkeit u.s.w.
Der vollständige
Text über die “Hölle der gottgeweihten Seelen”
vom 4. Sept. 1922:
“An diesem
Tag hatte ich über das besondere Gericht
der gottgeweihten Seelen betrachtet.
Ich konnte von diesen Gedanken nicht loskommen,
obgleich sie mich so bedrückten. Plötzlich
fühlte ich mich gefesselt und von einer
so schweren Last überwältigt, daß ich mit
größerer Klarheit denn je erkannte, was
es um die Heiligkeit Gottes ist und wie
sehr Er die Sünde verabscheut.
In einem
blitzartigen Aufleuchten sah ich mein ganzes
Leben vor mir, angefangen von meiner
ersten Beichte bis zum heutigen Tag. Alles
war mir gegenwärtig: meine Sünden, die Gnadenerweise
Gottes, der Tag meines Eintritts ins Kloster,
meine Einkleidung, meine Gelübdeablegung,
die geistlichen Lesungen und Unterweisungen,
die Ratschläge, die guten Anregungen, alle
Hilfe, die ich in meinem Ordensleben empfangen
hatte. Man kann nicht beschreiben, welch
furchtbare Verwirrung die Seele in diesem
Augenblick empfindet: ,Jetzt ist alles vorbei.
Ich bin auf immer verloren.” (Josefa beschuldigt
sich selbst keiner einzigen Sünde, die sie
in die Hölle hätte stürzen können. Der Herr
will nur, daß sie deren schreckliche Folgen
an sich erfährt, als habe sie diese tatsächlich
verdient.)
Im gleichen
Augenblick befand ich mich in der Hölle,
ohne jedoch hinuntergezogen worden zu
sein wie sonst immer. Die Seele stürzt sich
von selbst hinab; sie wirft sich hinab,
als wolle sie vor Gottes Angesicht verschwinden,
um Ihn hassen und verfluchen zu können.
Meine Seele
versenkte sich in einen Abgrund von unermeßlicher
Tiefe. Sofort hörte ich andere Seelen frohlocken,
da sie mich in diesen gleichen Peinen sahen.
Es ist ein Martyrium, diese furchtbaren
Schreie zu hören; aber ich glaube, daß nichts
mit der Qual der Seele verglichen werden
kann, die nach Verwünschungen dürstet, und
je mehr sie flucht, desto mehr steigert
sich dieser Durst! So etwas hatte ich noch
nie erfahren. Bisher wurde meine Seele bei
den furchtbaren Gotteslästerungen von Schmerz
erfüllt, wenngleich sie selbst auch keinen
Akt der Liebe erwecken mochte. Aber heute
war es das Gegenteil.
Ich sah
die Hölle wie immer: die langen Gänge,
die Höhlungen, das Feuer. Ich hörte
dieselben Seelen schreien, Gott lästern;
denn - ich habe es schon mehrmals geschrieben
- obgleich man keine körperlichen Formen
sieht, fühlt man doch die Schmerzen, als
hätte man einen Leib, und man erkennt
die Seelen. Die einen schreien: “Oh, da
bist du ja! So wie wir! Wir waren frei,
die Gelübde abzulegen oder nicht! Aber jetzt!...”
und sie verfluchten ihre Gelübde.
Dann wurde
ich in eine gluterfüllte Höhlung
gestoßen und wie zwischen brennende Bretter
zusammengepreßt. Es war, als drängen rotglühende
Eisenspitzen in meinen Körper. Es kam mir
vor, als wollte man mir die Zunge ausreißen,
ohne es zu können; das verursachte mir fast
unerträgliche Schmerzen. Die Augen scheinen
aus den Höhlen zu treten, ich glaube, weil
das Feuer sie so sehr brennt. Kein einziger
Fingernagel bleibt von den entsetzlichsten
Schmerzen verschont. Man kann kein Glied
rühren, noch seine Lage verändern, um sich
Erleichterung zu verschaffen, denn der Körper
ist wie zusammengepreßt und gekrümmt. In
den Ohren gellen Verzweiflungsschreie, die
keinen Augenblick nachlassen. Ein ekelerregender,
übler Geruch erfüllt alles und nimmt
einem den Atem; es ist, als ob verwesendes
Fleisch mit Pech und Schwefel verbrenne;
das heißt, man kann diesen Geruch eigentlich
mit gar nichts in der Welt vergleichen.
Das alles
habe ich empfunden wie früher auch, und
obgleich diese Qualen furchtbar sind, wären
sie nichts ohne die Seelenpein. Aber die
Seele leidet auf unaussprechliche Weise.
Wenn ich bisher in die Hölle hinabgestiegen
war, hatte ich unsagbar gelitten, weil ich
glaubte, aus dem Kloster ausgetreten und
dafür verdammt zu sein. Aber diesmal nicht.
Ich war in der Hölle mit einem besonderen
Merkmal als Ordensfrau, mit dem Merkmal
einer Seele, die ihren Gott gekannt und
geliebt hat, und ich sah bei anderen Seelen
dasselbe Zeichen. Ich könnte nicht sagen,
woran man es erkennt, vielleicht daran,
daß die andern Verdammten und die Teufel
sie besonders lästern... auch viele Priester!
Ich kann nicht erklären, worin dieses Leiden
bestand, das ganz anders war als das, was
ich früher empfunden hatte. Denn wenn
schon die Seelenqual eines Weltmenschen
furchtbar ist, so ist sie doch nichts im
Vergleich mit dem Leiden einer gottgeweihten
Seele. Unaufhörlich prägen sie die drei
Worte: “Armut, Keuschheit, Gehorsam” wie
ein nagender Gewissensbiß der Seele ein.
Armut!
Du warst frei, und du hast sie gelobt. Warum
hast du dir dann solches Wohlleben verschafft?
Warum bist du so anhänglich an jene Dinge
geblieben, die dir nicht gehörten? Warum
hast du deinem Leib jene Bequemlichkeit
gewährt? Warum hast du dir die Freiheit
herausgenommen, über Dinge zu verfügen,
die das Gut der Ordensgemeinde waren? Wußtest
du nicht, daß du keinerlei Besitzrecht mehr
hattest? daß du selbst aus freien Stücken
darauf verzichtet hattest? Warum dieses
Murren, wenn dir etwas fehlte oder wenn
du glaubtest, weniger gut behandelt zu werden
als die andern?... Warum?
Keuschheit!
Du selbst hast das Gelübde der Keuschheit
freiwillig abgelegt und wußtest genau, was
es erforderte. Du selbst hast dich verpflichtet.
Du selbst hast es gewollt... Und dann? Wie
hast du es gehalten? Und beständig antwortet
die Seele in unaussprechlicher Pein: “Ja,
ich habe dieses Gelübde gemacht, und ich
war frei. Ich hätte es nicht ablegen brauchen.
Aber ich habe es getan, und ich war frei!”
Die Qual, die diese Gewissensbisse und die
Schmähungen der übrigen Verdammten verursachen,
läßt sich nicht mit Worten schildern!
Gehorsam!
Du selbst hast dich freiwillig verpflichtet,
deiner Ordensregel und deinen Obern zu gehorchen.
Warum also hast du das verurteilt, was
man dir auftrug? Warum warst du den
Ordensbräuchen nicht treu? Warum hast du
dich dieser Verpflichtung des gemeinsamen
Lebens entzogen? Erinnere dich an das süße
Joch deiner hl. Regel. Und du hast es nicht
tragen wollen! “Und jetzt mußt du uns gehorchen”,
heulen die teuflischen Stimmen, ,nicht nur
einen Tag, nicht nur ein Jahr, nicht nur
ein Jahrhundert, nein, immer, für die ganze
Ewigkeit! “Du hast es so gewollt. Du warst
frei!”
Die Seele
verliert keinen Augenblick das Bewußtsein,
daß sie einst Gott zu ihrem Bräutigam erwählt
hat, daß sie Ihn über alles geliebt und
um Seinetwillen auch den vielen erlaubten
Freuden und allem, was ihr auf Erden das
Liebste war, entsagt und zu Beginn ihres
Ordenslebens die Süßigkeit, Kraft und Reinheit
der Gottesliebe verkostet hat. Jetzt muß
sie ihren Herrn und Gott, Den sie erwählt
hatte, um Ihn zu lieben, um einer ungeordneten
Leidenschaft willen in alle Ewigkeit hassen!
Dieses
Hassen-müssen ist ein Durst, der sie verzehrt...
Keine Erinnerung, keine Vorstellung kann
ihr die geringste Erleichterung verschaffen.
Ihre Schande bereitet ihr eine der größten
Qualen. Es ist, als schrieen alle Verdammten,
die sie umringen, ständig auf sie ein: “Was
Wunder, daß wir verloren sind? Wir hatten
nicht die gleichen Hilfsmittel wie du! Aber
was hat dir gefehlt? Du hast im Haus des
Königs gelebt... und am Mahl der Auserwählten
teilgenommen.”
Alles,
was ich schreibe, ist nur ein Schatten,
verglichen mit dem, was die Seele leidet.
Denn es gibt keine Worte für solche Qualen.
(4.
Sept.)
Josefas
Aufzeichnungen über das Fegfeuer:
Josefa ist
niemals in das Fegfeuer hinabgestiegen.
Aber sie hat viele Seelen gesehen und
gehört, die Gebete von ihr erbitten
oder ihr sagen wollten, daß Josefas Sühne
leiden sie vor der Hölle bewahrt hätte.
Gewöhnlich klagten sich die Armen Seelen
demütig der Ursachen ihres Fegefeuerleidens
an.
Zeugnisse
von Priestern und Ordensleuten:
“Ich war
zum geistlichen Stand berufen und habe diese
Gnade durch das Lesen schlechter Bücher
verloren. Ich habe auch mein Skapulier mißachtet
und weg- geworfen.”
(27. Juli
1921)
“Ich lebte
in großer Eitelkeit. Der Herr hat ein sehr
schmerzliches Mittel angewandt, um mich
vor der Hölle zu bewahren.”
(10. April
1921)
“Ich war
nicht eifrig genug in meinem Ordensleben.”
“Ich habe
lange im Kloster gelebt, aber in den letzten
Jahren, habe ich mehr an meine Pflege und
an mein Wohlsein gedacht als daran, den
Heiland zu lieben. Das Verdienst eines deiner
Opfer hat mir die Gnade eines guten Todes
erlangt, und dir verdanke ich auch, daß
ich nicht jahrelang im Fegfeuer büßen muß,
wie ich es eigentlich verdient hätte.
Nicht der Eintritt ins Kloster ist entscheidend,
sondern der Eintritt in die Ewigkeit.”
(7.
April 1922)
“Ich bin
seit einem Jahr und drei Monaten im Fegfeuer.
Ohne deine kleinen Opfer müßte ich noch
viele Jahre dort bleiben. Jene, die in
der Welt gelebt haben, tragen weniger Verantwortung
als gottgeweihte Seelen! Wie viele Gnaden
erhalten diese, und welche Verantwortung,
wenn sie nicht davon Gebrauch machen! Die
Ordensleute wissen viel zu wenig, wie sie
ihre Fehler hier büßen müssen! Die Zunge
wird furchtbar gequält, um die Fehler gegen
das Stillschweigen zu büßen; die ausgetrocknete
Kehle sühnt die Sünden gegen die Nächstenliebe,
die Einengung in diesem Kerker den Ungehorsam.
In meinem Orden gibt es wenig Annehmlichkeiten
und wenig Bequemlichkeiten, aber man kann
sie sich doch immer verschaffen; und wie
muß man hier den geringsten Mangel an Abtötung
büßen! Seine Augen bewachen, um sich die
Befriedigung einer kleinen Neugier zu versagen,
kostet zuweilen große Anstrengung. Aber
hier erleiden die Augen den Schmerz, Gott
nicht schauen zu können!”
(10. April
1922)
Eine andere
gottgeweihte Seele klagte sich an, gegen
die Nächstenliebe gefehlt und bei der Wahl
einer ihrer Oberinnen gemurrt zu haben.
(12. April)
“Ich war
bis jetzt im Fegfeuer, weil ich während
meines Ordenslebens zu viel und unüberlegt
gesprochen habe. Oft teilte ich anderen
meine Eindrücke und Klagen mit, und diese
Reden hatten viele Fehler gegen die Nächstenliebe
bei einigen meiner Mitschwestern zur Folge.”
Die Muttergottes, die bei dieser Erscheinung
zugegen war, fügte hinzu: “Diese Lehre sollte
man sich wohl zu Herzen nehmen, denn viele
Seelen scheitern an dieser Klippe.”
Und der
Heiland sagte mit besonderem Ernst:
“Diese Seele ist im Fegfeuer, weil sie
das Stillschweigen nicht treu gehalten
hat, denn ein derartiger Fehler zieht manche
andere nach sich. Zunächst übertritt man
dadurch die Ordensregel; dann sind solche
Verfehlungen oft die Ursache zu Sünden gegen
die Nächstenliebe oder den Ordensgeist,
zum Streben nach einer Befriedigung des
Herzens, die gottgeweihten Seelen nicht
ansteht. Und außerdem verfehlt man nicht
nur sich selbst, sondern verleitet auch
eine oder mehrere andere zur Untreue. Darum
ist diese Seele im Fegfeuer und verzehrt
sich vor Sehnsucht nach Mir.”
(22. Febr.
1923)
“Ich bin
im Fegfeuer, weil ich mich nicht genug um
die Seelen bekümmert habe, die mir von Gott
anvertraut waren. Ich hatte nicht richtig
verstanden, welchen Wert eine unsterbliche
Seele hat und welche Hingabe dieses kostbare
Gut erfordert.”
(Aug. 1922)
“Ich war
nicht ganz anderthalb Stunden lang im Fegfeuer,
um einige Fehler gegen das Gottvertrauen
zu büßen. Wohl habe ich Gott immer sehr
geliebt, aber doch mit einer gewissen Angst.
Allerdings wird eine gottgeweihte Seele
sehr streng gerichtet; denn der Herr richtet
uns nicht als unser Bräutigam, sondern als
unser Gott. Dennoch muß man während
des Lebens ein unermeßliches Vertrauen auf
Seine Barmherzigkeit haben und glauben,
daß Er gut gegen uns ist. Wie viele Gnaden
verlieren die gottgeweihten Seelen, die
nicht genug Vertrauen auf Ihn haben.”
(Sept.
1922)
“Ich bin
im Fegfeuer, weil ich es nicht verstand,
die Seelen, die Jesus mir anvertraute, so
zu betreuen, wie sie es verdient hätten.
Ich habe mich von menschlichen und natürlichen
Rücksichten leiten lassen, ohne genügend
Gott selbst in den Seelen, die mir anvertraut
waren, zu sehen, wie die Obern es immer
sollten. Denn ebenso wie alle Ordensleute
in ihren Obern Gott den Herrn erkennen sollen,
so sollen auch die Obern Ihn in ihren geistlichen
Söhnen und Töchtern sehen.”
“Ich danke
dir, weil du beigetragen hast, mich aus
den Leiden des Fegfeuers zu befreien!...”
“Oh, wenn
die Ordensleute wüßten, wohin eine ungeordnete
Regung führen kann, würden sie sich bemühen,
ihre Natur zu beherrschen und ihre Leidenschaften
im Zaum zu halten.”
(April 1923)
“Mein Fegfeuer
wird lange dauern, denn ich habe während
meiner Krankheit nicht den Willen Gottes
angenommen und das Opfer meines Lebens
nicht mit voller Ergebung und Hingabe dargebracht.
Die Krankheit
ist zwar eine große Gnade, weil man in ihr
viele Sünden abbüßen kann. Aber wenn man
nicht acht gibt, kann sie auch Veranlassung
geben, vom echten Ordensgeist abzuweichen...
zu vergessen, daß man Armut, Keuschheit
und Gehorsam gelobt und sich Gott als Opfer
geweiht hat.
Unser Heiland
ist ganz Liebe, O ja! aber auch ganz Gerechtigkeit!”
(Nov.
1923)
Die berühmte Teufelspredigt vom 26. Aug.
1811
Der Teufel
hat aus einer besessenen Person bei Niklaus
Wolf folgendes und noch mehreres gesagt.
Ich muß dir etwas sagen. (Ich sage:
Sage, was dir Gott zu sagen befohlen hat;
was er dir nicht befohlen hat, zu sagen,
darüber schweige. Dies habe ich öfters wiederholt.)
Niklaus Wolf soll seliggesprochen werden.
Verführung zum Unglauben
Wir geben
den Menschen ein: Es ist nicht so, wie man
lehrt und glaubt und die Alten geglaubt
haben. Dummheit ist das; es ist unfaßlich;
die wahre Religion ist nicht so. Man muß
die Vernunft anhören; das Papier nimmt alles
an usw. Was man nicht begreifen kann, muß
man nicht glauben; dann verwerfen sie die
geoffenbarte Religion und machen sich selbst
eine. Denn es ist ihnen leicht, zu sagen:
Es ist kein Gott, tot ist tot, das ist Weiberglauben,
Torheit ist das. Ich will Reichtum sammeln,
auf welche Art ich kann; ich will Wollust
und Freuden auf dieser Welt genießen nach
meinem Verlangen, und alles tun, was ich
will usf.
Die Fürbitte der Gottesmutter
Was die Verehrung
und Fürbitte der großen Frau' betrifft,
geben wir den Menschen ein: Was nützt das?
Das ist nicht das Wesentliche.(Der böse
Feind spricht den Namen Maria nicht aus,
er nennt sie nur “Die große Frau".) Man
muß beim Wesentlichen bleiben. Sie verstehen
nicht, daß sie das Wesentliche dadurch verlieren;
auch daß der Allerhöchste sie liebt wie
sich selbst. Ja, wenn sie nur ein Wort
bei dem Allerhöchsten darbringt, so geschieht
alles, was sie verlangt. Der Rosenkranz
ist das vornehmste Gebet. Nur ein einziges
Ave Maria reicht bis an den Reinigungsort,
bis an den Ort der Qualen; denn wenn
ein Mensch sagt: Gegrüßt seist du, Maria,
voll der Gnaden!, so freut sich die große
Frau, und wir geraten in Schrecken.
Wir geben ihnen ein: Der Rosenkranz nützt
nichts, das geschieht aus Gewohnheit, das
ist ein Plapperwesen, ein altes Weibergebrumm;
das ist nicht das Wesentliche; man muß andere
Gebete nehmen.
Der Rosenkranz
ist ein großer Schrecken der Hölle, auch
das Skapulier ist das gleiche. Schon
viele haben Gnade gefunden, nur weil sie
das Skapulier getragen haben. Wir sagen
ihnen: Was nützen diese Blätzli? Da gleiche
betrifft auch die Bruderschaften. Viele
haben Gnade gefunden, nur weil sie in die
Bruder- schaften eingeschrieben waren. Dieses
alles zu zerstören, ist unser Werk
Festtage
Auch ist
es unser Werk, die Festtage aufzuheben,
wir sagen: Was nützt dies? Es sind ja Tage
der Üppigkeit und der Verschwendung; es
ist ja besser, diese Tage werden abgestellt.
Viele würden an diesen Tagen ihre Andacht
machen, dem Gottesdienste beiwohnen, und
zögen die Barmherzigkeit des Allerhöchsten
herab. Wir gewinnen viel dabei. Wir greifen
hauptsächlich die Großen an; wenn wir diese
haben, so folgen ihnen die Kleinen nach.
Auch sagen wir ihnen: Es ist alles natürlich;
der Teufel hat keinen Einfluß.
Hauptsächlich
greifen wir in diesem Fall die Priester
an und sagen ihnen: Der Teufel hat keinen
Einfluß, besonders aber auf körperliche
Dinge. Sie bedenken nicht, was für eine
Gewalt sie in ihrer Weihe empfangen haben,
auch was ihre Mutter, die Kirche, jederzeit
geglaubt und getan hat; auch was sie für
Kraft den Dingen beilegen, welche sie segnen.
Sie sollten es doch aus der Wirkung erkennen,
welche solche Sachen hervorbringen, wenn
sie mit Glauben und Vertrauen, mit einem
demütigen Gebet und mit bereuendem Herzen
gebraucht werden.
Auch sagen
wir: Der Teufel ist an die Kette gebunden,
er kann ja nichts machen. Weißt du, wie
wir gebunden sind? Damit wir unsere Raserei
an den Menschen nicht nach unserer Wut ausüben
können. Aber nach dem großen Tag können
wir unsere Wut schon ausüben. Gebunden
sind wir nicht, daß wir euch nicht an Seele
und Leib versuchen und anfechten können.
Weißt du, warum derjenige, der über
uns ist, dies zugelassen hat? Wie könnte
sein Name verherrlicht werden, wenn kein
Sieg in seinem Namen gemacht werden könnte?
Auch kann Luzifer nicht aus der Hölle, bis
zur Zeit des Antichrists.
Predigt
Bei der Predigt
verhalten wir uns so: Wir machen, wenn wir
können, daß der Prediger nach der neuen
Mode predigt. Bei den Zuhörern verhalten
wir uns so: Wir sagen zu den Großen: Was
willst du in diese Predigt gehen? Du weißt
ja schon, was du tun sollst. Auch ist es
nicht, wie der Prediger sagt; es ist nur
für Dumme, Einfältige, um sie zu betören
und in einer gewissen Ordnung zu halten.
Bei den Gemeinden machen wir, daß sie selber
nicht mit genugsamer Vorbereitung anhören,
daß sie zu einem Ohr ein- und zum andern
ausgeht. Wenn die Menschen die Predigten
mit rechter Vorbereitung und Demut anhörten,
was für Nutzen für sie und was für Schaden
für uns es wäre, könnt ihr nicht glauben.
Versammlungen
Wenn die
Menschen Zusammenkunft zur Ehre des Allerhöchsten
haben, so halten die Engel auch Zusammenkunft
und freuen sich; wir aber dürfen nicht dabei
sein. Sind sie aber für uns beisammen, so
sind wir bei ihnen und freuen uns; die Engel
aber sind nicht zugegen. Denn du sollst
wissen, daß jeder Mensch seinen Engel bei
sich hat; er ist zu seiner Rechten; wir
aber sind zur Nebenseite. Der Engel sucht
ihn immer auf dem rechten Weg zu behalten,
wir aber suchen ihn zu verführen. Folgt
er unserer Eingebung, so weicht sein Engel
von ihm, kommt aber bald wieder und sucht
ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Folgt er seinem Rat, so jagt er uns fort,
denn wir haben große Furcht vor ihm. Doch
geben wir es nicht auf, sondern schleichen
ihm nach und suchen ihn in unser Garn zu
bringen, aber die große Frau tut uns
großen Schaden und Abbruch, wir haben große
Furcht vor ihr. Wenn die Großen dieser
Welt Zusammenkunft in wichtigen Dingen halten,
so kommen wir auch zahlreich zusammen und
halten Rat. Denn du sollst wissen, wir können
auch denken wie ihr, und wer die beste Meinung
hat, die nehmen wir an. Wenn sie nicht im
Gebet und Glauben an Gott uns verjagen,
so ist das Werk unser; fangen sie aber ihr
Werk mit Gott an und verjagen uns, wie gemeldet,
so ist ihr Werk Gottes Werk.
Taufe und Beichte
Die Taufe
und die Beichte sind das Schrecklichste
für uns. Vor der Taufe ist die Seele unser,
in der Taufe wird sie uns entrissen. Aber
die Beichte ist viel schrecklicher für
uns; denn dort haben wir die Seele schon
in den Klauen, und sie wird uns aus denselben
gerissen. Wir geben den Menschen ein: Was
willst du beichten? Willst du es einem Menschen
sagen? Er ist auch ein Mensch wie du. Oder
wir machen ihn so schamhaft, daß er es nicht
beichten kann; überwindet er sich aber,
so ist es die schrecklichste Sache für uns.
Beim Sterben
Bei dem Sterben eines Menschen sind mehr
als hundert Teufel zugegen. Der erste
greift ihn im Stolz an, der zweite im Glauben,
der dritte in der Reinheit, der vierte in
der Verzweiflung. Er stellt ihm die Menge
und Größe seiner Sünden, die übel angewandte
Zeit, die strenge Gerechtigkeit des Allerhöchsten
vor. So einer dieses, der andere jenes;
wir machen ihn so verwirrt und angstvoll,
daß es nicht auszusprechen ist. Dann machen
wir ein solches Gewinsel, daß er nicht mehr
hört, was ihm zugesprochen wird. Aber
wenn die große Frau kommt, dann müssen wir
in einem Augenblick davon. Sie pflegt
ihn wie eine zärtliche Mutter ihr Kind.
Solch einen Menschen wird es wohl, ja, solch
einem Menschen wird es wohl. Ist er gestorben,
so trägt sie seine Seele in den Himmel,
da ist Freude im Himmel.
So auch, wenn wir eine Seele in die Hölle
tragen können, so freuen sich die Teufel
auch; wir geben sie dem Luzifer und gehen
wieder, andere zu bekommen. - In dem Augenblick,
da die Seele ausfährt, wird sie gerichtet.
Ihr könnt es nicht glauben, wie geschwinde
das Gericht geht. Gott hält dem Menschen
sein ganzes Leben vor, und sozusagen
in einem Augenblick sind schon Millionen
Menschen, die zugleich sterben, gerichtet.
Ihr könnt es nicht glauben, wir wissen es;
es ist für euch unfaßlich. Ich muß dir auch
von unserem Fall sagen.
Weißt du, welches die größte Sünde ist?
Der Stolz. Diese hat uns von dem Himmel
gestürzt. Es ist auch kein Mensch, der nicht
vom Stolz angefochten wird. Wenn sie was
Gutes tun, so wollen sie, daß die Menschen
es sehen und wissen. Oder ist dies nicht,
so schreiben sie es sich zu und betrachten
nicht, daß es ein Werk des Allerhöchsten
ist.
Freuden des Himmels
Ich muß dir
auch von den Freuden des Himmels sagen;
aber o wehe, o wehe, für mich ist ewig keine
Hoffnung mehr, o wehe mir! Die größte
Freude im Himmel ist, das Angesicht Gottes
anzuschauen; denn höre: es nur für eine
kleine Zeit anzuschauen, würde ich alle
Schwerter-, Messer- und Räderqualen ausstehen
und Millionen Jahre alle Augenblicke auf
die empfindlichste Art hingerichtet werden
und wieder ganz und wieder hingerichtet
werden usf. Aber, o wehe, für mich ist keine
Hoffnung mehr. (Man kann es nicht sagen,
mit was für einer Verzweiflung er dieses
geredet hat, daß es einem Leib und Seele
durchdrang. Niemand kann es glauben, wie
schrecklich es anzusehen und anzuhören war.)
Ich muß dir
auch von unserer Pein sprechen. Die Menschen
glauben, es sei ein Feuer; es ist ein Feuer,
aber nicht wie die Menschen es sich einbilden;
es ist ein Rachefeuer. Weißt du, was uns
die höchste Pein ist? Der Zorn des Allerhöchsten.
Du kannst es nicht glauben, wie schrecklich
er uns vorkommt, und doch haben wir ihn
auch allezeit vor Augen; oh wehe uns! Ich
muß dir auch sagen, wie abscheulich die
Sünde ist. Höre, wir Teufel sind so abscheulich;
wenn ihr einen aus uns sehen solltet, so
würdet ihr eher als in einer Minute sterben;
darum hat der Allerhöchste uns vor euren
Augen verborgen. Und dennoch ist die
Sünde abscheulicher als wir, und doch müssen
wir sie allezeit vor Augen haben; o
wehe uns!
Versuchungen
Wir
reizen alle Menschen zur Sünde,
wir können auch alle Menschen anfechten,
die große Frau allein ist ausgenommen.
Der Allerhöchste hat uns befohlen, wir
sollen sie nicht berühren; aber den
sie geboren hat, den haben wir schon
versuchen können. Weißt du, warum? Euch
zum Beispiel und zum Unterricht. Ja,
die Juden haben ihn nicht getötet,
sondern wir. Wir sind in die Juden
gefahren und haben einen Haß an ihm
ausüben können, wir haben es ihm schwer
gemacht. (Da er dies sagte, zeigte er
ein teuflisches Vergnügen; wer es nicht
gesehen hat, kann es sich nicht vorstellen.)
Wir haben dort auch eine Seele gewonnen.
(Wir sagten: Du hast doch den rechten
Schächer nicht bekommen. Er sagte: Weißt
du, warum? Wegen der, die unter ihm
gestanden ist; die zweite Ursache habe
ich vergessen.)
Die jungen
Leute verführen wir so: Wir erwecken
in ihnen Liebe gegeneinander; sie glauben,
das sei nichts Böses. Sie wissen nicht,
daß sie dadurch in die Stricke laufen.
Überhaupt machen wir die Leute träg und
abgeneigt zu allem Guten. Ich mag nicht
beten, ich mag nicht zur Kirche gehen, ich
bin zu faul und zu schläfrig; ich mag nicht
fasten, ich bin zu schwach, ich mag es nicht
ertragen, so zu leben. Es muß jetzt alles
gelehrt sein. Dies ist auch unser Werk.
(Die Ursache habe ich vergessen.) Bonaparte
(Napoleon) ist der Umänderer. Er wird umkehren
und die Jakobiner selbst quatschen. Darum
heißt er der Umänderer. Du sollst wissen,
wir führen den Krieg.
Gute Meinung und Gebet
Wenn der Mensch des Morgens aufsteht und
den Tag nicht mit einer guten Meinung und
dem Gebet anfängt, so ist der Tag unser.
Fängt der Tag gut an, so ist er für uns
verloren. Ich muß dir auch sagen von dem,
das so ist: † und so: †. (Das sind die von der Kirche geweihten
Zeichen.) Wir sagen ihnen: Was nützt das?
Das ist Wasser wie anderes Wasser, das ist
Brot wie anderes Brot, das Salz ist auch
nicht besser, da doch die Sachen, wenn
sie recht gebraucht werden, uns verjagen
und unser Werk zerstören. Schau du,
das † (Weih) Wasser löscht die
läßlichen Sünden aus; ach, wenn ich
nur ein Tröpfchen davon haben könnte, was
würde ich dafür tun! Ich hätte schon Hoffnung
zur Reue; für mich ist aber ewig keine Hoffnung
mehr, o wehe mir!
Das hl. Meßopfer
Auch wenn
ihr Menschen es wüßtet, was Großes das Opfer
ist, welches durch den Gesandten im Namen
des Größten dem Allerhöchsten entrichtet
wird, ihr würdet diesem Opfer anders beiwohnen,
als ihr tut. Es ist das höchste und größte
Opfer. Oh, wenn wir ein solches Opfer
für uns haben könnten, aber - o wehe uns!
Auch wenn ihr Menschen wüßtet, was für ein
Nutzen es euch wäre, das Leiden dessen,
der für euch gestorben ist, zu betrachten!
Wer es recht betrachtet und sich in seine
Wunden verbirgt, den können wir nicht bekommen,
denn wir können nicht in diese Wunden hineingehen.'
Seht und betrachtet die große Güte des Allerhöchsten
gegen euch. Ihr begeht Millionen Sünden,
ja, ihr schluckt sie wie Wasser hinein;
wenn ihr aber Buße tut, so nimmt er euch
wieder in Gnaden auf. Einen solchen Gott
habt ihr, und wir haben nur eine Sünde
getan und sind verworfen worden. Weißt
du, warum die ersten Menschen Gnade gefunden
haben? - Wenn sie gewußt hätten, wie es
droben wäre, sie hätten keine gefunden.
Item wenn ihr sehen solltet, wie viele Teufel
jetzt um euch sind, ihr würdet auch schauen.
Wenn ich
jetzt schon vieles sagen muß, so wollen
wir hernach schon wiederum machen, daß dies
alles vernichtet und versteckt wird.
Auch suchen wir euch beständig von allem
Guten abzubringen und euch in die Sünde
zu stürzen.
- Unter allen
Menschen sind uns die Freidenker und Jakobiner
(Freimaurer und Sozialisten) am allerliebsten.
Dies ist unser Werk, diese machen uns große
Freude. (Dies hat er während der Rede öfters
mit einer teuflischen Freude und Vergnügen
wiederholt.) Item, ich muß doch auch mit
dir auspacken, sagte er öfters zu mir. Ich
sagte ihm allemal: “Sage, was dir Gott zu
sagen befohlen hat; was er dir nicht befohlen
hat, zu sagen, darüber schweige."
Die Kraft des Kreuzzeichens
Wenn ihr
Zusammenkunft haltet, so kommen wir auch
zahlreich, um euch zu verhindern; aber da
heißt es: Packt euch im Namen dessen, der
ob uns ist; und ihr macht immer so:
†
und so: †,
da müssen wir in einem Augenblick davon
und können nur von ferne zusehen, was ihr
macht. Denn schaut, so zittert die Hölle,
wenn ein Befehl im Namen dessen, der ob
uns ist, gemacht wird. (Da er dies sagte,
stellte er in der Person ein unnachahmliches
Zittern vor und bedeckte ihr Angesicht mit
den Haaren; ihre Hände und Finger glichen
mehr teuflischen Klauen als Menschenhänden,
was gräßlich anzusehen war.) Hernach sagte
er: Ihr sollt die Befehle auf (das
Kreuz gegen/über) die vornehmsten Jakobiner
machen; wenn ihr Glauben habt, so müssen
wir weichen, sie bekommen bessere Gesinnungen,
und ihre Engel haben mehr Einfluß. So könnt
ihr viel tausend Seelen gewinnen; auf diese
Art werdet ihr bekommen, wen ihr wollt.
O wehe uns, wir haben es verloren! Wenn
ihr alle so: †
und so †:
gemacht habt, so heißt ihr uns schweigen;
wir dürfen auch nichts ausbringen, und
ihr breitet es in alle Welt aus. Weißt du,
warum du das angefangen hast? Du hast lange
nicht gewollt; du hast langsam gemacht;
gelt, wir haben dich brav gequält, aber
der dir das eingegeben hat, hat dir geholfen.
Wir werden dich noch viel plagen, aber wenn
du Glauben hast, wirst du siegen. O wehe
uns, wir haben es verloren!
Der Name Jesu
(Da er unter
dieser Rede öfters sagte: “Im Namen dessen,
der über uns ist, sollt ihr streiten", sagte
ich zu ihm: “Gelt, im Namen Jesu müssen
wir streiten?" Da sagte er: “Ja, weißt du
aber, wie dieser Name ausgesprochen werden
soll? Schau, so soll dieser Name ausgesprochen
werden:" (Da kniete die Person nieder,
beugte sich tief und sagte: “So soll er
ausgesprochen werden, denn ohne Andacht
und Ehrerbietigkeit diesen hl. Namen auszusprechen,
ist ihm verwehrt.") Da hörte der Teufel
auf, und die Person hatte ihren freien Gebrauch
von ihren Sinnen. Da ich den Anwesenden
eine kurze Ermahnung, kaum eine Minute,
gab, so fing der Teufel wiederum an und
sagte: “Ich muß dir noch etwas sagen, der
Engel hat es mir befohlen. Schau, so hat
er gemacht, da er mir befohlen hat:" (Da
drohte er mit dem Finger.) Da sagte er:
“Schau, so habe ich gezittert, als der Engel
mir befohlen hat." Da stellte er in dieser
Person ein unnachahmliches Zittern vor und
sagte:
Einigkeit
“Ihr sollt
zusehen, daß ihr einig bleibt; ihr sollt
zusammenhalten, es soll einer für den
andern stehen, ihr sollt eure Versuchungen
einander entdecken und einander helfen.
Ihr sollt es sonst niemanden sagen. Wenn
ihr einig bleibt und zusammenhaltet, auch
einer für den andern steht, so vermag die
ganze Hölle nichts wider euch; denn wenn
wir einen haben, so kommt der andere und
jagt uns fort. Wenn es nur einer wäre. der
so: ^ machte, so hätten wir noch Hoffnung,
ihn zu besiegen; aber wo mehrere zusammenhalten,
können wir nichts machen; denn wenn wir
schon mehrere hätten, ja, wenn wir alle
hätten bis auf einen, so jagt er uns von
allen. O wehe uns. wir haben es verloren!
Ihr werdet noch viel zu leiden haben
und zu streiten, aber wenn ihr nur einig
bleibt und zusammenhaltet, auch Glauben
und Vertrauen behaltet, so werdet ihr siegen.
Streitet, streitet nur brav! Ihr könnt es
nicht glauben, wieviel Nutzen ihr schafft,
wie viele Seelen ihr gewinnt.
Es ist nicht
nur für das Leben. sondern auch für den
Tod, wie für einen Soldaten, der sich in
den Waffen übt. Ja, im Tod darf kein Teufel
zukommen, wenn ihr im Leben so kämpft. Ihr
werdet in kurzer Zeit viele Brüder bekommen,
aber nicht große, nur kleine. Die Sache
wird stark um sich greifen; wenn ihr zusammenhaltet
und brav streitet, so könnt ihr noch die
Schweiz retten. -
Wie es
dem Allerhöchsten gefallen hat, durch Einfältige
den Glauben einzuführen, also hat es ihm
gefallen, auch dieses Werk durch Einfältige
einzuführen. Wir werden euch noch viele
Fallstricke legen, aber wenn ihr zur großen
Frau ruft, so wird sie für euch bitten;
auch wenn ihr zu den Eltern haltet, was
ihr euch vorgenommen habt, so werdet ihr
siegen. Seht und betrachtet, was der Allerhöchste
für euch tut! Der Teufel muß euch predigen,
und ihr glaubt es nicht. Der Teufel muß
euch die Wahrheit predigen. Welch ein
Wunderding! Zum selbsteigenen Schaden und
wider meinen Willen muß ich es tun.
Die Qualen der Hölle
O wehe mir,
o wehe uns, o wehe uns, o wehe uns, und
in alle Ewigkeit wehe, o wehe uns, o wehe
uns; es ist in alle Ewigkeit keine Hoffnung
mehr für uns, o wehe uns, o wehe uns!
Was haben wir verloren! (Die Worte kann
man wohl schreiben, aber die Aktion kann
man weder schreiben noch sagen. Niemand
kann es glauben, wie entsetzlich es anzuhören
und anzusehen war, besonders da er die Verzweiflung
vorstellte. Die verzweifelte Stimme und
die Gesichtszüge, das entsetzliche und klägliche
Weherufen, die entsetzliche Beängstigung,
das Wüten und Pochen des Herzens durchdrangen
einem Leib und Seele, ja das ganze Mark
in den Beinen.)
Mahnung Vater Wolfs und Bericht über die
Begebenheit
O daß uns
Gott behüte, daß wir nicht in solch ewige
Verzweiflung geraten! O ihr alle, die ihr
dieses lest oder lesen hört, o wendet
doch alles an, dieser ewigen Verzweiflung
zu entgehen! Ach, ich bitte euch alle,
bittet Gott für mich armen großen Sünder,
daß Gott mir meine großen und vielen Sünden
verzeihe und mich vor der ewigen Verdammnis
bewahre. - Ich muß noch einmal sagen: Wenn
man einen ganzen Bogen überschreiben würde,
so könnte man die Verzweiflung weder schreiben
noch sagen und begreifen, wie sie der verdammte
Geist vorgestellt hatte.
Die besessene
Person ist mit Namen Maria Anna Wirtenbergerin
zu Bondorf im Schwarzwald; sie ist schon
beiläufig ein Jahr zu Dornbach, im Kanton
Solothurn, bei der Brücke öffentlich exorziert
worden. Sie ist mit Erlaubnis ihres Exorzisten
nach Sachseln zum seligen Bruder Klaus wallfahrten
gegangen. Bei der Heimreise ist sie bei
uns über Nacht geblieben den 26. Aug. 1811.
Sie ist bei gutem Vermögen und hat alles
reichlich bezahlt. Diese Rede hat der
Teufel zweimal gehalten, nämlich nachmittags
und in der Nacht von 9 bis 12 Uhr.
Es war damals
Montag, da er nachmittags diese Rede mit
großem Ernst und Feuer gehalten hat; und
da wir zu Nacht die gewöhnliche Andacht
verrichtet hatten und zu Nacht gespeist,
so warfen wir uns auf unsere Knie und baten
Gott, daß er geben wolle, daß der Teufel
dasjenige, das er unter Tags geredet habe,
nochmals zu Gottes Ehre und zu unserem Seelenheil
sagen müsse. Hernach setzten wir uns auf
die Stühle und sagten dem Teufel, er solle
sagen, was ihm Gott zu sagen befohlen habe,
nicht mehr. Da fing der Teufel an zu reden;
er hat alles zwei- bis dreimal gesprochen,
was mich in den Stand gesetzt hat, so vieles
von seiner Rede zu schreiben. Wir hatten
dazumal viel Arbeitsvolk. und da sie dieses
hörten. kamen sie alle zu uns in das Zimmer
und hörten dieser Rede zu. Sie waren alle
so still, daß sie sozusagen kein Glied bewegten.
Nach beendeter Rede haben wir sämtliche
Gott gedankt und haben mit gebogenen Knien
fünf Vaterunser und fünf Ave-Maria samt
dem christlichen Glauben gebetet. Es
waren an der Zahl 17 Personen zugegen.
Unter diesen sind vorzüglich zu bemerken:
der hochwürdige Herr Kaplan zu Neuenkirch,
Egidi Geißhüßler; Josef Büölmann zu Helfenstegen;
Benedikt Zimmermann im Holzhof, welche mit
ihren Unterschriften bezeugen werden, was
ich hier geschrieben habe.
Unterzeichnete:
Klaus Wolf zu Rippertschwand, Egidi Geißhüßler,
Kaplan zu Neuenkirch, Josef Büölmann zu
Helfenstegen, Benedikt Zimmermann im Holzhof.
Vision der Hölle der Kinder von Fatima -
1917
Die Seherkinder
von Fatima berichteten:
Unsere Liebe
Frau zeigte uns ein großes Feuermeer,
das in der Tiefe der Erde zu sein
schien. Eingetaucht in dieses Feuer sahen
wir die Teufel und die Seelen, als seien
es durchsichtige schwarze oder braune, glühende
Kohlen in menschlicher Gestalt. Sie trieben
im Feuer dahin, empor geworfen von den Flammen,
die aus ihnen selber zusammen mit Rauchwolken
hervorbrachen. Sie fielen nach allen Richtungen,
wie Funken bei gewaltigen Bränden, ohne
Schwere und Gleichgewicht, unter Schmerzensgeheul
und Verzweiflungsschreie, die einen vor
Entsetzen erbeben und erstarren ließen.
Die Teufel waren gezeichnet durch eine
schreckliche und grauenvolle Gestalt von
scheußlichen, unbekannten Tieren, aber
auch sie waren durchsichtig und schwarz.
Diese
Vision dauerte nur einen Augenblick.
Dank sei unserer himmlische Mutter,
die uns vorher versprochen hatte, uns
in den Himmel zu führen (in der ersten
Erscheinung). Wäre das nicht so gewesen,
dann glaube ich, wären wir vor Schrecken
und Entsetzen gestorben.
Wir erhoben
den Blick zu Unserer Lieben Frau, die
voll Güte und Traurigkeit sprach: -
Ihr habt die Hölle gesehen, wohin
die Seelen der armen Sünder kommen.
Um sie zu retten, will Gott in der Welt
die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen
begründen.
Wenn
man tut, was ich euch sage, werden viele
Seelen gerettet werden, und es wird
Friede sein. Der Krieg wird ein Ende
nehmen. Wenn man aber nicht aufhört,
Gott zu beleidigen, wird unter dem Pontifikat
von Papst Pius XII. ein anderer, schlimmerer
(Krieg) beginnen. Wenn ihr eine Nacht
von einem unbekannten Licht erhellt
seht, dann wißt, daß dies das große
Zeichen ist, daß Gott euch gibt, daß
Er die Welt für ihre Missetaten durch
Krieg, Hungersnot, Verfolgungen der
Kirche und des Hl. Vaters bestrafen
wird. Um das zu verhüten, werde ich
kommen, um die Weihe Rußlands an
mein unbeflecktes Herz und die Sühnekommunion
an den ersten Samstagen des Monats
zu verlangen.
Wenn
man auf meine Wünsche hört, wird Rußland
sich bekehren und es wird
Friede
sein. Wenn nicht, wird es seine Irrlehren
über die Welt verbreiten, wird Kriege
und Kirchenverfolgungen heraufbeschwören.
Die Guten werden gemartert werden,
der Heilige Vater wird viel zu leiden
haben, verschiedene Nationen werden
vernichtet werden, am Ende aber wird
mein Unbeflecktes Herz triumphieren.
Der Hl. Vater wird mir Rußland weihen,
das sich bekehren wird, und der Welt
wird eine Zeit des Friedens geschenkt
werden."
Vision
der hl. Sr. Faustina über die Hölle
Am
20. Okt. 1936 während den Exerzitien
wurde Sr. Faustina die Hölle gezeigt.
Sie schreibt in ihrem Tagebuch
S.250-1:
"Heute
wurde ich durch einen Engel in die
Abgründe der Hölle geführt. Das
ist ein Ort großer Qual; seine Ausdehnung
ist entsetzlich groß. Die Arten
der Qualen, die ich sah, sind folgende:
-
die erste Qual, die die Hölle ausmacht,
ist der Verlust Gottes,
-
die zweite - der ständige Gewissensvorwurf,
-
die dritte - daß sich dieses Los
niemals mehr verändert,
-
die vierte - ist das Feuer, das
die Seele durch dringt, ohne sie
zu zerstören; das ist eine schreckliche
Qual; es ist ein Feuer; von Gottes
Zorn entzündet.
-
Die fünfte Qual ist die ständige
Finsternis und ein furchtbarer Gestank;
obgleich es dunkel ist, sehen sich
die Teufel und die verdammten Seelen
gegenseitig; sie sehen alles Böse
an derer und auch ihr eigenes,
-
die sechste Qual ist die unablässige
Gesellschaft des Satans,
-
die siebte Qual ist die furchtbare
Verzweiflung, der Haß gegen Gott,
die Lästerungen, Verfluchungen und
Schmähungen.
Das
sind die Qualen, die alle Verdammten
gemeinsam erleiden, doch das ist
noch nicht das Letzte. Es gibt
noch besondere Qualen für die
Seelen, nämlich Qualen der Sinne.
Womit die einzelne Seele gesündigt
hat, damit wird sie auf furchtbare,
nicht zu beschreibende Weise gepeinigt.
Es gibt schreckliche Höhlen und
Abgründe der Peinigung, wo sich
die Qual von der anderen unterscheidet.
Angesichts
dieser entsetzlichen Pein wäre ich
gestorben, hätte mich nicht die
Allmacht Gottes erhalten. Der Sünder
soll wissen, daß er mit dem Sinnesorgan,
mit dem er sündigt, die ganze Ewigkeit
lang gepeinigt werden wird.
Ich schreibe darüber auf
Gottes Befehl, damit keine
Seele sich ausreden kann,
daß es die Hölle nicht gibt,
oder auch, daß dort niemand
war und man nicht weiß,
wie es dort ist.
Ich,
Schwester Faustyna, war auf Gottes
Geheiß in den Abgründen der Hölle,
um den Seelen zu berichten und zu
bezeugen, daß die Hölle existiert.
Jetzt kann ich darüber nicht reden,
denn auf göttliche Anordnung muß
ich das schriftlich hinterlassen.
Die Teufel hatten einen großen Haß
auf mich, aber durch Gottes Befehl
mußten sie mir gehorchen. Was
ich niedergeschrieben habe, ist
ein schwacher Schatten der Dinge,
die ich sah. Eines kannte ich
bemerken, dort sind meistens
Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt
hatten.
Als
ich zu mir kam, konnte ich mich
von dem Schrecken nicht erholen,
wie sehr die Seelen dort leiden.
Daher bete ich jetzt noch inniger
um die Bekehrung der Sünder. Ohne
Unterlaß flehe ich um Gottes Barmherzigkeit
für sie. O mein Jesus, ich will
lieber bis zum Ende der Welt Marter
leiden, als Dich mit der kleinsten
Sünde beleidigen."
Geschichte
vom Tod einer Freundin, die ihr ewiges
Schicksal offenbarte.
Eine
Mutter fand unter den Papieren einer
Tochter, die jung als Klosterfrau starb,
folgendes Schreiben:
Ich arbeitete
in einem kaufmännischen Büro in München
mit einer Freundin zusammen,
die bald heiratete und nun in ein Villenviertel
zog. Nach einigen Jahren, im Herbst
1937, erfuhr ich während eines Urlaubs
am Gardasee, daß sie bei einem Autounfall
ums Leben kam. Diese Nachricht erschreckte
mich. Ich wußte, daß Anni nie recht
religiös gewesen war. War sie, als Gott
sie plötzlich abrief, vorbereitet? Am
folgenden Morgen nahm ich in der Hauskapelle
der Schwestern- pension. wo ich wohnte
an der hl. Messe teil, betete innig
für ihre Seelenruhe und opferte
die hl. Kommunion in dieser Meinung
auf.
Aber
den ganzen Tag verspürte ich ein gewisses
Unbehagen, das sich gegen Abend steigerte.
Ich schlief unruhig. Schließlich
erwachte ich wie von einem heftigen
Pochen. Ich drehte das Licht an.
Die Uhr auf dem Nachttischchen zeigte
10 Minuten nach Mitternacht. Doch nichts
war zu sehen. Kein Laut ging im Haus.
Nur die Wogen des Gardasees klatschten
eintönig an die Ufermauern des Pensionsgartens.
Vom Wind war nichts zu hören.
Und doch
hatte ich beim Erwachen außer dem Pochen
ein windförmiges Geräusch zu vernehmen
geglaubt, ähnlich dem, wenn mir mein
Chef im Büro übelgelaunt einen lästigen
Brief aufs Pult wirft.
Ich besann
mich einen Augenblick aufzustehen und
beruhigte meine überhitzte Phantasie,
betete einige Vaterunser für die Armen
Seelen und schlief wieder ein.
Und mir träumte:
Ich sei
am Morgen gegen 6 Uhr aufgestanden und
wollte in die Hauskapelle, als ich mit
dem Fuß beim Öffnen der Zimmertür an
einen Bund loser Briefblätter stieß.
Sie aufheben, Annis Schrift erkennen,
einen Schrei ausstoßen, war eins.
Zitternd
hielt ich die Blätter in Händen.
Ich begriff, daß ich in dieser Stimmung
kein Vaterunser über die Lippen brächte.
Zudem überfiel mich eine erstickende
Angst. So wußte ich nichts Besseres
zu tun, als ins Freie zu flüchten. Ich
ordnete etwas das Haar, steckte den
Brief ins Täschchen und verließ das
Haus.
Draußen
klomm ich den Weg empor, der sich jenseits
der Autostraße, der berühmten “Gardesana",
zwischen Ölbäumen, Villengärten und
Lorbeerstauden bergan windet.
Der Morgen
stieg leuchtend herauf. Sonst sog ich
hier alle hundert Schritte den herrlichen
Ausblick ein, der sich von hier auf
den See und die märchenschöne Gardainsel
bietet. Die sprichwörtliche Bläue des
Wassers labte mich immer wieder. Und
wie ein Kind den Großvater, so staunte
ich den grauen Monte Baldo an, der sich
am anderen Ufer langsam von den 64 Metern
Meeresspiegelhöhe bis über 2200 m emporhebt.
Jetzt
hatte ich für all dies kein Auge. Mechanisch
ließ ich mich nach einer Viertelstunde
Wegs auf eine Bank fallen, die an zwei
Zypressen lehnte, wo ich noch am Vortag
belustigt Federers “Jungfer Therese"
gelesen. Zum erstenmal empfand ich nun
die Zypressen als Totenbäume, als was
sie mir im Süden, wo sie häufig vorkommen,
vordem nie erschienen sind.
Ich griff
nach dem Brief. Die Unterschrift fehlte.
Aber es war unverkennbar Annis Schrift.
Selbst der weitausgreifende S-Schnörkel
und das französisch geformte T fehlten
nicht, das sie sich, um Herrn Gr. zu
ärgern, im Büro angeeignet hatte.
Der Stil
war nicht der ihrige. Wenigstens sprach
sie nicht wie gewöhnlich. Denn sie verstand
ungemein liebenswürdig zu plaudern und
aus blauen Augen neben ihrem niedlichen
Stumpfnäschen zu lachen.
Nur wenn
wir über religiöse Fragen stritten,
konnte sie giftig werden und dem harten
Tonfall dieses Briefes verfallen. (Ich
bin jetzt selbst in die aufgepeitschte
Sprechweise ihres Briefes hineingekommen.)
Ihr
Schreiben aus dem Jenseits setze ich
Wort für Wort fort, wie ich es im Traum
gelesen. Es lautete so:
“Klara!
Bete nicht für mich. Ich bin verdammt.
Wenn ich es dir mitteile und dir
des längern darüber berichte, glaube
nicht, es geschehe aus Freundschaft.
Wir lieben hier niemand mehr. Ich
tue es wie gezwungen. Tue es als
“Teil von jener Macht, die stets das
Böse will und stets das Gute schafft."
In Wahrheit
möchte ich auch dich in diesem Zustand
landen sehen, worin ich jetzt auf ewig
Anker geworfen habe. Sei nicht verwirrt
über diese Absicht. Wir denken hier
alle so. Unser Wille ist im Bösen
- was ihr eben “böse" nennt -
versteinert. Selbst wenn wir etwas “Gutes
tun", wie ich jetzt, indem ich dir über
die Hölle die Augen aufreiße, geschieht
es nicht in guter Absicht."
Erinnerst
du dich noch, vor vier Jahren lernten
wir einander in München kennen. Du zähltest
23 und warst schon ein halbes Jahr in
dem Büro, als ich dort eintrat. Du halfst
mir oft aus der Verlegenheit, gabst
mir als Anfängerin manch guten Wink.
Aber was heißt “gut"!
Ich lobte
damals deine “Nächstenliebe". Lächerlich!
Dein Helfen entsprang reiner Großtuerei,
wie ich übrigens schon damals vermutete.
- Wir anerkennen hier nichts Gutes.
An niemand.
Meine
Jugendzeit kennst du. Einige unerzählte
Lücken fülle ich hier aus. Nach dem
Plan der Eltern hätte ich eigentlich
gar nicht sein sollen. Es “passierte
ihnen eben ein Unglück". Meine beiden
Schwestern zählten bereits 14 und 15
Jahre, als ich dem Licht zustrebte.
Wäre
ich nicht geworden! Könnte ich mich
jetzt vernichten. diesen Qualen zu entrinnen!
Keine Wollust käme der gleich, womit
ich mein Dasein zerrisse wie ein Aschengewand,
daß seine Fetzen in nichts zerflattern.
Aber ich muß sein. Muß so sein, wie
ich mich gemacht habe - mit verfehltem
Daseinziel.
Als
Vater und Mutter, noch ledig,
vom Land in die Stadt gezogen waren,
hatten beide die Fühlung mit der Kirche
verloren. Es war auch besser so.
Sie schlossen
sich kirchlich ungebundenen Kreisen
an. Bei einem Tanzvergnügen lernten
sie sich kennen und “mußten" ein halbes
Jahr später heiraten.
Bei der
Trauung ist an ihnen nur so viel Weihwasser
hängengeblieben, daß es die Mutter ein
paarmal jährlich zur Sonntagsmesse in
die Kirche zog. Recht beten hat sie
mich nie gelehrt. Sie ging auf in Sorgen
des Alltags, obwohl unsere Lage nicht
drückend war.
Solche
Wörter wie Beten, Messe, Weihwasser,
Kirche schreibe ich mit einem inneren
Ekel ohnegleichen! Ich verabscheue
das wie die Kirchenspringer, alle Menschen
und Dinge überhaupt.
Denn
aus allem erwächst uns Qual. Jede bei
der Trennung empfangene Erkenntnis,
jede Erinnerung an Erlebtes und Gewußtes
ist uns eine Stichflamme.
Und alle
Erinnerungen drehen jene Seite uns zu,
die an ihnen Gnade war. Die wir verschmähten.
Wie das peinigt! - Wir essen nicht,
wir schlafen nicht, wir gehen nicht
mit Füßen. Seelisch angekettet starren
wir mit “Heulen und Zähneknirschen"
auf unser verpfuschtes Leben. Hassend
und gepeinigt.
Hörst
du! Wir trinken hier den Haß wie Wasser.
Auch untereinander.
Am
meisten hassen wir Gott. Ich will
es dir begreiflich machen. Die Seligen
im Himmel müssen ihn lieben. Denn
sie schauen ihn unverhüllt in seiner
blendenden Schönheit. Das beseligt sie
unbeschreiblich. Wir wissen das, und
diese Erkenntnis macht uns rasend.
Die Menschen
auf Erden, die Gott aus Schöpfung und
Offenbarung erkennen, können ihn lieben;
gezwungen sind sie nicht. Der Gläubige
- knirschend schreibe ich es nieder
- der sinnend Christus am Kreuz ausgespannt
betrachtet, wird ihn lieben.
Wem aber
Gott nur nahetritt als der Strafende.
Rächende, Gerechte, weil einst von ihm
Verworfene. wie es bei uns der Fall
war: der haßt ihn. Mit der vollen Wucht
seines bösen Willens. Ewig. Kraft
des freiwilligen Entschlusses, von Gott
abgewandt zu sein, womit wir unsere
Seele sterbend ausgehaucht. Und den
wir auch jetzt nicht zurückziehen und
nie werden zurückziehen wollen. Verstehst
du jetzt, warum die Hölle ewig währt?
Weil unsere Hartnäckigkeit nie wegschmilzt!
Gezwungen
füge ich bei, daß Gott selbst gegen
uns auch barmherzig ist. Ich sage "gezwungen."
Denn schreibe ich diesen Brief auch
gewollt, ist es mir doch nicht gestattet
zu lügen, wie ich gerne möchte. Vieles
bringe ich gegen meinen Willen zu Papier.
Auch die Flut der Schmähungen, die ich
ausspeien wollte, muß ich herunterwürgen.
Gott
war gegen uns barmherzig dadurch,
daß er auf Erden unseren schlechten
Willen nicht so sich ausleben ließ.
wie wir dazu bereit gewesen wären. Das
hätte unsere Schuld und Strafe vergrößert.
Er ließ uns vorzeitig sterben,
wie mich, oder andere mildernde
Umstände eintreten.
Jetzt
erweist er sich gegen uns barmherzig,
indem er uns nicht zwingt, ihm näherzutreten,
als eben in diesem entfernten Höllenort,
was die Qual verringert.
Jeder
Schritt Gott näher verursacht mir größere
Pein als dir ein Schritt näher einem
brennenden Scheiterhaufen.
Du hast
dich entsetzt, als ich dir auf einem
Spaziergang einst erzählte, mein Vater
habe wenige Tage vor meiner Erstkommunion
bemerkt: “Sorg, Annerl, daß du ein hübsches
Kleid bekommst; das andere ist doch
alles Schwindel."
Ich hätte
mich ob deinem Schreck fast selbst geschämt.
Jetzt lache ich darüber.
Das einzige
Vernünftige bei dem Schwindel war, daß
man uns erst mit zwölf Jahren zur Kommunion
zuließ. Ich war damals bereits eingenommen
genug von Weltlustigkeit, daß ich das
Religiöse leichten Herzens hintansetzte;
mir aus der Kommunion nicht viel machte.
Daß
manche Kinder jetzt schon mit sieben
Jahren zur Kommunion gehen, versetzt
uns in Wut. Wir tun alles, den Leuten
weiszumachen, es fehle den Kindern an
Verständnis dafür. Sie müssen erst einige
Todsünden begangen haben! Dann schadet
ihnen der weiße Herrgott nicht mehr
so, wie wenn Glaube, Hoffnung und Liebe,
- Pfui darüber! - noch von der Taufe
im Kindesherzen lebendig sind.
Erinnerst
du dich, daß ich diesen Standpunkt schon
auf Erden vertrat?
Ich erwähnte
meinen Vater. Er lag mit der
Mutter oft im Streit. Ich habe es dir
nur selten angetönt; ich schämte mich
darob. Lächerliches Ding, die Scham!
Uns ist hier alles gleich.
Sie schliefen
auch nicht mehr im selben Zimmer, sondern
ich bei der Mutter; Vater in der Kammer
nebenan, wo er jederzeit nachts heimkommen
konnte. Er trank viel und vertrank
unser ganzes Vermögen. Die beiden
Schwestern waren in Stellung und brauchten
ihr Geld selber, sagten sie. Die Mutter
begann zu verdienen.
Im letzten
Lebensjahr hat Vater die Mutter oft
geschlagen, wenn sie ihm nichts geben
wollte. Gegen mich war er immer lieb.
Eines Tages, da habe ich dir erzählt,
und du hast dich damals über meine Verwöhntheit
geärgert - worüber hast du dich an mir
nicht geärgert! - eines Tages also trug
er sogar zweimal gekaufte Schuhe wieder
zurück, sie umzutauschen, weil mir Form
und Absätze nicht modern genug waren.
In
der Nacht, wo ein Schlaganfall meinen
Vater zu Tode traf, geschah etwas,
das ich aus Angst vor einer mir unliebsamen
Auslegung dir nie anvertrauen mochte.
Doch nun sollst du es wissen. Es ist
schon darum denkwürdig, weil ich damals
zum ersten Mal von meinem jetzigen Quälgeist
angesprochen wurde.
Ich schlief
in der Kammer bei meiner Mutter. Ihre
regelmäßigen Atemzüge verrieten ihren
tiefen Schlaf.
Da höre
ich mich plötzlich beim Namen rufen.
Eine unbekannte Stimme spricht:
“Was
ist, wenn der Vater stirbt?"
Ich liebte
den Vater nicht mehr, seit er die Mutter
so grob behandelte; wie ich überhaupt
schon damals eigentlich niemand liebte,
sondern nur an einigen hing, die gut
zu mir waren. - Liebe ohne Aussicht
auf irdischen Gegengewinn lebt nur in
den Seelen, die im Stand der Gnade sind.
Das war ich nicht.
So antwortete
ich auf die geheimnisvolle Anrede, ohne
mir Rechenschaft zu geben, woher sie
kam: "Er stirbt doch nicht!" Nach einer
kurzen Pause wiederum dieselbe klar
vernommene Frage. - “Er stirbt doch
nicht!" entfuhr es mir abermals unwirsch.
Zum drittenmal
wurde ich aufgefordert: “Was ist, wenn
der Vater stirbt?" - Mir schwebte vor
Augen, wie Vater oft angetrunken heimkam,
lärmte, die Mutter mißhandelte, wie
er uns vor den Leuten in eine mißliche
Lage gebracht. So schrie ich trotzig:
“Dann ist es recht!" Da wurde
alles still.
Am folgenden
Morgen, als Mutter in Vaters Zimmer
aufräumen wollte, fand sie die Tür verschlossen.
Gegen Mittag brach man auf. Der Vater
lag halb angekleidet auf dem Bett, als
Leiche: Beim Bierholen im Keller muß
er sich erkältet haben.
Er kränkelte
schon seit langem.
(Hätte
es also Gott an den Willen eines Kindes
geknüpft, dem der Mann doch einigermaßen
gut gewesen, ob er ihm noch länger Gelegenheit
zur Umkehr gewähre?)
Martha
K. und du bewogen mich, dem Mädchenbund
beizutreten. Ich habe zwar nie ein Hehl
daraus gemacht, daß ich die Belehrungen
der beiden Leiterinnen, der Damen X,
reichlich pfarrermäßig fand.
Die Spiele
waren unterhaltsam. Ich behauptete dabei
bald, wie du weißt, eine führende Rolle.
Das behagte mir. Auch die Ausflüge gefielen
mir. Ich ließ mich selbst einigemale
bewegen, zur Beichte und Kommunion zu
gehen.
Eigentlich
hatte ich nichts zu berichten. Gedanken
und Reden fielen bei mir nicht auf die
Waagschale. Zu gröberen Taten war ich
noch nicht weit genug.
Du
mahntest mich einmal: “Anni, wenn du
nicht betest. gehst du verloren!"
Ich betete freilich wenig. Und auch
das nur ungern. Du hattest nun allerdings
recht.
Alle, die in der Hölle brennen,
haben nicht gebetet oder nicht
genug gebetet.
Das
Gebet ist der erste Schritt zu Gott.
Es bleibt der entscheidende. Besonders
das Gebet zu derjenigen, die Christi
Mutter war, deren Namen wir nicht nennen.
Die
Andacht zu ihr entreißt dem Teufel zahlreiche
Seelen, die ihm die Sünde unfehlbar
in die Hände gespielt hätte.
Wütend
fahre ich fort - weil ich muß - : Beten
ist das Leichteste, was der Mensch tun
kann auf Erden. Und gerade an dieses
Leichteste hat Gott das Heil geknüpft.
Wer
beharrlich betet, dem gibt er allmählich
so viel Licht. stärkt ihn dermaßen,
daß sich auch der versumpfteste Sündenbock
schließlich endgültig erheben kann.
Und steckte er bis zum Hals im Schlamm.
Ich habe
in den letzten Lebensjahren überhaupt
nicht mehr recht gebetet und so mich
der Gnaden beraubt, ohne die niemand
selig wird.
Hier
erhalten wir keine Gnade mehr. Doch
selbst, wenn wir sie erhielten, hohnlachend
wiesen wir sie zurück. Alle Schwankungen
des Erdendaseins haben im Jenseits aufgehört.
Bei euch auf Erden kann der Mensch vom
Stand der Sünde in den Stand der Gnade
rutschen. Von der Gnade in die Sünde
fallen, oft aus Schwäche, zuweilen aus
Bosheit.
Mit dem
Tod hat dieses in der Unvollkommenheit
des irdischen Menschen fußende Auf-
und Abtanzen ein Ende gefunden. Der
Endzustand ist erreicht.
Schon
mit den zunehmenden Jahren werden die
Sprünge kleiner. Es ist wahr, bis
zum Tod kann man sich Gott zuwenden
oder ihm den Rücken kehren. Doch
fast zwangsläufig entschließt sich der
Mensch mit den letzten verzitternden
Willensregungen vor dem Verscheiden
so, wie er es im Leben gewohnt war.
Gute
oder böse Gewohnheit wurde zur zweiten
Natur. Diese reißt ihn fort.
So auch
mich. Ich lebte seit Jahren von Gott
abgekehrt. So entschied ich mich beim
letzten Gnadenruf gegen Gott. Nicht,
daß ich oft sündigte, war mir zum Verhängnis,
sondern daß ich nicht mehr aufstehen
wollte.
Du hast
mich mehrmals zum Anhören der Predigt
und zum Lesen frommer Bücher gemahnt.
Ich fände keine Zeit dazu, lautete regelmäßig
mein Bescheid. Hätte ich meine innere
Unsicherheit noch vermehren sollen?
Ich muß
übrigens feststellen: als es einmal
so weit war, wie kurz vor meinem Austritt
aus dem Mädchenbund. da wäre es mir
ungeheuer schwer gefallen, einen anderen
Weg einzuschlagen. Ich fühlte mich unsicher
und unglücklich. Doch vor der Umkehr
starrte eine Mauer.
Das mußt
du nicht erkannt haben. Du hast es dir
so einfach vorgestellt, da du einmal
sagtest: “Leg doch eine gute Beicht
ab Anni, und alles ist wieder Out!"
Ich vermutete,
daß es so wäre. Aber Welt, Teufel
und Fleisch hielten mich schon zu fest
in den Klauen.
An
den Einfluß des Teufels, glaubte ich
nie. Und jetzt bezeuge ich, daß
er solche Menschen, wie ich damals einer
war, gewaltig beeinflußt.
Nur
viele Gebete anderer und meiner
selbst, verbunden mit Opfer und Leiden,
hätten mich ihm entreißen können. Und
auch das nur allmählich.
Gibt es wenig äußerlich Besessene,
so wimmelt es von innerlich
Besessenen.
Der Teufel
kann denen, die sich seinem Einfluß
hingeben, den freien Willen
nicht
rauben. Doch zur Strafe für ihren gleichsam
grundsätzlichen Abfall von Gott
läßt
dieser es zu, daß der “Böse" sich in
ihnen einnistet.
Ich hasse
auch den Teufel. Dennoch gefällt
er mir, weil er euch zu verderben sucht,
er und seine Helfershelfer, die mit
ihm am Anfang der Zeit gefallenen Geister.
Sie
zählen nach Millionen. Sie schweifen
auf der Erde umher, dicht wie ein Mückenschwarm,
und ihr ahnt es kaum. Wir, die verworfenen
Menschen, haben euch nicht zu versuchen;
das kommt den gefallenen Geistern zu.
Es vermehrt
zwar ihre Qual noch jedesmal, daß sie
eine Menschenseele in die Hölle herunterreißen.
Aber was tut der Haß nicht!
Obwohl
ich gottferne Pfade beschritt, ging
Gott mir nach. Ich ebnete der Gnade
den Weg durch natürliche Liebesdienste,
die ich durch Neigung meines Naturells
nicht selten verrichtete.
Zuweilen
lockte mich Gott in eine Kirche. Da
empfand ich es wie Heimweh. Als ich
die kränkelnde Mutter trotz der Arbeit
tagsüber im Büro pflegte und mich einigermaßen
aufopferte, wirkten diese Lockungen
Gottes mächtig.
Einmal
überkam mich in der Spitalkirche, wohin
du mich über die Mittagszeit mitgenommen
hast, eine Rührung, daß es nur einen
Schritt zu meiner Bekehrung gebraucht
hätte. Ich weinte.
Aber
dann flutete die Weltfreude wieder über
die Gnade hinweg. Der Weizen erstickte
in den Dornen.
Mit der
Erklärung. Religion sei Gefühlssache.
wie es im Geschäft immer hieß, schob
ich auch diese Gnadenregung gleich den
übrigen unter den Tisch.
Du hast
mich einmal getadelt, weil ich anstatt
einer Kniebeuge bis zum Boden nur
einen formlosen Knicks machte,
Du hieltest dies für Trägheit, schienst
nicht zu vermuten, daß ich bereits damals
nicht mehr an die Gegenwart Christi
im Sakrament glaubte. Jetzt glaube ich
daran, aber rein natürlich, so wie man
an ein Unwetter glaubt, dessen Folgen
man wahrnimmt.
Inzwischen
hatte ich mir selbst eine Religion zurechtgelegt.
Ich hielt mich an die Ansicht, die
bei uns im Geschäft gang und gäbe war,
die Seele erstehe nach dem Tod in einem
anderen Wesen und wandre so endlos weiter.
(Reinkarnation). Damit war die bange
Frage nach dem Jenseits zugleich untergebracht
und mir unschädlich gemacht.
Warum
hast du mich nicht ans Gleichnis vom
reichen Prasser und armen Lazarus erinnert,
die der Erzähler Christus, unverzüglich
nach dem Tod, den einen zur Hölle, den
andern zum Paradies fahren läßt? Aber
was hättest du erreicht. Nicht mehr
als mit deinen anderen bigotten Reden
(Lk 16,19).
Allmählich
bastelte ich mir selbst einen Gott zurecht:
ausgestattet genug, um Gott zu heißen;
mir fern genug, um keine Beziehungen
zu ihm unterhalten zu müssen; verschwommen
genug, um sich nach Bedürfnis. ohne
meine Religion zu wechseln, zum pantheistischen
Weltgott ausdehnen oder zum deistischen
Hagestolz verdichten zu lassen. Dieser
“Gott" hatte mir keinen Himmel zu schenken
und keine Hölle zu verabfolgen. Ich
ließ ihn in Ruhe. Darin bestand meine
Anbetung an ihn. “Was man liebt, das
glaubt man gern." Im Lauf der Jahre
hielt ich mich ziemlich von meiner Religion
überzeugt. Es ließ sich damit leben.
Nur
eines hätte ihr das Genick gebrochen,
ein tiefes langes Leid. Und dieses
Leid kam nicht! Verstehst du jetzt,
was es heißt: Wen Gott liebt, den
schlägt er?
Es war
an einem Sommertag im Juli, als der
Mädchenbund einen Ausflug nach A. veranstaltete.
Der Ausfug wäre mir schon recht gewesen.
Aber das blöde Gerede und fromme Getue!
Ein anderes Bild als das der Gnadenmutter
von A. stand seit kurzem auf dem Altar
meines Herzens: der flotte Max N. vom
Kaufhaus nebenan. Wir hatten kurz vorher
mehrmals miteinander geschäkert.
Eben
für jenen Sonntag hatte er mich zu einem
Ausflug eingeladen. Die, mit
der er gewöhnlich ging, lag im Krankenhaus.
Er hatte wohl gemerkt, daß ich ein Auge
auf ihn geworfen hatte. Ihn zu heiraten
dachte ich damals noch nicht. Er war
zwar wohlhabend, aber mir zu freundlich
gegen alle möglichen Mädchen. Und ich
wollte bis dahin immerhin noch einen
Mann, der mir allein gehörte, nicht
nur Frau, sondern einzige Frau sein.
Ein gewisser natürlicher Anstand blieb
mir ja stets eigen.
(Das
ist wahr. Anni hatte bei all ihrer religiösen
Gleichgültigkeit etwas Vornehmes in
ihrem Wesen. Ich erschreckte beim
Gedanken, daß auch “anständige” Leute
in die Hölle kommen können, wenn
sie unanständig genug sind, Gott aus
dem Weg zu gehen.)
Beim
erwähnten Sonntagsausflug überbot sich
Max in Liebenswürdigkeiten. Keine pfäffischen
Gespräche wurden geführt wie bei euch.
Vorwürfe
hast du mir im Büro andern Tags gemacht,
weshalb ich nicht mit euch nach A. gegangen
sei. Ich schilderte dir mein Sonntagsvergnügen.
Deine
erste Frage lautete: “Warst du in der
Messe? - Närrin, wie konnte ich, da
die Abfahrt schon auf 6 Uhr vereinbart
war!
Weißt
du noch, wie ich gereizt hinzufügte:
“Der liebe Gott denkt nicht so kleinlich
wie eure Pfaffen!" Jetzt muß ich bekennen,
Gott nimmt es bei all seiner
endlosen Güte genauer als sie
alle.
Nach
jenem ersten Ausflug mit Max kam ich
noch einmal in den Bund, an Weihnachten
zur Feier. Es zog mich manches zurück.
Aber innerlich war ich euch schon entfremdet.
Kino, Tanz, Ausflüge, eins folgte
aufs andere. Max und ich zerstritten
uns zwar einige Male. Doch ich wußte,
ihn immer wieder an mich zu fesseln.
Äußerst lästig fiel mir die Nebenbuhlerin,
die, aus dem Spital zurückgekehrt, sich
wie rasend gebärdete. Eigentlich zu
meinem Glück, denn meine vornehme Ruhe
machte mächtigen Eindruck auf Max und
gab schließlich den Ausschlag mich ihr
vorzuziehen.
Ich hatte
es verstanden, kühl redend, äußerlich
sachlich, innerlich Gift speiend, sie
bei ihm schlecht zu machen. Solche Gefühle
und solches Tun bereiten trefflich auf
die Hölle vor. Sie sind teuflisch im
besten Sinn des Wortes.
Warum
erzähle ich das? Um zu berichten, wie
ich von Gott endgültig loskam.
Nicht
daß es übrigens sehr oft zu letzten
Vertraulichkeiten zwischen mir und Max
gekommen wäre. Ich begriff, daß ich
mich in seinen Augen herabsetzte, wenn
ich mich vor der Zeit austrinken ließe.
Deshalb hielt ich zurück.
Aber
an sich war ich, sooft ich es für nützlich
erachtete, jederzeit zu allem bereit.
Ich mußte Max erobern. Dazu war nichts
zu teuer. Zudem liebten wir uns allmählich,
da wir beide manch wertvolle Eigenschaften
besaßen, die wir aneinander achten konnten.
Ich war gewandt, tüchtig, gute Gesellschafterin.
So bekam ich Max fest in die Hand, sodaß
ich ihn, wenigstens in den letzten Monaten
vor der Heirat allein besaß.
Darin
bestand mein Abfall von Gott, ein Geschöpf
zu meinem Abgott zu erheben. Nirgends
kann das so allumfassend geschehen wie
bei der Liebe zu einem Menschen des
anderen Geschlechts, falls diese Liebe
im Irdischen stecken bleibt. Das
macht ihren Reiz aus, ihren Stachel
und ihr Gift.
”Die
Anbetung", die ich Max zollte, wurde
mir zur gelebten Religion.
Es war
die Zeit, wo ich im Büro giftig über
Kirchenläufer, Geistliche, Ablässe,
Rosenkranzgeplapper und ähnlichen Krimskrams
herfiel.
Du hast
dich mehr oder weniger geistreich bemüht.
diese Dinge in Schutz zu nehmen, scheinbar
nicht ahnend. daß es sich bei mir zutiefst
gar nicht um diese Dinge drehte, daß
ich vielmehr einen Stützpunkt gegen
mein Gewissen suchte - ich brauchte
ihn damals noch -, um meinen Abfall
auch verstandesmäßig zu rechtfertigen.
Schließlich
revoltierte ich gegen Gott. Das sahst
du nicht ein. Du hieltest mich immer
noch für katholisch. Ich wollte auch
so heißen; zahlte sogar die Kirchensteuer.
Eine gewisse “Rückversicherung"
konnte ja nicht schaden, dachte ich.
Deine Antworten mochten zuweilen treffend
sein. An mir glitten sie ab, weil du
nicht rechthaben durftest.
Angesichts
dieser zerschnittenen Beziehungen war
unser Trennungsschmerz gering, als wir
durch meine Verheiratung auseinanderkamen.
Vor der
Trauung beichtete ich noch einmal und
kommunizierte. Es war eben vorgeschrieben.
Ich und mein Mann dachten hierin gleich.
Warum sollten wir diese Förmlichkeit
nicht erledigen? Wir erledigten sie
wie eine andere Förmlichkeit.
Ihr nennt
das unwürdig. Nach jener “unwürdigen"
Kommunion hatte ich mehr Ruhe im Gewissen.
Es war übrigens die letzte.
Unser
Eheleben verlief im allgemeinen recht
harmonisch. Wir waren in allen Punkten
so ziemlich derselben Meinung. Auch
darin, daß wir uns die Last von Kindern
nicht aufbürden wollten. Im Grund hätte
zwar mein Mann gerne eines gehabt -
natürlich nicht mehr. Ich wußte ihn
schließlich auch davon abzubringen.
Kleider, feine Möbel, Teestuben, Autofahrten
und ähnliche Zerstreuungen lagen mir
näher.
Es
war ein vergnügtes Erdenjahr zwischen
der Trauung und meinem jähen Tod.
Jeden Sonntag fuhren wir aus oder machten
Besuche bei Verwandten des Mannes. (Meiner
Mutter schämte ich mich jetzt.) Diese
schwammen genau so an der Oberfläche
des Daseins wie wir. Innerlich fühlte
ich mich freilich nie glücklich,
mochte ich äußerlich noch so lachen.
Es nagte immer ein unbestimmtes Etwas
an mir. Ich hätte gewollt, daß nach
dem Tod, der selbstredend noch lange
ausbleiben sollte, alles aus wäre.
Aber
so ist es, wie ich einmal als Kind in
einer Predigt sagen hörte, daß Gott
alles Gute, das ein Mensch vollbringt,
belohnt. Wenn er es im Jenseits nicht
vergelten kann, tut er es auf Erden.
[Man kann das Paradies nur einmal bekommen!]
Ich machte
unerwartet eine Erbschaft (von Tante
Lotte). Meinem Mann glückte es, sein
Gehalt bedeutend zu vermehren. Ich konnte
unsere neue Wohnung reizend einrichten.
Das Religiöse dämmerte nur noch fern.
Die Kaffeehäuser
in der Stadt, die Hotels, in deren wir
auf Reisen einkehrten, brachten uns
Gott nicht nah. Alle, die dort verkehrten,
lebten wie wir, von außen nach innen:
nicht von innen nach außen.
Besuchten
wir auf Ferienreisen einen berühmten
Dom, suchten wir uns am bloßen Kunstgehalt
der Meisterwerke zu laben. Den religiösen
Hauch, den sie. besonders die mittelalterlichen,
ausstrahlten, verstand ich dadurch zu
neutralisieren, daß ich mich über irgendeinen
Nebenumstand der Besichtigung zu ärgern
verstand. Einen sauber gekleideten oder
unbeholfenen Klosterbruder, der uns
führte: - den “Skandal", daß fromm sein
wollende Mönche Likör verkaufen; das
ewige Gebimmel zum Gottesdienst, wo
es doch nur ums Geldmachen gehe.
So
wußte ich die Gnade, sooft sie anklopfte,
immer wieder abzuweisen. Besonders
ließ ich meinem Unmut freien Lauf bei
gewissen altertümlichen Höllen- darstellungen,
auf Friedhöfen oder anderswo, wo der
Teufel die Seelen in Rot- und Weißglut
röstet, und seine Genossen mit langen
Schwänzen ihm neue Opfer herbeischleppen.
- Klara,
die Hölle kann gezeichnet, sie kann
nicht übertrieben werden!
Das Höllenfeuer
habe ich stets besonders aufs Korn genommen.
Du weißt, wie ich dir bei einem Gespräch
darüber einst ein Streichholz unter
die Nase hielt und höhnte: Riecht es
so? Du bliesest die Flamme rasch aus.
Hier löscht sie niemand.
Ich sage
dir, Feuer, wovon die Bibel spricht,
heißt nicht Gewissensqual. Feuer
heißt Feuer. Es ist wörtlich zu verstehen,
was jener gesagt hat: Weicht von mir,
ihr Verfluchten, ins ewige Feuer! Wörtlich!
Wie kann
der Geist vom stofflichen Feuer berührt
werden, fragst du. - Wie kann auf Erden
deine Seele leiden, wenn du den Finger
in die Flamme hältst? Es brennt ja auch
nicht die Seele; doch welche Qual verspürt
der ganze Mensch!
Ähnlich
sind wir hier seelisch ans Feuer gebunden,
unserem Wesen nach und unseren Fähigkeiten
nach. Unsere Seele entbehrt ihres natürlichen
Flügelschlages: wir können nicht denken,
was wir wollen, und nicht, wie wir wollen.
Schau
nicht blöd auf diese Zeilen; denn dieser
Zustand, der euch nichts sagt, versengt
mich, ohne mich zu verzehren.
Unsere
größte Qual besteht darin, genau zu
wissen, daß wir Gott nie schauen werden.
Wie das
peinigen kann, da es einem auf Erden
so gleichgültig ist? - Solange das Messer
auf dem Tisch liegt, läßt es einen kalt.
Man sieht es seine Schärfe; fühlt sie
nicht. Doch führe das Messer ins Fleisch,
und du schreist auf vor Schmerz.
Jetzt
fühlen wir Gottes Verlust; vorher sahen
wir ihn nur.
Nicht
alle Seelen leiden gleichermaßen.
Je boshafter
und grundsätzlicher jemand gesündigt
hat, umso schwerer wuchtet auf ihm Gottes
Verlust, würgt ihn die mißbrauchte Kreatur.
Die
verdammten Katholiken leiden mehr als
Andersgläubige, weil sie meist mehr
Licht und Gnade empfingen und zertraten.
Wer
mehr gewußt hat, leidet härter, als
wer weniger erkannte. Wer aus Bosheit
gesündigt hat, leidet schärfer,
als wer aus Schwäche fiel.
Aber
keiner leidet mehr, als er es verdient
hat. Oh, daß dies nicht wahr wäre, so
daß ich einen Grund zum Hassen hätte!
Du hast mir einmal gesagt,
niemand komme in die Hölle,
ohne es zu wissen. Einer
Heiligen sei dies geoffenbart
worden.
Ich lachte
darüber, verschanzte mich aber dann
doch wieder hinter dieser Erklärung:
So wird
nötigenfalls Zeit genug zu einer Umstellung
bleiben, sagte ich mir im stillen.
Der Ausspruch stimmt. Ich kannte
vor meinem jähen Ende die Hölle zwar
nicht so, wie sie ist. Kein Irdischer
kennt sie.
Aber
ich war mir genau bewußt: Wenn du stirbst.
gehst du gegen Gott ins Jenseits hinüber.
Du wirst die Folgen tragen.
Ich machte
nicht kehrt, wie schon gesagt, fortgespült
von der Gewohnheit, aus jener Gleichmäßigkeit
heraus, mit der die Menschen je älter
je mehr nach demselben Muster handeln.
Mein Tod trat so ein.
Vor
einer Woche war es - ich spreche
nach eurer Zählung, denn am Schmerz
gemessen, könnte ich ebensogut schon
10 Jahre in der Hölle brennen -
vor einer Woche also machten mein Mann
und ich an einem Sonntag den für mich
letzten Ausflug.
Strahlend
war der Tag angebrochen. Ich fühlte
mich so wohl wie selten. Ein unheimliches
Glücksgefühl durchrieselte mich. Da
wurde mein Mann bei der Heimfahrt plötzlich
von einem heransausenden Auto geblendet.
Er verlor die Führung.
Jesses!
durchzuckte es mich. Nicht als Gebet,
nur als Schrei. Ein zerquetschender
Schmerz preßte mich zusammen. - Verglichen
mit den jetzigen eine Bagatelle. Dann
schwanden mir die Sinne.
Seltsam,
an jenem Morgen war in mir unerklärlicher
Weise der Gedanke aufgestiegen: Du könntest
wieder einmal in die Messe gehen! Es
klang wie ein Flehen. Klar und unbestimmt
schnitt mein Nein den Gedankenfaden
ab. Damit muß endlich Schluß gemacht
werden. Ich übernehme alle Folgen.
- Jetzt trage ich sie.
Was nach
meinem Tod geschah, wirst du wissen.
Das Schicksal meines Mannes, das meiner
Mutter, was mit meiner Leiche vorging
und der Hergang meines Begräbnisses
sind mir in den Einzelheiten durch natürliche
Erkenntnis, die wir haben, bekannt.
Was sonst auf Erden vorgeht, wissen
wir nur verschwommen. Was uns aber irgendwie
nahelag, kennen wir. So sehe ich auch
deinen Aufenthalt.
Ich selber
erwachte im Augenblick meines Hinscheidens
jäh aus dem Dunkel, sah mich wie von
grellem Licht umflutet. Es war am
gleichen Ort, wo meine Leiche lag.
Es geschah wie im Schauspielhaus, wenn
mit einmal die Lampen im Saal verlöschen,
der Vorhang auseinander rauscht; schaurig
beleuchtet eine ungeahnte Szenerie sich
auftut. Die Szenerie meines Lebens.
Wie
in einem Spiegel zeigte meine Seele
sich mir selbst. Die zertretenen Gnaden
von Jugend auf bis zum letzten Nein
Gott gegenüber.
Mir ward
zumute wie einem Mörder, dem während
der Gerichtsverhandlung sein entseeltes
Opfer vorgeführt wird.- Bereuen?
Nie! Mich schämen? Nie!
Aber
auch auszuhalten vermochte ich es nicht
unter den Augen des von mir verworfenen
Gottes. So blieb nur eines, die Flucht.
Wie
Kain vor Abels Leiche floh , so riß
es meine Seele vor diesem Anblick des
Grauens hinweg.Das war das besondere
Gericht!
Ich
selbst riß mich los von Gott. Zurück?
Niemals! Nein!
So endete
Annis Brief. Die letzten Worte waren
fast unleserlich.
Da, was
war das? In den scharfen Akzent der
Zeilen, die ich zu lesen geglaubt, klang
mild ein Glockenton. Ich fuhr auf. Ich
lag noch in meinem Zimmer. Das Morgenrot
blickte durchs Fenster. Von der Pfarrkirche
klang das Aveläuten herüber.
Also
war alles nur ein Traum gewesen?
Nie fühlte
ich je den Trost des Engelgrußes wie
nach diesem Traum. Langsam betete ich
die drei Gegrüßet Du Maria. Da wurde
es mir ganz klar: An ihr mußt du
festhalten, an der gebenedeiten Mutter
des Herrn, Maria kindlich verehren,
willst du nicht das Los erleiden, das
dir - wenn auch nur im Traum - eine
Seele geschildert, die Gott nie schauen
wird. Noch zitternd von der schrecklichen
Nacht stand ich auf, kleidete mich hastig
an, eilte in die Hauskapelle.
Das Herz
pochte mir bis zur Kehle hinauf. Die
mir zunächst knienden wenigen Gäste
sahen mich wohl an. Aber sie mochten
sich denken, weil ich über die Stiege
gelaufen, scheine ich so erhitzt.
Eine
gütige ältere Dame aus Budapest, leidgeprüft,
gebrechlich wie ein Kind, kurzsichtig,
doch eifrig im Gottdienen und weitsichtig
in geistlichen Dingen, meinte am Nachmittag
im Garten lächelnd zu mir: “Fräulein,
der Heiland will nicht im Schnellzug
bedient sein!"
Aber
dann gewahrte sie gleich, daß etwas
anderes eich bewegt hatte und noch bewegte.
Begütigend fügte sie bei: “Nichts soll
dich ängstigen" - Sie kennen das Sprüchlein
der hl. Theresia? -Nichts soll dich
erschrecken - Alles vergeht - Gott bleibt
derselbe - Geduld erreicht alles - Wer
Gott besitzt - dem kann nichts fehlen
- Gott allein genügt!" Während sie das
leise und so gar nicht lehrhaft flüsterte,
war mir, als lese sie in meiner Seele.
“Gott allein genügt!"
Ja. er
soll mir genügen, hienieden und drüben.
Ich will ihn dort einst besitzen, mag
es hier noch so viele Opfer kosten.
Ich will die Prüfungen des Erdenlebens
bestehen und an der Liebe zu Gott festhalten,
damit ich Ihn immer besitze, der allein
Friede, Freude und Glück ist, während
alle Erdenfreuden vergehen.
So
viel schreitet einer im geistlichen
Leben voran, als er losläßt
von seiner Eigenliebe,
von seinem Eigenwillen,
von seinem Eigennutz! Denn wahre
Liebe ist selbstlos schenkend. Wie man
sich die Hölle ausmalt, ist gleich,
denn sie ist nicht eine irdische Realität
und kann nicht mit stofflichen Bildern
genau wiedergegeben werden -- sie ist
anders!
Aber
eines ist sicher: Die Hölle existiert
und dauert ewig, also ohne jemals
wieder aufzuhören, - weil die Seele
ewig lebt, mit oder ohne Gottesschau!
Wer sich
im Lauf seines ehemaligen Erdenlebens
immer wieder und am Ende ein für allemal
dem immer barmherzigen Gott versagt
und sich gegen Ihn stellt, kommt in
den Zustand der Gottferne, Finsternis,
Kälte, des Feuers... und der Qual!
Wer sich
gegen die gefallenen Engel, gegen Satan,
Teufel und Dämonen zum Erlöser Jesus
Christus stellt, kommt zum Leben in
Freude!
Es gibt
nur ein Erdenleben: danach Himmel oder
Hölle!
Laßt
alle Hoffnung fahren, die Ihr dort eintretet!
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Wie man sich die HÖLLE ausmalt, ist
gleich, denn sie ist nicht irdisch und
kann nicht mit irdischen Bildern wiedergegeben
werden, sie ist anders!
Aber eines ist sicher: Die HÖLLE
existiert und dauert EWIG!
ES GIBT NUR EIN ERDENLEBEN: danach Himmel
der Hölle!
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Ein verworfener Priester warnt vor der
Hölle
Verdi
Garandieu, ein verworfener Priester
warnt vor der Hölle auf Befehl der Gottesmutter
beim Exorzismus an Maria Verkündigung...
Zahlreiche Priester haben den Exorzismus
an der bedrängten Besessenen vorgenommen.
Es liegen
Zeugnisse von zwölf Priestern, worunter
drei Doktoren der Theologie und des
Kirchenrechts, vor, die der Überzeugung
Ausdruck geben, daß die Dämonen bei
der Beschwörung im Auftrag der Gottesmutter
die Menschheit warnen mußten. Wer die
Existenz des Teufels und die Möglichkeit
von Besessenheit ablehnt, kommt in Widerspruch
zur klaren Lehre der Kirche und unleugbaren
Fakten.
Aussagen
des Priesterdämons Verdi Garandieu beim
Exorzismus vom 5. April
(1978
(nachgeholtes Fest Maria Verkündigung.)
Nach
dem Exorzismus, der von Papst Leo XIII.
allgemein empfohlene Beschwörungsformel
und zahlreichen Gebeten meldete sich
der Dämon ganz unzweideutig, so daß
er beschworen wurde, nur das und nichts
anderes zu sagen, was Gott durch Maria
an ihrem Gedenktag zu sagen gebietet.
V:
Ich bin auch nur einer von vielen.
Ich bin ein Elender von vielen (mit
lauter Stimme). Was habe ich doch für
Blödsinn gemacht! Was habe ich für ein
bedenkliches Leben geführt! Warum habe
ich nicht besser gelebt? Warum war ich
nicht Priester nach dem Willen DESSEN
DA OBEN (zeigt hinauf)? Warum habe ich
seiner Gnade nicht entsprochen? Warum
habe ich überhaupt das Priestertum angetreten
(spricht mit lauter Stimme und verzweifelt
heulend)... wenn ich doch nicht fähig
war oder mich nicht in vollem Maße fähig
zeigte, dieses schwere, verantwortungsreiche
Amt auszuüben? (weint verzweifelt).
Ich habe
gesündigt durch schlechtes Beispiel.
Ich habe ein schlechtes Beispiel gegeben
wie auch jetzt Tausende von Priestern
schlechte Beispiele geben. Ich habe
(atmet schwer) keinen guten Religionsunterricht
erteilt, schon damals nicht.
Ich
habe mehr nach den Röcken geschaut als
nach den Geboten Gottes. Ich bin
verdammt worden, weil ich zu lau war.
Bei mir hat DER DA OBEN (zeigt hinauf)
buchstäblich gesprochen: “Ausspeien
will ich dich aus meinem Munde, weil
du weder kalt noch warm bist.“
In der
Jugend war ich noch gut. Ich habe (schreit
bitterlich) damals noch in der Gnade
gelebt (weint verzweifelt). Dann aber
wurde ich lau. Ich habe den Weg der
Tugend verlassen und der Gnade nicht
mehr entsprochen. Wohl habe ich zu Anfang
hin und wieder gebeichtet. Ich wollte
noch umkehren; mehr als einmal wollte
ich umkehren und meine bösen Fehler
bekämpfen (mit lauter Stimme), aber...
... aber
es gelang mir nicht mehr, weil ich
zu wenig gebetet habe. Ich habe
der Stimme der Gnade zu wenig entsprochen.
Ich war, wie man so sagt, lau. Lau ist
schon bereits kalt. Warm und feurig
müßte man sein, dann erginge es
den Priestern nicht so, wie es mir ergangen
ist. Aber ihr habt jetzt Tausende, ja
Zehntausende von Priestern, die ebenso
wie ich, lau sind und nicht mehr (schreit)...
... nicht mehr der Gnade entsprechen.
Ihnen wird es nicht besser ergehen als
mir, wenn sie sich nicht bekehren und
das Feuer des Hl. Geistes nicht aufnehmen
und nicht in sich wirken lassen. Ich,
Verdi, habe es nicht gut in der Hölle!
Ich möchte, ich hätte nie gelebt! Ich
möchte vor allem auch, wenn ich schon
leben muß, ich könnte zurück und meine
Sache besser machen! Wie wollte ich
meine Sache besser machen! Wie wollte
ich Tag und Nacht auf den Knien liegen
und zu DEM DA OBEN (zeigt hinauf) beten
und um Gnade bitten! Alle Engel und
Heiligen würde ich anrufen, um mir zu
helfen, auf daß ich nicht nochmals den
Weg des Verderbens gehen würde!
Aber ich kann nicht mehr zurück! Ich
kann nicht mehr zurück (schreit mit
erschütternder Stimme), ich bin verdammt!
Christus gab das Beispiel der Mäßigkeit
Die Priester wissen nicht, was es heißt,
verdammt zu sein. Sie wissen nicht,
was Hölle ist! (mit verzweifelter Stimme).
Sie gehen beinahe allesamt im Moment
den Weg des geringsten Widerstandes.
Sie glauben, sie müßten es gut haben,
sie müßten vom Leben noch das genießen,
was zu genießen ist. Sie glauben, Humanisierung,
Modernismus und Mit-der-Zeit-Gehen könne
man jetzt nicht mehr ändern. Ihre Vorgesetzten,
die Kardinäle, Bischöfe und Äbte, leben
es ja nicht besser vor. Leben sie etwa
an ärmlichen Tischen bei kargen Mahlzeiten,
wie Christus es vorgelebt hat? Christus
hat wohl, wie die Bibel festhält, bei
gewissen Anlässen an der Tafel gesessen
und gegessen.
Christus hat es aus Nächstenliebe getan,
aber er hat nie viel zu sich genommen.
Von den Zeiten, da er nicht an Festen
war, wollen wir gar nicht sprechen.
Christus hat viel gehungert, mehr als
man ahnt. Die Heilige Familie und die
Apostel haben viel gefastet, sonst wären
ihnen niemals diese überaus großen Gnaden
zuteil geworden. Ich meine, Christus
hatte die ganze Gnadenfülle schon in
sich. Er hätte es nicht mehr nötig gehabt,
die Gnade im Besonderen durch Gebet
auf sich herabzuflehen. Er war die Gnade
und das Licht in Person. Er mußte das
Beispiel der Mäßigkeit aber den Aposteln
und der ganzen Menschheit vorleben,
insbesondere (mit lauter Stimme) dem
Papst, den Kardinälen, Bischöfen, Äbten
und Priestern. Er hat es im vollkommensten
Masse vorgelebt. Was hat es genützt?
Jetzt sitzt weitaus der größte Teil
des Klerus wieder an reichbesetzter
Tafel mit Dessert, Wein und allem Zubehör.
Sie schlemmen manchmal sogar mehr, als
ihrer Gesundheit gut tut. Sie glauben,
wenn man ein höheres Amt bekleide, so
gehöre es dazu. Die Köchinnen dieser
kirchlichen Obrigkeiten und gewisser
Priester glauben, man müsse dies und
jenes auf die Tafel bringen, das den
hohen Würden entspreche. Sie vergessen
aber, daß das nicht Nachfolge Christi
ist. Es wäre für diese Köchinnen besser,
wenn sie die Kardinäle, Bischöfe, Äbte
und Priester darauf aufmerksam machen
würden, daß Christus die Armut und Tugend
vorgelebt hat... DER DA OBEN (zeigt
hinauf) will, daß man Nachfolge Christi
übt (mit lauter Stimme). Das, was heute
getrieben wird, ist alles andere als
Nachfolge
Christi. Das ist Prunk und Schlemmerei
und Luxus... bis zur Sünde.
Die Sünde beginnt nicht erst dort, wo
sie vollzogen wird. Die Sünde beginnt
dort, wo man nicht mehr lernt zu entsagen
oder wenn man keine Entsagung übt. Die
Sünde beginnt schon dort, wo der Mensch
entsagen könnte, es aber nicht tut.
Ich meine, es beginnt dort noch nicht
die Sünde im wahrsten Sinn. Der Weg
dazu beginnt aber schon dort, wo man
keinen Verzicht übt, kein Opfer bringt
und den Weg des geringsten Widerstandes
geht. Von hier aus ist der Weg zur ersten
Sünde nicht mehr groß, denn wir unten
(zeigt hinunter) haben eine große Macht.
Wir tun stets, was wir können. Wir werden
so geschult - auch wir Menschendämonen
-, die Menschen dort zu packen, wo sie
am besten zu packen sind. Die Stufen
des Abfalls
Wenn einer nie richtig und in vollkommenem
Masse den Weg Christi gegangen ist,
den Weg der Armut und Tugend, den Weg
des Gebetes, des Kreuzes, der Entsagung
und des Opfers, dann haben wir leichtes
Spiel. Wenn er nur eines dieser Dinge
nicht tut oder vernachlässigt, dann
versuchen wir, ihn an dieser schwachen
Stelle zu fassen. Wenn es nur eine Faser
seines Kleides ist, so ist es eben doch
schon eine Faser, und wir können mit
der Zeit seinen ganzen Rock vergiften
(ächzt). Ich will nicht mehr sprechen,
nicht mehr sprechen!
Ex: Sag uns die Wahrheit zur Ehre Gottes,
über dein Leben, über das Leben
des Priesters, wie es sein soll! Sprich
die Wahrheit zur Ehre Gottes! Im Namen...!
Mit meinem Priestertum verhielt es sich
so: Ich glaubte damals wohl berufen
zu sein. Ich hatte im Sinn, ein guter
Priester zu werden. Man bedenke aber,
ein Priester ist in größerer Gefahr
als ein Laie, von uns da unten [der
Hölle] verführt zu werden. Freilich,
Laien sind auch gefährdet, vorab wenn
sie Begnadete sind oder ein wichtiges
Amt bekleiden. Weil aber der Priester
eine sehr hohe Weihe hat und damit uns
da unten (zeigt hinunter) in verheerendem
Masse schaden kann, gehen wir mit stärkeren
Kräften auf ihn los. Das geschah auch
bei mir (mit
qualvoller, verzweifelter Stimme).
Vernachlässigung des Gebets
Ich dachte, ich bin jetzt Priester.
Ich habe mein Ziel erreicht. Am Anfang
habe ich mein Priesteramt noch sozusagen
gut ausgeübt. Dann war mir das plötzlich
zu monoton. Ich habe angefangen, das
Gebet des Zölibates zu vernachlässigen.
Ich habe zuerst nicht mehr den ganzen
Teil gebetet. Nach und nach habe ich
angefangen - wenn ein strenger Tag hinter
mir lag oder er mir zumindest so erschien
-, das ganze Gebet nicht zu beten oder
es zu verschieben. Und dann war ich
plötzlich
so weit, ach... Ich will nicht mehr
sprechen!
Es kam so weit, daß ich dachte, ach,
diese langweiligen Brevier-Gebete. Diese
fressen eine Menge Zeit weg. Das hätte
ich aber besser nicht gedacht, denn
mir wurde (mit unglücklicher Stimme)
das Nicht-Einhalten des Brevier-Gebetes
zum Verhängnis. Als ich es dann nicht
mehr betete, verfiel ich nach und nach
der Sünde. Als ich aber der Sünde der
Unkeuschheit verfallen war, habe ich
selbstverständlich die Messe nicht mehr
andächtig gelesen. Es folgte eine
ganze Kette von Reaktionen. Als ich
die Messe nicht mehr andächtig las,
da war ich ja bereits schon nicht mehr
im Stande der Gnade. Da war mir auch
die Bibel und alles was darin steht,
ein Vorwurf. Auch die Zehn Gebote und
das Neue Testament waren mir ein Mahnfinger,
denn ich lebte sie ja nicht mehr im
wahrsten Sinn. Weil mir das ein Warnfinger
war, wollte ich auch die Kinder nicht
mehr richtig und nach ganzer Tiefe unterrichten.
Wie sollte ich ihnen das Gute beibringen,
wenn ich selbst es schon nicht mehr
lebte. Darum muß ich sagen... Ich will
aber nicht sprechen!
Darum muß ich ihnen sagen,
diesen Modernisten
und Humanisten, oder wie sie alle heißen
in der heutigen Zeit, es ergeht ihnen
gleich oder ähnlich wie mir. Wie wollen
sie etwas, das sie selbst nicht mehr
leben, den Kindern und den Laien predigen?
Sie müßten ja lügen (stöhnt). Ich will
nicht...
Die Herzen vieler sind zu Mördergruben
geworden. Wo dies noch nicht der Fall
ist, sind sie jedenfalls schon wurmstichig.
Wie kann aber ein Apfel, worin schon
der Wurm haust, ein saftiger, unangetasteter
Apfel bleiben und seinen angenehmen
Duft auf die Dauer verbreiten! Das kann
nur ein Priester, der die Tugend lebt
und sie den andern vorlebt. Würden die
heutigen Priester, wie sie es müßten,
noch der Jugend und der Welt die Tugendhaftigkeit
vorleben, ihr hättet eine tausendmal
bessere Welt, als ihr sie nun habt.
- Wie will ich das Gute verbreiten,
wenn ich es nicht in mir habe? Wie will
ich vom Heiligen Geist predigen, wenn
ich froh bin, daß ich ihn nicht höre...
Gleichgültigkeit beim hl. Messopfer
... nicht höre, weil ich schon den Weg,
den der Hl. Geist mir aufzeichnet und
vorschreiben würde, bereits verlassen
habe! Das ist eine furchtbare Tragik,
eine viel größere und furchtbarere Tragik,
als ihr Menschen allesamt ermessen könnt.
Die Tragik ist umso größer, weil ein
Priester (spricht eindringlich), der
das gute Beispiel nicht mehr gibt und
den Weg der Tugend verläßt, eine Masse
oder jedenfalls mehrere Menschen mit
sich zieht. Das fängt auch an bei der
heiligen Messe.
Von Anfang bis Schluß
wird ein Priester die hl. Messe nicht
in dieser Tiefe und in dieser Frömmigkeit
vollziehen, wenn sein priesterlicher
Wandel nicht dementsprechend ist. Er
wird so weit kommen... jedenfalls war
das bei mir der
Fall (weint)...
... so weit kommen, daß ihm die hl.
Messe widerstrebt, daß er am liebsten
hätte, es gäbe sie nicht. Und dennoch,
weil er Priester ist, liest er sie,
muß er sie vor der Welt vollziehen.
Zwar wurde bei mir die heilige Hostie
damals noch konsekriert. Das wird sie
zwar noch bei Tausenden von Priestern,
die noch daran glauben, weil Gott ja
barmherzig ist und die Gläubigen mit
frommen Herzen kommen. Sie können ja
nicht wissen, wie es im Priesterherzen
aussieht... aber wehe... Anpassung der
Lehre an den bequemen Lebenswandel
... aber wehe (mit tiefer Stimme), wehe
den Priestern, die nicht mehr das sagen,
was sie sagen müßten, nicht mehr das
leben, was sie leben müßten... und die
Gläubigen einen Irrweg lehren. Sie würden
besser öffentlich, vor allen Gläubigen
auf der Kanzel sagen: “Verzeiht mir,
ich habe gesündigt, ich bin nicht mehr
auf dem Weg der Tugend. Betet für mich,
auf daß ich zurückkomme und euch wieder
den rechten Wandel im wahrsten Sinn
lehren kann.“ Das würden sie besser
sagen, es wäre ein Akt der Demut. Wir
hätten dann nicht mehr diese Macht über
sie. Wenn auch ein Teil der Leute sie
schmähen würde, zuletzt hätten sie doch
eine hohe Achtung in ihrem Innersten
vor diesem Priester. Dies wäre auch
der bessere Weg, als der Weg der Falschheit
und der Heimtücke (bringt die Worte
kaum heraus). Was hat es für einen Sinn
am Altar zu stehen, die Messe gegen
das Volk zu zelebrieren und zu sagen:
“Gott verzeiht schon (atmet mühsam),
geht nur zu ihm, er versteht euch. Kommt
zum Vater, er ist der Vater des Lichtes.
Wenn ihr im Finstern seid, wird er das
verstehen und euch in Gnade und Liebe
wieder aufnehmen“ (ironisch). Alle diese
Priester vergessen, daß es einiges braucht,
bis dieser Vater des Lichtes die Gefallenen
wieder in seine Arme nimmt. Er nimmt
sie zwar wieder auf, aber es braucht
Reue, eine Beichte und den Vorsatz zur
Besserung. Wenn ich mich bessern will,
dann muß ich zuerst jene Wege zur Sünde
ausrotten, die mir zum Verhängnis sind.
Da muß ich zuerst bei mir beginnen,
und erst dann kann ich den andern ein
Vorbild sein. Erst dann kann ich wieder
in der ganzen Tiefe und im Lichte des
Heiligen Geistes predigen, was ich predigen
muß und was mir zu predigen aufgetragen
ist (spricht keuchend).
Nur noch Nächstenliebe - nicht mehr
Gottesliebe
Man spricht viel, zu sehr von Nächstenliebe
und vergißt, daß die Nächstenliebe erst
aus der vollendeten Gottesliebe resultiert.
Was will man denn über Nächsten- liebe
und Näherkommen und Einanderverstehen
sprechen, wenn man das Hauptgebot darob
vergißt! Das erste und höchste Gebot
ist: “Du sollst den Herrn, deinen Gott
lieben, aus deinem ganzen Herzen, aus
deiner ganzen Seele und aus allen deinen
Kräften“...
... und erst hernach kommt “und deinen
Nächsten wie dich selbst.“ Würden
aber diese Priester mit DEM DA OBEN
(zeigt hinauf) Frieden schließen, was
sie auch müßten, wenn sie ihn lieben
wollen, dann käme die Nächstenliebe
von selbst und würde daraus resultieren.
Das ist eine... Ich will nicht sprechen.
. ..
Das ist eine vollends gelungene
Inszenierung der Freimaurerei, die immer
sagt: “Nächstenliebe, karitativ leben,
einander näherkommen, einander verzeihen
und einander unterstützen.“ Wie weit
kommen sie? Wie weit kommt man mit dieser
Unterstützung und mit diesem Näherkommen?
Schaut nur die Selbstmordquote an! Würden
all diese Menschen sehen, wo das Hauptgebot
wirklich liegt! Zwar heißt es im ersten
und größten Gebot: “Und deinen Nächsten
wie dich selbst“, aber das kommt erst
nachdem gesagt wurde: “Du sollst den
Herrn, deinen Gott lieben.“ Liebe kann
man das fürwahr nicht nennen, was diese
Priester seit Jahren leben und noch
nie so schlecht gelebt haben, wie es
jetzt der Fall ist. Dort soll man beginnen.
Man soll wieder das Hauptgebot und die
ersten Sätze in vollstem und unumschränktestem
Maße üben. Dann wird auch “Und den Nächsten
wie dich selbst“ eingeschlossen sein.
Wenn man das beachten würde, müßte man
nicht immer von Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe,
Anbiederungen und ähnlichem
sprechen. Es wird die ganze Zeit diskutiert
und gesprochen in den Kirchensälen und
an Bischofskonferenzen. Bis hinauf nach
Rom wird nichts als gesprochen, debattiert,
diskutiert, durchgenommen, durchgesetzt
und nochmals gewaschen, erneut etwas
abgestrichen und nochmals etwas durchgelassen.
Zuletzt ist so viel abgestrichen, daß
es vor DEM DA OBEN (zeigt hinauf) nicht
mehr bestehen kann. Denn ER ist nicht
nur Barmherzigkeit, sondern ist unendliche
Gerechtigkeit ebenfalls so sehr wie
Barmherzigkeit. Das habe ich (spricht
sehr verzweifelt) gesehen. Ich mußte
es am eigenen Leib erfahren. Wahre Nächstenliebe
ist Rettung vor der Hölle durch Opfer.
Hätte ich besser gelebt! Hätte ich die
Tugend geübt, mehr gebetet, Busse getan
und versucht, DEN DA OBEN (zeigt hinauf)
zu lieben! Hätte ich gesagt: “Ich folge
dir im Kreuz nach! Gib mir Kreuze für
meine Schafe, so wie ich sie ertragen
kann, auf daß ich dir nachfolge!“ Das
alles vergaß ich zu sprechen, weil ich
es nicht mehr wollte. - Und so vergessen
die meisten Priester von heute von der
Nachfolge Christi zu sprechen, vom Weg
des Kreuzes, daß man für andere Sühne
und Busse tun muß, damit sie nicht verlorengehen.
Davon wird nicht gesprochen. Sie müßten
von den Kanzeln rufen: “Ihr Laien, tut
Busse, opfert euch für andere, wenn
ihr seht, wie sie im Schlamm der Sünde
versinken!“ Das wäre die größte Nächstenliebe.
Jede andere Nächstenliebe, Essen bringen,
Kleidung verschaffen, für Häuser schauen,
versinkt...
... versinkt im Staub. Dies ist zwar
notwendig für den Lebensunterhalt. Das
gibt aber zumeist Gott selbst, zumal
in der heutigen Zeit und in Europa,
wo die meisten Leute genug zu essen
haben und die Löhne und die Lebensstandards
so hoch geschraubt sind, daß jeder einigermaßen
durchkommt. Da muß man nicht als Hauptsache
hervorkramen, man müsse einander helfen
und unterstützen. Freilich soll man
helfen, wo einer in Not ist, aber das
wird viel zu sehr auf das hohe Roß gesetzt.
Man müßte von den Kanzeln rufen: “Ihr
Laien, opfert euch für diese oder jene
Seele, denn sie ist in Gefahr zur Sünde.
Betet für sie, zündet geweihte Kerzen
an. Macht das Kreuzzeichen über diese
Seele.“ Das können auch Laien. Sie haben
nicht die Vollmacht des Priestersegens,
aber ein Kreuzzeichen über andere machen,
kann auch jeder Laie. Er nimmt dazu
am besten ein hochgeweihtes Sterbekreuz
oder den Rosenkranz. Er kann auch aus
der Ferne Weihwasser über solche Seelen
sprengen. Das ist keine Übertriebenheit.
Das bringt auch gewissen Segen. Er soll
nicht sagen: “Ich bin mächtig, ich kann
segnen.“ Er kann es ja in aller Stille
tun. Solche Handlungen der Nächstenliebe
bringen immerhin Segen und wir unten
[in der Hölle] müssen weichen. Man müßte
(mit lauter Stimme) predigen... Ich
will nicht sprechen.
... predigen: “Ihr Menschen, die ihr
euch Kinder Gottes nennen wollt, die
ihr in
unsere Kirche kommt, nehmt es ernst,
nehmt es ernst, tut Busse und opfert
euch für den Nächsten! Er ist in Gefahr!
Betet füreinander, damit ihr nicht verlorengeht,
damit ihr bis zum Ende ausharrt und
den Weg der Tugend geht! Ihr Laien,
bete
im höchsten Masse auch für die Priester
und alle kirchlichen Instanzen, auf
daß der Böse nicht siegen und nicht
über sie kommen kann, auf daß sie euch
recht leiten.“ Denn auch ihr Priester
habt Gebete nötig! (atmet mühsam).
Für die Priester muß gebetet und geopfert
werden
Es sollte sich kein Priester schämen,
auf der Kanzel, wo ihr predigen sollt
- dazu mußte Judas bereits sagen: “Es
wäre besser, man würde auf der Kanzel
predigen“
-, zu sagen: Betet, betet auch für mich,
damit ich euch recht führe. Betet für
uns Priester, denn wir werden mehr angefochten
von der Hölle als ihr glaubt. Betet,
damit wir durchhalten bis zu unserer
Sterbestunde. Betet aber auch für euch
selbst untereinander, auf daß ihr den
Weg zur Tugend geht bis zum Tode und
nicht nur für einige Wochen oder einige
Jahre oder gerade in einer momentanen
Sache. Es ist eine furchtbare Tücke
des Geschicks wenn man den Weg der Tugend
verlässt. Ich bin jetzt nicht mehr auf
der Welt, aber das unauslöschliche Kennzeichen
des Priesteramtes ist mir geblieben.
Ich muß deshalb furchtbar leiden! (stöhnt).
Es gibt viele Priester und viele Laien,
die den Weg der Tugend gingen und gute
Priester und Laien waren, bis die Versuchung
über sie kam, sie schwankend machte
und zu Fall brachte. Es erging ihnen,
wie es im Gleichnis Jesu heißt: “Ein
Sämann ging aus, seinen Samen zu säen.
Da fiel einiges unter die Dornen...,
anderes fiel auf steinigen Grund...“
Eine Weile hielten sie sich gut, waren
gute Priester und gute Laien. Aber in
der Stunde der Versuchung versagten
sie kläglich. Als es auf einmal hieß,
der alte Weg, der doch der Weg Gottes
war, gelte nicht mehr, man müsse neue
Wege beschreiten, wurden sie schwankend
und fielen ab. “Und die Sonne kam und
verbrannte das Samenkorn und es verdorrte.“
So ergeht es heute Tausenden und Zehntausenden
von Priestern. Sie bleiben nicht standhaft.
Sie waren zuvor vielleicht noch sehr
eifrig im Tugendstreben, aber es fehlte
ihnen die Standhaftigkeit und der Starkmut,
und so fielen sie ab.
Für was man heute inständig beten müßte,
ist für die Tugend der Beharrlichkeit,
damit man ausharrt bis zum Ende. Jetzt
wäre aktuell, wenn der Priester jeden
Monat zwei- oder dreimal von der Kanzel
rufen würde: “Seid beharrlich, geht
den Weg bis zum Ende, geht den Weg des
Kreuzes! Hatte es Christus besser als
ihr?“ Er müßte sogar hinunterrufen:
“Ihr, jene, die ihr arm seid und nicht
viel zum Leben euer eigen nennt, tragt
es mit Geduld, denn euer Lohn wird sein
im Himmel!“ Die Heiligen übten die Tugenden
noch in größerem Masse. Der hl. Pfarrer
von Ars betete und fastete bis zum äußersten...
Bei Laien, die in Armut leben, müßte
man sagen: “Dankt dem Herrn und preist
Ihn, denn Er hat euch die Armut gegeben
zur Nachfolge Christi, wie sie auch
die Apostel üben mußten. Dankt dem Herrn,
denn so ihr in der Armut seid, habt
ihr viel weniger Zeit zum Müßiggang.“
Müßiggang ist noch immer aller Laster
Anfang. Die Armut kinderreicher Familien
ist ein großer Segen Denen, die in großer
Not sind, die viele Kinder haben und
sehr viel arbeiten müssen, so daß ihnen
keine Zeit zu Luxus und Ausschweifungen
oder Vergnügen bleibt, müßte man sagen:
“Preiset alle Tage dreimal den Herrn
auf euren Knien und dankt ihm, daß er
euch mit euren Kindern Arbeit geschenkt
hat. Er hat euch die Kinder geschenkt
zur Erziehung und zu nachfolgenden Himmelsbürgern.
Durch jedes Kind erwächst euch große
Gnade.“ Statt dessen sagen sie, es sagen
zum Teil sogar auch Priester, daß man...
Ich will nicht sprechen.
Statt dessen sagen sie, wenn eine Frau
oder ein Mann kommt und erzählt: “Es
geht uns nicht gut; wir haben das dritte
oder vierte Kind bekommen... oder auch
erst das zweite; wir haben Wohnungsnot;
wir haben dieses und jenes Problem.“
Statt daß der Priester sagen würde:
“Haltet durch, lebt in dieser alten
Wohnung mit der Gnade Gottes (spricht
kläglich), betet alle Tage und dankt
ihm für das, was ihr habt“... statt
dessen (weint)... Ich will nicht sprechen!
- ... statt dessen werden diese Priester
noch zu Verführern und geben diesen
Armen schlechten Rat. Im Grunde wären
ja diese Leute nicht arm, so bettelarm,
und entsetzlich dran sind sie nicht.
Wenn ich sage “Armen“ meine ich, weil
sie dann der Sünde verfallen, weil der
Priester ihnen den schlechten Rat gibt,
in ihrem besonderen Fall nicht vollends
nach den Geboten Gottes wandeln zu müssen.
Es wird oft der Rat erteilt, sie sollen
eben doch die Pille, oder was immer
es
auf diesem Gebiet gibt, nehmen, oder
einen Arzt aufsuchen; und dieser verschreibt
ihnen dann solche Sachen ohne Wimperzucken.
Die Menschen merken nicht, wie sie ins
Unglück kommen, denn von der Pille und
den Verhütungsmitteln ist der Weg gar
nicht mehr weit bis zur Abtreibung.
Abtreibung aber ist bereits Mord (schreit)
und schwere Sünde. Das vergessen diese
Priester wahrscheinlich oder vielleicht
wissen es einige sogar. Aber sie wollen
es in dieser Zeit der Modernität und
des Massen-abfalls gar nicht mehr wahrhaben, daß das noch gilt, was schon vor Tausenden
und Abertausenden von Jahren Geltung
hatte. Klar ist, daß die Menschheit
sich vermehrt hat und es nicht mehr
gar in diesem Maß ist, wie damals...
als Gott Onan mit dem Tod bestrafte,
aber er würde auch jeden einzelnen von
heute, der - ich muß das leider sagen
- Verhütungsmittel nimmt, noch strafen
und würde ihn zur Ordnung weisen, denn
schon das ist nicht mehr Ordnung, und
Abtreibung schon gar nicht. Das ist
nicht im Plan Gottes und in seinem Heilsplan.
Und so muß ich...
... muß ich sagen, da ich Priester war:
Die Priester müßten eben auf der Kanzel
- nicht nur Priester, auch Bischöfe
und Kardinäle, das ist ja selbstverständlich
- zu ihrem Volk hinunterrufen: “Traget
eure Leiden mit Geduld, denn das Erdenleben
ist nicht dazu da, im Luxus zu schwelgen
und im Essen und Trinken sich zu üben.
Das Erdenleben ist dazu da, den Wandel
im Herrn zu gehen und die Nachfolge
Christi zu üben. Da wo noch Verzicht
und Opfer sind, ist auch Gnade... wo
kein Verzicht, kein Opfer und kein Gebet
mehr ist, da schwindet auch die Gnade.“
- Wo die Gnade nicht mehr ist, da schauen
wir [die Hölle] bereits herein... ein
kleiner Spalt genügt. Ist ein Spalt
geöffnet, so wird er bald breiter...
und bald steht die ganze Tür offen.
Zuletzt (mit lauter Stimme) fällt das
ganze Haus zusammen, wie das jetzt bei
eurer Kirche der Fall ist.
Da müßte man wieder beginnen. Man müßte
Volksmissionen halten von den Kanzeln.
Glaubt ihr, es wäre nicht besser hinaufzuschauen?
Die Kanzel ist gewissermaßen das Symbol
des Himmels. Schon früher hatte es Stufen
in den Synagogen.
Der Priester muß die Tugend vorleben
Jetzt ist es nicht mehr nötig, daß man
hinaufschaut. Jetzt schaut man höchstenfalls
geradeaus oder schon hinunter zu uns
[Hölle], die wir euch hinunter reißen
und hinunter zu reißen versuchen. Man
müßte Volksmissionen halten. Die Ausstrahlung
von einem guten Priester, die auf das
Volk einwirkt, müßte derart groß sein
- sie wäre auch derart groß, wenn er
den Weg der Tugend noch ginge -, daß
ganze Massen Volkes davon mitgerissen
würden. Was meint ihr, wie war das beim
hl. Pfarrer von Ars? Wie war seine Gemeinde
verkommen und in einem sehr miesen Zustand.
Wie hat er, der alleinige Pfarrer, so
vieles zustande gebracht? Hat er das
etwa an Schlemmertischen, vor dem Fernsehapparat,
auf Reisen, an Konferenzen oder an Palavern
getan? Nein! Er hat es in der stillen
Kammer oder vor dem Tabernakel in der
Kirche getan, was auch ich hätte tun
müssen. Stattdessen habe ich meine Gemeinde
vernachlässigt und sie noch mit hineingezogen
ins Unheil. Es müßte heute Tausende
von Pfarrern von Ars geben in eurer
Welt! Aber wenn es sie schon nicht gibt,
so müßte man ihn wenigstens nachahmen
in vollstem Maße. Auch folgendes muß
ich sagen, weil gerade ich in diesen
bösen Fehler gefallen bin: Es ist tatsächlich
so, daß man die Frauen (mit gequälter
Stimme) meiden muß... und täglich das
ganze Brevier noch beten soll und beten
muß... denn sonst kann man sie nicht
meiden.
Wenn nämlich ein Priester, der mit der
Natur sehr zu kämpfen hat, täglich das
Brevier betet und versucht sein Bestes
zu tun, so wird ihm wahrhaftig DER DA
OBEN (zeigt hinauf) die Gnade geben,
auf daß er der Versuchung nicht anheimfalle.
Sollte der Priester der Versuchung trotzdem
anheimfallen, dann wird, wenn er das
Brevier weiterhin täglich betet, DER
DA OBEN nicht so ungerade sein, daß
er ihn nicht wieder herauszieht und
mit der Gnade des Heiligen Geistes,
der hl. Engel, der Dreifaltigkeit und
der hl. Jungfrau auf den rechten Weg
weist. So wird er sein Amt trotz allem
so ausüben können, wie es von DENEN
DA OBEN (zeigt hinauf) gewollt ist und
vollbracht werden muß.
Man müßte in erster Linie, wie ich schon
sagen mußte, jedem Nottragenden und
jedem Leidgeprüften sagen: “Tragt euer
Leid im Geist der Sühne. Dann habt ihr
viele Gnaden und viele Verdienste. Gott
wird euch immer näherkommen und wird
euch führen.“ Und: “Wen er liebt, den
züchtigt er!“ Das müßten sie von den
Kanzeln rufen. Es wäre besser, daß viele
unter diesen Armen nicht, noch weiß
ich wie, unterstützt würden, und daß
weiß ich was für Vereine wären, und
ihnen Geld zugeworfen würde. Vielen
ist das schon zum Verhängnis geworden,
es wird ihnen immer mehr zum Verderben,
selbst Priestern, ja sogar dem ganzen
Klerus. Wenn es wirklich so ist, daß
einer bettelarm ist und vor Hunger krank
wird, dann wird der Herrgott sicher
einschreiten - wenn es zu seinem Seelenheil
erforderlich ist -, daß ihm von irgendeiner
Seite geholfen wird. Aber sonst muß
nicht, wie das die Freimaurerei produziert
zum Abfall der Kirche, die ganze Zeit
von Nächstenliebe und Näherkommen gepredigt
werden (bringt die Worte kaum heraus).
Zum Kuckuck damit, denn das ist vielen
zum Verderben! Wenn die Laien sehen,
wie ihre Priester selbst nicht den Weg
der Tugend gehen, wie sie immer weniger
den Seelen nachgehen, weniger beten
und keinen Verzicht mehr üben, dann
ist kein Vorbild mehr da, das zeigt,
wie man leben müßte. Wenn der Priester
dann gar noch verkündet, Gott sei barmherzig,
verzeihe schon und liebe die Menschen
so wie sie seien, daß es den Laien noch
erscheinen muß, sie leben ein rechtes
Leben und seien trotzdem in der Gnade
Gottes, wenn sie schon längst in der
schweren Sünde sind; wo will dann da
die Gnade des Heiligen Geistes noch
wirken, wenn sie nicht vom Priester
in vollstem Masse gepredigt und gelebt
wird! Ach (stöhnt), daß ich das sprechen
muß!
Von allen Dächern und Kanzeln müßte
man es verkünden, daß der Weg des Kreuzes
gefordert ist vom Himmel, und daß wahre
Nächstenliebe dort liegt, wo die Tugend
ist. Ich meine, daß wahre Nächstenliebe
in der Nachfolge des Kreuzes liegt und
ist, und daß in der Nachfolge des Kreuzes
auch die Sühne für den andern inbegriffen
ist. Das ist höchste und wahrste Nächstenliebe,
und die kann man nur üben, wenn man
das erste und höchste Gebot, nämlich
die Liebe zu Gott, in höchstem und vollstem
Masse übt oder wenigstens so gut wie
es geht. Wo ist denn da bei den heutigen
Priestern die Liebe zu Gott, wenn sie
keine Ehrfurcht mehr haben, wenn sie
die Messe mehr auf das Volk und zum
Volk hingerichtet vollziehen, als auf
DEN DA OBEN (zeigt hinauf)!
Wie Schneeflocken fallen heute die Leute
zur Hölle,
weil das Beispiel der Priester
fehlt
Sie müßten stets nur so predigen...
und auch die Messe so vollziehen, daß
einzig
und allein DER DA OBEN (zeigt hinauf)
gepriesen und geehrt würde. Das andere
würde ihnen hinzugegeben werden... Sie
predigen viel zu sehr vom Alltag und
von Kleinigkeiten. Sie vergessen darob
das Erste und Höchste, nämlich die Nachfolge
Christi, worin - wie ich schon gesagt
habe - auch die Sühne und der Verzicht
liegen; in erster Linie die Sühne für
den andern. Dann gingen Tausende von
Seelen nicht verloren, die jetzt in
Massen verlorengehen und wie Schneeflocken
zu uns in die Hölle fallen, wie es DIE
HOHE (zeigt hinauf) schon durch Begnadete
sagen ließ.
Wenn der Priesterstand und die höheren
kirchlichen Instanzen ihre Irrfahrt
nicht
bald einsehen, werden Tausende von Gotteshäusern
keine Gotteshäuser mehr sein... Sie
sind es schon jetzt nicht mehr! Für
Tausende von Seelen sind die Predigten,
die ihre Priester halten, zur Verflachung,
ja sogar zum Abfall geworden. Predigten
sollten aber zum Guten und zum Aufstieg
in den Himmel führen! Der wahre Grund
des Misserfolges liegt darin, weil der
Priester selbst nicht mehr das Hauptgebot
übt... und weil der Priester selbst
innerlich wurmstichig geworden ist...
Ich will nicht mehr sprechen!... Würden
die Priester, ja sogar Bischöfe und
Äbte, ihren Lebenswandel noch richtig
leben... Wenn Tausende und Millionen
von Gläubigen, angeleitet durch ihre
Priester, durch Predigten und gute Messen,
gebetet hätten und Gebets-Sühnekreuzzüge,
Gebets-Sühnenächte, wenigstens aber
Gebetsstunden und Abendandachten gehalten
hätten, so hättet ihr jetzt nicht dieses
Chaos... Das muß ich sagen.
Tausenden von Priestern sind die Frauen
zum Verhängnis geworden. Sie wären es
aber nicht, wenn die Priester noch beten
würden, wie sie beten müßten. Wenn sie
das Brevier wieder täglich zur Hand
nähmen und glauben würden, was euch
eure Kirchenväter lehren. Diese haben
gewiss nicht aus der Luft gegriffen,
was sie damals verkündeten. Was sie
damals lehrten, war erprobt. Es hat
sich im Leben erwiesen, daß es das Beste
war, daß es so gehalten wurde. Wäre
es gehalten worden und würde es noch
gehalten, dann hättet ihr jetzt nicht
dieses Chaos!
Tausende leben nicht in der Gnade, weil
sie das Brevier nicht mehr beten...
wie ich, es nicht mehr tat. Hätte ich
(ruft verzweifelt weinend, heulend),
hätte ich gebetet! Wäre ich auf dem
Weg der Tugend geblieben! Mein Engel
wäre gekommen und hätte mir geholfen.
Aber ich habe auch zu diesem nicht mehr
gebetet, ich habe alles vernachlässigt.
So habe ich auch die mir anvertraute
Jugend vernachlässigt, wie das jetzt
die heutigen Priester tun. Ich darf
wohl sagen, ich habe meine Jugend damals
nicht so vernachlässigt, wie das jetzt
viele Priester tun. Ohne Sühneseelen
gehen Priester massenweise in die Hölle.
Es soll euch zur Warnung dienen, die
ihr jetzt noch auf der Welt lebt. Es
möchte den Priestern, den heutigen,
zur furchtbaren Warnung dienen, da sie
nicht den rechten Weg einschlagen und
eingeschlagen haben. Viele von ihnen
waren bis vor kurzer oder längerer Zeit
wie ich, noch gute Priester oder noch
einigermaßen gute Priester. Aber jetzt
sind sie auf der breiten Bahn, auf dem
Weg, der ins Verderben führt. Wenn sie
nicht eine besondere Gnade bekommen, daß irgendein Laie oder eine Sühneseele,
denen man es predigen müßte, für sie
sühnt und betet... dann gehen sie verloren!
Es ist eine furchtbare, entsetzliche
Tragik, daß das so ist! Ich kann es
nicht ändern! Ich muß es sagen, wie
es ist und wie es mir selbst erging.
Man kann es nicht ändern. DER DA OBEN
(zeigt hinauf) ist kein Zuckerwassermännchen,
das plötzlich alle Gesetze ändert, wie
es die Menschen von heute gerne haben
möchten. ER streut nicht plötzlich Zucker
auf die Zunge, weil die Menschen den
Zucker gerne kosten möchten. ER bleibt
immer der gleiche. Von Urbeginn war
ER der gleiche. ER war alle Zeiten der
gleiche und wird auch stets der gleiche
bleiben. Das ist eine furchtbare Tragik.
Dies kann nicht geändert werden, obgleich
es die Menschen
von heute, und besonders auch der Klerus,
geändert haben möchten.
Es ist eine unumstößliche Tatsache,
daß am Gesetz Gottes nichts geändert
werden kann. Die furchtbare Tragik liegt
darin, daß der Mensch selbst sich ändern
muß... sofort, unverzüglich... bei sich
selbst zu allerinnerst beginnen muß.
Hat
nicht Christus gesagt: “Wenn dein Auge
dir Ärgernis gibt, so reiß es aus und
wirf es von dir“ (mit schrecklicher
Stimme).
Das hat ER nicht so in die Luft hinein
gepredigt! Das ist in vollstem und umfassendstem
Masse wahr. Die Augen sind vielen Priestern
zum Verhängnis geworden. Sie sehen zu
viel und nehmen zu viel auf, was sie
nicht sehen und nicht aufnehmen sollten.
Das beginnt beim Fernsehen und geht
weiter bis...
... weiter bis zu den Frauen, die jetzt
leider auch im Chor der Kirche stehen
dürfen. Das geht und bezieht sich auf
alles, was zur Verführung dienen kann.
Das gilt heute in ganz besonderem Maße.
Schon Judas mußte sagen: “Früher waren
die Frauen verschleiert, besonders beim
Gottesdienst. Jetzt sind sie es nicht
mehr. Sie müßten es aber wieder sein.“
Und wenn sie es schon nicht mehr sind,
dann dürfte schon gar nicht der Altar
gegen das Volk gerichtet sein, denn
ich habe die heilige Messe noch gegen
den Altar, nicht gegen das Volk hin,
zelebriert. Ich bin aber trotzdem der
Verführung anheimgefallen. Wie viel
mehr die heutigen Priester, deren Augen...
Wenn dir deine Hand zum Ärgernis wird,
hau sie ab!
... deren Augen alles preisgegeben ist,
die alles in sich aufnehmen, was nicht
aufgenommen werden dürfte. Christus
hat auch gesagt: “Wenn dir deine Hand
zum Ärgernis wird, hau sie ab und wirf
sie von dir, denn es ist besser, mit
einer Hand“ oder mit gar keiner, könnte
man sagen, “ins ewige Leben einzugehen,
als mit zwei Händen, zwei Augen und
zwei Füßen ins entsetzliche (mit verzweifelter
Stimme), nie endende Feuer geworfen
zu werden.“
Glauben denn die Priester von heute,
das Evangelium habe keinen Bestand mehr,
das Evangelium könne abgeändert oder
interpretiert werden, wie es ihnen passt!
Glauben sie denn, DER DA OBEN (zeigt
hinauf) habe das nur für seine Apostel
gesprochen... und für diejenigen, die
zur damaligen Zeit gerade lebten! Glaubt
ihr, ER habe es nicht viel mehr auch
für die jetzige Welt gesprochen, die
in sehr großer Gefahr ist, verloren
zu gehen. Sie ist doch durch den Wandel
der Zeit und durch die Technik einer
schrecklichen Verführung preisgegeben...
und niemand ist, der allem Einhalt gebieten
würde. Es ist wie Feuer, wie Explosionen,
die ganze Feuermeere um sich verbreiten.
Was gute Priester dagegen noch auszurichten
vermögen, ist demgegenüber ein kleines
Wässerchen, das nicht im Stande ist,
das riesige Feuermeer zu löschen.
Es müßte der Teufel selbst erscheinen,
bis daß diese Priester von heute glauben
würden. DER DA OBEN (zeigt hinauf) lässt
wohl Gewisses zu. Jeder hätte die Gnade
und jedem wären gewisse Gnadenstunden
gegeben, aber wenn er nicht will...
Jeder hat seinen freien Willen. Man muß eben in Gottesnamen mehr in die
Bibel schauen und ins Evangelium. Was
noch zu sagen ist: In der heutigen Zeit
sind euch viele Offenbarungen gegeben,
bei welchen man wirklich denken kann,
sie kommen von OBEN (zeigt hinauf).
Wenn man aber das nur so in den Wind
schlägt, genauso wie man das Evangelium
dreht und interpretiert nach eigenem
Gutdünken, dann kann der Himmel... (atmet
schwer).
... kann der Himmel auch nicht mehr
helfen. Er hat sein Möglichstes getan
und seine Barmherzigkeit auf die Menschheit
kommen lassen. Aber wenn sie diese Barmherzigkeitsgnaden
und Barmherzigkeitsversuche, die DER
DA OBEN (zeigt hinauf) in seiner großen
Gnade bescheren möchte, zum vornherein
schon in den Wind schlägt und in den
Wind schlagen will, was kann dann...
Gott will das Kreuz, selbst in schwieriger
Ehe
...was kann dann die Gnade noch
wirken, wenn man nicht mehr in
Heiligenbüchern
liest, zum Beispiel von einem Pfarrer
von Ars, von einer Katharina Emmerich.
Pater Pio hat auch ein sehr gutes Leben
geführt. Sie alle gleichen sich insofern
buchstäblich, als sie sich in der Sühne
für andere aufgezehrt haben als wahre
Brandopfer für DEN DA OBEN (zeigt hinauf).
Ihre Leiden und ihre Sühne wurden auch
angenommen. Sie würden auch von jedem
einzelnen Menschen angenommen, wenn
er bereit wäre, Sühne zu üben. Oft wartet
Gott nur darauf, daß ein Mensch sagt:
“Ich will... du kannst mir Leiden schicken,
wenn du es für gut findest. Ich will
es für den und den Menschen ertragen.
Gib mir nur deine Gnade dazu.“ Es ist
aber leider eine traurige Tatsache, daß wenn DER DA OBEN (zeigt hinauf)
prüfen will und Leiden schickt, der
Mensch das mit jeder Faser von sich
weisen will. Er sträubt sich dagegen
und tut, was er nur kann, auf daß er
nicht leiden sollte... Ich will nicht
mehr sprechen!
Die Priester müßten das
in erster Linie
vorleben und predigen, das wäre Grundbedingung.
Wenn dann der Mensch in diesen Leiden,
von denen ich sprach, die ihm Gott auferlegt,
zappelt und sie mit jeder Faser von
sich weisen will... dann ist es nicht
mehr vollkommenes Leiden nach dem ersten
Hauptgebot... nicht mehr vollkommen
nach dem Willen des Vaters. Man müßte
sagen: “Nicht mein Wille geschehe, sondern
der deine“ wie Christus am Ölberg. Man
müßte es mit dem Willen Gottes vereinigen,
dann hätte es großen Wert. Es gibt Leiden,
die furchtbare Angst und Sträuben verursachen
können. Aber auch dann soll man sich
mit dem Willen Gottes, so gut wie es
geht, vereinigen. Es gibt zwar Menschen,
die mit allen Mitteln diesen Leiden
entrinnen möchten. Das gilt auch von
Eheleuten, die ihren Partner nicht mehr
ertragen und unter allen Umständen weglaufen
möchten. Sie müssen das Leiden ertragen
und könnten somit große Sühne leisten.
Tausende von Menschen könnten für andere
leiden und könnten dadurch bewirken, daß diese nicht verloren gingen. Dies
scheint man in eurer katholischen Kirche
beinahe vollkommen vergessen zu haben.
Es wird ja äußerst selten von dieser
Tatsache gepredigt. Das ist eine umfassende,
große Tatsache, denn es ist Nachfolge
Christi. Wenn DER DA OBEN (zeigt hinauf)
gesagt hat: “Und deinen Nächsten wie
dich selbst“, dann meinte er damit in
erster Linie nicht so sehr das leibliche
Wohl. Freilich, es gehört dazu. Aber
in erster Linie meinte er den Geist,
die Seele, auf daß diese gerettet würde
(spricht verzweifelt und weinend).
Würde Christus heute nochmals auf die
Erde kommen und das gleiche predigen,
es gäbe auch heute Tausende und Tausende,
die ihn für einen Volksaufwiegler
und einen Spinner halten würden; desgleichen
wie jetzt Tausende und Abertausende
die guten Priester, gute Begnadete und
Menschen, die noch nach den Geboten
leben, für verrückt, für abwegig oder
aus der Reihe geglitten betrachten.
Statt daß man nach oben gehen würde,
geht man - weil es leichter ist - nach
unten. Viele Priester gehen in ihren
Predigten - wie ich schon gesagt habe
- nur deshalb nicht mehr so in die Tiefe,
weil es für sie ein Selbstvorwurf wäre.
Sie müßten ja zuerst bei sich selbst
beginnen, und das wollen sie nicht und
meinen, sie können es nicht. Würden
sie selbst den Weg der Tugend gehen,
dann könnten sie wohl noch in die letzten
Tiefen gehen bei ihren Predigten, aber
was ich selbst nicht lebe und nicht
will, das denke ich, können auch die
andern nicht und werden es nicht wollen.
Ich kann ja, als Priester, von meinen
Laien nicht mehr verlangen, als was
ich selbst lebe und tue. Das ist eine
furchtbare Tragik, die ihr heute in
eurer katholischen Kirche habt. Das
geht von den Priestern hinauf bis zu
den Kardinälen in Rom. Würden sie das
Leben noch so leben, wie Christus und
die Apostel es vorgelebt haben, dann
würden sie auch ihre Gläubigen einen
anderen Weg führen. Dieser wäre grundlegender,
tiefer, klarer und enger, zum Himmel
führend. Daran mangelt es. Das ist eine
Haupttragik, da sie selbst nicht Busse
tun und sich nicht bekehren wollen.
Johannes der Täufer hat dies schon gepredigt,
und Jesus selbst hat dies in wiederholten
Ansprachen den Leuten sowie den Aposteln
gesagt (spricht laut und eindringlich).
Die meisten Priester, die heutzutage
gegen das Tiefe, Echte und Gute ankämpfen,
tun es, weil sie dieses selbst nicht
mehr leben. Sie tun dies, weil ihre
Herzen bereits zu einer Mördergrube
geworden sind oder weil sie schon auf
dem breiten Weg der Masse gehen. Man müßte den Mut haben... (mit leiser Stimme).
Ich will nicht sprechen.
... den
Mut haben, solchen zu widersprechen,
die Verschiedenes vernichten und unberechtigte
Kritik üben. Man sollte ihnen dies geradewegs
ins Gesicht sagen, am besten auf eine
Weise, die nicht verletzend wirkt. Man müßte mit etwas Einfühlungsvermögen
vorgehen, auf eine Art, die empor führt,
die ihnen zeigt, daß man ihnen helfen
möchte. Man müßte sie nach psychologischen
Grundsätzen korrigieren.
Das heißt, die heutige Psychologie ist
nicht mehr gut, denn sie stürzt viele
ins
Verderben. Aber wenn ich das erwähne,
meine ich eine gesunde Psychologie,
indem man nicht gerade sagt: Du bist
schlecht. Du bist entsetzlich, darum
willst du das nicht. Man sollte fragen:
Leben sie zuinnerst nicht mehr ganz
das Wahre, daß sie das nicht predigen,
nicht zu predigen wagen? Ist bei ihnen
wohl die Gnade schon geschwunden? Wir
wissen ja, daß die Teufel jetzt fürchterlich
losgelassen sind. Vielleicht haben sie
Gebet nötig - und beten sie selbst?
Sie müssen wieder zur wahren und unverfälschten
Tiefe kommen, auf daß sie auch ihre
Herde danach führen können. Bei Menschen,
die es ertragen könnten und selbst resolut
und eher rauher Natur sind, könnte man
etwas akurater vorgehen. Es gibt immer
verschiedene Menschen. Schon Pater Pio
faßte die Menschen verschiedentlich
an. Aber jedenfalls müßte man den Mut
haben und sie dort packen, wo es not
tut. Es gibt einige ganz wenige, die
aus Unwissenheit handeln. Aber die meisten
würden anders predigen und würden ihre
Herde anders führen, wenn sie selbst
gewillt wären, besser zu leben und den
Weg des Verzichtes zu gehen. Das ist
eine große Wahrheit, die ich - selbst
wenngleich ich jetzt schon verloren
und in der Hölle bin - nicht verschweigen
darf, weil SIE OBEN (zeigt hinauf) es
befehlen (mit betrübter Stimme). Mir
ist es selbst so ergangen, wie... (bringt
die Worte nicht heraus).
(spricht verzweifelt, weinend und heulend):
Mir ist es selbst so ergangen, wie ich
niemals gedacht hatte, daß es mir ergehen
würde. Wie würde ich, wenn Ich nochmals
zurück könnte, anders leben! Wie würde
ich Tag und Nacht auf den Knien liegen
und DEN DA OBEN (zeigt hinauf) für meine
Herde bitten! Nichts wäre mir zu viel,
selbst wenn ich deshalb gemartert würde,
mehr als einmal gemartert würde, Ja
sogar als Märtyrer sterben müßte! Ich
(weint verzweifelt) würde es gern...
Ich würde es gern tun, wenn ich noch
könnte!
Ich würde es willig und opferbereit
auf mich nehmen, wenn DER DA OBEN es
wollte und es sein Wille wäre. Ich würde
als Erstes die erste Tugend anstreben:
“Du sollst den Herrn, deinen Gott, aus
deinem ganzen Herzen lieben.“ Ich wollte
schauen, wie kann ich ihn lieben. Was
kann ich für ihn tun? Was erwartet er
wohl jetzt, zu dieser Stunde von mir?
Was würde er zu dieser und jener Tatsache
sagen? Wie würde er mir raten, mich
zu verhalten? Es gibt ein Sprichwort
und das heißt: “Im Zweifelsfalle das
Schwerere.“ Leben Priester und Laien
heute nach diesem Sprichwort? Es ist
nur ein einfaches Sprichwort, das Gott
selbst nicht gesprochen hat; aber es
stimmt. Es ist auch in hohem Masse anzuwenden
im Reiche DERER DA OBEN (zeigt hinauf),
denn Tausende von Priestern werden...
Ich will nicht sprechen.
Tausende von Priestern gehen den Weg
des Verderbens, weil sie nicht das Schwere
wählen, weil sie den Weg des geringsten
Widerstandes gehen, und weil sie das
wählen, was ihnen am besten und für
sie am geeignetsten erscheint. - Aber
nicht alles, was den Laien und den Priestern
am geeignetsten und am besten erscheint,
ist auch vor DEM DA OBEN immer gut.
Man soll sich prüfen und nochmals prüfen.
Schon der hl. Paulus sagte: “Prüfet,
und das Gute behaltet.“ Das gilt auch
in Fragen des Glaubens und in Fragen
des Seelenzustandes.
Man soll - wie schon Judas und Beelzebub
und andere Dämonen vor mir sagten -
viel und nachhaltig zum Hl. Geist beten.
Ein oberflächliches Gebet genügt nicht.
Man soll sich im Herzen erforschen.
Dann wird man den Weg erkennen, den
DER DA OBEN (zeigt hinauf) für einen
will und den ER für einen bestimmt hat.
Jeder Mensch hat seinen bestimmten Weg
und seine bestimmte Aufgabe, im Besonderen
jeder Priester, der in sehr hohem Amt
und Würde ist, besonders vor DEM DA
OBEN. Er sollte ja auch vor den Menschen
in hohen Würden stehen.
Er sollte sich nicht den Menschen annähern
und anzubiedern versuchen, sondern seinen
Weg gehen, den er gehen muß und zu gehen
hat, denn sonst wird es ihm zum Verderben
werden. Die Gläubigen haben nicht mehr
Achtung vor ihm, wenngleich er sich
ihnen anzubiedern versucht und mit ihnen
eins sein will. - Es soll eine gewisse,
sogar eine große Distanz vom Laien zum
Priester herrschen. Das will Gott. Das
hat Er schon immer so gehalten und gewollt,
denn der Priester vertritt große Segensmacht
und steht in den Fußtapfen Christi.
- Wenn er diese vertritt, muß er auch
den Laien stets auf den höchsten Hohenpriester
hinweisen, in höchstem und vollkommenstem
Maß. - Er kann nicht genug von Ehrfurcht
predigen, kann nicht genug darauf hinweisen,
welche Majestät Gott ist und welche
Tragik es ist, wenn man sich nicht stets
vor dieser Majestät verneigt.
Die Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten
in die Kinderherzen pflanzen
Die Ehrfurcht muß man schon den kleinsten
Kindern beibringen, und wären sie erst
zwei oder drei Jahre alt. Man soll sie
vor das Allerheiligste hinführen in
großer Ehrfurcht. Man soll mit ihnen
in die Kirche gehen. Wenn man dort ist,
muß man sie heißen, bei jeder Kniebeugung
zu beten: “Hochgelobt und angebetet
sei ohne End das Hochheiligste Sakrament
des Altares.“ Dann sollen sie alle Engel
anrufen, mit ihnen die Majestät Gottes
(zeigt hinauf), die Hoheit des Himmels,
und die Erhabenheit der Dreifaltigkeit
preisen. Was ist denn das noch für eine
Kirche, die diese Dreifaltigkeit nicht
mehr zu preisen vermag! Was ist denn
das noch für eine Kirche, die Gott nicht
weit, himmelweit über den Menschen stellt
und immer darauf hinweist, wie hoch
und heilig diese Dreifaltigkeit ist
und wie sehr es davon abhängt, diesem
Gott, der da oben (zeigt hinauf) in
großer Macht und Herrlichkeit triumphiert,
zu gefallen! Wenn das heute die Priester
in der Kirche nicht mehr tun, so müßten
es wenigstens die Eltern dieser Kinder
stets und immer wieder tun.
Man kann die Kinder nie genügend darauf
hinweisen, wie sehr man Gott loben und
preisen muß, auch dann, wenn es einem
nicht gut geht oder wenn es einem scheint,
ER (zeigt hinauf) meine es nicht gut
mit einem. Denn oft gerade im Leid würde
man, wenn man die Folgen des Leidens,
die Herrlichkeit und den Triumph, die
daraus entspringen, sähe, Gott danken
und ihn auf den Knien anbeten für dieses
Leid, das er einem geschickt hat. Denn
Leid läutert die Seele und führt zum
Weg der Tugend. Wo man jedem Leid ausweichen
und jedes Steinchen aus dem Weg geräumt
haben will, da schwindet auch sehr bald
der Wille zur Tugend. Man schaue auf
die Priester der früheren Zeiten. Es
gibt auch jetzt noch einige wenige,
die in sehr bescheidenen Verhältnissen
leben. Dabei tragen sie aber den Frieden
Gottes in sich, der alles andere, alle
Herrlichkeiten dieser Welt, weit überwiegt.
Christus sagte: “Was nützt es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewänne, aber
an seiner Seele Schaden leiden würde.“
Wahre Nächstenliebe beginnt bei der
Seele.
Ich muß euch sagen: Eure heutige Zeit
ist sehr schlecht aufgeklärt; eure heutige
Kirche, die dem Volk predigt, man müsse
Nächstenliebe üben, welche in Wahrheit
keine Nächstenliebe ist. Wahre Nächstenliebe
beginnt bei der Seele, nicht beim Leib.
Ist es nicht besser, die Menschen sterben
an Schwindsucht, Pest, Krieg oder was
immer für Krankheiten auch kommen...
und haben dabei große und größte Leiden
zu ertragen. Dabei gewinnen sie an Himmelsherrlichkeit
und verlieren ihre Seelen nicht! Wogegen
Menschen, die in großem Luxus leben
und zu viel der Welt frönen und so sehr
nach Guthaben schielen, in sehr großer
Gefahr sind, ihre Seelen zu verlieren.
Das, was die Freimaurer da inszeniert
haben, muß ich sagen, ist sehr zum Schaden
eurer Kirche und für euch Menschen.
Das ist in Wahrheit keine Nächstenliebe!
Das ist Heuchelei und Moder! Das ist
das Verderben der Seelen! (atmet schwer).
Wenn die Priester doch wüßten,
in was
für Verderben sie mit dieser angeblichen
Nächstenliebe ihre Untergebenen führen!
Sie würden Abstand nehmen von solchen
Reden, sie würden ganz anders sprechen!
Freilich, man soll einander helfen und
dienen und mit Geld aushelfen, so einer
in großer Not ist. Aber das ist nicht
alles und nicht die Hauptsache. Hauptsache
ist, man bleibt sich selbst treu und
verkauft seine Seele nicht. Das ist
Nächstenliebe, wenn man den andern auf
den besseren und guten Weg zurückführen
kann, oder auf den guten Weg zu führen
versteht, der nach oben (zeigt hinauf)
führt.
Leider neigen heute - dies ist eine
traurige Tatsache - Tausende von Priestern,
ja sogar Kardinäle und Bischöfe, dazu,
allzu sehr die Nächstenliebe hervorzuheben
mit dem Anschein, es sei im Sinne der
Kirche und komme von Gott. In Wirklichkeit
ist es aber der Beginn des Abfalls und
der Verflachung, denn das ist niemals
wahre Nächstenliebe, wenn sie dem andern
nicht zum Seelenheil verhilft (stöhnt).
Aus Nächstenliebe Strenge verlangen,
weil es die Hölle gibt
Nächstenliebe ist auch dort, wo man
mitunter dem andern weh tun muß; oder
demjenigen, dem man es sagen muß, vermeintlich
weh tut. Er wird früher oder später
einsehen, daß es in Wahrheit Medizin
war, was ihm im Moment als Peitschenhieb
erschien. Die Priester müßten vielmehr
mit Peitsche und mit resoluten Worten
auf der Kanzel stehen, weil es ja die
Gerechtigkeit und die Ewigkeit wirklich
gibt (mit lauter Stimme) und die Hölle
existiert. Aber viele tun das nicht
mehr, weil sie selbst nicht an die Unterwelt
glauben und an den Himmel ebenfalls
nicht mehr in vollster Tiefe und Wahrheit.
Hätten sie noch echten Glauben, wie
könnten sie Tausende von Menschen in
die Irre führen, wo sie doch nach oben
geführt werden sollten. Was sind denn
das für Priester! Ich selbst kann mich
zwar nicht rühmen, aber nicht einmal
ich habe das produziert und so flach
gesprochen, wie das heute viele Priester
tun. Sie gehen ins Verderben. Vielen,
ich muß es sagen, selbst wenn es von
vielen nicht geglaubt wird, vielen ist
unten [in der Hölle] schon heute (schreit
weinend und in großer Verzweiflung)
der Platz bereit, auf den sie zusteuern.
(unterbricht):
Das gilt für Kardinäle,
Bischöfe, Priester und Laien gleichermaßen.
Sähen sie nur einen Hundertstel dieses
entsetzlichen Chaos, auf das sie zusteuern,
sie würden tausendmal tausend “mea culpa“
sagen, sich selbst am Kragen nehmen
und in sich selbst den Wurm ausrotten,
der an ihren zerfressenen Seelen nagt.
- Sie würden nicht aufhören, diesen
Wurm auszurotten, bis daß er keine Eier
mehr legt. Sie würden jeden Bazillus
mit Feuerzangen heraus brennen, wenn
sie sähen, was dieser mit der Zeit in
ihnen anrichtet. Sie würden vor allem
zuerst wieder die Liebe zu DEM DA OBEN
(zeigt hinauf), die Gottesliebe üben...
das erste Gebot... und dann die wahre
Nächstenliebe, wo es heißt: “Deinen
Nächsten wie dich selbst.“ Die wahre
Nächstenliebe würden sie üben, nicht
jene, in der es heißt: “Gib dem andern
alles, was er braucht; so geht es ihm
gut.“ Man sollte nicht sagen, wenn einer
darbt, er soll es sehr schön haben.
Oft ist ihm damit nicht geholfen. Oft
pflastert man ihm damit nur die Straße
zum Verderben (ruft verzweifelt und
weinend).
Das mußte ich sagen am heutigen Tag...
Ich wollte nicht sprechen. Deshalb habe
ich mich so lange gesträubt, meinen
Namen zu sagen. Aber SIE DA OBEN (zeigt
hinauf) haben mir befohlen zu sprechen,
weil es mir selbst so erging, weil ich
selbst mein Priestertum nicht so ausgeübt
habe, wie ich es hätte ausüben sollen.
- Und das muß ich als Letztes sagen:
Das sechste Gebot und der Luxus sind
heute vielen Priestern zum Verhängnis
geworden (spricht weinend und verzweifelt,
mit chaotischer Stimme). Sähen Sie diese
entsetzliche Tragik! Sie würden alles
tun... Sie würden sich opfern bis auf
die letzte Faser und würden zurückkommen
und alles tun, was sie nur könnten.
Sie würden neu beginnen und einen vollkommenen
Neubeginn anstreben. Sie würden die
Macht aller hl. Engel herunter flehen,
auf daß sie ihnen erbitten würden, zurückzukommen.
Denn das Reich des Todes und der Finsternis
ist nahe. Sein Wurm erlischt nie und
seine Tragik, seine entsetzliche Qual
währt in Ewigkeit (spricht verzweifelt)...
währt in Ewigkeit! - Das mußte ich sagen.
Ich habe gesprochen, gesprochen habe
ich!
Schlußbemerkung: Die arme Besessene
hat die luzide Besessenheit. Diese verschlimmert
im Gegensatz zur somnambulen das Leiden
des Besessenseins ganz beträchtlich.
Die luzid Besessene muß alles miterleben,
was während der Beschwörung geschieht.
Die Besessene fühlte sich während der
ganzen Dauer des Exorzismus mit dem
verworfenen Priester identisch und erlitt
dessen Höllenqualen und schreckliche
Verzweiflung. Noch Stunden nach Beendigung
des Exorzismus war der Strom ihrer Tränen
nicht aufzuhalten, und der Schock des
furchtbaren Erlebnisses dauerte noch
volle vierzehn Tage an. Dieser unvorstellbar
schreckliche Zustand sollte den Menschen
von heute die Furchtbarkeit der Hölle
wieder in Erinnerung rufen, damit sie
alles daran setzen, dieser zu entrinnen
und den Himmel zu erlangen.
Brennende Flehrufe im Namen Jesu Um
Deines Namens willen, Herr, rette die
ausgetretenen Priester! Um Deines Namens
willen, Herr, erleuchte die irregegangenen
Gottgeweihten! Um Deines Namens willen,
Herr, gib den erkalteten Herzen mancher
Seelenhirten die Gnade der Liebe! Um
Deines Namens willen, Herr, rüttle die
Gleichgültigen unter Deinen Erwählten
auf, daß sie die Nähe des Abgrundes
sehen! Um Deines Namens willen, Herr,
banne die Macht Satans, der nach den
Worten des Papstes in den “Tempel“ eingedrungen
ist! Um Deines Namens willen, Herr,
laß die gottlose Kunst nicht in den
Kirchen triumphieren und gib uns das
Kreuz wieder! Und die Heiligen! Um Deines
Namens willen, Herr, mach den Tabernakel
wieder zur Herzmitte unserer Kirchen
und unseres christlichen Lebens! Um
Deines Namens willen, Herr, heile die
Not der Seelen, die ohne Priester sind!
Um Deines Namens willen, Herr, danken
wir Dir für die unschätzbare Gnade des
Priestertums und bitten um viele und
wahre Priester nach Deinem Herzen, damit
die große Ernte heimgeholt werden kann!
Um Deines Namens willen, Herr, laß uns
alle Deine heilige Kirche lieben, wie
ein Kind seine Mutter liebt, und laß
uns in Deiner Kirche und mit ihr leben
bis zur seligen Vollendung! Amen.
Pfr. Fleischmann beim Exorzismus von
Anneliese Michel - 1975
Ich bin der Sechste im Bund, und zwar
ein verdammter Priester. Ich war in
Ettleben Priester. Verdammt bin ich.
Bei uns unten ist es grausam. Einer
wie Sie war ich. Der Judas hat mich
auch hierher gebracht.
Ich war nicht treu wie der Judas.
Ich bin verdammt, weil ich mein Amt
so schlecht ausgeführt habe.
Wenn man
verdammt ist, hat man das eine Ziel,
auch Seelen zu holen.
Ich bin verdammt
in Ewigkeit. Die Peinen sind grauenvoll.
Erschlagen habe ich einen. Außerdem
habe ich Frauen gehabt.
Exorzist: “Warum
haben Sie es gemacht?"
Antwort: “Weil mir das Amt zu schwer
war. Ich habe zu wenig gebetet. Ich
wollte
immer schnell fertig werden. Jetzt schmachte
ich da unten in alle Ewigkeit."
Ihr Priester, wenn ihr eine Ahnung hättet,
welche Macht ihr habt!
Ich bin bedauernswert;
aber es ist nichts zu wollen.
Die Nachforschungen von Herrn Pfr. Alt
ergaben, daß tatsächlich ein Pfarrer
mit Namen Fleischmann von 1572 bis 1575
in Ettleben gewirkt hat.
Herr Pfarrer Alt sah sich genötigt,
aus dem alten Pfarrhaus auszuziehen,
weil es darin infolge Geisterspukes
nicht auszuhalten war.
Aus dem Buch "Anneliese Michel und die
Aussagen der Dämonen" von Bullinger
Das mysteriöse Bohrloch in Sibirien
In Mexiko und in den USA berichteten
Zeitungen über eine Tiefenbohrung in
Sibirien, die nach Aussagen norwegischer
Geologen in der Hölle endete.
Hintergrund:
Die beiden Zeitungsberichte bestätigen,
was auch im SB veröffentlicht
wurde. Dr. Azzacov, der sowjetischen
Leiter des Projekts, beschreibt, was
sich ereignete, nachdem die Bohrung
etwa 14,4 km tief war: “Das was wir
erfahren haben, ist derart überraschend, daß wir wirklich Angst vor dem haben
was wir möglicherweise da unten finden
würden."
Die erste Überraschung war, daß der
Bohrer zu rotieren begann; was bedeutete,
daß es große Hohlräume In der Erde gibt.
Die zweite Überraschung war die hohe
Temperatur von ca. 1100 Grad Celsius.
“Dies ist weit mehr, als wir erwartet
haben. Es scheint fast, daß im Mittelpunkt
der Erde ein wahres Höllenfeuer wütet."
Doch dann kam die entscheidende Entdeckung,
die zum Abbruch der Bohrung
führte. Die Geologen hatten hochempfindliche
Mikrofone in das Bohrloch gelassen,
um die Erdbewegungen zu prüfen. “Was
wir hörten, verwandelte diese logisch
denkenden Wissenschaftler in zitternde
Greise... Wir hörten eine unter Qualen
schreiende menschliche Stimme. Auch
wenn wir nur eine Stimme deutlich heraushören
konnten, war Im Hintergrund das Schreien
von Tausenden, wenn nicht gar Millionen
leidender Seelen zu hören."
Am 7. Jan. 1990 schrieb ein Sonderberater
des norwegischen Justizministers an
einen nicht genannten Empfänger: “Ich
finde keine Worte, um Ihnen zu sagen,
wie erschrocken ich war, als ich nach
Norwegen zurückkehrte und die Zeitungen
voller Berichte über diesen Vorfall
sah. Ich wußte sofort, daß ich, wenn
es eine Hölle gibt, bestimmt darin enden
würde. Eine furchtbare Angst ergriff
mich und zwei Nächte lang habe ich von
Feuer und Schreien geträumt, bis ich
mich Gott ergab und mein Leben der sicheren
Obhut seiner Hände anvertraute. Und
nun flehe ich Sie an, lassen Sie nicht
zu, daß Skeptiker diesen Bericht unterdrücken
oder Sie auch nur geringfügig
davor zurückschrecken, Ihn herauszustellen.
Für Sie habe ich ein Interview mit dem
Norweger Bjarne Nummedal, dem leitenden
Seismologen der Expedition, übersetzt.
Das Interview wurde in der norwegischen
Zeitung Asker og Baerums Bustikka veröffentlicht,
Norwegens
größter und angesehenster Zeitung.
Bemerkenswert: Der Geologe Bjarne Nummedal
erhielt von einem Sprecher eines sowjetischen
Ministeriums Schweigegebot. Die Entdeckung
menschlicher Stimmen hat die Sowjets
so schockiert, daß sie zunächst nicht
wußten, was sie mit den Ausländern machen
sollten. Falsch sei, daß sie gekündigt
hätten. Die Wahrheit ist, daß zwei Tage
nach Entdeckung der höllischen Kaverne
alle Ausländer entlassen und des Landes
verwiesen wurden. Die Sowjets bedrohten
sie mit dem Tod, wenn sie über ihre
Erlebnisse berichten würden. Ein Sprecher
des Ministeriums für religiöse Angelegenheiten
bot den finnischen und norwegischen
Beteiligten ohne Umschweife Bestechungsgelder*
an. “Wir fühlten uns alle gezwungen,
darauf einzugehen, da wir um unser Leben
fürchteten. Nach meiner Heimkehr habe
ich den gesamten Betrag für einer wohltätigen
Zweck gespendet."
Was die Sowjets noch mehr erregte als
die menschlichen Stimmen, war ein
weiteres Phänomen, das sich in derselben
Nacht ereignete. Aus dem Bohrloch trat
leuchtendes Gas aus, das wie eine glühende
Wolkensäule vor dem Nachthimmel stand.
In der Wolke zeigte sich ein Wesen mit
Fledermausflügel, das in russischer
Sprache rief: “Ich habe gesiegt!" Später
in der Nacht fuhr ein Krankenwagen durch
das Lager. Alle sowjetischen Wissenschaftler
und Arbeiter erhielten ein Präparat,
womit man das Kurzzeitgedächtnis ausschaltet.
Die französische Zeitschrift “Encore
Fatima" berichtet unter Berufung auf
einen Artikel in der finnischen Publikation
“Ammenusastia", daß es bei einer Tiefenbohrung
in Sibirien 1989 zu ungewöhnlichen Ergebnissen
gekommen sei. Die Bohrung, an der sowjetische
und norwegische Wissenschaftler und
Techniker beteiligt waren, habe der
Erforschung der Erdbebenentstehung gedient.
Es sollten die Geräusche in den tektonischen
Platten aufgezeichnet werden, um die
Prognose von Erdbeben zu verbessern.
Der sowjetische Wissenschaftler Dr.
Dimitri Assacov berichtete, man habe
in
16 Kilometer Tiefe einen Hohlraum erreicht,
aus dem über das Mikrofon das Geschrei
menschlicher Stimmen zu hören gewesen
sei. Zunächst habe man an eine Störung
des Tonbandgeräts gedacht. Doch dann
habe man da Geschrei unzähliger Stimmen
gehört.
Danach sei eine
giftige Gaswolke aus
dem Bohrloch aufgestiegen. Die Messung
der Temperatur habe 1100 Grad C. ergeben.
Als das Team den Bohrkopf heraufholte,
sei eine Kreatur mit wüster Fratze und
Krallen erschienen und habe die Techniker
angefaucht, die in Panik den Platz verließen.
Dr. Assacov: “Ich glaube nicht an Gott
und nicht an den Himmel, aber jetzt
glaube ich an die Hölle. Wir sind davon
überzeugt, daß wir die Decke der
Hölle durchbohrt haben. Wir hörten
Menschen, die vor Schmerz heulten,
die Stimmen von Millionen." Die
Bohrung wurde eingestellt. Die
norwegischen Wissenschaftler wurden
gebeten, über die ungeklärten
Vorgänge Stillschweigen zu bewahren.
Quelle: Schwarzer Brief, Nr. 1/1991
*
Wie bei den Wächter beim Grab Jesu
nach seiner Auferstehung.
Man will die
Wahrheit
unterdrücken.
Verdammung eines Priesters!
P. Steven Scheier erlebt sein persönliches
Gericht!
Der katholische Pater Scheier erlitt
am 18. Okt. 1985 einen schweren Verkehrsunfall
mit einem Genickbruch, der normaler
Weise zu seinem Tod geführt hätte.
Nur
der Fürsprache der Muttergottes verdankte
er, daß er nicht in die Hölle kam, sondern
nochmals eine letzte Chance erhielt,
sein Priesterleben zu ändern.
P. Scheier: “Meine Aufgabe ist es, allen
Menschen und besonders den Priestern
zu sagen, daß die Hölle existiert und
daß jeder in die Hölle kommen kann!
Ich habe meine Lektion gelernt! Aber
ER mußte mir das Genick brechen und
mir mit der ewigen Hölle drohen, um
meine Aufmerksamkeit auf IHN zu lenken.
Ich
würde niemals mehr zu meinen vorherigen
Lebenswandel zurückkehren – niemals
mehr!“
”Die Priester, die heute so leben, wie
dies bei den meisten von ihnen der Fall
ist, sind die größten Feinde, welche
die Kirche Gottes überhaupt aufzuweisen
hat. Die Verderbtheit der Geistlichkeit
ist die Hauptursache des Verfalls der
Kirche.”
Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660)
Eines Tages nach meiner Rückkehr feierte
ich wie gewohnt eine Werktagsmesse.
Das Evangelium des Tages - eine Perikope,
die ich schon viele Male las und hörte
- handelte von jemandem, der einen Feigenbaum
in seinem Weinberg hatte. Als
er beim Inspizieren keine Früchte am
Baum vorfand, sprach er zum Weingärtner:
“Siehe, drei Jahre sind es schon, seit
ich komme und Frucht an diesem Feigenbaum
suche, jedoch keine finde. Hau ihn um!
Wozu nimmt er noch den Boden weg?” Wir
lesen weiter im Evangelium: “Der aber
wendete ein und sagte zu ihm: Herr,
laß ihn dieses Jahr noch! Ich will erst
noch rings um ihn aufgraben und Dünger
einlegen; vielleicht bringt er dann
Frucht. Wenn aber nicht, dann magst
du ihn umhauen!” [Lk 13,6-9]
Die Seite mit diesem Evangelium, das
ich gelesen hatte, wurde immer größer
und heller und bewegte sich schließlich
vom Lektionar zu mir hin. Ich dachte,
daß etwas Außergewöhnliches geschehen
war. Das Besondere an diesem Evangelium
war, daß es wie ein Gespräch anmutete,
dem ich zuhören konnte. Ich beendete
die hl. Messe, so gut ich konnte, ging
ins Pfarrhaus zurück und setzte mich
in meinen Sessel. Sehr schnell erinnerte
ich mich an das Gespräch, das kurz nach
meinem Unfall stattgefunden hatte:
Ich
befand mich vor dem Richterstuhl des
allmächtigen Gottes und Seines Sohnes
Jesus Christus. Der Herr ging sehr schnell
durch mein ganzes Leben. Ganz besonders
klagte Er mich schwerer Todsünden an,
für die ich keine Zeit mehr zum Beichten
oder zum Bereuen hatte. Ich dachte,
ich könnte mir hierfür noch Zeit nehmen.
Offensichtlich hatte Er andere Gedanken.
Als Er seine Anklage beendet hatte,
sprach Er:
“Das Urteil lautet auf ewige Hölle!”
Dies war keine Überraschung.
Ich sagte: “Ja, Herr, ich weiß. Das
ist, was ich verdiene!”
Wenn man mit der ewigen Wahrheit spricht,
gibt es keine Entschuldigungen oder
Ausreden. Alles, was Er sagte, erkannte
ich als richtig und wahr. Es gab überhaupt
nichts zu entschuldigen. Er sagte mir
bloß, daß ich haben könne, was ich wollte.
Meine Wahl war die ewige Verdammnis.
Er respektierte also nur meine Wahl,
die ich selbst getroffen hatte. Kurz
darauf vernahm ich eine weibliche Stimme.
Ich sah die Person nicht, sondern hörte
sie nur. Die Stimme sagte:
“Mein Sohn, willst Du nicht sein Leben
und seine unsterbliche Seele retten?”
Daraufhin sagte Jesus Christus:
“Mutter, er war während zwölf Jahren
ein Priester nur für sich selbst und
nicht für mich. Laß ihn die Strafe haben,
die er verdient hat.”
Daraufhin sagte die weibliche Stimme:
“Aber wie wäre es, mein Sohn, wenn wir
ihm besondere Gnaden geben und dann
sehen, ob er Früchte trägt? Bringt er
keine Früchte hervor, dann geschehe
Dein Wille.”
Es folgte eine kurze Pause. Dann hörte
ich Ihn sagen: “Mutter, er gehört Dir!”
Und so kann ich heute Abend hier vor
ihnen sein!
Das ist nun etwas mehr als zwölf Jahre
her. Die Muttergottes ist jetzt meine
Mutter. Ich gehöre ganz ihr, und zwar
im natürlichen wie auch im übernatürlichen
Sinn. Ich weiß nicht, wie ich heute
ohne sie leben könnte. Früher hegte
ich keine besondere Verehrung zu ihr.
Jetzt aber verehre ich sie ganz besonders.
Mein Leben als Priester hat sich dramatisch
verändert. Jetzt weiß ich, daß es ein
Leben lang braucht, ja wirklich ein
ganzes Leben, um ein guter Priester
zu werden, so wie Gott ihn haben will.
Das schafft man nicht in einem Monat,
in einem Jahr oder in fünf Jahren. Unser
Herr hat gesagt, daß wir vollkommen
sein sollen, wie sein himmlischer Vater
vollkommen ist. Und das gilt auch für
die Priester. Ich habe seither erfahren,
daß meine Mission ist, “wieder zurückzukommen”
und den Leuten zu sagen, daß erstens
die Hölle existiert, sie existiert wirklich,
und zweitens, daß auch die Priester
zu ewiger Hölle verurteilt werden können.
Mutter Angelica: Viele Leute fragen
sich, wie denn ein Priester die Hölle
verdienen kann?
Pater Scheier: Für uns gelten die gleichen
Gebote wie für jeden anderen auch.Es gibt die Zehn Gebote Gottes. Wenn
eines oder mehrere dieser Gebote übertreten
werden, so müssen wir zur Beichte gehen,
denn wir haben gesündigt. Wir haben
womöglich schwer gegen den Herrn gesündigt.
Auch Priester können sich schwer versündigen.
Der weiße Streifen, den ein Priester
als Kragen an seinem Hals trägt, garantiert
ihm keinesfalls den Himmel. Wir müssen
an uns ebenso hart arbeiten und manchmal
noch härter als der durchschnittliche
Katholik. Das kommt daher, weil wir
für mehr verantwortlich sind, denn wir
geben den Gläubigen die Ratschläge,
wie man zu leben hat. Wir vertreten
ihnen gegenüber Seine Kirche. Wir sprechen
über das, was Jesus sagte und lehrte.
Folglich sind wir für sehr viel mehr
verantwortlich. Die Leute glauben das
nicht, aber wir tragen wirklich eine
sehr große Verantwortung. Die Gläubigen
sind der Meinung, daß wir garantiert
gerettet sind. Das stimmt nicht, überhaupt
nicht!
Im Namen der Ökumene sind in den Kirchen
viele entsetzliche Dinge geschehen!
Da werden Statuen und Kniebänke aus
den Kirchen entfernt, der Tabernakel
wird zur Seite oder sogar in einen anderen
Raum gestellt. Und der Priester sitzt
in einer Art Präsidentenstuhl und wird
zum Mittelpunkt in der Liturgie
- in der Mitte des Altarraumes. In der
Mitte ist der Priester, nicht mehr Jesus.
Jesus
wird nicht mehr gesehen.
Nennen wir einen anderen Punkt.
Man
hat kein Kruzifix mehr, nur noch ein
nacktes Kreuz ohne Korpus! Das Kruzifix muß weg! Warum? Weil das unsere protestantischen
Brüder beleidigt! Wenn sie das Kruzifix
sehen, sagen sie: “Warum
habt ihr einen Korpus auf dem Kreuz?
Jesus ist doch auferstanden! Jetzt ist
es doch das bloße Kreuz!” Das ist wahr.
Aber Jesus daran zu sehen stellt eine
andere Botschaft dar. Wir sehen den
Leib von Jesus Christus am Kreuz; wir
sehen, wie viel Er für uns gelitten
hat. Aber das gilt heute nicht mehr.
Vigilien und Kreuzweg
sind nicht mehr
modern und werden nicht mehr abgehalten.
Die Gebärden der inneren Ehrbezeugung
der Gläubigen und des Priesters -
das Knien und die Kniebeuge - gehören
der Vergangenheit an.
Theaterstühle stehen beim Tabernakel
... Eine Verneigung zum Allerheiligsten
hin gilt heute als ausreichend, die
Kniebeuge ist veraltet. Stehen bei der
Wandlung gilt in manchen Pfarreien als
modern. Alle diese Dinge sind einfach
schlimm!
Ein weiterer Punkt ist die
Unterstützung von Priestern durch andere
Priester.In vielen Diözesen gibt es das heute
nicht mehr. In den 50er Jahren hörte
man
von den Priestern, daß das Priestertum
die erhabenste Gemeinschaft in dieser
Welt sei. Das wird heute nicht mehr
gesagt! Dafür gibt es jetzt ein Spiel,
das die Priester spielen. Es gibt zwei
Arten, es zu spielen. Die eine ist:
Wenn der Priester eine gute Arbeit leistet,
dann sagen die anderen Priester: “Was
will er beweisen? Was bezweckt er?”
Die andere Spielart ist folgende: Wenn
er im Kleinen oder Großen scheitert,
dann sagt man: “Seht, ich sagte ja,
daß es ihm nicht gelingen wird.”
Es ist eine traurige Tatsache,
daß die
Kinder heute - das heißt schon seit
den
60er und 70er Jahren - nicht mehr im
katholischen Glauben erzogen werden.
Die Lehrbücher für Kinder, die nicht
in private oder konfessionsgebundene
Schulen gehen, weisen extreme Mängel
hinsichtlich der Lehre der Kirche auf,
insbesondere auf dem Gebiete der Sittlichkeitslehre.
In den 70er Jahren habe ich einmal an
unserer Schule einen katechetischen
Lehrtext eingehend geprüft. Auf der
einen Seite im Buch war eine Abbildung
von einem lächelnden Jesus zu finden,
auf der anderen Seite stand in fetter
Schrift “Jesus liebt Dich”. Das Kind
blättert weiter...
In dieser Art werden heute unsere Kinder
unterrichtet. Die Kinder erfahren weder
die Gebote Gottes noch die Dogmen oder
die Lehre der Kirche, noch wie sie eine
gute Beichte ablegen können.
Mutter Angelica: Das ist eine große
Mission, Herr Pater, weil wir ja immer
wieder daran erinnert werden müssen.
Vor nicht zu vielen Jahren - sagen wir
vor zirka
30 Jahren - war bereits der Gedanke
an die Abtreibung eine Scheußlichkeit
für
jedermann. Aber heutzutage sind wir
daran gewöhnt! Ich meine, die Menschen
sind vielleicht noch schockiert und
empört. Was ich jedoch befürchte, ist
die Tatsache, daß wir uns so an dieses
Vergehen gewöhnen, daß wir es nicht
mehr beachten und nicht mehr wahrnehmen.
Ich denke, daß Ihr jetziges Zeugnis,
Herr Pfarrer, sehr wichtig ist. Auch
unsere Fernsehstation hat nicht nur
den Zweck, die Leute zu belehren, sondern
sie auch zu warnen, daß es einen Gott
und ein Gericht gibt.
Zweier Dinge sind wir sicher: Tod und
Steuern. Alles andere wird kommen und
gehen, aber diese zwei Dinge sind sicher.
Und noch eines ist sicher für uns alle,
für jeden von uns: Eines Tages müssen
wir wie Pater Scheier vor Gott stehen,
und ihr könnt nicht damit rechnen, daß
die Muttergottes dann für euch Fürbitte
einlegen wird. Ich hoffe, sie wird es
tun. Ich hoffe, sie wird es für alle
von uns tun. Aber ich glaube, das Erlebnis
von Pater Scheier war äußerst ungewöhnlich
und hat einen tieferen Sinn. Ich denke,
daß sein Zeugnis von heute Abend für
sich spricht.
Ein weiterer Zweck dieses Erlebnisses:
Wir alle, die Kirche, die Priester,
die Ordensleute sowie die Laien sollen
an die Umkehr erinnert werden! Seien
wir katholisch!
(Auszug vom Interview
bei gloria.tv - 11.9.14)
Eine wahre Geschichte!
Kurz nach dem II. Vatikanischen Konzil
lebten in einem Kloster in Deutschland
zwei frisch geweihte Priester. Pater
Benedikt und Pater Hans. (Namen geändert).
Die Neuerungen während des Konzils gingen
auch an diesem Kloster nicht vorbei.
Man sagte ihnen, daß das Leben im Kloster
und das Beten nicht alles sei, vielmehr
sollten sie unter die Leute gehen und
Nächstenliebe üben. Auch das Tragen
des Habits sei in der heutigen modernen
Zeit nicht mehr angemessen, man sollte
auch als Priester in ziviler Kleidung
sein, um mit den Menschen besser Kontakt
aufnehmen zu können. Auch Pater Benedikt
und Pater Hans folgten diesem Ruf und
gingen hinaus in die Welt, um “Nächstenliebe”
an den Menschen zu üben.
Eines Tages
lernte P. Benedikt eine junge Frau kennen,
in die er sich verliebte. Von Zweifeln
geplagt, wandte er sich an seinen Oberen
und erzählte ihm alles. Dieser gab ihm
zur Antwort: “Machen Sie sich doch nicht
solche Gedanken, so wie es aussieht,
wird das Zölibat sowieso bald aufgehoben
und wenn nicht, ist es gut, wenn Sie
auch Erfahrungen dieser Form von Liebe kennenlernen”. P. Benedikt suchte auch
bei seinem Beichtvater um Rat. Dieser
aber gab ihm einen ähnlichen Rat. Von
tiefen Zweifeln geplagt, trat er aus
dem Kloster, ließ sich von Rom
laisieren, und heiratete die junge Frau.
Doch diese Heirat war von oben nicht
gesegnet. Seine Frau war ständig krank.
Das erste Kind war eine Fehlgeburt.
Das zweite starb bei der Geburt und
beim dritten Kind starben das Kind und
die Mutter. So geschlagen ging P. Benedikt
in sich und wollte wieder zurück in
das Klosterleben. Er wollte zurück in
sein früheres Kloster, mittlerweile
war sein Priesterkollege, P. Hans, Ordensoberer.
Er erzählte ihm alles und wollte wieder
im Kloster aufgenommen werden. P. Hans
sagte zu ihm: “Heute braucht man das
doch nicht, man kann auch als Laie Gott
dienen”. P. Benedikt erwiderte: “Aber
ich bin doch Priester auf Lebenszeit,
ich möchte wieder die hl. Messe zelebrieren”.
P. Hans antwortete: “Die hl. Messe ist
ein Brudermahl, man trifft sich, um
in der Gemeinschaft das Brot zu brechen
und miteinander zu speisen, da braucht
man nicht unbedingt immer einen Priester.”
Nach mehrerem Hinterfragen erkannte
P. Benedikt, daß sein Mitbruder keinen
Glauben mehr hatte. So betrachtete er
z. B. die Realpräsenz Christi in der
Hostie, die Jungfräulichkeit Mariens
und andere Glaubenswahrheiten als überholt
und unmodern nach heutigem theologischen
Wissen. Enttäuscht und tief betroffen
ging P. Benedikt fort und suchte ein
Kloster, das ihn aufnahm und in dem
er noch den wahren Glauben fand.
Eines Tages, kurz nach Allerheiligen,
las er in der Zeitung, daß sein früherer
Mitbruder, der Ordensobere P. Hans,
an Krebs gestorben sei. Er wurde von
allen Seiten als moderner, aufgeschlossener
Mensch, der die Neuerungen des Konzils
erfolgreich durchsetzte, gelobt.
Da es die Zeit war, wo man besonders
der Armen Seelen gedenkt, betete P.
Benedikt abends in seiner Kammer eine
Novene für seinen früheren Mitbruder.
Am sechsten Tag der Novene meinte er,
Kettengerassel und Brandgeruch in seiner
Zelle zu vernehmen. Am siebten ebenfalls,
nur intensiver. Am achten Tag, der Brandgeruch
war sehr intensiv, spürte er, daß jemand
hinter ihm stand. Ängstlich und doch
von Neugier getrieben, drehte er sich
um. Da stand eine Gestalt in Ketten
vor ihm, mit ekligen Klauen, einer Hundeschnauze
und einem glühenden Geweih auf dem Kopf.
Dennoch erkannte er in dieser Gestalt
seinen früheren Ordensbruder P. Hans.
Erschrocken fragte er ihn: “Warum hast
du solche Klauen”? Er antwortete mit
tiefer Stimme, die sich anhörte, als
käme sie aus einer dumpfen Höhle:
“Weil
ich unwürdig die Messe zelebriert habe!”
Dann fragte P. Benedikt: “Warum hast
du solch eine Schnauze und das Geweih?”
Er antwortete: “Weil ich Lügen verbreitet
habe. Das Geweih habe ich für meinen
Stolz erhalten!”
P. Benedikt fragte: “Bist du im Fegefeuer,
mußt du noch lange leiden?”
Er antwortete mit heulendem Ton: “Ich muß ewig leiden!” Dann verschwand die
Gestalt. (Schweizer kath. Sonntagszeitung
3/2013 S.13)
Die Hölle - hl. Johannes don Bosco
Der Berichter stammt von Don Lemoyne
(IX, 167-182) selbst. Er schreibt:
“Wir
haben hier getreulich aufgeschrieben,
was wir ausführlich vom Ehrwürdigen
gehört haben und was uns mündlich oder
schriftlich von zahlreichen priesterlichen
Zeugen mitgeteilt wurde. Wir haben alles
in einem einzigen Bericht zusammengeordnet.
Dies war eine schwierige Arbeit, weil
wir mit mathematischer Genauigkeit jedes
Wort, jede Verbindung, und den Zusammenhang
zwischen den einzelnen Szenen, die Aufeinanderfolge
der verschiedenen Tatsachen, Unterweisungen,
Vorwürfe und aller dargelegten, aber
nicht erklärten Ideen, darunter vielleicht
etwas Unverstandenes, wiedergeben wollten.
Ist es gelungen? Wir können dem Leser
versichern, daß wir mit größtem Fleiß
nur das eine suchten: so getreu wie
möglich die lange Ansprache Don Boscos
wiederzugeben.”
Am 3. Mai 1868 erzählte Don Bosco:
“Ich habe euch von dem
schrecklichen
Krötenungeheuer gesprochen, das
mich in der Nacht des 17. April zu verschlingen
drohte und wie mir bei seinem Verschwinden
eine Stimme sagte: “Warum sprichst du
nicht?” Ich wandte mich nach der Seite,
woher die Stimme gekommen war und sah
neben meinem Bett deutlich eine menschliche
Gestalt. Da ich nun verstanden hatte,
warum mir der Vorwurf gemacht wurde,
fragte ich: “Was muß ich unseren Jungen
sagen?” - “Das, was du gesehen hast
und was dir in den letzten Träumen gesagt
wurde. Was du noch weiter zu wissen
gewünscht hast, wird dir in der kommenden
Nacht geoffenbart werden!” Damit verschwand
die Erscheinung.
Ich dachte daher den ganzen folgenden
Tag an die böse Nacht, die mir bevorstände,
und als der Abend kam, konnte ich mich
nicht entschließen, schlafen zu gehen.
Ich blieb am Tisch sitzen und las bis
Mitternacht. Der Gedanke erfüllte mich
mit Schrecken, daß ich noch andere,
furchterregendere Bilder sehen müßte.
Schließlich tat ich mir Gewalt an und
ging zu Bett. Um nicht so schnell einzuschlafen
und aus Angst, daß mir meine Phantasie
die bewußten Träume brächte, legte ich
das Kopfkissen an die Wand und auf die
Bettstelle, so daß ich fast im Bett
saß. Aber schnell überfiel mich der
Schlaf, ohne daß ich es merkte. Ich
war zu müde. Siehe, da stand plötzlich
in meinem Zimmer, nahe bei meinem Bett,
der Mann von der vorhergehenden Nacht.
(Don Bosco nannte ihn öfter den Mann
mit der Mütze.) Er sagte zu mir: “Steh
auf und folge mir!”
Ich antwortete: “Um der Liebe willen,
ich bitte dich, laß mich hierbleiben,
ich
bin wirklich zu müde. Sieh, schon seit
einigen Tagen bin ich sehr von Zahnschmerzen
gequält. Laß mich ausruhen. Ich habe
schreckliche Träume gehabt. Ich bin
ganz erschöpft.” Ich sagte ihm das;
denn das Erscheinen dieses Mannes ist
immer ein Vorzeichen für große Aufregung,
Ermüdung und Schrecken. Doch jener antwortete
mir: “Steh auf, wir haben keine Zeit
zu verlieren!” Da stand ich auf und
folgte ihm. Unterwegs fragte ich ihn:
“Wohin willst du mich jetzt führen?”
- “Komm nur, das wirst du schon sehen”,
antwortete er.
Er führte mich an einen Ort, von dem
aus sich eine weite Ebene ausbreitete.
Ich schaute umher, aber ich sah nirgends
die Grenzen dieses Geländes, so weit
dehnte es sich aus. Es war wirklich
eine Wüste. Nichts Lebendiges befand
sich dort. Man sah keine einzige Pflanze,
keinen Fluß. Das gelbe, verdorrte Gras
bot einen traurigen Anblick. Ich wußte
weder, wo ich mich befand, noch was
ich tun sollte. Da sah ich auf kurze
Zeit meinen Führer nicht mehr. Ich fürchtete,
mich verirrt zu haben. Don Rua war nicht
da, auch Don Francesia nicht, noch jemand
anders. Da entdeckte ich den Freund
wieder. Er kam mir entgegen. Ich atmete
auf und fragte: “Wo bin ich?” - “Komm
mit mir und du wirst sehen!”
“Gut! Ich werde mit dir gehen!” Er ging
voran, ich hinterher. Wir sprachen kein
Wort. Nach einem langen und traurigen
Weg dachte Don Bosco, daß er durch die
so weite Ebene gehen müßte und er sagte
sich:, Meine armen Zähne! Ich Armer,
mit meinen geschwollenen Beinen...”
Auf einmal öffnete sich vor mir eine
Straße. Da brach ich das Schweigen und
fragte den Führer: “Wohin müssen wir
jetzt gehen?” “Hierher”, antwortete
er.
Wir gingen auf der Straße weiter. Sie
war schön, breit, geräumig und gut gepflastert.
(Via peccantium complanata lapidibus,
et in fine illorum inferi, et tenebrae,
et poenae. Sir 21,10 (vulg.11) - Der
Weg der Sünder ist mit Steinen gepflastert,
ihr Ende ist die Hölle, Finsternis und
Strafe.
Zu beiden Seiten, hinter einem Graben,
waren prächtige, grüne Hecken, die mit
lieblichen Blumen bedeckt waren. Besonders
die Rosen kamen überall zwischen den
Blättern hervor. Auf den ersten Blick
schien dieser Weg eben und bequem
und
ich schlug ihn ein, ohne irgendwie Verdacht
zu schöpfen. Als ich aber weiterging,
nahm ich wahr, daß er fast unmerklich
nach unten führte. Obwohl ich unschlüssig
war, ging ich auf ihm mit solcher Leichtigkeit, daß es mir schien, als würde ich durch
die Luft getragen. Ich merkte sogar,
daß ich vorankam, fast ohne meine Füße
zu bewegen. Wir liefen schnell. Ich
überlegte, daß ein so langer Weg später
beim Heimkehren viel Mühe und Anstrengung
kosten würde und sagte zu meinem Freund:
“Wie sollen wir denn zum Oratorium zurückkommen?”
“Das braucht dich nicht zu bekümmern”,
antwortete er mir. “Der Herr ist allmächtig
und will, daß du gehst. Er, der dich
führt und der dich heißt, voranzugehen,
wird auch Mittel wissen, wie er dich
zurückbringt.”
Die Straße ging immerzu abwärts. Wir
hielten diesen Weg zwischen Blumen
und Rosen weiter ein. Da sah ich hinter
mir auf der gleichen Straße alle Jungen
des Oratoriums. Sehr viele waren dabei,
die ich noch niemals gesehen hatte.
Ich fand mich mitten unter ihnen. Während
ich sie beobachtete, gewahrte ich plötzlich,
daß der eine oder andere hinfiel. Sie
waren dann im gleichen Augenblick zu
einem schrecklichen Abhang gezogen,
den man in einiger Entfernung gewahrte,
und von dem ich nachher sah, daß er
in einen Hochofen mündete. Ich fragte
meinen Begleiter. “Was ist es, das die
Jungen hinfallend macht?”
Junes extenderunt in Iaqueum; juxta
iter scandalum posuerunt. Ps 139, 6
- Sie spannten Schlingen, an den Weg
legten sie Verderben.
“Komm etwas näher heran!” sagte er mir.
Ich trat näher hinzu und sah, daß
die Jungen zwischen vielen Schlingen
hindurchgingen. Einige waren dicht über
den Boden gespannt, andere in Kopfhöhe.
Man sah sie nicht. Es wurden viele Jungen
beim Gehen von diesen Schlingen gefaßt,
ohne daß sie die Gefahr merkten. Im
Augenblick, da sie gefesselt wurden,
machten sie einen Sprung, dann lagen
sie auf der Erde mit den Beinen in der
Luft. Wenn sie hernach wieder aufgestanden
waren, fingen sie an, ganz überstürzt
auf den Abgrund zuzulaufen. Einer hatte
den Kopf in der Schlinge, ein anderer
den Hals, einer die Hände, wieder einer
einen Arm oder ein Bein, einer war um
die Lenden gefesselt. Alle wurden sie
sofort hinuntergezogen. Die Schlingen
auf der Erde schienen aus Werg zu sein.
Sie waren kaum sichtbar, Spinngeweben
ähnlich und sahen nicht aus, als könnten
sie großes Unheil anrichten. Und doch
bemerkte ich, daß auch Jungen, die in
diese Schlingen, gerieten, fast alle
auf die Erde fielen. Ich war erstaunt
und der Führer sagte mir. “Weißt du,
was das ist?” - “Nur ein wenig Werg”,
antwortete ich. “Es ist sozusagen nichts”,
sagte er, “es ist nichts anderes als
Menschenfurcht,
das Bedachtsein auf die Achtung bei
den Menschen.”
Wie ich nun sah, daß immer noch viele
in die Schlinge gerieten, fragte ich.
“Wie geht das nur zu, daß sie von diesen
Fäden gefesselt werden? Und wer zieht
sie so?” Und er: “Geh näher hinzu und
paß auf, dann wirst du es schon sehen.”
Ich gab etwas acht und sagte dann: “Aber
ich sehe nichts.”
“Du mußt besser aufpassen”, sagte er
wieder. Da nahm ich nun selbst eine
von diesen Schlingen und zog sie an
mich und fand, daß das Ende des Fadens
nicht kam. Ich zog noch weiter und sah
kein Aufhören des Fadens; dagegen fühlte
ich, daß ich selbst gezogen wurde. Ich
folgte dem Faden und kam an den Eingang
einer schrecklichen Höhle. Dort blieb
ich stehen; denn ich wollte nicht in
das dunkle Loch hinein. Ich zog den
Faden an mich und bemerkte, daß es mir
wirklich gelang; aber es kostete gewaltige
Anstrengung.
Und siehe da, als ich viel gezogen hatte,
kam nach und nach ein schmutziges, großes
Ungetüm heraus, das Schauder einflößte.
Es hielt mit großer Kraft das eine Ende
eines Seiles in seinen Krallen, an welchem
alle jene Schlingen zusammen befestigt
waren. Wenn einer in die Schlingen geriet,
war es also dieses Ungeheuer, das ihn
sofort an sich zog. Ich sagte mir: “Es
ist verlorene Mühe, mit diesem häßlichen
Ungeheuer seine Kraft messen zu wollen;
denn das besiege ich doch nicht. Es
ist besser, man bekämpft es mit dem
hl. Kreuzzeichen und mit Stoßgebeten.”
Daher kehrte ich zu meinem Führer zurück.
Der fragte mich. “Weißt du nun, wer
es ist?” - “Oh, und ob ich das weiß!
Der Satan ist es, der diese Schlingen
legt, um meine Jungen in die Hölle zu
ziehen.”
Ich betrachtete die vielen Schlingen
sehr aufmerksam. An jeder stand ihr
Name geschrieben: die Schlinge des Stolzes,
des Ungehorsams, des Neides, des
6. Gebotes, des Diebstahls, der Unmäßigkeit,
der Trägheit, des Zornes usw. Dann ging
ich etwas zurück, um zu sehen, in welchen
Schlingen sich die meisten Jungen verfingen.
Und ich sah, es waren Unwahrhaftigkeit,
Ungehorsam und Stolz. An die Schlinge
des Stolzes waren die anderen beiden
Schlingen angebunden. Danach sah ich
noch viele andere Schlingen, die eine
große Verheerung anrichteten; aber nicht
so groß, wie die ersten Schlingen. Ich
beobachtete weiter und sah viele Jungen,
die viel schneller liefen als die anderen
und fragte. “Warum diese Eile?” “Weil
sie von den Schlingen der Menschenfurcht
gezogen werden”, antwortete er. Ich
sah noch aufmerksamer hin und gewahrte, daß zwischen diesen Schlingen hier und
da von weiser Hand viele Messer angebracht
waren, um die Schlingen durchschneiden
und zerreißen zu können. Das größte
Messer war für die Schlinge des Stolzes
und stellte die Betrachtung dar. Ein
anderes, ziemlich großes Messer, jedoch
kleiner als das erste, bedeutete die
geistliche Lesung, wenn sie gut gemacht
wird. Es waren da auch noch zwei Schwerter.
Das eine bezeichnete die Andacht zum
Allerheiligsten Altarsakrament, besonders
die häufige hl. Kommunion;
das andere Schwert bedeutete die Andacht
zur Mutter Gottes.
Es war da auch
ein Hammer oder die hl.
Beichte und auch noch andere Messer
als Symbol der verschiedenen Andachten
zum hl. Josef, zum hl. Aloysius usw. Mit diesen Waffen befreiten sich
viele von ihren Schlingen, wenn sie
hineingeraten waren, oder sie verteidigten
sich damit, um nicht gefangen zu werden.
In der Tat sah ich Jungen, die so zwischen
diesen Schlingen hindurchgingen, daß
sie niemals hineingerieten. Sie gingen
daher, ehe die Schlinge fiel, oder wenn
sie gingen, als die Schlinge gerade
fiel, wußten sie sich zu wenden, so
daß die Schlinge auf ihre Schulter fiel
oder den Rücken oder hierhin und dorthin,
aber ohne sie zu fangen.
Als der Führer sah, daß ich alles genügend
betrachtet hatte, ließ er mich den
Weg weitergehen, der an beiden Seiten
mit Rosen begrenzt war. Jedoch nach
und nach, je weiter ich fortschritt,
wurden die Rosen an den Hecken seltener,
und lange Dornen wurden sichtbar. Schließlich
konnte ich gar keine Rose mehr entdecken,
soviel ich auch danach ausschaute. Zuletzt
wurde die Hecke ganz dornig, von Hitze
ausgedörrt und ohne Blätter. Es kamen
aus dem wuchernden, trockenen Gestrüpp
Ranken hervor, die am Boden dahin krochen,
ihn ganz dicht bedeckten und dermaßen
mit Dornen übersät hatten, daß man nur
mehr mit großer Mühe einhergehen konnte.
Wir waren in einer Talsenkung angekommen,
deren Wände alles Umliegende verdeckten.
Die Straße, die immer weiter abwärts
führte, wurde schrecklich: aufgerissenes
Pflaster, Gräben, Stufen, Geröll und
runde Felsblöcke. Ich hatte alle meine
Jungen aus den Augen verloren. Viele
von ihnen hatten diesen gefährlichen
Weg verlassen und sich anderswohin gewandt.
Ich ging weiter, und je weiter ich vorankam,
desto rauher und abschüssiger wurde
der Weg. Ein paarmal rutschte ich aus
und stürzte zu Boden. Dann blieb ich
etwas sitzen, um ruhig zu atmen. Zuweilen
stützte mich mein Führer und half mir
wieder auf die Beine. Bei jedem Schritt
knickten meine Gelenke ein und es kam
mir vor, als lösten sie die Schienbeine.
Ich sagte keuchend zu meinem Führer:
“Aber mein Lieber! Meine Beine können
mich nicht mehr halten. So erschöpft
wie ich bin, kann ich den Weg nicht
weiter fortsetzen.” Der Führer ging
jedoch nicht auf meine Worte ein. Er
machte mir Mut und ging weiter. Als
er aber schließlich sah, daß ich todmüde
und in Schweiß gebadet war, führte er
mich auf einen kleinen Treppenabsatz,
den die Straße bildete. Hier setzte
ich mich hin, holte tief Atem und ruhte
etwas aus. Dabei sah ich über mir den
Weg, den wir schon zurückgelegt hatten.
Er schien mir schreckhaft steil aufwärts
zu gehen und war voller Felsspitzen
und losgelöster Steine. Ich blickte
auch nach unten, auf den Weg, den ich
noch gehen sollte und schloß die Augen
vor Schauder.
Schließlich rief ich: “Laß uns umkehren,
um der Liebe willen! Wenn wir weitergehen,
wie können wir jemals ins Oratorium
zurückkommen? Es ist unmöglich, hinterher
diesen Steilhang wieder hinaufzuklettern!”
Der Führer antwortete mir sehr energisch:
“Nun, wo wir schon so weit sind, willst
du nicht mehr mitgehen und allein bleiben?”
Bei dieser Drohung sagte ich mit kläglicher
Stimme: “Wie könnte ich ohne dich
zurück oder weitergehen?”
“Nun gut, also folge mir”, sagte der
Führer. Darauf erhob ich mich und wir
stiegen den Weg weiter hinab. Die Straße
wurde immer schrecklicher und war schließlich
so abschüssig, daß man kaum noch aufrecht
stehen konnte. Und siehe da, in
diesem Abgrund, der in ein dunkles Tal
auslief, tauchte ein gewaltiges Gebäude
auf, das zu unserem Weg hin ein sehr
hohes, geschlossenes Tor hatte. Endlich
gelangten wir unten im Abgrund an.
Eine
beklemmende Hitze drohte mich zu ersticken.
Dicker, fast grüner Rauch erhob sich
über jenen Mauern. Dazwischen sprangen
blutrote Flammen auf. Ich schaute an
den Mauern hinauf, sie waren höher als
ein Berg. Don Bosco fragte den Führer:
“Wo sind wir? Was ist das?”
Er antwortete:
“Lies die Inschrift über dem Tor und
du wirst daraus erkennen,
wo wir uns befinden.”
Ich schaute hin. Über dem Tor stand
geschrieben: Ubi non est redemptio -
wo es keine Erlösung gibt. Ich erkannte, daß wir vor den Toren der Hölle standen.
Der Führer ging mit mir um die Mauern
dieser schrecklichen Stadt herum. Von
Zeit zu Zeit, in regelmäßigen Abständen,
sah man so ein eisernes Tor wie das
erste. Zu Füßen eines halsbrecherischen
Abstiegs und über allen Toren war eine
Inschrift, die jedes Mal verschieden
lautete: Discedite a me maledicti, in
ignem aeternum, qui paratus est diabolo
et angelis eius... = hinweg von mir,
ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das
dem Satan und seinem Anhange bereitet
ist Mt 25,41. Omnis ergo arbor, quae
non facit fructum bonum excidetur et
in ignem mittetur = jeder Baum, der
keine gute Frucht hervorbringt, wird
umgehauen und ins Feuer geworfen Mt
3,10.
Ich nahm meinen Notizblock, um diese
Inschriften abzuschreiben; aber der
Führer
sagte: “Halt! Was machst du da?” - “Ich
schreibe mir die Inschriften ab.” -
“Das ist nicht nötig; sie stehen alle
in der Hl. Schrift und einige hast du
ja selbst unter deinen Säulenhallen
anbringen lassen.” Bei diesem Anblick
wollte ich gern zum Oratorium zurückkehren,
und ich machte schon einige Schritte
dazu. Der Führer wandte sich aber nicht
um. So gingen wir weiter. Er führte
mich durch eine ungeheure tiefe Schlucht,
und schließlich fanden wir uns neuerdings
unten an dem abschüssigen Weg, den wir
heruntergekommen waren, und zwar vor
dem ersten Tor. Da auf einmal wandte
sich der Führer um. Sein Gesicht war
düster und er runzelte die Brauen. Er
gab mir ein Zeichen mit der Hand, etwas
zurückzutreten, und sagte: “Paß auf!”
Ich zitterte, blickte auf und sah in
einer großen Entfernung auf dem steilen
Weg jemanden, der ganz überstürzt heruntersauste.
Wie er immer näher kam, versuchte ich
sein Gesicht zu beobachten und schließlich
erkannte ich in ihm einen meiner Jungen.
Seine zerzausten Haare sträubten sich
auf seinem Haupt und zum Teil flogen
sie rückwärts durch die Luft. Die Arme
streckte er nach vorn, wie einer, der
sich vor dem Ertrinken retten will.
Er wollte anhalten, konnte es aber nicht.
Er schlug mit den Füßen gegen die vorspringenden
Steine und durch dieses Stolpern stürzte
er noch schneller herab. Ich schrie:
“Laufen wir hin, wir wollen ihn festhalten
und ihm helfen!” Dabei streckte ich
meine Hände nach ihm aus. Der Führer
aber sagte: “Laß das!” - “Warum soll
ich ihn nicht aufhalten?” - “Weißt du
nicht, wie schrecklich die Rache Gottes
ist? Glaubst du, du könntest einen anhalten,
der vor dem brennenden Zorn des Herrn
flieht?”
Da wandte der Junge den Kopf zurück
und schaute mit fiebernden Augen, ob
der Zorn Gottes ihn noch immer verfolgte.
Unterdessen sauste er bis unten hin
und schlug gegen das eherne Tor, als
wenn er auf seiner Flucht keine bessere
Bleibe gefunden hätte. Da fragte ich:
“Warum schaute der Junge sich so entsetzt
um?” - “Weil der Zorn Gottes durch alle
Tore der Hölle hindurchgeht und ihn
selbst noch mitten im Feuer quält.”
In der Tat, von dem Aufschlag sprang
das Tor auf. Es dröhnte, seine Riegel
gingen auseinander und hinter ihm öffneten
sich gleichzeitig mit einem ohren- betäubenden
Donner zwei, zehn, hundert, tausend
andere Tore, die von dem Aufschlagen
des Jungen aufgestoßen wurden, der von
einem unsichtbaren, unwiderstehlichen,
sehr schnellen Sturmwind fortgetragen
wurde. Alle diese ehernen Tore, von
denen eines immer dem anderen gegenüberlag,
wenn sie auch weit voneinander entfernt
waren, blieben einen Augenblick offen.
Da sah ich weit hinten etwas, das
wie
die Öffnung eines Hochofens aussah.
Und als der Junge dort hineinstürzte,
sprangen Feuermassen auf. Die Tore fielen
wieder zu, genau so schnell, wie sie
aufgegangen waren. Ich nahm meine Brieftasche,
um mir den Vor und Zunamen jenes Unglücklichen
aufzuschreiben; aber der Führer faßte
meinen Arm und gebot mir: “Halt, passe
weiter auf!”
Da gewahrte ich etwas Neues. Ich sah
drei andere Jungen aus unseren Häusern
jenen Abstieg herunterstürzen. Es war,
als kollerten drei Steine, einer hinter
dem andern sehr schnell herunter. Die
Jungen streckten die Arme von sich und
schrieen laut vor Entsetzen. Sie kamen
unten an und schlugen gegen das erste
Tor. In diesem Augenblick erkannte sie
Don Bosco alle drei. Das Tor öffnete
sich hinter ihnen, und die anderen tausend
Tore ebenfalls. Die Jungen wurden durch
den sehr langen Gang hindurchgetrieben.
Man hörte einen langgezogenen, höllischen
Lärm, der sich immer mehr entfernte.
Die Jungen verschwanden und die Tore
schlossen sich wieder. Viele andere
gerieten so nach und nach dorthin. Einen
armen Jungen sah ich hinabstürzen, der
von einem schlechten Kameraden mit Püffen
getrieben wurde. Manche sausten allein
hinab, andere mit Gefährten. Manche
kamen Arm in Arm, andere, wenn sie sich
auch nicht eingehakt hatten, waren Seite
an Seite. Alle hatten ihre Sünde auf
der Stirne geschrieben. Ich rief sie
voll Kummer an, während sie hinabstürzten.
Die Jungen hörten mich aber nicht. Sie
schlugen gegen die Höllentore, diese
öffneten sich und schlossen sich wieder
und es folgte eine Grabesstille.
“Da hast du die Hauptursachen der Verdammnis”,
sagte der Führer zu mir. Es sind die
schlechten Kameraden und Bücher und
die perversen Gewohnheiten. Die Schlingen,
die du vorher gesehen hast, zogen sie
in den Abgrund.” Als ich so viele stürzen
sah, sagte ich verzweifelt: “Aber so
arbeiten wir ja umsonst in unseren Häusern,
wenn doch so viele Jungen ein solches
Ende haben.” Der Führer antwortete mir:
“Das ist ihr augenblicklicher Zustand.
Wenn sie nun stürben, kämen sie ohne
weiteres hierher.”
“Oh, dann will ich mir ihre Namen aufschreiben,
um sie zurechtzuweisen und
sie auf den Weg zum Paradiese zu bringen.”
“Ja, glaubst du denn, daß gewisse von
diesen sich bessern würden? Für den
Augenblick würden sie erschrecken; aber
dann würden sie darüber hinweggehen
und sagen: das ist ja nur ein Traum
und sie würden es noch schlimmer treiben
als zuvor. Andere würden, da sie sich
entdeckt sehen, zu den Sakramenten gehen;
aber dies käme dann doch nicht von Herzen
und wäre nicht verdienstvoll, weil es
nicht gut gemacht wird. Manche würden
aus einer augenblicklichen Furcht vor
der Hölle beichten; aber sie würden
ihr Herz doch nicht frei machen von
der Anhänglichkeit an die Sünde.” -
“Also gibt es für diese Unseligen keine
Rettung mehr? Gib mir einen besonderen
Rat, damit sie nicht verlorengehen.”
“Nun, sie haben die Obern; ihnen sollen
sie gehorchen. Sie haben die Regeln;
die sollen sie beachten. Sie haben die
Sakramente; die sollen sie empfangen.”
Da stürzte wieder eine Schar Jungen
hinab und die Tore standen einen Augenblick offen. Der Führer sagte:
“Komm, geh
du auch hinein!”
Ich wich entsetzt zurück. Ich war ganz
versessen darauf, ins Oratorium zurückzukommen,
um die Jungen zu ermahnen und aufzuhalten,
damit keine weiteren verlorengingen.
Aber der Führer bestand auf seinem Willen.
“Komm, hier kannst du allerhand lernen.
Willst du lieber allein gehen oder soll
ich bei dir bleiben?” Das sagte er,
damit ich meine Schwäche einsehe und
zugleich die Notwendigkeit seines gütigen
Beistandes erkannte. Ich antwortete
ihm: “Hier, allein, an diesem Ort des
Schreckens? Ohne deine wohlwollende
Hilfe? Wer soll mir denn den Rückweg
zeigen?”
Plötzlich wurde ich ganz mutig bei der
Erwägung: ehe man in die Hölle kommt,
muß man gerichtet sein und das bin ich
noch nicht. Daher sagte ich ganz entschlossen:
“Gehen wir nur hinein!”
Wir kamen in einen nicht breiten, schrecklichen
Gang. Es ging voran, schnell wie der Blitz. Über jedem der inneren
Tore leuchtete in mattem Glanz eine
drohende Inschrift: Ibunt impii in ignem
aeternum - Die Gottlosen werden in das
ewige Feuer kommen. Die Mauern rundherum
waren mit Inschriften bedeckt. Ich bat
meinen Führer, sie lesen zu dürfen,
und er sagte: “Lies nur, soviel, wie
du Lust hast.” Ich sah nun alles an.
Irgendwo sah ich geschrieben: “Dabo ignem in carnes eorum ut comburantur
in sempiternum” - Ich werde ihren Leibern
Feuer geben, damit sie ewig brennen.
- “Cruciabuntur die ac nocte in saecula
saeculorum” Sie werden Tag und Nacht
gequält in alle Ewigkeit. An einer anderen
Stelle stand geschrieben: Hic universitas
malorum per omnia saecula saeculorum”
- Hier ist die Gesamtheit der Bösen
durch ewige Zeiten - “Nullus est hic
ordo, sed sempiternus horror inhabitat”
- Hier ist keine Ordnung, sondern ewiger
Schrecken, Job 10,22. - “Fumus tormentorum
suorum in aeternum ascendit” - Der Durst
ihrer Qualen erhebt sich auf ewig. -
“Non est pax impiis” - Für die Gottlosen
gibt es keinen Frieden. - “Clamor et
stridor dentium” - Heulen und Zähneknirschen,
Mt 8, 12. Während ich herumging und
die Inschriften las, kam der Führer,
der mitten im Hof geblieben war, zu mir und sagte:
“Von hier an kann keiner mehr einen
Kameraden haben, der ihm beisteht, oder
einen Freund, der ihn tröstet, noch
ein Herz, das ihn liebt. Hier gibt es
keinen mitleidigen Blick mehr, kein
wohlwollendes Wort. Wir haben die Grenze
überschritten. Und du, willst du nur
sehen, oder auch etwas probieren?”
“Ich will nur sehen,” sagte ich.
“Nun, dann komm mit”, fuhr der Freund
fort. Er nahm mich bei der Hand und
führte mich zu der Pforte, die er öffnete.
Sie führte in einen Gang. In diesem
befand sich hinten ein großes Fenster.
Es war mit einem großen Kristallglas
vom Fußboden bis oben zum Gewölbe hin
verschlossen; man konnte aber hindurchsehen.
Ich ging einen Schritt vor und blieb
plötzlich stehen, weil mich ein unbeschreiblicher
Schrecken packte. Meinen Augen bot sich
etwas, wie ein ungeheurer, kesselartiger
Abgrund, der in Schluchten auslief,
die bis in das Innere der Berge vordrangen.
Diese Untiefe, die Schluchten, alles
war voll Feuer; aber nicht wie wir es
auf Erden sehen, sondern da drinnen
glühte alles wegen der großen Hitze
in weißer Glut. Das Gemäuer, die Gewölbe,
das Pflaster, Eisen, Steine, Holz, Kohlen,
alles war weiß und glänzend. Sicherlich
war dieses Feuer heißer als 1.000 und
aber
1.000 Grad. Nichts wurde aber eingeäschert
oder vom Feuer verzehrt. Ich kann
diese Höhle überhaupt nicht so beschreiben,
wie sie in ihrer ganzen schrecklichen
Wirklichkeit war. (Praeparata est enim
ab heri Thopheth, a rege praeparata,
profunda, et dilatata. Nutrimenta eius,
ignis et ligna multa: fletus Domini
sicut torrens sulphuris succendens eam.
Isaias 30, 33 - Bereitet ist vom König
längst eine Feuerstätte tief und weit.
Da brennt Feuer und viel Holz. Der Hauch
des Herrn steckt es in Brand gleich
einem Schwefelregen). Als ich da stand
und ganz erstaunt schaute, eilte aus
einem Gang in äußerster Geschwindigkeit
ein Junge. Erst schien er nichts zu
merken; dann aber stieß er einen sehr
schrillen Schrei aus, als wenn er in
einen See von flüssigem Erz fiele. Er
stürzte mitten hinein, wurde weiß wie
das übrige und verharrte dann unbeweglich.
Einen Augenblick hörte man noch das
Echo seiner brechenden Stimme. Voll
Grauen betrachtete ich den Jungen noch
eine Weile und mir schien, es war einer
von meinen Jungen aus dem Oratorium.
“Aber ist es nicht einer von meinen
Jungen?” fragte ich den Führer. Ist
es nicht
der und der?” - “Ja, sicher”, antwortete
er mir.
“Aber warum ändert er seine einmal angenommene
Lage nicht? Warum ist er so glühend
weiß und verbrennt nicht?”
Und er: “Du wolltest sehen, darum laß
jetzt das Reden. Schau hin und du wirst
sehen. übrigens “Omnis enim igne salietur
et omnis victima sale salietur - Jeder
wird mit Feuer gesalzen und jedes Opfer
mit Salz gewürzt, Mk. 9,48.
Kaum sehe ich wieder hin,
da kommt ein
anderer Junge mit verzweifelter Heftigkeit
und größter Geschwindigkeit und stürzt
in den gleichen Abgrund. Es war auch
einer vom Oratorium. Kaum war er hineingefallen,
da rührte er sich nicht mehr. Auch er
hatte einen einzigen, herzzerreißenden
Schrei ausgestoßen, der sich mit dem
letzten Nachhall desjenigen vermischte,
den der Junge von sich gab, der vorher
hineingestürzt war. Danach kamen geradeso
noch andere Jungen
hinein. Ihre Zahl wurde immer größer.
Alle stießen denselben Schrei aus und
wurden unbeweglich und glühend, wie
die vorhergehenden.
Ich sah, daß der erste steif geworden
war, indem er eine Hand und einen Fuß
in die Luft streckte, wie wenn er daran
aufgehängt wäre. Der zweite war bis
zum Boden gebeugt. Einer hatte die Füße
in der Luft, ein anderer das Gesicht
nach unten. Manche waren wie aufgehängt
und hielten sich nur mit einem Fuß und
einer Hand. Manche saßen oder lagen.
Einige waren an einer Seite angelehnt,
standen oder knieten und hatten die
Hände in ihren Haaren verkrampft. So
waren nun viele Jungen beieinander wie
Statuen, in Stellungen, von denen eine
schmerzvoller war als die andere. Es
kamen immer noch mehr Jungen in den
Glutofen; zum Teil kannte ich sie, manche
aber waren mir unbekannt. Da fiel mir
ein, was in der Bibel steht, daß man
so die ganze Ewigkeit hindurch bleiben
wird, wie man in die Hölle stürzt. Lignum
in quocut, que loco ceciderit, ibi erit”
- wohin der Baum fällt, da bleibt er
liegen.
Mein Entsetzen wurde immer größer. Ich
fragte den Führer: “Aber wissen denn
die, welche mit solcher Geschwindigkeit
heraneilen nicht, daß sie hierher kommen?”
“Oh, sicher wissen sie, daß sie ins
Feuer kommen. Sie wurden tausendmal
zurechtgewiesen; aber sie laufen und
zwar freiwillig, weil sie die Sünde,
die sie nicht verabscheuen, nicht lassen
wollten, weil sie die Barmherzigkeit
Gottes, die sie unaufhörlich zur Buße
rief, verachteten und zurückwiesen.
Dann wird die göttliche Gerechtigkeit
wach; sie drängt, folgt und verfolgt
sie und sie können dann nicht
mehr anhalten, bis sie an diesem Orte
angekommen sind.”
“Oh, was müssen diese Unglücklichen
für eine Verzweiflung haben, da ihnen
die Hoffnung fehlt, wieder hinauszukommen!”
sagte ich.
“Willst du die innere Wut und Raserei
ihrer Seelen kennenlernen? Dann tritt
etwas näher heran”, sagte der Führer.
Ich ging einige Schritte näher zum Fenster
und sah, daß viele dieser Elenden sich
gegenseitig schlugen und einander starke
Verwundungen beibrachten. Sie bissen
sich wie wütend, Hunde. Andere zerkratzten
sich das Gesicht, sie rissen sich die
Hände auf, zogen sich das Fleisch ab
und schleuderten es voll Ekel in die
Luft. In diesem Augenblick wurde auf
einmal der obere Teil der Hölle wie
aus Glas. Man sah ein Stück Himmel hindurchleuchten
und die strahlenden Gestalten der Kameraden,
die auf ewig gerettet waren. Da bebten
die Verdarmmten in heftigem Neid und
keuchten; denn diese Gerechten hatten
sie vormals verspottet und ausgelacht.
‚Peccator videbit et irascetur; dentibus
suis fremet et tabescet' -
- der Sünder sieht und knirscht mit
den Zähnen und vergeht vor Kummer. Ich
fragte den Führer: “Sag mir, warum höre
ich denn keine Stimme?” - “Tritt näher
heran”, antwortete er mir. Ich ging
bis dicht an das Glas des Fensters und
hörte, daß manche aufheulten. Sie krümmten
sich vor Weinen. Manche fluchten oder
beteten zu den Heiligen. Es war ein
lautes und wirres Durcheinander von
Rufen und Schreien. Daher fragte ich
meinen Freund. “Was sagen sie? Was schreien
sie?”
Er antwortete: “Sie denken an das Los
ihrer guten Kameraden, und da müssen
sie bekennen: nos insensati! Vitam illorum
aestimabamus insaniam et finem illorum
sine honore. Ecce quomodo computati
sunt inter filios Dei, et inter sanctos
sors illorum est: ergo erravimus a via
veritatis' - Wir Toren! Für Unsinn hielten
wir ihr Leben und ihr Ende für ehrlos.
Seht, wie sie nun unter die Kinder Gottes
gezählt sind und zu den Heiligen gehören.
Darum rufen sie: ‚Lassati sumus in via
iniquitatis et perditionis. Erravimus
per vias difficiles, viam autem Domini
ignoravimus. Quid nobis profuit superbia?...
Transierunt omnia illa tamquam umbra'
- Müde sind wir geworden auf dem Weg
der Sünde und des Verderbens. Wir irrten
auf schlechten Straßen herum, doch den
Weg des Herrn erkannten wir nicht. Was
nützt uns unser Hochmut? Wie Schatten
ging das alles vorüber, Wsh 5,4f. Das
sind die Klagelieder, die hier die ganze
Ewigkeit über erschallen werden. Aber
umsonst das Schreien, umsonst die Anstrengungen,
umsonst das Weinen.
‚Omnis dolor irruet super eos' - alle
Qual wird über sie hereinbrechen.
Hier gibt es keine Zeit mehr; hier ist
Ewigkeit.”
Während ich voller Schrecken viele meiner
Jungen in diesem Zustand betrachtete,
kam mir plötzlich der Gedanke. Wie ist
es nur möglich, daß diese alle hier
verdammt sind? Diese Jungen waren noch
gestern abend im Oratorium und zwar
am Leben. Mein Freund sagte: “Die du
hier siehst, sind alle tot, was die
göttliche Gnade angeht, und wenn sie
jetzt stürben und sich nicht änderten,
wären sie verdammt. Aber verlieren wir
keine Zeit. Vorwärts!”
Von dort gingen wir dann durch einen
Gang, der abwärts zu einem tiefen
unterirdischen Raum führte. Von da aus
gelangten wir in eine andere Höhle,
über deren Eingang geschrieben stand:
‚Vermis eorum non moritur, et ignis
non extinguitur... Dabit Dominus omnipotens,
ignem et vermes in carnes eorum, ut
urantur et sentiant usque in sempiternum'
- Ihr Wurm stirbt nicht und das Feuer
erlischt nicht... Mk 9,43 u. 45,47...
Der allmächtige Herr wird Feuer und
Würmer ihren Leibern geben, daß sie
brennen und leiden auf ewig. Jud 16,
21).
Hier sah man die Gewissensbisse. Wie
heftig waren sie bei denen, die in unseren
Häusern erzogen worden waren!
Sie erinnerten sich an all die einzelnen,
nicht nachgelassenen Sünden und an die
gerechte Verdammnis. Es fiel ihnen ein,
daß sie tausend Hilfen, sogar außerordentliche,
hatten, um sich zum Herrn zu bekehren,
um im Guten beharrlich zu sein und das
Paradies zu erlangen. Sie erinnerten
sich der vielen Gnaden, die Maria ihnen
versprochen, angeboten und verliehen
hatte, denen sie aber nicht entsprochen
hatten. Sich leicht retten zu können
und doch unwiderruflich verloren zu
sein. Sie dachten an die vielen guten
Vorsätze, die sie gemacht, aber nicht
gehalten hatten. Ach! Mit guten, aber
unwirksamen Vorsätzen ist ja der Weg
zur Hölle gepflastert, sagt das Sprichwort.
Und da sah ich all die Jungen vom Oratorium
wieder, die ich kurz zuvor an dem
Glutofen gesehen hatte. Von denen einige
mir jetzt zuhören, einige sind schon
hier bei uns gewesen und viele kannte
ich nicht. Ich trat etwas näher hinzu
und sah, daß alle über und über voller
Würmer und mit anderen ekelhaften Tieren
behaftet waren. Diese nagten und zehrten
ihnen am Herzen, in den Augen, Händen,
Beinen, Armen und überall. Es war so
jammervoll, daß man es mit Worten überhaupt
nicht wiedergeben kann. Die Jungen blieben
unbeweglich, jeder Belästigung ausgesetzt
und konnten sich nicht im geringsten
wehren. Ich trat noch dichter an sie
heran, damit sie mich sähen. Dabei hoffte
ich, mit ihnen sprechen zu können und
irgend etwas von ihnen zu hören.
Aber niemand sprach von ihnen und es
sah mich auch keiner an. Da fragte ich
den Führer, warum das so sei, und erhielt
die Antwort, daß sie in der anderen
Welt keine Freiheit mehr hätten. Jeder
leidet dort die ganze Strafe, die Gott
ihm auferlegt hat, und das bleibt so
und kann nicht geändert werden. Er fügte
noch hinzu: “So, nun mußt du auch mitten
ins Feuer, welches du gesehen hast!”
“Nein, o nein!” rief ich entsetzt. “Wenn
man in die Hölle kommt, muß man zuerst
ins Gericht. Da war ich aber noch nicht.
Deshalb will ich auch nicht in die Hölle.”
“Sag mal”, gab mir der Freund zu überlegen,
“willst du nicht lieber in die Hölle
gehen und deine Jungen befreien als
draußen bleiben und deine Jungen in
solcher
Qual lassen?”
Ich geriet durch diese Worte ganz außer
Fassung und sagte: “Oh! Meine Jungen,
die habe ich gerne und will, daß alle
gerettet werden! Aber können wir es
nicht so einrichten, daß weder ich noch
die anderen dort hinein müssen?”
“Wohl! Du hast noch Zeit und sie auch;
du mußt nur alles tun, was du kannst.”
Da wurde mir das Herz weit und ich sagte
mir: “Die Arbeit macht mir nicht viel
aus, wenn ich nur meine überaus lieben
Jungen aus solcher Marter befreien kann.”
“Also komm mit hinein”, fuhr der Freund
fort, “und betrachte die Güte und Allmacht
Gottes, die liebevoll tausend Hilfen
anbietet, um deine Jungen zur Buße zu
bewegen und sie vor dem ewigen Tode
zu retten.” Er nahm mich bei der Hand,
um mich in die Höhle zu bringen. Doch
beim ersten Schritt befand ich mich
unversehens in einem prächtigen Saal
mit kristallenen Türen. Vor diesen hingen
in regelmäßigen Abständen weite Schleier,
die ebenso viele Verbindungsräume zur
Hölle hin
verdeckten.
Der Führer zeigte auf einen dieser Vorhänge.
Auf demselben stand geschrieben: Sechstes
Gebot. Und er sagte: “Die Übertretung
dieses Gebotes ist die Ursache, daß
so viele Jungen auf ewig verlorengehen.”
- “Aber haben sie denn nicht gebeichtet?”
fragte ich.
“Sicher haben sie gebeichtet; aber die
Sünden gegen die Reinheit haben sie
schlecht gebeichtet oder sogar ganz
verschwiegen. Z. B. es hat einer eine
solche Sünde vier oder fünfmal begangen;
er beichtet aber zwei oder dreimal.
Manche haben eine solche Sünde in ihrer
Kindheit getan und haben sie aus Scham
nie gebeichtet oder haben sie schlecht
gebeichtet und nicht alles gesagt.
Andere
hatten keine Reue und keinen Vorsatz.
Einige, anstatt richtig zu bekennen,
überlegten sogar, wie sie den Beichtvater
täuschen könnten. Wer in einer solchen
Verfassung stirbt, der begibt sich selber
unter die Zahl der Verdammten und zwar
für die ganze Ewigkeit. Nur diejenigen,
welche aus ganzem Herzen bereuen, sterben
in der Hoffnung auf das ewige Heil und
werden auf ewig glücklich sein.
“Willst du noch sehen, warum dich die
göttliche Barmherzigkeit hierhergeführt
hat?”
Er hob den Schleier und ich sah eine
Gruppe Knaben aus dem Oratorium. Ich
kannte sie alle. Wegen dieser Sünde
wurden sie verdammt. Unter ihnen waren
einige, die sich jetzt nur scheinbar
gut führen.
“Wenigstens laß mich jetzt die Namen
dieser Jungen aufschreiben, damit ich
sie besonders ermahnen und zurechtweisen
kann”, bat ich.
“Ist nicht nötig”, sagte er. - “Was
soll ich ihnen denn sagen?”
“Predige überall gegen die Zuchtlosigkeit.
Es genügt, wenn man sie im allgemeinen
aufmerksam macht. Vergiß auch nicht,
daß die Jungen, wenn du mit ihnen redest,
wohl leicht versprechen, aber nicht
immer mit festem Vorsatz. Dazu ist nämlich
die Gnade Gottes notwendig, die aber
deinen Jungen niemals fehlen wird, wenn
darum gebetet wird. Der liebe Gott zeigt
seine Allmacht ganz besonders im Erbarmen
und Verzeihen. Du mußt also beten und
opfern. Die Jungen sollen auf deine
Unterweisung achten und ihr Gewissen
fragen. Es wird ihnen sagen, was sie
tun müssen.”
Dann
sprachen wir fast eine halbe Stunde
lang über die notwendigen Voraussetzungen für eine gute Beichte. Dabei
sagte der Führer verschiedene Male mit
eindringlicher Stimme: “Avertere!...
Avertere!” - “Was soll das heißen?”
fragte ich. “Das Leben ändern, das Leben
ändern!”
Ich war ganz verwirrt von diesen Enthüllungen,
senkte den Kopf und wollte mich zurückziehen.
Er rief mich aber und sagte: “Du hast
noch nicht alles gesehen.” Dabei wandte
er sich nach einer anderen Seite und
zog wieder einen Vorhang hoch. Auf dem
stand geschrieben: “Qui volunt divites
fieri, incidunt in tentationem et Iaqueum
diaboli” - Die reich werden wollen,
geraten in Versuchung und in die Schlinge
des Teufels, 1 Tim 6,9. Ich las es und
sagte: “Das paßt nicht auf meine Jungen;
denn sie sind arm, genau wie ich auch.
Wir sind nicht reich und trachten auch
nicht darnach, es zu werden. Daran denken
wir nicht einmal.” Der Schleier wurde
gelüftet und ich sah im Hintergrund
eine Anzahl Jungen, die ich alle kannte.
Sie litten wie diejenigen, die wir zuvor
gesehen hatten. Der Führer deutete auf
sie und sagte: “Oh, die Inschrift gilt
auch für deine Jungen.”
“Erkläre mir das ‚divites' - reich.”
Und er sagte: “Z. B. haben einige deiner
Jungen ihr Herz an einen materiellen
Gegenstand gehängt, und diese Anhänglichkeit
hindert sie an der Liebe zu Gott.
Sie
fehlen deshalb gegen die Nächstenliebe,
die Frömmigkeit und Sanftmut. Man kann
das Herz nicht nur durch den Gebrauch
der Reichtümer verderben, sondern auch
durch die Begierde danach, um so mehr,
als dieses Trachten die Gerechtigkeit
verletzt. Zwar sind deine Jungen arm;
aber wisse, daß die Sucht gut zu essen
und zu trinken und der Müßiggang sehr
schlechte Ratgeber sind. Einige Jungen
hast du, die in ihrer Heimat gestohlen
haben, manchmal sogar
ganz beträchtlich. Sie denken aber nicht
an die Rückerstattung, obwohl sie diese
leisten könnten. Manche bemühen sich,
mittels eines Dietrichs die Vorratskammern zu öffnen. Es wird sogar versucht,
in die Zimmer des Präfekten und Ökonoms
einzudringen. Sie durchsuchen die Koffer
der Kameraden, um Eßwaren, Geld oder
andere Dinge zu stehlen. Sie bringen
Hefte und Bücher auf die Seite...”
Er
nannte mir auch die Namen der Jungen
und fuhr fort: “Einige sind hier, die
haben sich aus der Innentür des Oratoriums
Kleidungsstücke, Wäsche, Decken und
Mäntel angeeignet, um sie nach Hause
zu schicken. Manche sind hier, weil
sie anderen absichtlich einen schweren
Schaden zugefügt haben; wieder andere,
weil sie Geliehenes nicht zurückgegeben
haben. Es sind auch welche hier, weil
sie das Geld, das sie dem Obern abgeben
sollten, für sich zurückbehalten haben.”
Dann sagte er noch: “Da diese dir nun
gezeigt wurden, mache sie auf ihre Fehler
aufmerksam. Sage ihnen, sie sollen die
unnötigen und schädlichen Wünsche zurückweisen,
dem Gesetz Gottes gehorchen und auf
ihre Ehrlichkeit sehr bedacht sein,
sonst wird ihre Begierlichkeit sie zu
schlimmeren Ausschweifungen drängen,
die sie in Leiden, Tod und Verderben
stürzen.”
Ich konnte mir nicht erklären, warum
für gewisse Dinge, die unsere Jungen
für so gering ansehen, ihnen so schreckliche
Strafen bevorstünden. Aber der Freund
durchkreuzte meine Betrachtungen und
sagte: “Erinnere dich an das, was dir
bei den verdorbenen Trauben am Weinstock
gesagt wurde! (Viele dieser Sünden sind
an und für sich noch nicht schwer, aber
sie sind dennoch Anfang und Ursache
schrecklichen Versagens und ewigen Verlorenseins.
Qui spernit modica paulatim decidet.)
Nun hob er
einen anderen Schleier empor,
der viele andere Jungen verdeckte. Ich
kannte sie alle; sie sind im Oratorium.
Auf dem Schleier stand geschrieben:
‚Radix omnium malorum' -
Die Wurzel
alles Bösen! Er fragte mich. “Was heißt
das? Welche Sünde ist damit gemeint?”
- “Mir scheint, nichts anderes als der
Stolz.” - “Nein”, sagte er. - “Ich habe
aber immer gehört, der Stolz sei die
Wurzel aller Sünden.” - “Ja, im allgemeinen
sagt man, daß es der Stolz sei; aber
welches war denn die erste Sünde bei
Adam und Eva im besonderen? Warum wurden
sie aus dem Paradies vertrieben?” -
“Es war der Ungehorsam.”
“Jawohl, und
der Ungehorsam ist die
Wurzel aller Übel.”
“Was soll ich meinen
Jungen davon sagen?”
“Paß auf. Die Jungen, die du hier siehst,
sind die Ungehorsamen. Sie sind auf
dem Weg, sich ein sehr beklagenswertes
Ende zu bereiten. Die und die, von denen
du meinst, sie wären am Schlafen, stehen
nachts auf und gehen im Hof spazieren.
Sie kümmern sich nicht um Verbote und
gehen hin, wo es gefährlich ist. Sie
klettern auf den Gerüsten von Neubauten
herum und bringen dabei ihr Leben in
Gefahr. Einige gehen wohl der Hausordnung
entsprechend in die Kirche; aber sie
tun dort nicht, was sie sollen, sondern
denken etwas ganz anderes. Sie bauen
in ihren Träumereien Luftschlösser und
stören die anderen. Einige suchen sich
einen bequemen Platz zum Anlehnen und
Gemütlichmachen, um während des
Gottesdienstes zu schlafen. Von manchen
nimmst du an, sie gingen in die Kirche;
sie gehen aber nicht hinein. Wehe dem,
der das Gebet vernachlässigt! Wer nicht
betet, der wird verdammt! Einige, anstatt
mitzusingen oder das kleine Offizium
zu beten, lesen etwas ganz anderes als
Gebetbücher, und gewisse sollten sich
schämen, denn sie lesen dann sogar verbotene
Bücher.”
Er nannte noch andere Übertretungen
des Gehorsams, die ernste Unordnungen
verursachen.
Als er zu sprechen aufgehört hatte,
sah ich ihn ganz erschüttert an. Er
schaute auch mich an und ich fragte
ihn noch. “Kann ich all dies meinen
Jungen erzählen?” - “Ja, du kannst ihnen
alles sagen, was dir wieder einfällt.”
- “Was für einen Rat soll ich ihnen
geben, damit solch schwere Unordnungen
nicht wieder vorkommen?” - “Schärfe
ihnen immer wieder ein, daß auch in
Kleinigkeiten der Gehorsam gegen Gott,
die Kirche, die Eltern und die Obern
sie retten wird.”
“Und was sonst noch?”
“Sag deinen Jungen, daß sie sich sehr vor dem Müßiggang
hüten sollen. Das war die Ursache zur
Sünde Davids. Sag ihnen, sie sollen
sich immer beschäftigen; dann hat der
Teufel keine Zeit, sie zu bedrängen.”
Ich senkte den Kopf und versprach, es
zu berichten.
Ich war von all dem Schrecklichen, das
ich gesehen hatte, ganz erschöpft und
wandte mich an meinen Freund: “Ich danke
dir für deine Güte, die du mir gezeigt
hast und bitte dich, mich wieder hinauszulassen.”
Er sagte: “Komm mit!”, machte mir Mut,
nahm mich bei der Hand und stützte mich,
denn ich war ganz matt. Als wir aus
dem Saal heraus waren, durcheilten wir
in einem Augenblick den grauenvollen
Hof und den langen Gang, durch den wir
hereingekommen waren. Ehe wir über die
Schwelle des letzten Bronzetores gingen,
wandte er sich zu mir und sagte:
“Du
hast die Qualen bei anderen gesehen;
nun mußt du die Hölle auch etwas fühlen.”
- “Nein, nur nicht!” rief ich erschreckt.
Er bestand aber darauf, doch ich weigerte
mich immerzu. “Du brauchst keine Angst
zu haben; komm und probier
nur etwas. Faß mal diese Mauer an.”
Ich hatte keinen Mut dazu und wollte
mich davonmachen. Er hielt mich aber
fest und sagte: “Und doch mußt du es
spüren!” Dabei faßte er mich resolut
am Arm und zog mich zur Mauer. “Berühre
sie doch nur ein einziges Mal; nur damit
du sagen kannst, du wärst in den Mauern
der ewigen Qual gewesen und hättest
sie angefaßt. Dann kannst du verstehen,
wie heiß die innere Mauer sein muß,
wenn die äußerste schon so schrecklich
ist. Siehst du diese Mauer?” Ich betrachtete
die Mauer mit größerer Aufmerksamkeit.
Sie war äußerst dick. Der Führer fuhr
fort: “Das ist nun die tausendste Mauer,
eh man zum ewigen und eigentlichen Feuer
der Hölle kommt. Tausend Mauern schließen
es ein. Jede Mauer ist tausend Maßeinheiten
dick und tausend Maßeinheiten von der
nächsten entfernt, und jede Maßeinheit
ist tausend Meilen lang. Diese Mauer
ist eine Million Meilen vom wirklichen
Feuer der Hölle entfernt und erst ein
kleiner Anfang der wirklichen Hölle.”
Als er das gesagt hatte, zog ich mich
wieder zurück, um die Wand nicht zu
berühren. Da nahm er meine Hand, öffnete
sie mit Gewalt und brachte sie an die
Steine
dieser tausendsten Mauer. In dem Augenblick
fühlte ich ein so intensives und schmerzliches
Brennen, daß ich zurücksprang. Ich stieß
einen lauten Schrei aus und erwachte
davon. Ich fand mich in meinem Bett
sitzend und es war mir, als brenne meine
Hand. Ich rieb sie mit der anderen,
um die Empfindung zu vertreiben. Als
es Morgen wurde, sah ich, daß die Hand
tatsächlich geschwollen war. Der eingebildete
Eindruck dieses Feuers hatte eine solche
Kraft, daß sich in der Folge die Haut
der Handinnenfläche abschälte und neu
wurde. -
Ihr müßt wissen, daß ich euch diese
Dinge nicht in der ganzen Furchtbarkeit
erzählt habe, so wie ich sie sah und
wie sie auf mich Eindruck gemacht haben,
um euch nicht so sehr zu erschrecken.
Wir wissen, daß der Herr nur in Bildern
von der Hölle spricht. Wenn er sie uns
beschrieben hätte, wie sie ist, dann
würden wir nichts verstanden haben.
Kein Sterblicher kann diese Dinge begreifen.
Gott kennt sie und kann sie mitteilen,
wem er will.
Mehrere Nächte darauf war ich immer
noch verstört und konnte von diesem
Schrecken nicht schlafen. Ich habe euch
nur in kurzem erzählt, was ich in sehr
langen Träumen gesehen habe. Ich habe
vieles ganz kurz zusammengefaßt. Später
werde ich euch noch Belehrungen halten
über die Menschenfurcht, sowie über
das, was das VI. und VII. Gebot betrifft
und über den Stolz. Ich werde nichts
anderes tun, als diese Träume erklären;
denn sie sind in Übereinstimmung mit
der Hl. Schrift, ja sie sind gewissermaßen
nur ein Kommentar zu dem, was man dort
über diese Dinge liest.” -
Don Bosco erzählte diese Vision nicht
nur in Turin, sondern auch in Mirabello
und in Lanzo. Seinen Priestern und Klerikern
sagte er in vertraulichen Gesprächen
noch mehr davon, was er vor allen Jungen
nicht erzählte.
Bei der Beschreibung der Schlingen gab
er einen neuen Begriff von der Hinterlist
des Teufels und von seiner Art, die
Opfer in die Hölle zu ziehen. Er sprach
in dem Zusammenhang von schlechten Gewohnheiten.
Das Sakrileg
Das Sakrileg ist eine große Sünde. Wer
eine Sünde bei der Beichte bewußt verschweigt,
begeht ein Sakrileg. Die Beichte ist
ungültig und alle nachfolgenden ebenso.
Gewöhnlich begeht man nach einer solche
Beichte ablegt, auch eine sakrilegische
Kommunion, weil man Gott in der Todsünde
empfängt.
Der hl. Johannes Don Bosco hatte eine
Vision, die er seinen Jungen erzählte:
“Ich war mit meinem Begleiter (dem Schutzengel),
in einem Abgrund, in einem dunklen Tal.
Ich sah plötzlich ein riesiges Gebäude,
das eine ganz hohe Türe hatte, die aber
geschlossen war. Als wir ganz unten
waren, erdrückte mich eine erstickende
Hitze. Ein fettiger Rauch, fast grün,
erhob sich aus den Mauern des Gebäudes
mit blutroten Rammen.
Ich fragte: “Wo sind wir?" Mein Führer
antwortete: “Lies die Inschrift auf
der
Türe!" Es war geschrieben: “Ubi non
est redemptio!" d. h. “Wo es keine Erlösung
gibt." In diesem Augenblick sah ich
zuerst einen Jungen, dann einen anderen,
und dann noch andere in diesem Abgrund
hinunterfallen. Jeder hatte auf der
Stirn seine Sünde geschrieben.
Mein Engel sagte:
“Die hauptsächliche
Ursachen dieser Verdammung sind:
Die Kameraden, die schlechten Bücher
und die bösen Gewohnheiten." Ich kannte
diese Jungen und fragte: “Ist es also
unnütz, daß man für diese Jungen
arbeitet, wenn so viele sich verdammen?
Wie kann man es verhindern?"
- “Die Jungen, die du gesehen hast,
leben noch. Aber ihr seelischer Zustand
ist, wie du gesehen hast. Wenn sie sterben
würden, dann würden sie ohne weiteres
hierher kommen!”
Wir traten dann in das Gebäude. Wir
kamen in einen großen düsteren Hof und
ich las folgendes: “Ibunt impii in ignem
aeternum!" d. h. “Die Bösen werden ins
ewige Feuer kommen!"
Mein Führer sagte: “Komm mit mir!" Er
nahm meine Hand und führte mich vor
einen Schalter, den er öffnete. Ich
sah eine riesige Höhle, voll Feuer,
das sicher mehr als tausend Wärmegrad
überstieg. Es ist mir unmöglich, diese
Höhle zu beschreiben. Plötzlich sah
ich viele Jugendliche in diese brennende
Höhle fallen. Mein Führer sagte: “Die
Überschreitung des sechsten Gebotes
verursacht die ewige Verdammung von
so vielen Jugendlichen!"
- “Aber wenn sie gesündigt haben, haben
sie doch gebeichtet?"
- “Sie haben gebeichtet, aber die Sünden
gegen die Reinheit haben sie verschwiegen.
Zum Beispiel, ein Junge hatte vier oder
fünf von solchen Sünden getan, aber
er sagte nur zwei oder drei. Gewisse
Jungen haben eine solche Sünde während
der Jugend gemacht, und sie schämten
sich immer sie zu beichten, oder sie
haben sie nicht gut gebeichtet. Andere
hatten keinen Schmerz und keinen Vorsatz.
Andere dachten den Beichtvater zu betrügen,
anstatt eine gute Gewissensprüfung zu
machen, und wer so stirbt, der wird
bei den Verdammten für die ganze Ewigkeit
sein. Und jetzt wirst du sehen, warum
die Barmherzigkeit Gottes dich hierher
geführt hat."
Mein Engel hob einen Schleier und ich
sah einige Jugendliche unseres Institutes,
die ich alle kannte, die wegen Sakrilegien
verdammt waren. Unter ihnen waren einige,
die wie gute Jungens erschienen. Mein
Engel fuhr fort: “Rede überall gegen
die falsche Bescheidenheit!"
Dann sprachen wir für ungefähr eine
halbe Stunde über die notwendigen
Bedingungen für eine gute Beichte, und
wir beschlossen:
-“Das Leben zu ändern! Das Leben zu
ändern!” -“Und da fügte der Freund bei,
“du hast die Qualen der Verdammten gesehen,
und es ist nötig, daß auch du ein wenig
die Hölle erprobst.”
Als wir von diesem schrecklichen Gebäude
weggingen, nahm der Führer meine Hand
und berührte damit die letzten äußerlichen
Mauern. Ich begann zu schreien.
Als
die Vision aufhörte, beobachtete ich
meine Hand, die sehr geschwollen war
und die ich während einer Woche verbinden mußte.
Pater Giovanni Battista Ubanni
erzählt,
daß eine Frau, während verschiedener
Jahre, eine Sünde der Unreinheit in
der Beichte verschwiegen hatte. Zwei
Dominikaner- patres kamen vorbei. Sie
wartete immer auf einen fremden Beichtvater.
Als die zwei Patres vorbeigingen, fragte
sie, ob sie beichten dürfte, und sie
tat es.
Nachdem die zwei Patres aus der Kirche
fortgingen, erzählte einer von ihnen,
daß während diese Frau beichtete, er
beobachtete, daß viele Schlangen aus
ihrem Mund hinausgingen. Eine Schlange
aber kam nur mit dem Kopf hinaus, und
dann ging sie wieder zurück. Und alle
Schlangen kehrten wieder in sie hinein.
Der Beichtvater erzählte nichts von
dem, was er in der Beichte gehört hatte,
aber er meinte, daß es diese Frau sei,
die bei ihm gebeichtet hätte. Er dachte
darüber nach, ob er die Frau in ihrer
Wohnung aufsuchen solle? Er ging hin,
und als er bei der Wohnung war, erzählte
man ihm, daß sie, sobald sie zu Hause
war,
gestorben sei.
Der Priester war traurig, als er dies
hörte und betete für die Verstorbene
Frau. Diese erschien ihm dann in Flammen
und sagte: -“Ich bin diese Frau, die
bei dir beichtete. Ich machte ein Sakrileg.
Ich habe nicht von einer Sünde bei meinem
Dorfpfarrer gesprochen. Gott hat mir
dich geschickt, aber auch jetzt schämte
ich mich und schwieg. Die göttliche
Gerechtigkeit ließ mich sterben, als
ich nach Hause kam. Ich bin nach der
Gerechtigkeit Gottes verdammt!”
Nach diesem Gespräch, öffnete sich die
Erde und die Seele verschwand.
Pater Francesco Rovignez erzählt, ebenso
berichtet auch der hl. Alfons, daß in
England, als es noch katholisch war,
König Angubertus herrschte und eine
wunderschöne Tochter hatte, die viele
Prinzen heiraten wollten. Als ihr Vater
fragte, ob sie heiraten möchte, antwortete
sie, daß sie die Gelübde der Jungfräulichkeit
gemacht hätte. Der Vater erbat vom Papst
die Erlaubnis für die Tochter zum Heiraten,
aber sie nahm es nicht an. Sie blieb
zurückgezogen zu Hause. Der Vater war
mit ihr einverstanden, und gab ihr als
Schutz und Hilfe die passenden Hofdamen.
Sie lebte wie eine Heilige, betete viel,
fastete und tat Buße. Sie empfing die
hl. Sakramente, ging oft ins Spital
um die Kranken zu pflegen. Sie erkrankte
und starb. Eine Frau, die ihre Lehrerin
war, hörte in der Nacht, als sie für
sie betete, einen großen Lärm. Dann
sah sie plötzlich die Königstochter
mitten in den Flammen, zwischen vielen
Dämonen und sie sagte: “Wisse, daß ich
die unglückliche
Tochter von König Angubertus bin!"
-"Es ist unmöglich. Du bist verdammt,
und du hast wie eine Heilige gelebt?"
“Ja, es ist gerecht, daß ich verdammt
bin... es ist meine Schuld! Du mußt
wissen,
daß ich als junges Mädchen eine Sünde
gegen die Reinheit beging.
Ich ging beichten, aber ich schämte
mich, diese Sünde zu beichten. So wiederholte
ich das Sakrileg. Auf dem Totenbett,
sagte ich dem Beichtvater, daß ich eine
große Sünderin war, schämte mich da
aber auch noch, die Sünde zu
beichten. Der Pater, der nichts davon
wußte, sagte mir, ich sollte diese Versuchung
vergessen. Ich starb, und jetzt bin
ich für die ganze Ewigkeit verdammt!"
Dann verschwand sie mit einem großen
Lärm und hinterließ einen großen Gestank,
der mehrere Tage anhielt. D.h. Es ist
notwendig, immer alles zu beichten.
Zum Schluß die Geschichte des hl. Bruno
(† 1101)
Der hl. Bruno stammte von Köln und war
ein berühmter Gelehrter und Domherr
in Reims. Er sollte sogar Erzbischof
werden, doch dann starb ein berühmter
Lehrer der Philosophie. Als der Leichnam
zur Beerdigung getragen werden sollte,
hat dieser, während die Tagzeiten für
seine Seele gesungen wurden, sich aus
dem Sarg aufgerichtet und mit fürchterlicher
Stimme (nach einer anderen Überlieferung
an drei aufeinanderfolgenden Tagen)
gerufen: “Ich bin durch das gerechte
Urteil Gottes angeklagt;” dann: “Ich
bin gerichtet” und endlich: “Ich bin
verdammt.” Dies hat den hl. Bruno so
erschüttert, daß er augenblicklich die
Welt verließ und sein Leben in strengster
Buße zugebracht hat. Bruno legte sein
Kanonikat nieder. Das Amt des Erzbischofs
bekam ein anderer. Er zog sich zurück
in die Einsamkeit und gründete den strengsten
Orden der Kartäuser, wo man das ganze
Jahr schweigt und nur mit Gott redet.
Die hl. Theresia von Avila sagt,
daß
die Höllenvision eine der größten Gnaden
war, die der Herr ihr erwiesen hat.
Wahre Nächstenliebe beginnt bei der Seele,
nicht beim Leib.
Die Hölle kann gezeichnet,
sie kann nicht übertrieben werden!
Alle, die in der Hölle brennen, haben nicht
gebetet oder nicht genug gebetet.
Gibt es
wenig äußerlich Besessene, so wimmelt es
von innerlich Besessenen.
Gott nimmt es
bei all seiner endlosen Güte genauer als
sie alle (Priester).
Niemand kommt in die Hölle, ohne es zu wissen.
Einer Heiligen ist dies offenbart worden.
Der Ausspruch stimmt, bestätigt eine Verdammte.
Die verdammten Katholiken leiden mehr als
Andersgläubige.
Wahre Nächstenliebe ist Rettung vor der
Hölle durch Opfer.
Betet für uns Priester, denn wir werden
mehr angefochten von der Hölle als ihr glaubt.
Was kann die Gnade noch wirken, wenn man
nicht mehr in Heiligenbüchern liest?
Die Menschen merken nicht, wie sie ins Unglück
kommen, denn von der Pille und den Verhütungsmitteln
ist der Weg gar nicht mehr weit bis zur
Abtreibung. Abtreibung aber ist bereits
Mord und schwere Sünde.
Man soll viel und nachhaltig zum Hl. Geist
beten.
Darin bestand mein Abfall von Gott, ein
Geschöpf zu meinem Abgott zu erheben. Nirgends
kann das so allumfassend geschehen wie bei
der Liebe zu einem Menschen des anderen
Geschlechts, falls diese Liebe im Irdischen
stecken bleibt. Das macht ihren Reiz aus,
ihren Stachel und ihr Gift.
Tausende von Priestern gehen den Weg des
Verderbens, weil sie nicht das
Schwere wählen, weil sie den Weg des geringsten
Widerstandes gehen.
Die hl. Sr. Faustina berichtet über die
Hölle, damit niemand sagen kann, es gäbe
sie nicht oder auch, daß dort niemand war
und man nicht weiß, wie es dort ist.